St. Louis – das Venedig Afrikas

Auf dem Weg in die ehemalige Hauptstadt Senegals sehen wir die ersten Affen (die, die in der Zebrabar sind und Unfug treiben, haben sich erst hinterher dort blicken lassen).

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Mit solchen Minibussen bin ich in Malawi gereist… in unserem Bus ist es doch etwas bequemer Zwinkerndes Smiley … man wird ja nicht jünger…

Es ist aber eine billige Art sich Fortzubewegen und der Kontakt zu Einheimischen ist einem sicher Party-Smiley

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St. Louis besteht aus 2 Inseln und einem Festlandteil. Die beiden Inseln könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der zweiten Insel, die dem Meer zugewandt ist, befinden sich die Fischerhäuschen. Reichtum ist hier nicht zu finden. Ihr Fischerboote werden aber liebevoll und farbenfroh bemalt. Obwohl die Menschen äußerst kamerascheu sind, sind sie aber herzlich und freundlich. Kinder kokettieren mit der Kamera, aber abdrücken soll ich dann nicht Zwinkerndes Smiley O.k. in Zeiten des Internet möchte vielleicht nicht jeder auf diversen Blogs erscheinen Zwinkerndes Smiley Vielleicht ist ihnen auch ihr Müllproblem peinlich? Manchmal haben wir den Eindruck, dass es Sammelplätze für den Müll gibt, dieser aber von der Stadt/Regierung nicht entsorgt wird.

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Auf der ersten Insel, die vom Senegal-Fluss umspült wird, kann man alte Kolonialgebäude “bewundern” (wenn sie als UNESCO Weltkulturerbe doch nur besser instand gehalten wären….). St. Louis gilt als die erste französische Stadt Schwarzafrikas und Battling Siki (der erste schwarze und bislang Afrikas einziger Boxchampion im Schwergewicht) war wohl der berühmteste Einwohner.

Venedig Afrikas…? Hmmm… vielleicht riecht es an der ein oder anderen Ecke in Venedig ebenso streng wie hier auf der Fischerinsel. Aber sonst…

Das erste Foto zeigt den Hof des Krankenhauses mit Krankenbett. Keine Ahnung, wer in dem schicken weißen Haus wohnt…. weißes Haus? Muss wohl eine wichtige Person sein Zwinkerndes Smiley

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Hinter dem Kreisel befindet sich die Orthopädie. Tja was eine moderne Stadt sein will braucht heutzutage natürlich auch einen Kreisverkehr

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Leider ist St. Louis voll von bettelnden Jungs. In heruntergekommenen, ungewaschenen Kleidern, die man eher als Fetzen bezeichnen sollte,  laufen sie ebenso ungewaschen mit einem Eimerchen durch die Straßen, in denen sie Essensreste und Geld sammeln und erbetteln. Sie tun das wohl nicht wirklich freiwillig, sondern arbeiten für einen sogenannten Marabout. Einem Heiler, einem religiösen Führer. Es sind Kinder, die von ihren Eltern in die Koranschule geschickt werden, weil die Eltern denken, dass es ihnen dort besser geht. Wenn sie nicht genügend erbetteln, werden sie der Schule verwiesen. Viele laufen von selbst wieder davon, weil sie die Lebensbedingungen einfach nicht aushalten. So hat es uns ein Einheimischen erzählt.

Dieses Mädchen lies sich dann doch mal fotografieren. Mädchen gehen nicht in die Koranschule. Sie sieht glücklich aus.

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Wir essen ganz vorzüglich in einem kleinen Restaurant mit einem netten Chef, der sogar englisch spricht. Vor dem Essen geht er noch mal schnell in die Moschee zum Beten und meint, dass wir so lange ja die Karte studieren könnten. Kein Problem. Er betet schnell und wir reden über Politik und Religion – uhhh eigentlich Themen, die man eventuell besser meiden sollte? Wir verstehen uns auf jeden Fall blendend mit diesem sympathischen Senegalesen.

