Burkina Faso
Von Ouagadougou nach Togo
Nachdem wir unsere Pässe mit den Visa für Ghana in den Händen halten, hält uns nichts mehr in dieser heißen Stadt. Wir fahren Richtung Togo und sehen, wie immer, Interessantes auf den Straßen. Autofahren ist hier nicht langweilig 😉
Vor der Grenze möchten wir noch einmal übernachten, da es immer angenehmer ist eine Grenze morgens anzugehen. Man hat keinen Zeitstress und kann sich dann erst mal im neuen Land zurecht finden, bevor man sich übereilt einen Schlafplatz suchen muss, weil es schon wieder dunkel wird. Um 18 Uhr ist hier zappe-duster.
Wir finden ein schönes Plätzchen und fragen eine Bäuerin, die gerade auf dem Heimweg ist, ob wir hier übernachten dürfen. Sie meint, dass das kein Problem sei. Kurz darauf erscheint Mr. Laurence, der Bürgermeister. Auch er gibt uns sein o.k.
Froh, über das laue Lüftchen (endlich ist es mal nicht ganz so heiß), essen wir die hier extrem seltenen Trauben (die letzten habe ich glaube ich in Spanien gesehen).
Unsere gute Bierstimmung wird jäh unterbrochen, als 3 Mopeds angefahren kommen. Wie gesagt, es ist stockdunkel. 6 Männer steigen ab und wir sehen noch mehr Mopeds kommen. Ui, was ist jetzt los? Zum Glück ist es dunkel, so dass ich die schweren Holzknüppel und das Gewehr nicht gleich entdecke. Mittlerweile ist das ganze männliche Dorf hier versammelt. 30, 40 oder 50 junge Männer. Oh, ohhhhh……
Didi geht sofort mit einer Taschenlampe bewaffnet auf den ersten zu und leuchtet ihm ins Gesicht. Dann reicht er ihm die Hand und sagt “Hello”
Kommentar Didi” Ich muss zugeben ich hatte die Hose in dem Moment ganz schön voll…..”
Nachdem sie uns mit Taschenlampen begutachtet haben, werden auch wir mit Handschlag begrüßt. Die Situation ist dennoch nicht entspannt. Sie wollen wissen, was wir hier machen. Anscheinend haben sie nicht mit Herrn Laurence gesprochen. Doch der wird gleich angerufen. Das hat leider nicht den Effekt, den ich mir gewünscht habe. Sie sind immer noch misstrauisch, wollen unsere Pässe sehen und ins Auto schauen. Na das ist das geringste Problem. Wir sagen, dass aber nur einer gucken darf, weil es unser Zuhause ist. Sie sind einverstanden und ich gehe mit dem Auserwählten zum Auto. Jetzt entdecke ich, dass auch er ein Gewehr umhängen hat. Hmmmmm.
Die Sache wendet sich dann zum Guten. Wir dürfen bleiben und Didi ist sogar so frech, noch nach einem Foto zu fragen. Leider versagt der Blitz. Der löst nur aus, als die Kamera auf die Füße gerichtet ist… Naja, die meisten sind sowieso schon wieder gegangen.
Was uns immer wieder etwas beruhigt ist, das man scheinbar vor uns mehr Angst hat als wir vor ihnen.
Am nächsten Morgen werden wir von einem Hüsteln und dann mit einem Bonjour geweckt. Die Kinder des Dorfes sind neugierig und begleiten uns bis zur Hauptstraße.
Alles nochmal gut gegangen.
Die Grenze ist dann ein bisschen komisch aufgebaut. Im Ort Cinkasse muss man die “Hauptstraße” verlassen, um in den Grenzbereich einzufahren. Angeordnet in Kreisform befindet sich hier alles auf dem gleichen Gelände. Das Carnet kennt man hier nicht wirklich und so versucht man uns bei der Ausreise aus Burkina Faso noch schnell ein “Passavant” zu verkaufen und das ziemlich vehement. Irgendeiner kennt sich dann doch aus. Die wütenden Passavantverkäufer werden ganz still und wir werden durchgewunken.
Auf Togo-Seite geht alles sehr herzlich, offen und freundlich zu.
