Mali ganz anders als man denkt?

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Wir fahren relativ spät los, da wir die Grenze nach Burkina Faso  erst morgen in Angriff nehmen wollen. Kurz vor der Grenze wollen wir noch eine Höhle besichtigen, die als Naturmoschee benutzt werden soll und dann gibt es noch einen Wasserfall.  Wasserfall in Mali? Viele denken bei diesem Land nur an Wüstenstaub und eintönige Landschaft. Vielleicht kann man da ja übernachten?
Die Fahrt zieht sich doch länger hin als erwartet.

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Wir erreichen die Höhle erst am späten Nachmittag und zu allem Überfluss müssen wir uns erst einmal mit einem selbsternannten Guide herumärgern, der uns mit seinem Moped auf dem Feldweg überholt und uns dann den Weg „zeigt“ indem er mir ständig vor der Karre herumfährt.Vor Wut kochen
Ich mache ihm dann an den Höhlen sofort und eigentlich unmissverständlich klar, dass wir ihn weder benötigen noch Geld für seine Dienste geben werden. Außerdem wären wir viel lieber alleine hier und könnten gut auf seine Gesellschaft verzichten. Naja so einfach geht er natürlich nicht. Also wird er ignoriert…..

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In der Haupthöhle liegt jemand am Boden. Die Kleider total zerfetzt und so wie er liegt und so wie es hier stinkt, bin ich erst der Meinung es ist eine Leiche…..Erstauntes Smiley
Aber irgendwann bewegt er sich. Der arme Tropf lebt hier wie ein Eremit. Unfassbar. Ich lichte ihn nur verdeckt ab, da ich ihn nicht beleidigen möchte. Zum Abschied gebe ich ihm etwas Geld. Bei ihm ist es viel besser angelegt als bei einem aufdringlichen Guide, der mit neuem Moped durch die Gegend fahren kann. Verspotten

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Nun kommen auch ein paar Mädels und wir machen gegenseitig ein paar Bilder von uns.

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Wir haben wenig Zeit, da es bald dunkel wird, also auf zu den nahen Wasserfällen.
Es wird gerade finster als wir die Cascaden erreichen, die keine 100m von der Hauptstraße entfernt sind.
Wir sind sehr überrascht über das was wir antreffen. Ein solch schöner Wildcamping Platz und das so einfach zu erreichen!  Ein einheimischer Besucher verschwindet auch gleich. Wir verbringen die Nacht ruhig auch wenn ein Auto um 2 Uhr kommt, zwei Typen mit Taschenlampe aussteigen und irgendetwas zu suchen scheinen am Ufer.  Nach 10min verschwinden sie wieder und wir schlummern weiter.

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Eine der Seuchen Afrikas ist das Trinkwasser, das in Plastiktüten verkauft wird…..Warum frage ich mich? Denn das kommt dabei heraus.

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Sleeping Camel

Es ist unglaublich schwül und Didi hat die letzten Nächte (bis auf die im Steinbruch) wegen der Hitze nicht wirklich gut schlafen können. Also mieten wir uns in einem Zimmer mit Klimaanlage ein, die wir auf kühle 24 Grad stellen. Dan, ein Overlander, den wir hier treffen und der schon länger hier ist mein lakonisch:” Unter 30 Grad fällt das Thermometer wohl erst so gegen 6 Uhr morgens….dann erst ist an einen erholsamen Schlaf zu denken!”Enttäuschtes Smiley

Das Sleeping Camel  Hase in Bamako ist bei Overlandern bekannt. Es ist von außen nicht zu erkennen und obwohl wir die Koordinaten haben finden wir es zuerst in der Dunkelheit nicht. Es ist direkt neben der Deutschen Botschaft hinter hohen Mauern versteckt und hat einen unglaublichen Sicherheitsstandart. Hier verkehren viele Botschaftsmitarbeiter, UN und Militär, die im Restaurant essen.

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Wir treffen Casper vom Coolcamp, der am nächsten Tag nach Holland zum Heimaturlaub fliegt und eben auf Dan, einen Australier, mit dem Didi schon über Facebook Kontakt aufgenommen hatte. Dan ist mit seinem Jeep alleine unterwegs und möchte ebenso wie wir, Afrika einmal umrunden. Gemeinsam werden Pläne geschmiedet, denn wir scheinen auf einer Wellenlänge zu liegen und symphathisch ist er uns auch. Später verabreden wir uns für einen Treffpunkt irgendwo in Ghana, Togo oder spätestens Benin.