Wir genießen Cola aus der Flasche. Die Leser hier, die in etwa unserer Generation entsprechen, können sich vielleicht noch wage daran erinnern, dass es das bei “uns” auch mal gab. Irgendwie schmeckt Cola aus der Flasche besser, finden wir.

 

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Kinderkarten, Kolonialgebäude und ein spezielles Schild Zwinkerndes Smiley Jetzt endlich wird uns klar für was diese dämlichen Hügel auf die Straße gebaut wurden.

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Zebrabar

Endlich sehen wir wieder Tiere, Farben und fröhliche Menschen Smiley Wir lassen die Seele baumeln, schreiben endlich mal wieder unsere Blogberichte und führen Reparaturarbeiten am Auto durch.

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Jeden Tag gehe ich ins nahegelegene Dorf, um Brot einzukaufen.

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Didi bei der Arbeit.

Die vor der Abfahrt vorsorglich getauschten Spurstangenköpfe haben schon seit Marokko ziemliches Spiel bekommen. Nun werden sie wieder gegen die alten Originale gewechselt.

Man lerne: “Finger weg von Billigteilen aus Ebay” Gottlob hatte Didi die alten Teile zu Hause aufgehoben und der ADAC hat sie uns nach Agadir geschickt.

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Anschließend hat er sich ein nahrhaftes Essen verdient Zwinkerndes Smiley

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Die Zebrabar gilt als Treffpunkt der Overlander. Als wir ankommen sehen wir lediglich ein Zelt, keine Autos. Die Überraschung ist groß als wir merken, wem das Zelt gehört. Es ist Rüdiger, der Radfahrer, den wir im Südmarokko und an der marokkanischen/mauretanischen Grenze getroffen haben. Er hat Walter “im Gepäck”. Ebenfalls ein deutscher Radfahrer, der seit 5 Jahren um die Welt radelt.

Rüdiger:

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Walter mit Didi:

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Gruppenfoto:

von links: Jürgen und Esther mit den Kindern Hella (7), Freya (4) und dem Baby Karla (1/2), Rüdiger, Dani, Didi, Walter

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Tier- und Pflanzenwelt der Zebrabar:

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Vom Aussichtsturm der Zebrabar hat man einen guten Überblick. Aus Muscheln wird die Straßenbefestigung gemacht.

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Am Ende der Zebrabar-Zeit heißt es Abschiednehmen von Esther und Jürgen, den 3 Kids und dem Hund Tarifa. Wir verbrachten einen durch Höhen und Tiefen gezeichneten Monat des gemeinsamen Reisens (siehe Mauretanien). Vielleicht auf ein baldiges Wiedersehen? Wäre schön. Smiley

Nora (Martins Tochter) lässt es sich nochmal schmecken Zwinkerndes Smiley Von Tobi, dem sympathischen Schweizer, müssen wir uns ebenfalls verabschieden.

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Tomaten sind hier Mangelware und so kauften wir dieser sehr netten Frau, fast ihre komplette Schüssel ab,

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um einen Teil davon  anschließend frisch gewaschen an diesen blöden Affen abzugeben > nicht ganz freiwillig….Erzürnt

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Der Weg nach Gandiol zur Zebrabar

Hm… in welchem Land gibt es die besseren Autos? Zwinkerndes Smiley

Wer hat Lust auf eine Fahrt mit dem Sammeltaxi in die nähere Umgebung?

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Und wir dachten, Marokko und Mauretanien hätten ein Müllproblem. Dies ist die Umgehungsstraße von St. Louis, dem “Venedig” Afrikas:

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Salzgewinnung:

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Ein rosafarbener, sehr salzhaltiger See kurz vor der Zebrabar.

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Wir heben Geld ab:

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Erstaunlich – auch solch ein Fahrzeug will durch die Waschanlage gefahren werden Vor Lachen auf dem Boden wälzen

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Grenzübergang nach Senegal–Diama und der Brückenwächter

Wir entscheiden uns für den Grenzübergang Diama, weil Rosso als der schwierigste afrikanische Grenzübergang gilt. Noch sind wir gute Dinge.