Wir werden zum Chef der Zollbehörde ins elektronisch gesicherte Zimmer geführt, sitzen einem sehr gepflegten, gebildeten und freundlichem Menschen gegenüber und müssen ihm dennoch das Carnet erklären. Kleine Grenzübergänge sind entspannter und für uns viel relaxter… Auch beim Pass einstempeln werden wir freudestrahlend auf Deutsch begrüßt. Man stempelt platzsparend und das Ganze war auf Togo-Seite in weniger als 15 Minuten erledigt.
Beantragung des Ghana Visums in Ouagadougou, Burkina Faso
Wir planen die Ankunft in der Hauptstadt Burkina Fasos so, dass wir nicht über das Wochenende auf unsere Pässe warten müssen. Großstädte, vor allem die in Afrika sind nicht so unser Ding. Am Montag Mittag tauche wir also vor der Botschaft auf und finden sie GESCHLOSSEN !!! Zwei Tage Feiertag in Burkina Faso und alle auch die Botschaften machen mit… Dumm gelaufen, jetzt hängen wir doch für 2 Tage hier fest.
Am Mittwoch sind wir schon um kurz nach 8 Uhr in der Botschaft. Der nette Herr an der “Rezeption” fragt, ob wir Einwohner Burkina Fasos seien. “Oh, nein”, denke ich mir, “bitte lass das nicht auch hier eine neue Reglung sein.”
Wir erklären unsere Situation, dass wir schon seit einem Jahr reisen und keine Chance hatten, das Visum in Deutschland zu beantragen. Er händigt uns die Formulare und ein weißes Blatt Papier aus, auf dem wir beschreiben sollen, weshalb es uns nicht möglich war das Visum in unserem Heimatland zu bekommen, weshalb wir es ausgerechnet hier beantragen und weshalb wir überhaupt nach Ghana wollen. Wir überlegen lange und schreiben die ganze DIN A 4 Seite voll. Viel, hilft viel.
Zum Glück haben wir ein Einladungsschreiben eines Freundes von Anne (vielen DANK an Hassan ), sowie eine Hotelbuchung. Beides mit Kopien des Personalausweises der Personen, die uns “eingeladen” haben. Außerdem füge ich noch eine Kopie des Carnet bei, als Ersatz für das im Formular verlanget Rückflugticket. Der Rezeptionist schaut nochmal drüber, meint wir sollen hier und da noch ein bisschen ergänzen und verbessern und nimmt gegen eine Gebühr von je 25.000 CFA unsere Dokumente entgegen. Hoffnung macht er uns jedoch nicht, da ja eigentlich Visa nur für Einwohner Burkina Fasos ausgestellt werden.
Auf mein Betteln hin “We are good people.” entgegnet er, dass es nicht um gut oder böse geht. “Jesus was a good man, but he got rejected.” Und so verlassen wir um 10.30 Uhr die Botschaft und dürfen am Freitag wieder kommen.
Wir wollen nicht noch mehr Nächte in Ouagadougou verbringen und fahren zum Nationalpark Nazinga (siehe dort).
Am Freitag können wir unsere Pässe mit unseren Visa in Empfang nehmen. Alles gut gegangen, Dank Hassans Einladungsschreiben, der uns nicht einmal kennt.
Ich habe 60 Tage Aufenthaltsdauer bekommen, Didi nur 30… hm….gut dass ich das bemerkt habe. Ich frage höflich, ob mein “Mann” auch 60 Tage bekommen könnte. Der nette Herr an der Rezeption runzelt die Stirn, nimmt Didi s Pass und läuft zum Konsul oder Botschafter (keine Ahnung, wer hier zuständig ist….). Mit der Rasierklinge hat man schnell aus den 30 Tagen 60 Tage gemacht und wir verlassen beschwingt das Gebäude.
Zeit überbrücken im National Park Nazinga
Natürlich wollen wir nicht die ganze Zeit in Ouagadougou verbringen, um auf das Ergebnis unseren Visa-Antrages zu warten.
Wir tanken erst mal voll. Natürlich nur Markenqualität!…
…und fahren dann Richtung Grenze Ghana zum Nationalpark Nazinga,
auch wenn wir wissen, dass in der momentanen Jahreszeit die Chancen Tiere zu sehen sehr gering ist. Das Gras steht hoch und selbst Elefanten verschwinden leicht hinter der bis zu 3 Meter hohen Wand des undurchdringlichen Grases.
