Korruption und Schikane, Zusatzeinkommen der Polizei?

 

Wir müssen wieder mal einen Grenzübergang bewältigen. So langsam kehrt Routine ein bei uns und wir sehen die Sache locker. Außerdem haben wir uns mit Heather und Eugen zusammengeschlossen. Grenzen sind gemeinsam immer einfacher zu “bewältigen”.

Hier nach Guinea Bissau wird unsere Erfahrung benötigt. Und zwar von den Grenzbeamten Erstauntes Smiley, denn die wissen so gar nichts mit unserem Carnet anzufangen.  So müssen wir genau erklären, das Carnet erst einmal richtig herum drehen und die Hand führen, um zu zeigen wohin der Stempel kommt und wohin welche Daten eingetragen werden müssen.

Man will keine Gebühren haben -wäre ja noch schöner Zwinkerndes Smiley– und ist sehr freundlich.

Bei der Passkontrolle fragt man uns aber auch unverfroren, ob wir ein Geschenk hätten. Wir sagen mit einem Lächeln freundlich “Nein” und werden trotzdem weiterhin freundlich behandelt. Also werden wir nach wie vor versuchen, uns auf keine Spiele einzulassen. Zwinkerndes Smiley

Keine 3 km hinter der Grenze ist die erste Polizeikontrolle. Mit der in Gambia und Senegal antrainierten Fröhlichkeit gehen wir ans Werk, aber hier straft man uns mit strengem Blick und schroffem Ton.Zähnezeigendes Smiley

Es wird alles mögliche kontrolliert und eine Strafe verlangt, obwohl kein Vergehen festgestellt wird….. wir bleiben freundlich aber bestimmt und dürfen dann ohne zu bezahlen weiterfahren.

Aber dann kommt es dicke:
Ca. 10 km weiter erwartet uns erneut eine Polizeikontrolle. Ich bin genervt und der Polizist merkt dies natürlich. Der Ton ist seitens der hiesigen Polizei wie gewohnt barsch und unfreundlich. Seine antrainierte Mimik lässt keine Freundlichkeit erkennen und seine Überheblichkeit uns gegenüber trägt auch nicht dazu bei, dass sich meine gute Laune wieder einstellt. Man spricht nur portugisisch bzw. das hier übliche Creol. Das macht die Sache nicht einfacher.

Erst verlangt man den eben an der Grenze abgeschlossenen Straßenmautzettel –ohne den wir ja gar nicht über die Grenze gekommen wären….- und dann meinen Führerschein und Fahrzeugschein.

Nachdem mir das Ganze schon jetzt suspekt ist und ich davon ausgehe, dass man uns Geld aus der Tasche ziehen will, gebe ich lediglich die Kopie meines Fahrzeugscheins aus der Hand. Beim Führerschein, den ich nur im Original dabei habe erkläre ich mit ebenso grimmigen Tonfall dem Polizisten, dass dies ein Dokument ist, das dem Deutschen Staat gehört und ich dies deshalb nicht aus der Hand geben darf.Party-Smiley

Nachdem dem “netten” Herrn da draußen auf der Straße erst mal die Gesichtszüge entgleisen, denn Widerrede ist man hier nicht gewohnt, ringt er nach Fassung und holt dann gleich zwei seiner Kollegen zur “Verstärkung” her.

Nun gehts ab….man kontrolliert alle Papiere genau, die Straßenbenutzungsgebühr,  das Licht, das Bremslicht, die Hupe (mein Drucklufthorn lässt eine weitere ziemlich gelangweilt vor meinem Auto stehende Polizistin so erschrecken, dass diese nun auch noch zu meinen “Feinden” gehört….).Verwirrtes Smiley

Warnblinker-geht, Warndreieck-vorhanden, zweites Warndreieck….?-ebenfalls vorhanden, Feuerlöscher?-vorhanden…aber abgelaufen! ahhhhh das kostet!!! NEIN, denn wir haben einen zweiten dabei der gültig ist!!Prinzessin

 

Als Randbemerkung: So sehen die meisten einheimischen Fahrzeuge aus, die hier am Straßenverkehr teilnehmen…

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Man verlangt 1000CFA Strafe.

Für was?

Keine Ahnung, halt mal so pauschal…..damit wir weiterfahren dürfen. Party-Smiley

Ich lächle freundlich, aber schalte auch auf stur. Ich mag gar es nicht, wenn man versucht seine Macht dafür ausnutzen, um Unschuldigen das Leben schwer zu machen.

Was gibts noch? Scheibenwischer? Ja geht, Scheibenwaschwasser spritzt?? Man wendet sich einem Kollegen zu und berät während ich spritze…….

Ich sage in meiner nettesten Art (auf fränkisch) “Häy da musst a scho hergschau, wenn i spritz. ”

Man schaut natürlich nicht…..

Ich sage nun mit etwas mehr Nachdruck und noch freundlicher bevor ich das nächste Mal spritze.

“ Hääääy da gschau her hezad” die ganze Dringlichkeit unterstreiche ich noch mit einem Gzzzzz und einem Pfiff. TeufelTeufel

Ok, nun schaut er und irgendwie scheint unsere beidseitige Symphatie gerade dem Nullpunkt nahe zu sein.