Spät kommen wir an der mauretanischen Grenze an und stellen fest, dass es hier eine –bisher nicht im Internet genannte- neue Steuer gibt. Um eine der 3 Schranken zu öffnen, muss man jetzt 500 UM (ca. 1,50 Euro) Steuer für das Auto bezahlen. Wenn man sich weigert, bleibt die Schranke bis zum St. Nimmerleinstag einfach zu. Für das Passausstempeln wird man mit 4000 UM auch zur Kasse gebeten. Wir überlegen uns, ob wir überhaupt einen Ausreisestempel benötigen Zwinkerndes Smiley. Da hier aber alle irgendwie zusammen arbeiten denken wir uns, dass uns die Senegalesen wegen des fehlenden Stempels eventuell nicht einreisen lassen und so zahlen wir nach einigen Verhandlungen den halben Preis. Eine Quittung erhalten wir nicht. Die letzten beiden Schranken passieren wir ohne Probleme.

Halt, doch wir haben doch noch ein Problem. Wir müssen umständlich um die Grenzbeamten herumfahren, die sich zwischen den Schlagbäumen zum Boule-spielen versammelt haben und natürlich keinen Millimeter auf die Seite gehen. Etwa ich?

 

Nun folgt die Grenze zum Senegal.

Schnell lernen wir, dass der Fährmann (wie z.B. in Rosso) bzw. der Brückenwächter (wie in Diama) eine nicht zu unterschätzende Machtposition besitzen. Irgendwie muss man ja über den Fluss drüber.

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Jürgen steht mit seinem Hauber am Schlagbaum und soll 20 Euro bezahlen. Wir würden mit 10 Euro davon kommen. Die Frage nach dem “warum?” für den unterschiedlichen Preis kommt auf. Jürgens Auto ist einfach größer, deshalb! Wir fragen nach einer Tabelle/Preisliste. Es gibt keine. Ab 10 Tonnen kostet es mehr. Jürgen trumpft auf und holt seinen Fahrzeugschein. Das Auto ist um einiges leichter. Doch der Brückenwart sieht das anders und bleibt hart, meint, wir könnten ja zurück nach Mauretanien und eine andere Straße nehmen. Er weiß genau, dass wir das nicht tun werden. Letztendlich müssen wir bezahlen und passieren im Dunkeln den ersten Schlagbaum.

Leider geht es in Afrika an solchen Stellen wohl immer ums Geld. Sorry, wenn wir euch damit nerven. Aber uns regt es einfach auf. Für das Stempeln der Pässe möchte der Senegalese ebenfalls 10 Euro. Wir ändern unsere Taktik und sagen, dass es uns Deutschen untersagt ist, etwas zu bezahlen, ohne dafür eine Quittung zu erhalten (wenn es zu unserem Vorteil ist, sieht die Sache natürlich anders aus Zwinkerndes Smiley). Didi fragt nach dem Namen und Dienstnummer des Beamten. Er möchte uns beides nicht nennen. Ich lege ein Blatt Papier vor, auf das er uns den Grund, den Betrag und seinen Namen aufschreiben soll. Außerdem wolle ich dann noch ein Foto von ihm machen. Beide Seiten verlieren kein Wort mehr, über die 10 Euro. Auch bei Jürgen und Esther ist von einer solchen Gebühr plötzlich keine Rede mehr.

Wir gehen zur Zollbehörde. Das Carnet wird hier leider nicht abgestempelt. Man erhält ein Passavant für 72 Stunden. Innerhalb dieser Zeit muss man in Dakar beim Zoll vorsprechen und das Carnet abstempeln lassen. Für das Passavant sind –diesmal gerechtfertigte- Gebühren fällig. Leider kann man nicht mit mauretanischen UM, sondern nur mit CFA, die wir nicht haben bezahlen. Ein Schwarzgeldtauscher steht bereit und bietet einen 1 zu 1 Kurs an. CFA ist knapp doppelt so viel Wert wie UM…. Tja. Wieder einmal versucht man uns in einer quasi Notsituation das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir zahlen mit Euro.