Nach 15 km Off Road Piste erreichen wir den Eingang zum National Park.
Man darf hier Eintritt bezahlen und erfährt dabei, dass man weder im Auto übernachten darf und ohne Guide keine Fahrten unternehmen darf. Aber bis zum Camp im Park (weitere 35km…..) darf man fahren. Na das ist schon gut gelöst, denn hat man erst mal Eintritt gezahlt ist man gezwungen ein Zimmer zu nehmen egal wie es aussieht…….
Genau das tritt natürlich auch ein. Nach 1 Stunde Fahrt angekommen erfahren wir vom knurrigen Rezeptionisten, dass die “billigen” Zimmer ein „Problem“ haben und wir somit die teuren nehmen müssen. Als wir diese ansehen stellen wir fest dass -abgesehen von dem ja inzwischen auch für uns schon erwarteten- schlechtem Zustand des Raumes auch kein Moskitonetz vorhanden ist. Somit scheidet das für uns aus. In dieser von den Plagegeistern verseuchten Gegend ohne diesen Schutz zu schlafen geht einfach nicht! Man muss es ja nicht herausfordern Malaria zu bekommen.
Wir wollen also im Auto schlafen. Ein sauberes Bett und der Moskitoschutz ist dort vorhanden. Eine langwierige Diskussion folgt und letztendlich bezahlen wir zu viel Geld für null Gegenleistung. Aber wir dürfen im eigenen Bett schlafen!
Am nächsten Morgen ordern wir einen Guide und fahren “auf Safari”.
Lustig hierbei ist, dass man für das Auto am Einfahrtstor extra bezahlen muss um dann feststellen zu müssen, dass man ohne eigenes Auto gar keine Safari machen könnte und ja auch gar nicht zum Camp gelangen kann. Denn eigene Autos oder Transportmöglichkeiten haben die dort nicht…….
So kurz nach der Regenzeit ist natürlich alles zugewachsen und die Wege oft kaum zu erkennen. Eine fast 3 Stunden andauernde Fahrt durch dieses Terrain ist eine Herausforderung. Der Fahrer – also ich- braucht gar nicht daran zu denken, dass er nach Tieren Ausschau halten kann. Der Guide kommt uns auch ziemlich ahnungslos rüber. Er kennt die Wege. Aber wo man Tiere sehen kann weiß er nicht. Das Interesse herauszufinden, wo sich die verschiedenen Rudel und Herden gerade aufhalten scheint gegen Null zu tendieren!
Die Quintessenz der Safari ist:
– Keine! Tiere gesehen. Noch nicht mal ein Erdhörnchen….
– Trotz eines Schutzgitters hinter dem Kühler Grill sind alle Kühler an Vango mit Elefantengrassamen, Raupen, Gottesanbeterinnen, Ameisen und sonstigem Getier komplett zugesetzt, so dass ich bei der darauffolgenden Fahrt zurück nach Ouagadougou einen Temperaturunterschied an Wasser und Öl bemerke und die Kühler am nächsten Tag reinigen muss.
-Außerdem ist die vordere Abdeckung der Markise bei der Fahrt durch die engstehenden Bäume zerborsten und wird ab jetzt mit Kabelbindern an ihrem Platz gehalten.
– Das Highlight der guided tour war jedoch als er uns aussteigen ließ (wir natürlich in der Hoffnung auf eine Tierbeobachtung), um dann gemeinsam gut 50m durchs hohe Gras und schlammigen Boden zu stapfen, um nach dem Weg zu schauen, ob er denn befahrbar ist!
Wieder im Auto angekommen, waren wir von oben bis unten voll von fiesen Stichen von Moskitos und Bremsen. Noch Wochen später haben wir dicke Stellen und Juckattacken, die kaum zu beschreiben sind.
Alles in allem also ein erfolgreicher Tag, an den wir lange zurückdenken
Auf den 35km, die wir dann wieder alleine aus dem Park herausfahren sehen wir doch noch einige Affen, Gazellen und wunderschöne Vögel. Am Hauptweg wohlgemerkt……..
Ich frage mich, für was der Guide gut war….