An mir und meiner fränkischen Freundlichkeit kanns ja wohl nicht liegen. Engel

Anmerkung Dani: “Das wird nicht gut ausgehen, denke ich mir und überlege Strategien, wie ich der Sache eine Wendung geben kann. Erst mal versuchen, Didi unauffällig zu beschwichtigen…”

Er stellt nun das Fragenachirgendwasschwachsinnigem Spiel ein und ignoriert mich komplett. Natürlich immer noch mit meinen paar Papieren, die er bekommen hat in der Hand.

Der Typ setzt sich in den Schatten auf seinen Plastikhocker und denkt sich “der kann mich mal”. Er schaut aus wie ein kleiner Schuljunge der bockt.

OK ich reiße mich nun echt zusammen und bleibe ruhig und versuche zu lächeln……

Ich steige aus meinem Auto aus, gehe zu ihm hin und erzähle ihm was von “so und jetzt möchte ich gerne meine Papiere wieder” dabei deute ich erst auf seine Hand in der er die Papiere hält und nehme ihm mit einem schnellen Griff erst mal den Straßengebührenzettel ab.

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Leider erwische ich dabei meine Kopie vom Fahrzeugschein nicht. Ist ja auch nicht weiter schlimm eigentlich, aber nun spiele ich deren Spiel mit. Cooles SmileyVerärgertes Smiley

Zwei weitere Kollegen kommen ihm zur Hilfe.  Als einer der beiden so an mir runterschaut (mich nebenbei für verrückt erklärt) bemerkt er dass ich ja FlipFlops anhabe. Das Fahren damit sei verboten!

Haaaahaaaa……und das in einem Land, in dem 99% der Bevölkerung diese Dinger anhaben und gar keine anderen Schuhe besitzen????

Ok ich brauche nun ein Argument…… Ich überlege kurz und stelle mich nun in der Polizeikontrolle mit meinen FlipFlop beschuhten weißen Beinen mitten auf die Straße und stoppe das nächstbeste Auto, das ankommt. Ich gehe an die Tür des Fahrers, öffne diese, um nachzusehen welche Schuhe dieser trägt. Mal sehen was die Polizei dann mit ihm macht. Verärgertes Smiley

Und was hat der an???? NEIN!!!! geschlossene Badelatschen. Ich glaube es nicht!

Ich muss genau einen der 1% hier im Land erwischen, die richtige Schuhe besitzen. Krankes Smiley 

Er kann gottlob englisch und ich erkläre ihm die Situation.

Er meint zu mir: “Bezahle denen einfach etwas, dann lassen sie dich fahren. So ist das Spiel, das sie mit jedem machen.”

Aber nein genau das will ich nicht denke ich mir: ”Ich mag diesen Typen kein Geld geben. Schon alleine deshalb, um ihnen die Lust zu verderben auch die Nächsten, die nach mir kommen über den Tisch zu ziehen.”

Ich habe Zeit…..und Schatten hat es hier ja auch neben den netten Herrn in Uniform.Insel mit Palmen

Außerdem ist nun mittlerweile der “dudarfstweiterfahren” Preis auf 28000 CFA (ca. 45 Euro) gestiegen und schwankt aber auch immer wieder mal. Je nachdem wen man fragt und wer von uns fragt. Wie auf dem türkischen Bazar also. Erstens ist mir das viel zu viel und außerdem auch viel zu doof.

Einer der Polizisten will schon aufgeben. Ausgerechnet der, mit dem ich mich am besten “verständigen” konnte. Er schwingt sich auf sein Moped und will zum ”Essen” fahren.

Ich erkläre ihm noch, dass ich das sch…. finde was sie hier abziehen, und dass sie um jeden Touristen froh sein müssen, der ins Land kommt. Mit diesem Verhalten werden aber auch die 3, die sie noch im Jahr haben wegbleiben. Und dass das der Regierung sicher nicht gefällt, wenn sie erfährt was hier abgeht und blabla. Heather und Dani sind übrigens immer dabei und stärken mir mit weiblicher Geschicklichkeit den Rücken. Eugene bleibt beim Auto, weil er sich laut eigener Aussage nicht beherrschen könnte und wir dann nie mehr unsere Papiere (deren Papiere hat der Polizist übrigens auch einkassiert) zurück bekommen würden.

Nun kommen auch einige herumstehenden Passanten dazu und schalten sich als Mittelsmänner ein. Die übrig gebliebenen Polizisten sprechen nämlich kein Englisch.

Wir erklären nochmals ruhig (Anmerkung Dani: “Zum Glück ist Didi wieder ruhiger geworden und macht seine Sache jetzt echt gut) und ganz bestimmt, dass wir uns jetzt ins Auto setzen und weiterfahren nach Bissau. Wir werden NICHTS bezahlen. Und wenn wir nicht jetzt unsere Papiere bekommen, dann gehen wir schnurstracks in Bissau auf die Botschaft und werden denen genau erzählen, was hier vorgefallen ist und diese bitten uns neue Papiere zu besorgen. Dafür benötigen wir Name und Dienstnummer des Beamten, der unsere Papiere einbehalten hat usw usw und bla bla.