Dies ist unser nette Übernachtungsplatz an der Grenze (diesmal sogar gebührenfrei Zwinkerndes Smiley):

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Das Wohnmobil und das Auto links daneben stehen hier seit 5 Tagen. Man lässt sie nicht ausreisen, da sie kein Carnet vorzeigen können.

Morgens können wir über den Grenzzaun hinweg, die ersten Eindrücke vom Senegal erhaschen.

Welcome to AFRICA

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Südliches Mauretanien – Nationalpark Diawling

Wir fahren Richtung Grenzübergang Diama. Die Gegend wird immer grüner und man erlebt die typische Sahelzonen Landschaft. Niedriger Bewuchs mit Buschwerk, ab und an Akazienbäume und ca. 100 km vor dem Grenzübergang können wir wieder das erste Gras –wenn auch verdorrt- seit Wochen sehen. Wir fahren in den Nationalpark Diawling ein, um hier die ersten wilden afrikanischen Tiere zu erleben. Auf dem Damm führt die Strecke in Richtung Grenze ca. 50 km parallel zum Senegal-Fluss. Wir sehen afrikanische Kühe, einen EselFlirten - Mann, jede Menge Warzenschweine, zwei KrokodileEnttäuschtes Smiley und die verschiedensten Vögel.

Die Piste ist hartes Wellblech, aber man kann meist auch neben dem Damm fahren, so dass es auch ohne den Verlust des Armaturenbrettes vorankommt, wenn man mag Nur ein Scherz.

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4×4, Abgasuntersuchung sowie fahrbereite Fahrzeuge und ihre Lasten

Bei der nächsten Delle an eurem Auto: Diese Seite angucken und nicht aufregen Zwinkerndes Smiley es braucht gaaaaanz viele Dellen, um ein Fahrzeug nicht mehr fahrbereit zu machen. Alle diese Autos nehmen noch am öffentlichen Straßenverkehr teil!

Übrigens, der Zustand der Fahrzeuge sagt einiges über den Fahrstil aus, der hier herrscht. Erstauntes Smiley

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Und wer sich demnächst fragt, wie man unhandliche Lasten transportiert…. hier ist die Lösung:

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Angst vor der nächsten Abgasuntersuchung? Zwinkerndes Smiley

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Mit dem hiesigen 4×4 kommt man überall durch:

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Strandfahrt Richtung Nouakchott

Über Sanddünen und verwehte Pisten navigieren wir zum letzten “Campingplatz” innerhalb des Nationalparks Banc Aguin.

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Dieser Campingplatz besteht aus einem defekten und nicht mehr zu benutzenden “Sanitärbereich” (Häuschen vorne rechts). Eklig ist noch untertrieben und einem zerfallenen Bau, in dem sich niemand befindet.

Wir kaufen von einem Fischer 7 große Fische, die wir am Lagerfeuer grillen. Die leckeren Bissen bleiben uns aber erst mal im Hals stecken, als nach Einbruch der Dunkelheit ein Mercedes mit 4 Leuten angefahren kommt und von uns eine Campingplatzgebühr verlangt! Eine nicht unerhebliche Summe, die zur Instandhaltung dieses schönen Plätzchens benutzt werden wird, wie man uns sagt.

Klar, wir wissen ja inzwischen: Europäer sind die Melkkühe der mauretanischen Nation….

Leider wird uns das immer mehr klar Trauriges Smiley

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Hier befinden wir uns innerhalb des Nationalparks:

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Außerhalb des Parks gefällt es uns besser. Wir durchfahren sehr arme Fischerdörfer und entdecken spinnenähnliche Wüstengewächse

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Die Strandfahrt wird unser “Highlight” Mauretaniens werden. Unverschmutzte Strände sind einfach schön und das weiß wohl auch die Vogelwelt zu schätzen. Dromedare fühlen sich hier offensichtlich auch wohl.

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Die Hauptstraße erreichen wir über ein kleines Fischerdorf.