Am nächsten Abend kommen wir wieder im “geliebten” Camp Pharaoh an und zur Feier des Tages gibt es Trauben mit Käse – natürlich westafrikanisch serviert.
Campement le Pharaoh…..die Ansprüche sinken
Nachdem wir in Ouagadougou einige Nächte bleiben müssen und wir auch nicht zu weit aus der Stadt fahren wollen beginnt die Suche nach einem Übernachtungsplatz.
Wir landen beim Campement le Pharaoh, welches schon auf dem ersten Blick einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck macht.
Aber wir haben wohl keine andere Wahl. Campingplätze sind in ganz Westafrika nicht wirklich üblich.
Man lässt uns im eigenen Auto schlafen und wir bekommen den Schlüssel für ein Bungalow, um dort Toilette und Dusche nutzen zu können. Das Ganze -natürlich erst nach Verhandlungen- zu einem akzeptablen Preis.
Der Bungalowzustand?
Unter europäischen Gesichtspunkten würde man sagen: Alles abreißen und neu bauen.
Die Toilette mit europäischer Schüssel ist ja schon mal was. Aber mit fehlender Klobrille nicht wirklich toll.
Die Farbgebung ist auch gaaaanz weit vom ehemaligen strahlenden sanitär weiß entfernt. Ebenso die Farbe des Waschbeckens, welches zudem auch verstopft ist. Alles, was dann mit der Zeit doch noch durch den Abfluss rinnt tropft auf den Boden…..
Im Schlafraum liegt ein PVC Boden, der wohl eigentlich eine Tischdecke hätte werden sollen, so dünn ist dieser. Natürlich sind 25% davon zerrissen und man stolpert jedes mal. Das Bett, hmmm was soll ich sagen? Ich denke, es gab nur ganz wenige Situationen in meinem Leben, in denen ich mich freiwillig dort hinein gelegt hätte
Aber zum kalt Abduschen reicht es völlig und eine Dusche mit fließend Wasser haben wir auch schon länger keine mehr gehabt.
Auch, wenn diese erst repariert werden muss.
Das Campement muss einmal richtig schön gewesen sein. Es ist ein riesiges Gelände mit verschiedensten Gebäuden. Mit etwas Phantasie war es hier sicher mal toll. Einige Gemälde an den Mauern deuten darauf hin, dass es wohl hauptsächlich von Franzosen genutzt wurde in besseren Zeiten. Und jetzt? Nun unser Verdacht bestätigt sich als Dani mich fragt, ob ich in dem Regal im Schlafzimmer schon die Tasse gesehen habe. „Klar“, sage ich. „Die mit den Kaffeebeutelchen drin?“ Fand ich lustig, dass man hier nobel Kaffee und Teebeutel ins Regal stellt, wie in Hotels….
„Nun“, meint Dani, „das ist kein Kaffee. Das sind Kondome.“
Wir sind also in einem Stundenhotel untergekommen
Ich frage mich nur wie groß die Not sein muss, hier seine Schäferstündchen verbringen zu wollen!
Wir machen das Beste draus. Auch wenn es hier heiß, und der Verkehr sehr laut ist, so dass wir sehr schlecht schlafen…..
Der Autoverkehr an der nahegelegenen Straße meine ich natürlich!
Auf dem Weg nach Ouagadougou und NP bei Boromo
Wir fahren weiter nach Ouagadougou. Eigentlich haben wir wenig Lust auf diese Großstadt die, so finden wir, wie jede Großstadt in Westafrika wenig zu bieten hat. Aber wir müssen dorthin, um das Ghana Visum zu beantragen. Unsere letzte Chance, um in das Land einreisen zu können. Angeblich bekommt man wohl auch gegen viel (Bestechungs-? ) geld eines an ganz bestimmten Grenzen. Aber kann man sich darauf verlassen? Also doch besser hier in Burkina Faso probieren. Eines der wenigen Länder in denen es scheinbar noch möglich ist.
>Info: Wie wir an der Grenze erfahren haben, ist eine Ausstellung an einigen großen Übergängen gegen 150 USD möglich<
Nachdem heute erst Freitag ist und wir nicht unnötig das Wochenende in Ouagadougou verbringen wollen, fahren wir Richtung Süden weiter. Hier soll die Straße angenehmer zu befahren sein, so dass sich der Umweg lohnt.