Zeitgleich “bearbeitet” Heather jetzt einen weiteren Polizisten. Wir lassen uns alle auf keine Geldstrafen einlassen, denn wir haben keinen Fehler gemacht. Punkt aus….

Nun ja, irgendwie scheint hier nun jedem die Muffe zu gehen und man versucht aus der Nummer wieder raus zu kommen, ohne sich die Blöße zu geben. Dieser total verrückte weiße Deutsche zeigt keinen Respekt vor der Polizei, die nur sein Geld will! Man diskutiert und palavert und gibt sich dabei nachdenklich. Letztendlich nimmt einer der zivilen Dorfbewohner von dem Polizisten ganz vorsichtig und mit beschwichtigenden Worten unsere Papiere entgegen und überreicht sie uns dann………

Wir bedanken uns bei ihm und nix wie weg hier!

Ich gehe zu dem Polizisten, der immer noch auf seinem Plastikhöckerchen sitzt und bockt und reiche ihm die Hand freundlich zum Abschied……wir können ja trotzdem Freunde bleiben…..Verspotten

Er mag sie mir aber nicht geben Nur ein Scherz

 

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Dieser Polizist hier im Bild war ganz entspannt und hat uns weder kontrolliert noch nach Geld gefragt!

Das ist nur ein Beispielbild, das ich später mal gemacht habe.

Sorry, aber das Bildermachen haben wir uns an dieser Stelle dann doch verkniffen.Cooles Smiley

Im Nachhinein: Spaß hat es gemacht, aber täglich muss es auch nicht sein.

Anmerkung Dani: “Naja… Spaß…wohl nur, weil wir aus der Nummer doch noch ganz gut rausgekommen sind. Die gute halbe Stunde war aber (auch wegen der Sprachbarriere, Didis Emotionen und Aktivisums) hochkonzentriertes, alle-Antennen-und-Sinne-ausfahrendes Jonglieren der Möglichkeiten.”

Eskaliert ist das Ganze sicherlich auch dadurch, dass ich meinen Führerschein nicht aus der Hand geben wollte. Wir benötigen in Zukunft wirklich alle Papiere auch in guter Kopie und werden versuchen, immer einen freundlichen Ton an den Tag zu legen. Was gerade mir sicherlich ab und an mal schwer fällt.Verlegenes Smiley Aber Schikane mag ich nun mal gar nicht und wenn man 10 mal am Tag bei 45 Grad Außentemperatur “überprüft” wird und immer wieder etwas anderes vorzeigen muss und genau spürt, dass hier nur nach einer Möglichkeit gesucht wird nebenher noch etwas Geld zu verdienen. Dann womöglich noch 2 Polizisten gleichzeitig irgendetwas von einem wollen. Irgendwann läuft dann bei jedem das Fass über …….

Und weil solche gemeinsamen Erlebnisse zusammenschweißen, werden wir die nächsten Wochen gemeinsam mit Heather und Eugen Guinea Bissau erkunden.Smiley mit geöffnetem Mund

Was wird uns an den nächsten Kontrolle erwarten???

Nun, ab jetzt geht es relativ entspannt zu. Ab und zu werden wir nach ein “Geschenk” gefragt und ein paar Mal wird Feuerlöscher usw. kontrolliert. Aber es geht immer relativ freundlich zu. Gottseidank!

Eigentlich ist die Grenze Gambia/Senegal ja zu–Der Weg nach Elinkine

Unser erstes Ziel in der Casamance (Südsenegal) soll Elinkine werden. Wir verabreden uns mit Heather und Eugene, die wir in Gambia im Camp Sukuta kennenlernten für ein Wiedersehen im Süden Senegals. Getrennt voneinander fahren wir also los, da jeder von uns noch verschiedene Besorgungen zu machen hat. Kurz vor dem Grenzübergang in die Casamance kommen sie uns entgegen: “Die Grenze ist immer noch geschlossen. Aus Gambia lassen sie uns raus, aber die Senegalesen lassen uns nicht rein. Wir mussten umkehren und versuchen es am nächsten Grenzübergang.” Das ist ein Umweg von ca. 250 km und weil wir schon mal hier sind, wollen wir versuchen, ob wir hier nicht doch über die Grenze kommen.

Heather und Eugene (die arme Heather muss hier als Stativ her halten):

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Das hier ist nicht die Grenze. Die haben es nicht so gerne, wenn man da fotografiert. Es ist nur ein Stoppschild vor einer Brücke Zwinkerndes Smiley Das Stoppschild finde ich jetzt passend…

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Die Gambianer sind sehr nett und fragen gleich, ob wir nicht das amerikanisch/südafrikanische Pärchen getroffen hätten, die es nicht über die Grenze geschafft haben. Wir sagen ja haben wir, aber dass wir es dennoch probieren wollen. Unsere Aufenthaltsgenehmigung für Gambia läuft heute ab und wir hätten somit gerne jetzt schon einen Ausreisestempel in unseren Pass gedrückt. Notfalls kommen wir wieder zurück und lassen uns wieder einstempeln. Der Beamte erledigt alles wie gewünscht und sagt “See you.” Alles ganz entspannt, weil hier wegen der Grenzschließung überhaupt nichts los ist.