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Camping Sultanes wird für einige Tage unser Stützpunkt kurz vor Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens. Hier treffen wir auch Annelies und Sanna, ohne uns verabredet zu haben, wieder. Von ihnen erfahren wir, dass wir polizeilich gesucht werden, was wir mit unserer Strandfahrt unwissentlich geschickt umfahren haben. Annelies und Sanna hatten den direkten Weg aus dem Nationalpark genommen. Kaum an der Hauptstraße angekommen, wurden sie bei einer der zahlreichen Polizeikontrollen intensiv nach der Situation im Park befragt. Schnell stellte sich heraus, dass es nicht um die Schildkröte, sondern um deren und auch unsere Weigerung den kompletten Preis zu bezahlen ging. Die beiden wurden auch nach dem Verbleib der Deutschen (also uns) befragt, denn nach uns würde man aus dem selben Grund ebenfalls suchen.

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Wir malen uns aus, wie die Mauretanier uns an der Grenze zu Senegal empfangen werden. Wahrscheinlich sind sie froh, solche Querulanten aus dem Land verabschieden zu dürfen. Zwinkerndes Smiley

Banc d`Arguin–Teil 3: Schildkrötenschlachthof

Die Toiletten des Campingplatzes funktionieren nicht, also benutze ich die “große” Toilette um mein kleines Geschäft zu verrichten. Ich laufe hinter das Haus, an einer Plane vorbei. Auf dem Rückweg bewegt sich die Plane und ich erschrecke mich fürchterlich, weil ich zunächst denke, dass dort ein Mensch schläft. Nein, es ist kein Mensch, der ein Nickerchen macht, sondern eine riesige Schildkröte, die man auf den Rücken gelegt hat, um sie “frisch” zu halten. Wir sind entsetzt. Sofort startet die Aktion “Rettet die Schildkröte”.

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Man bedenke: Wir befinden uns mitten in einem Nationalpark – UNESCO-Welterbestätte!! (siehe ganz unten zum Weiterlesen). Dieser wird von Europa und speziell von Deutschland mit Geldern in Millionenhöhe (wie man auf einem Schild am Parkeingang lesen kann, Foto bzw. der genaue Betrag wird noch nachgeliefert) unterstützt. Annelies und Sanna haben auf einem ihrer Spaziergänge 100te von Schildkrötenpanzern am Strand gefunden. Offensichtlich ist “unsere Schildkröte” also kein Einzelfall. Wir wissen, dass wir uns mit dem Aufdecken keine Freunde machen. Der Geldfluss soll ja nicht versiegen.

Wir versuchen verzweifelt das Leben der Schildkröte zu retten, drehen sie wieder auf ihre Flossen und tragen sie zu einen überdachten Platz, der etwas Schatten bietet. Ständig übergießen wir sie mit Wasser, um sie abzukühlen. Nachdem sie extrem schwer ist, ist es uns unmöglich sie ins mehrere hundert Meter entfernte Meer zurückzubringen.

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Die wissenschaftliche Vogelbeobachtungsstation unter holl. Leitung keine 500 m vom Campingplatz entfernt, ist zunächst recht uninteressiert. Später am Tag fährt ein Auto vor, in dem 3 Mauretanier sitzen. Mit uns will man sich aber wohl nicht unterhalten. Auf Anraten Sannas, der sich mit der afrikanischen Mentalität ja bestens auskennt, sprechen wir die 3 Männer ebenfalls nicht an. Sie beraten sich im Haus und laden nach Stunden die jetzt wahrscheinlich tote Schildkröte in ihr Auto. Wir fühlen, dass wir uns in Gefahr begeben haben und man überlegt, wie man weiter mit uns “verfahren” soll. Deshalb beschließen wir, erst nach Verlassen des Landes bei diversen Tierschutzvereinigungen und der europäischen Union diese Missstände aufzuzeigen. Später wird uns weißgemacht, dass man die Schildkröte im Meer ausgesetzt hat. Wir haben jedoch genau beobachten können wie man erst kreuz und quer im naheliegenden Dorf mit Ihr herumfuhr, um sie dann an geeigneter Stelle zu zerlegen.