Bei Diebougou -es fängt schon das Dämmern an- sehen wir aus Zufall außerhalb der Stadt ein sehr nett angerichtetes Anwesen versteckt hinter Mauern. Kein Schild ist zu sehen, also scheint es Privat zu sein. Da wir wenig Chancen sehen heute noch einen vernünftigen Schlafplatz zu finden drehen wir um und wollen mal ganz frech fragen, ob wir hier nicht nächtigen dürfen
Es taucht auch sofort eine jüngere Frau auf, die uns herzlich und mit einem sehr lieben Lachen begrüßt. Auf unsere Frage kommt ein „pas de problem“. Sie erklärt, dass dies einmal ihr Campement und Restaurant werden wird. Ihr ist aber nun das Geld ausgegangen, um die letzten Dinge wie Küche und Inneneinrichtungen zu erledigen. Wir können hier natürlich schlafen und es soll auch nichts kosten. Na uns kommt es recht, denn hier ist es wirklich sehr nett und aufgeräumt. Wir wollen hier etwas essen und trinken und beschließen schon jetzt, die Rechnung um den üblichen Übernachtungspreis aufzurunden.
Apoline, die Besitzerin, besorgt uns abends noch Essen aus der Stadt. Vermutlich von ihrer Familie. Kaltes Bier und Cola hatte sie eh da.
Am nächsten Morgen wollen wir direkt an der Grenze zu Ghana entlang nach Osten fahren. Als jedoch bei Hamale plötzlich der Teer aufhört und in übelst ausgewaschener Lehmpiste endet, fragen wir einen Kontrollposten. Er bestätigt unsere Befürchtung und meint, dass sich das die nächsten 200km so weitergeht….. “Doucement, doucement…slowly, slowly.”
Wir drehen also um (wir haben für den Moment genug von Rüttelpisten) und fahren nach Norden auf die Hauptverkehrsstraße.
Kurz vor Boromo verlassen wir diese wieder, um auf einer Piste in den gleichnamigen Nationalpark zu fahren. Da wir in Westafrika sind, sehen wir natürlich weder Schilder noch einen Weg, der irgendwie darauf hindeutet, dass wir richtig sind. Wir haben ganz wage Angaben, dass sich am Fluss eine Lodge befinden soll, an der man übernachten kann. Allerdings wurde diese vor Jahren von einem Hochwasser zerstört ebenso wie der Weg dorthin. Angeblich soll sie aber wieder aufgebaut sein.
Den Weg finden wir auch, aber dem Zustand nach zu beurteilen existiert die Lodge wohl kaum noch.
Wir „fahren“ dennoch weiter und irgendwann kreuzen auch wieder ein paar Wege und es steht ein Schild, auf dem steht, dass wir nun in den Nationalpark eindringen.
Nach einigen Kilometern Hoppelei durch hohes Elefantengras steht plötzlich ein mit Touristen beladenes Buschtaxi vor uns.
Der Ranger macht sofort klar, dass wir hier nicht alleine weiterfahren dürfen und schon gar nicht übernachten
Ok, also umdrehen und ihm erst mal hinterher. Die Touristen stellen sich als belgische Schulklasse heraus, die hier ein freiwilliges Projekt mit ihrer Partnerschule in Burkina machen und einen Computerraum aufbauen. Dank des Lehrers, der zu uns hält, lässt man uns dann doch am Rande des Parks übernachten. Der Guide meint aber: „Wir haben uns nie gesehen und ich bin nicht verantwortlich….„
Kein Thema. In solchen Fällen wird mein Gedächtnis auch immer fürchterlich schlecht
Abends stellen wir wieder unser Moskitozelt auf…
…und trinken einen Sundowner, als wir plötzlich Geräusche hören. Ein Zischen und Knistern……Es erinnert uns an etwas! Als sich dann am Horizont eine orange-farbene Helligkeit zeigt, bekommen wir Panik! Ein Buschfeuer. Wohl etwas weiter weg, denn Flammen sehen wir noch keine. Aber bei dem bis zu 4m hohen Gras um uns herum, kann das ganz schnell bei uns sein. Wir packen alles zur Abfahrt ein und bereiten uns darauf vor, schnell den Platz zu verlassen. Als der orangene Horizont wieder kleiner wird, beschließen wir zu bleiben. Aber wir setzen uns ins Auto schreiben Blog, horchen und spähen immer aus unserem Dach heraus. Und das lohnt sich, denn die Geräusche die uns jetzt zu Ohren kommen sind viel angenehmer Elefanten kommen in der Nacht aus dem nahen Wäldchen auf die Grasebene und fressen hier wohl die Bäume und Gräser ab. Wir hören sie immer wieder wie sie Äste abbrechen und auch mal trompeten. Mit diesen faszinierenden Hintergrundgeräuschen schlummern wir irgendwann glücklich ein.