Und deshalb langweilt sich die Drogenpolizei ebenso wie alle anderen und freut sich schon darauf unser Auto zu durchsuchen. Na gut. Die Beamten ziehen auch bereitwillig die Schuhe aus, bevor sie unser Heim betreten. Kaum drin, werden sie auch schon fündig. Didis unbeschriftete Bluthochdrucktabletten erregen Misstrauen. Weshalb befinden sich rosa Tabletten in einer Art Filmdöschen? Didi erklärt.

Ich komme, nachdem ich den Stempel für das Carnet erledigt habe dazu und werde gleich gefragt, was das für Pillen sind. Meine Antwort deckt sich mit Didis. Das ist immer gut. Vor Lachen auf dem Boden wälzen Ich muss aber noch zusammen mit dem Drogenkontrolleur und dem Filmdöschen in ein Büro. Auf vier DIN A 4 Blättern, die mit Tesafilm an die kahle Wand geklebt sind, befinden sich Namen von Tabletten, die wohl unter das gambische Betäubungsmittelgesetz fallen. Zum Glück sind unsere Tabletten dort nicht gelistet. Der Mann hinter dem Schreibtisch, in dem sonst unmöbliertem Zimmer, inspiziert die Pillen auch nochmal, fragt wieder, wofür die sind und meint nach meiner Schlusserklärung: “They are very important for Didi” lächelnd: “Yes, and you don t want to loose your husband.”  Erledigt. Bin gleich zurück Wir dürfen fahren.

Jetzt wird s spannend. Passkontrolle. Lassen die Senegalesen uns einreisen? Nein. Wir werden mit den Worten “Die Grenze ist geschlossen” stehen gelassen. Die Grenze ist aber nur für Fahrzeuge mit gambischer oder senegalesischer Zulassung gesperrt. So ist unsere Information. “Auch chinesische Fahrzeuge lassen wir nicht durch”, meint er.  Hm. Ich entdecke einen Mann, der offiziell aussieht und Mitleid in seinem Gesicht zeigt. Ich gehe auf ihn zu, erkläre die Situation, er geht weg. Macht irgendwas, ich sehe ihn nicht mehr… Kurz darauf sehe ich den anderen Beamten Tee trinken und will ihn doch noch einmal fragen. Er telefoniert. Ich höre “Passavant” und denke, dass es um uns geht. Ich zücke das Carnet (das ich ihm vorher schon mal gezeigt hatte) noch während er telefoniert und plötzlich ist alles kein Problem mehr. Puh, Glück gehabt. Wir dürfen passieren.

Später erzählen uns Heather und Eugene, dass sie ebenfalls das Argument, die Grenzschließung gelte nicht für Touristen angebracht haben, sie aber den Mann mit dem mitleidigen Blick nicht gesehen haben. Vielleicht haben die beiden uns durch ihren Versuch auch den Weg geebnet. Wer weiß, weshalb mal so und mal so entschieden wird…

Heather jedenfalls “is jumping up and down” laut Eugens Aussage, als sie von uns per whatsapp erfahren, dass wir über die Grenze gekommen sind, während sie noch den Umweg fahren.Schildkröte

Anmerkung zur Grenzschließung: Wir haben schon bei der Einreise nach Gambia darüber berichtet. Die Grenze war über 3 Monate lang geschlossen, weil die Gambianer die Grenzgebühr für LKW um 1000% erhöht hatte. Nordsenegal beliefert Südsenegal mit Waren, die per LKW durch Gambia hindurch transportiert werden. Da Gambia wohl so ziemlich bankrott ist, hat sich der Präsident diese clevere(?) Geldeinnahmequelle einfallen lassen. Wie man sich jetzt geeinigt hat, wissen wir noch nicht.

 

In Elinkine finden wir ein schnuckeliges Campement direkt am Fluss gelegen. Wir dürfen campen und zum Duschen wird uns eine Hütte aufgeschlossen. Die Menschen in der Casamance sind anders als die Senegalesen nördlich Gambias. Zurückhaltender, weniger aufdringlich. Wir können ungestört bummeln und einkaufen gehen. Ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte Mal auf französisch sprachigem Grund aus dem Auto ausgestiegen bin und nicht sofort mit “Toubab” angesprochen und angebettelt wurde. Eine Wohltat! Smiley Von Restaurants über den örtlichen Mechaniker bis hin zum Friseur gibt es hier alles… auch Lebendware (hier ein Schwein) direkt auf der Straße. Zwinkerndes Smiley

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Um zu unserem Campingplatz zu kommen, müssen wir am Fischtrocknungsplatz vorbei. Puh, das stinkt gewaltig. Wir sehen Unmengen von Rochen und Haie.

Alle liegen hier auf einer Art Tisch, der mit Ästen und Brettern zusammengenagelt ist und trocknet, mit Salz überstreut an der Luft in der prallen Sonne.

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Die Moschee ist direkt nebenan… eigentlich fast mittendrin…

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Auf unserem Campingplatz  gibt es ein kleines Gehege mit ca. 10 Krokodilen und einen angebunden Affen, der Arme… schlafende Hunde am Strand und Schweine sowie eine riesige Spinne gehören auch zum Inventar. An letzterer müssen wir uns nachts (tagsüber ist sie nicht da) vorbei quetschen, wenn wir auf die Toilette möchten, was den Harndrang stark bremst.