Wir schauen über den Zaun, der sich hinter dem Haus befindet und entdecken mehrere abgeschlachtete Schildkröten. Für uns ist das ein Zeichen, dass “unsere” Schildkröte kein Einzelfall darstellt, sondern alltägliche Vorgehensweise ist.

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In der Nacht werden aus dem Haus Dinge herausgeschafft. Unter anderem wird ein Zelt für den schwedischen Minister nachts weit ab des Campingplatzes aufgebaut. Wir vermuten, dass der Minister eigentlich in den Zelten des Campingplatzes hätte untergebracht werden sollen, man aber nicht möchte, dass wir uns mit ihm unterhalten.

Wie wir erfahren, schaut sich der Minister die Situation der Fischer von einem Fischerboot aus an. Er verlässt das Camp noch am selben Tag, sicher ohne die wirklichen Lebensumstände kennen gelernt zu haben.

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Wegen der Gesamtsituation (keine Toilette, keine Dusche, kein Wasser, keine Hilfe für Annelies und Sanna und vor allem wegen der Schildkröte) weigern wir uns den vollen Preis für den Campingplatz zu bezahlen. Nach langer Diskussion wird uns von einem “hohen Tier”, der wegen des Besuchs des schwedischen Ministers hier anwesend ist ein Teil des Preises erlassen.

Später erfahren wir von Annelies und Sanna, dass wir von der Campingplatzbesitzerin, die ja zu dem Zeitpunkt als wir da waren nicht anwesend war, polizeilich gesucht werden………

 

Aus dem Internet:

Weltnaturerbestätten Banc d’Arguin und Wattenmeer vereinbaren Partnerschaft

Initiative soll Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern fördern

Die UNESCO-Welterbestätten Wattenmeer und Banc d’Arguin haben im Februar 2014 im Rahmen der trilateralen Wattenmeerkonferenz ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Künftig wollen sich beide Naturerbestätten gemeinsam für einen besseren Schutz der Zugvögel auf dem ostatlantischen Vogelzugweg einsetzen.

http://unesco.de/kultur/2014/wattenmeer-partnerschaft.html  Hier findet ihr den ganzen Bericht.

Banc d`Arguin – Teil 2: Schöne Begegung mit unglaublicher Geschichte

Dies sind Annelies und Sanna, ein holländ.-gambisches Pärchen, das den 9. Tag hier gestrandet ist. Das Auto ist kaputt und nicht mehr fahrbereit.

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Annelies und Sanna merken wir das zunächst nicht an, denn sie sind dennoch bester Laune (meine wäre da schon sehr auf dem Tiefpunkt gewesen). Unglaublich finden wir die Reaktion der Camingplatzbesitzer auf deren Problem. Offensichtlich versucht man auch  hier Geld aus der Situation zu schlagen. Mit jedem weiteren Tag, den die beiden hier verbringen fließt Geld in die Kasse. Irgendwann gehen auch die Essensvorräte zur Neige. Somit steigen auch hier die Einnahmen des Camps. Wir lauschen ungläubig dieser Geschichte, finden aber nach eigenen Erlebnissen an diesem Platz heraus, dass die Menschen hier wohl wirklich unfreundlich und ihnen andere Menschen außerhalb der Familie nicht wichtig sind.

Sanna und Annelies wurde versprochen einen Mechaniker aus der Stadt zu bestellen. Alleine die Anfahrt soll schon knapp 90 Euro kosten. Hinzu kämen noch die Reparaturkosten. Ein absolut utopischer Preis für hiesige Verhältnisse. Immer wieder werden die beiden auf den nächsten Tag vertröstet. Doch nichts passiert. Man nimmt sie aus, wie einen Goldesel. Uns wird das auch genauso gesagt: Wir sollen bezahlen, weil wir reiche Europäer sind.

Beide sind heilfroh, dass Didi auftaucht und den Suzuki innerhalb von 2 Stunden wieder fahrbereit macht.

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Wir verbringen wunderschöne Stunden mit den beiden. Herzliche Menschen und ein inspirierendes Pärchen.