Am nächsten Morgen fahren wir die letzten 200km nach Ouagadougou auf der guten Teerstraße und machen uns auf durchs Großstadtgewühl zur Ghana Botschaft.
Nun, nicht alles läuft wie geplant. Diese hat Montag und Dienstag zu wegen der Feiertage hier. Na toll. Nun müssen wir doch noch länger hier in der Stadt verweilen als eigentlich nötig……
Bobo-Dioulasso
In Bobo möchten wir die alte Moschee anschauen, die im sudanesischen Stil erbaut wurde. Hier machen wir die Erfahrung, dass der Tourismus keinen guten Einfluss auf das Volk der aufrichtigen Menschen, wie Burkina Faso übersetzt heißt, hat. Schon beim Parken werden wir angesprochen, ob wir die Altstadt anschauen möchten. Das kostet Eintritt. Hm? Eintritt für ne Altstadt? Oder in die Moschee gehen möchten. Das kostet auch. Ok, schon etwas verständlicher.
Die Methoden sind etwas Drückermäßig und man lässt uns kaum Luft zum Atmen…. Wir sagen, dass wir erst mal um die Moschee herum gehen möchten. Alleine!
Kaum einmal drum herum gelaufen, steht unser “Freund” schon wieder parat.
Für eine Besichtigung des Inneren der Moschee muss der Imam aus der Koranschule gerufen werden. Dieser verlässt seinen Unterricht und eilt herbei. Es gibt ja wohl Geld zu verdienen. Da er nur französisch spricht, wir ja aber nicht, bräuchten wir noch unseren “Freund” als zusätzlichen Guide. Jeder möchte natürlich bezahlt werden. Wir sagen, dass wir nur gucken wollen und gehen mit dem Iman in die Moschee. Dort möchte er zusätzlich zum Eintritt noch ein wenig Geld für sich. Nach langem Palaver, führt er uns auch so herum. Doch am Ende möchte er doch wieder Geld. Auch der Junge, der ungefragt auf unsere Schuhe (die sehr sicher im Inneren der Moschee standen) aufgepasst hat, möchte Geld. Jetzt wird uns die Sache endgültig zu anstrengend. Wir bezahlen den offiziellen Eintrittspreis und weigern uns der Nepper Schlepper Bauernfänger Manier klein beizugeben.
Draußen sind Kinder, die sich wieder gerne fotografieren lassen.
Durch die Altstadt sind wir –sozusagen durch den Hintereingang- dann doch noch gelaufen. Ohne Guide.
Angeblich steht hier das älteste Haus Bobos. Nun denn. Ich glaube, im westlichen Afrika muss man nicht wirklich Städte besichtigen… Sehenswert waren die gegrillten Raupen und die Steine…beides haben wir nicht gekostet.
Verkehrschaos in Bobo:
Wanderung zu den Dolmen
Wir stehen hier in einer schönen Gegend, manche sagen die schönste von ganz Burkina Faso, umgeben von einem Fluss, Wasserfällen und Stromschnellen. Ganz in der Nähe sind auch die sogenannten Dolmen. Dies sind wunderschön anzuschauende Felsformationen welche man stellenweise besteigen, oder in deren Labyrinth man sich auch wunderbar (ver)laufen kann.
Wir stehen wieder ganz früh auf um uns auf den Weg zu machen. Wir sehen die Bergspitzen zwar am Horizont und somit haben wir die grobe Richtung. Einn wirklich als solchen zu erkennenden Weg dorthin haben wir auf unseren Exkursionen die letzten Tage nur erahnen können.