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Schön ist es hier. Elinkine können wir weiter empfehlen.

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Klima-beste Reisezeit für Afrika

Afrikas Regenzeiten und die für uns tatsächliche und auch beste Reisezeit haben wir hier für die Westroute aufgelistet. Generell gilt, dass es im Landesinneren sehr viel heißer ist als an der Küste. Die Angaben hier beziehen sich größtenteils auf die Küste, entsprechend unserer Reiseroute im Jahr 2016 und  2017. Die Länderliste, die in der Reihenfolge der bereisten Länder geordnet ist, wird während unserer Reise ergänzt.

 

 

Regenzeit:

Marokko: keine

Mauretanien: Juli – September in Nouakchott

Senegal, Gambia: Juni/Juli – September/Oktober

Guinea Bissau: Juli – Oktober

Mali: Juli – August

Burkina-Faso: Juni – September

Ghana: April – Juni, September – Oktober

Togo: Mai – Juli, September – Oktober

Benin: Juni – Oktober

Nigeria: April – Juli, September – Oktober

Kamerun: März – Oktober

Gabun: März – Oktober

Congos: September – Mai

 

 

Klima:

Legende:

 

Tag:

Sonne warm, eventuell langärmliges T-Shirt, lange Hose

SonneSonne angenehme T-Shirt Wärme

SonneSonneSonne sehr warm, T-Shirt und kurze Hose

SonneSonneSonneSonne heiß

SonneSonneSonneSonneSonne sehr heiß, auch im Schatten. Schwitzen, schwitzen, schwitzen.

 

Nacht:

Daumen hoch sehr dicke Decke oder warmer Winter-Schlafsack

Daumen hochDaumen hoch dünne Decke oder Laken 

Daumen runter zu heiß für erholsamen Schlaf

 

Regen:

Regenbogen minimaler Niederschlag

Regenschirm Regen

Regenwolke starker Regen

RegenwolkeBlitz starker Regen mit Blitz und Donner

 

 

Länder:

 

Marokko:

Unsere Reisezeit: Mitte Dezember – Ende Januar

Tag: Sonne

Nacht: Daumen hoch

Regen: Regenbogen 2x ungefähr 10 Tropfen

 

Mauretanien:

Unsere Reisezeit: Anfang – Mitte Februar

Tag:   SonneSonneplus Sandstürme (Harmattan)

Nacht: Daumen hoch

Regen: keinen

 

Senegal:

Unsere Reisezeit: Mitte Februar – Ende März

Tag: SonneSonneSonne

Nacht: Daumen hochDaumen hoch

Regen: keinen

 

Senegal-Casamance:

Unsere Reisezeit: Anfang – Ende Juni

Tag: SonneSonneSonneSonne Ende Juni wird es schwül

Nacht: Daumen hochDaumen hoch

Regen: Regenschirm  ab und zu nachts

 

Gambia:

Unsere Reisezeit: April (eher im Landesinneren)

Tag: SonneSonneSonneSonneSonne

Nacht: Daumen runter

Regen: keinen

 

Unsere Reisezeit: Ende Juni und Juli (Landesinnere)

Tag: SonneSonneSonneSonneSonne schwül

Nacht: Daumen runter

Regen: RegenwolkeBlitz

 

Unsere Reisezeit: Mitte September – Mitte Oktober (Landesinnere)

Tag: heiß, schwül

Nacht: heiß, schwül

Regen: heftig mit Gewitter und Sturm

 

Guinea Bissau:

Unsere Reisezeit: Mai

Tag: SonneSonneSonneSonne

Nacht: Daumen hochDaumen hoch, Daumen runter

Regen: Regenschirm 1x nachts am 27.5.

 

Mali:

Unsere  Reisezeit: Mitte/Ende Oktober

Tag: sehr heiß, schwül

Nacht: unerträglich heiß, schwül

Regen: keinen

 

Burkina Faso:

Unsere Reisezeit: Anfang November

Tag: heiß

Nacht: heiß

Regen: keinen

 

Ghana:

Unsere Reisezeit: November – Mitte Dezember

Tag: sehr heiß

Nacht: gut warm – heiß

Regen: selten (im November)

 

Togo:

Unsere Reisezeit: Mitte Dezember – Ende Dezember

Tag: sehr heiß

Nacht: sehr heiß, schwül (in den Bergen ein wenig kühler)

Regen: keinen

 

Benin:

Unsere Reisezeit: Januar

Tag: heiß

Nacht: heiß und schwül

Regen: keinen

 

Nigeria:

Unsere Reisezeit: Anfang Januar

Tag: heiß

Nacht: heiß

Regen: keinen

 

Kamerun:

Unsere Reisezeit: Anfang Januar – Anfang März

Tag: Ringroad: sehr warm, Küste: heiß

Nacht: Ringroad: angenehme 16 Grad, Küste: sehr warm

Regen: keinen

 

Gabun:

Unsere Reisezeit: März

Tag: sehr warm

Nacht: angenehm bis schwül heiß

Regen: einige Gewitter gegen Abend

 

Congos:

Unsere Reisezeit: April

Tag: sehr warm

Nacht: angenehm bis sehr warm

Regen: seltene abendliche Gewitter

Reptilien Park

Zennit führt uns durch den Reptilienpark, der sich ca. 3 km vor Kartung befindet.

Hier hält sie eine Weißlippennatter in der Hand.  Zennit meint lapidar: “Mildly toxic, no effect on humans”.

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Eierschlange. Sie ernährt sich ausschließlich von Eiern und ist somit “complete harmless to humans”.

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Elegante Sannrenn-Natter “mildly toxic, no effect on humans”

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Deshalb sitzen die zwei auch so entspannt auf dem Mäuerchen…Nur ein Scherz

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Nilwaran:

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Der rennt auch in Westafrika durch die Gegend und wenn ich sage rennen, dann meine ich das durchaus so. Schnell sind sie. Zwinkerndes Smiley

Speikobra:

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Der Speikobra sollte man besser nicht begegnen. Sie ist alles andere als mildly toxic und kann einem ihr Gift direkt in die Augen spritzen.

Westliche Gelenkschildkröte:

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Diese Schildkröte hat im hinteren Teil ihres Panzers ein Gelenk. Sie gilt in Gambia als nahezu ausgestorben. Hier wird versucht, die Population zu vergrößern.

Königspython:

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Die klammert ganz schön fest….Flirten - Mann

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…die Schlange meine ich Strebersmiley

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Diese hier hat gerade etwas gefuttert, wie man am dicken Bauch (äh wo ist nochmal genau der Bauch bei einer Schlage? Zwinkerndes Smiley) erkennen kann.

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Sandrenn-Natter “mildly toxic”:

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Starrbrust-Pelomeduse:

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Hausschlange “harmless to humans”. Die gibts in schwarz und weiß:

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Schildkröten, die es lieben sich in die Erde einzubuddeln… auch wenn da schon 10 andere liegen:

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Puffotter “very toxic”. Das was diese Schlange so gefährlich macht ist nicht nur ihr Gift, sondern ihre Angewohnheit einfach nicht aus dem Weg zu gehen. Man läuft also nichts Böses ahnend im Dschungel rum und tritt dabei versehentlich auf eine Puffotter, weil die einfach zu faul ist aus dem Weg zu gehen. Und schon hat sie einen gebissen. Laut Zennit sterben die meisten Menschen an einem Schlangenbiss, weil sie in Panik geraten und dadurch das Gift schneller in Körper herumgepumpt wird. Man stirbt dann eher am Schock. Man soll Ruhe bewahren und sich im nächsten Krankenhaus das Gegengift verabreichen lassen. Zugeben musste sie dann allerdings bei der Puffotter, dass die wirklich ne harte Nuss ist, aber man eventuell “nur” mit einer Amputation davon kommt.

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Wie uns eine holländische Ärztin, die wir in Guinea Bissau kennen lernten erzählt, muss man sich künftig aber keine Mühe mehr geben die Panik zu unterdrücken, da die Gewinnung von Gegengift für Schlangenbisse ab diesem Jahr eingestellt wurde, da es sich für die Pharmaindustrie nicht mehr rechnet. Also dann doch die Variante “Schock und Panik” wählen, dann leidet man nicht unnötig lange. Zwinkerndes Smiley

Erschreckend wie wenig ein Menschenleben der Industrie wert ist. Da steht der Gewinn wohl im Vordergrund… besonders dann, wenn es sich nicht um Europäer handelt? oder wie war das im Fall von Ebola??

Pfeil am linken Bildschirmrand beachten :-) und Updates

Pfeil links (schwer zu erkennen) – Da geht es zur nächsten Seite und somit zu weiteren Berichten.

D.h., wenn in den Länderkategorien von uns eine Seite voll geschrieben ist, erscheint am linken Bildschirmrand der Pfeil (vorher nicht). Erst dann könnt ihr den Pfeil auch anklicken (logisch 😉 )

 

NEUE BERICHTE können von uns durch die schwankende Internetverbindung hier in Afrika nur in sehr unregelmäßigen Abständen hochgeladen werden. Sorry.

Schaut einfach immer mal wieder rein.

 

Viel Spaß beim Lesen Smiley

Tumani Tenda-Palmwein

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Unterhalb des Fruchtstandes wird ein Loch gebohrt. In die Plastikflaschen läuft dann der Saft, der uns an Federweißer erinnert. Er ist milchig weiß und am 2. Tag stärker, als am ersten. Zwinkerndes Smiley

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Aus Palmblättern wird der Klettergurt gebunden…. uuuuaaaah.

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Tumani Tenda-Cashews

Die Milch für die Schokolade kommt von der lila Kuh und Cashews kommen aus der Dose, oder?