So folgen wir einem zugewachsenen Trampelpfad der, vor allem wenn er dann mal über harten steinigen Boden führt, nur noch mit „spurenlesen“ zu erahnen ist bis wir irgendwann auf einen von Mopeds genutzten Weg stoßen. Dieser und die neben den Dolmen verlaufende Wasserpipeline helfen uns den Weg dorthin zu finden und auch wieder zurück 😉
Ich lasse wieder die Bilder für sich sprechen…..
Wasserfälle von Karfiguela
Wir biegen in Banfora links Richtung Wasserfälle ab und landen auf einer furchtbar schlechten Piste. Nun ja, sind wir ja mittlerweile gewohnt. Dauert dann eben wieder ein bisschen länger…
Dafür werden wir mit einem wunderschönen Wasserfall belohnt, den man nach einer kurzen Wanderung durch eine Mango-Baum-Allee und über einige Felsen erreicht.
Ich genieße von meinem Platz aus die Aussicht auf die Wasserfälle und sehe erst später auf dem Foto, wo ich stand…
Wir bleiben hier ein paar Tage und wandern täglich zum Wasserfall, in dem man angeblich bedenkenlos baden kann. Didi kriecht hinter einen Wasserfall und ich kümmere mich wieder um die Reiseplanung. An unserem letzten Tag kommt eine Reisegruppe vorbei. Da gibt es mal wieder was zu sehen. Gruppendynamik ist schon was faszinierendes
Angeblich gibt es auf dem kostenpflichtigen Parkplatz, auf dem wir campieren auch ein Restaurant…. hm, ich glaube, da koche ich doch lieber selbst. Auf die Dusche (drittletztes Foto) verzichten wir dann lieber auch.
Ein Zimmer kann man hier übrigens auch bekommen.
Dusche
Küche
Urlaubsdomizil
Lac Tengrela
Hier muss man Eintritt bezahlen, aber eine Bootsfahrt ist im Preis inbegriffen. Hört sich doch gut an. Wir fragen, ob wir am See übernachten dürfen. Nach einigem Hin und Her, man beratschlagt sich wohl, ob die Hippos und wir uns vertragen, geht die Sache in Ordnung. Schön
Wir genießen den Abend unter unserem neu kreierten Outdoor-Moskitonetz. Hier hat s unglaublich viele Moskitos… naja so neben der Babystube –einem See- ja auch nicht verwunderlich.
Schaut euch mal die Augen von diesem Vogel an….
Schön an Burkina Faso ist auch, dass hier Mülltonnen aufgestellt werden. Top!
Niedliche, kleine Blätter
Nachts hören wir die Hippos grunzen und mampfen. Sie sind ganz in unserer Nähe. Sehen können wir sie leider nicht. Trotzdem ist es ein tolles Erlebnis. Wir schlafen gut ein und hoffen am nächsten Morgen auch welche sehen zu können.
Morgens um 6 Uhr geht s los zur Hippo-Beobachtung. Zunächst muss aber erst einmal das Boot leer geschöpft werden. Das geht aber erstaunlich schnell. Noch vor Sonnenaufgang sind wir auf dem See. Eine wunderschöne Stimmung. Die Fischer sind auch schon fleißig.
Eigentlich stehen die Chancen so kurz nach der Regenzeit Nilpferde zu sehen gar nicht so gut, weil der See sehr viel Wasser hat. Aber wir haben Glück und sehen 3 Hippos. Eines streckt sogar seinen mächtigen Kopf so weit aus dem Wasser, dass wir die Schnauze sehen können (für ein Foto hat dieser kurze Moment aber nicht gereicht…). Ein anderes schaut mal kurz vorbei, ob die zwei Weißen in der Pirogge wohl gefährlich werden könnten. Scheinbar sind wir harmlos, denn es schwimmt wieder zurück.
Gegen Ende der Fahrt, pflückt unser Guide Seerosen. Keine Ahnung, was der damit vor hat, doch ich ahne Peinliches….
Nach unserer Bootsfahrt kommt eine Bananenverkäuferin vorbei. Sie balanciert ihre Bananen auf dem Kopf, bringt es dabei fertig, ihr Kind auf s Fahrrad zu setzen und dann loszufahren. Zirkusreif, oder?