Also ich wusste nicht, wie die Nüsse wachsen. Der Kern befindet sich außerhalb der Frucht und ist riesengroß. Er wird dann, wenn die rote (es gibt auch gelbe) Frucht wächst immer kleiner. Die Frucht kann man übrigens auch essen. Sehr süß und sehr lecker. Didi versucht mit einem Messer an den Kern heranzukommen, was ihm aber nicht gelingt. Später erklärt ihm Sanna, dass das auch keine gute Idee war. Der “Saft” der sich in der Schale um den Kern herum befindet ist säurehaltig. Grund dafür, ist die Verteidigungsstrategie der Frucht. Cashew ist die einzige Frucht auf der Welt, deren Kern außen wächst. Darauf sind nicht nur die Menschen, sondern auch viele Tiere scharf. Die ätzende Flüssigkeit Cardol verursacht brennende Blasen auf der Haut. Die Afrikaner benutzen diese Flüssigkeit, um sich Narben zuzufügen.

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Sanna hat eine Zwillingsnuss entdeckt. Die erste seines Lebens und wir haben Glück, dass wir sie sehen.

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Über dem Feuer werden die Nüsse in einer mit Löchern versehenen Schale geröstet. Ab und zu muss gelöscht werden. Dabei verdampft das ätzende Cardol. Sanna sieht aus wie ein Zauberer, der eine geheimnisvolle Mixtur zubereitet. Kohlrabenschwarz muss jetzt nur noch die Schale von der Nuss getrennt werden. Auch hier gibt es eine spezielle Technik, die uns Kadri erklärt. Sooo leckere Cashews habe ich noch nie gegessen. Didi, der alte Genießer hat sie mir dann heimlich aber alle weggessen. Trauriges Smiley

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Aus der Frucht kann man Schnaps machen. Sanna ist sich nur nicht sicher, ob man dann nicht blind davon wird, weil es immer weiter gärt und hier keiner die Promille bestimmt. Zwinkerndes Smiley Bei der Herstellung muss man darauf achten, dass kein einziger Tropfen Wasser in den Saft gerät. Er wird dann sofort schwarz und ist nicht mehr genießbar. Deshalb werden die Hände vor dem Pressen auch nicht mit Wasser, sondern mit dem Fruchtfleisch gewaschen.

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Tumani Tenda-Kanutour

Heiß ist s und so gehen wir auf Kanutour mit Sanna. Er zeigt uns viele heimische Vögel, deren Namen ich schon alle wieder vergessen habe (ich werde alt…) und erklärt uns wie die Austern geerntet werden. Von der Flussseite aus, fährt man dazu mit einem Einbaum bei Ebbe in die Mangroven. Mit einem Handschuh und einem Messer gewaffnet, werden die Austern dann mühevoll von der Pflanze entfernt. Eine nasse und einsame Arbeit.

Die Geräusche des Flusses sind faszinierend. Die Austern öffnen und schließen sich und geben beim Schließen einen ziemlich lauten Klacklaut von sich, den Didi und ich nicht hätten zuordnen können.

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Didis Schulter schmerzt immer noch. So paddelt Sanna die ganze Zeit und ich helfe ab und zu mal mit. Ja, ja … wenn Männer alt werden. Zwinkerndes Smiley Die romantische Vorstellung von zwei Männern über der Fluss gepaddelt zu werden, kann ich wohl vergessen. Zwinkerndes Smiley

Tumani Tenda–Leckereien

Die gambische Küche ist sehr zeitaufwändig und die Zubereitung anstrengend. Elektrische Küchenhelfer sind hier nicht zu finden. So ganz ohne Strom im Dorf machen die hier auch wenig Sinn. Zwinkerndes Smiley Die Zutaten, wie Blätter der Maniok-Pflanze, Zwiebeln, Tomaten werden gewaschen, geschnitten und dann in einem Holzgefäß zerstampft. Der Fisch wird geputzt und häufig, je nach Gericht entgrätet, was bei dieser speziellen Fischsorte ein mühsames Geschäft ist.

 

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Dies sind die Früchte einer Palme, aus deren Kerne Palmenöl hergestellt wird. Das wenige Fruchtfleisch kann man aber auch verwerten. Dazu wird der komplette Fruchtstand 2-3 Stunden gekocht. Musu (Sanna`s Schwägerin) gibt die Früchte in den großen Kochtopf. Mariama stampft sie schon mal ein bisschen weich. Nach dem Kochen werden die kleinen Früchte einzeln abgetrennt. Vorsicht: heiß. Es befinden sich immer noch Schalen im Korb. Also wird “die Spreu vom Weizen” bzw. die Schalen von der Frucht getrennt, indem Mariama die Früchte geschickt in die Luft wird und in einem kleinen Korb wieder auffängt. Der Wind bläst die Schalen davon. Im Korb landen die Früchte.

Kommentar Didi “ Bei Danis Versuch landete alles wieder im Korb –lol-“Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Doch wie entfernt man das wenige Fruchtfleisch vom dicken Kern? Nochmal kochen, bis alles eine leckere Soße ergibt.

 

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Hier gibt es viel Fisch mit Reis und Gemüse:

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Bittertomate: Gekocht und in kleinen Mengen schmeckt sie doch ganz gut. Roh war diese Frucht nicht so unser Fall.

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Cassava (Maniok): Die Wurzelknollen werden geschält, klein geschnitten und dann wie Kartoffeln gekocht. Auch die Blätter kann man als Gemüse verwenden.

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Rezept für Ebbe:

Cassava schälen und klein schneiden. Wie Kartoffeln kochen. Die Hälfte herausnehmen und mit dem Pfeffer zusammen in einem Holzgefäß mit einem Holzstößel zerstampfen. Dann kommt alles zurück in den Topf. Fisch, Palmöl und das hier übliche Maggie hinzugeben und nochmals über dem offenen Feuer köcheln lassen. Mit frischer Chillie wirds scharf. (ohne Foto)

 

Rezept für Plasas:

Die Blätter der Süßkartoffel klein schneiden. Gemahlenen Pfeffer. Fisch in kleine Stückchen zerkleinern. Ganze “ground nuts”. Ein bisschen Muschelfleisch und ein wenig getrockneten Fisch. Maggiepulver. Palmöl. Alles zusammen über dem offenen Feuer köcheln lassen, ergibt es eine leckere Soße. (ohne Foto)

 

Aus dieser roten Blüte kann man einen leckeren Saft machen, indem man sie einfach für ein paar Stunden ins Wasser legt oder kurz mit kochendem Wasser, wie beim Tee, aufgießt.

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Leckere Teigbällchen, ähnlich den hessischen Krebbeln oder den fränkischen Krapfen. Mariama bereitet den Teig vor. Gebacken wird nach Sonnenuntergang, wenn es kühler wird. Kurz vor dem Ausbacken in heißem Fett werden die Teigbällchen über einen Korb gerollt, damit sie ein schönes Muster erhalten. Gaaaaanz Didis Geschmack.

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Sanna bereitet leckeren Minztee (green tea) zu. Statt Wasser kann man auch Kondensmilch verwenden. Das ist dann extrem lecker. Der Tee wird so lange hin- und hergeschüttet, bis sich eine Schaumkrone gebildet hat.

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Tumani Tenda–Schulbesuch

Beim Spaziergang durch das Dorf werde ich von Natto, die gerade mit zwei anderen Lehrerinnen im Schulhof sitzt und sich Zöpfe flechten lässt, eingeladen am nächsten Tag an ihrem Unterricht teilzunehmen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Zwinkerndes Smiley Die Lehrerinnen übernachten übrigens auf dem Schulgelände und fahren nur am Wochenende nach Hause. Die Zimmer sind nicht so eingerichtet, wie ihr euch das vorstellt. Es gibt dort ein Bett, eine Tür und vier Wände. Punkt. Somit kann man sich dann voll und ganz und ohne Ablenkung auf die Unterrichtsvorbereitungen konzentrieren. Zwinkerndes Smiley Das Gebäude wurde von den Termiten allerdings so zerstört, dass es gerade abgerissen und ein neues gebaut wird. Wo die Lehrer so lange übernachten, weiß ich nicht.

Am nächsten Morgen werde ich von –für den Musikunterricht zusammengelegten- zwei ersten Klassen mit einem Lied begrüßt. Sie singen so laut, dass Didi den Gesang in Happy Kunda hören kann. Danach folgt noch ein Lied und ich werde von einer der drei Lehrerinnen gefragt, ob ich unterrichten möchte. Ui, ganz schöner Überfall. Zum Glück fällt mir das Lied “The wheels on the bus” aus meinem Grundschulenglischunterricht ein. Das Problem ist aber, dass die Erstklässler noch nicht wirklich den deutschen Akzent gewohnt sind und hier in Gambia sowieso einige Wörter anders ausgesprochen werden als im Oxford English. So sagen sie hier z.B. bus (wie wir im Deutschen eben zu Bus sagen) und nicht bas… hm. Da habe ich mir ja genau das richtige Lied ausgesucht…. Natto muss in Diola erklären, was ich meine. Zwinkerndes Smiley Letztendlich hat es aber dann doch ganz gut geklappt und die Lehrerinnen fragen nach, ob ich ihnen den Text aufschreiben könnte.

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Und nun zum Klassensaal und der Materialausstattung:

Liebe Kollegen und Kolleginnen jetzt kommt s: Zwinkerndes Smiley

Hier werden die Wortkarten und Anlautkärtchen selbst gebastelt (ok machen wir teilweise auch noch bzw. haben es im Referendariat sowieso nicht anders gemacht). Ohne Computer und ohne Drucker. Die Tafel ist in der Höhe nicht verschiebbar und schon gar nicht magnetisch. Rückenschonende Rollstühle… Fehlanzeige. Ein ergonomisch geformter Stuhl für den Lehrer… weit gefehlt.

Die Kinder hören auf s Wort, ohne dass die Lehrerin sich groß anstrengen muss. Und im Musikunterricht sind es knapp 50 davon. Sie gehen rücksichtsvoll und respektvoll miteinander um.

Die Methodik ist zumindest im Musikunterricht, den ich besucht habe wie in Deutschland.

Mich hat diese Schule mit ihren modernen Unterrichtsmethoden, den folgsamen Kindern (ohne sozio-emotionalen oder sonst wie gearteten Auffälligkeiten) und den engagierten Lehrerinnen beeindruckt.

Später treffen wir sie noch einmal auf dem Schulhof, als sie sich fein rausgeputzt auf den Weg zum Bus Richtung Heimat aufmachen.

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Kommentar Didi: “Bei solch einer Lehrerin wäre ich früher auch aufmerksam und brav gewesen.”