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Zunächst müssen wir unser Mali-Visum verlängern, da es durch die Warterei auf das Schiff in Gambia nun fast ausgelaufen ist. Mit dem Taxi fahren wir zum Immigration Office (Nähe der Botschaft von Burkina Faso) und füllen ein Formular aus. 2 Passbilder pro Person hätte die knurrige Dame noch gerne und pro Person 10.000 CFA plus 5.000 CFA für einen Zettel, auf dem steht, dass unsere Pässe gerade bei ihr im Amt sind. Das für den Fall, dass wir von der Polizei kontrolliert werden. Ich gebe ihr 3 Scheine a 10.000 CFA. Einen davon wirft sie mir wieder zurück. Ich denke: “Oh, wir bekommen es billiger.” Weit gefehlt. Sie möchte 2 Scheine a 5.000 CFA. Hm. Hab ich nicht. Dann muss ich zusehen, wie ich das regle, sagt sie. Zum Glück wartet noch ein anderer Tourist, der wechseln kann. Die unfreundliche Dame heftet die beiden Scheine mit einer Büroklammer an ein Formular. Wir bekommen unsere weißen Zettel und dürfen am übernächsten Tag um 15 Uhr unsere Pässe abholen.

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Wir haben also viel Zeit.

Nach unserer Rückkehr im Sleeping Camel treffen wir Dan, der auch in der Stadt unterwegs war. Er war bei der ghanaischen Botschaft und hat nach einem Visum gefragt. Das wurde schon an der Pforte abgelehnt. Ein Visum bekommt man nur, wenn man Resident Malis –also hier gemeldet- ist. Man solle es in seinem Heimatland beantragen. Gaaaaaanz toll!!! Dann hätten wir uns die Verlängerung des Mali-Visum sparen können… Naja hinterher ist man immer klüger Blitz

Wir genießen dennoch die paar Tage bei außergewöhnlich gutem Essen, viel kühlem Bier und voller Vorfreude durch die gemeinsame Routenplanung mit Dan im Camel.

Im Bus-Taxi fahren wir zum Kunsthandwerker Markt.  Maximal 24 Personen dürfen in diesen Transporter…..nicht mit eingeschlossen sind dabei natürlich die 18 weiteren die auf dem Dach sitzen und die 3 die hinten auf der Stoßstange stehen Party-Smiley

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Hier wird das Fotografieren entweder sehr rüde und unfreundlich abgelehnt oder herzlich begrüßt. Lustig finden wir die Eselskarren voll mit Tabletten ohne Verpackung und Beipackzettel. Da muss man schon genau wissen was man braucht. Beratung oder gar ein Apotheker? Fehlanzeige!

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Oder man geht zum Stand nebenan. Da wird noch auf traditionelle Art geheilt.

Wir nehmen an, dass die toten Tiere nicht wirklich legal sind Zwinkerndes Smiley

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Der Stoffverkäufer hier stellt sich uns als “my name is Mr. best price” vor…..als Didi ihm mit seinem Namen “i am Mr. no buy”  antwortet werden sie beste Freunde. Gekauft haben wir natürlich nicht Cooles Smiley

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draußen gehts weiter

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Best Taxi auf ganze Welt

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Vier Stunden für 100 km

Ich freue mich, weil es laut Navi nur 330 km bis nach Bamako sind. Ein bisschen länger schlafen und den Nachmittag entspannt im “Sleeping Camel” verbringen, denke ich mir. Doch Mali ist noch langsamer als ich dachte. Die ersten 100 km führen vorbei an malerischen Dörfern, die “Straße” ist aber von der Regenzeit ziemlich mitgenommen. Wir brauchen gute 4 Stunden für die ersten 100 km…

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Auf der Teerstraße geht es dann schneller voran…jeder so schnell wie er kann Vor Lachen auf dem Boden wälzen

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…doch in Bamako ist Stau. Für 500 m brauchen wir 1 Stunde und wir sind noch 2 km vom Ziel entfernt. Puh! Smog und Hitze sind unerträglich und selbst unserer Ami Klimaanlage schafft es nicht mehr, uns genug kühle Luft zu verschaffen. Wie muss es erst den Passagieren in den Sammeltaxis gehen. Hier kommt zu alldem noch ganz andere Gerüche dazu….. Auf der Brücke geht es dann schneller voran. Wir kommen abends um 20.30 Uhr an. Gestartet sind wir um 9.30 Uhr Enttäuschtes Smiley

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Coolcamp

Auf dem Weg zum Coolcamp sehen wir nette, saubere, schnuckelig Rundhütten. Die Menschen sind freundlich und winken uns mit einem Lächeln zu.

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Das Coolcamp liegt malerisch an einem Stausee. Casper, der Eigentümer ist nicht da. Wir genießen diese eine Nacht am Fluss trotzdem und essen eine uns unbekannte Frucht, die aber sehr lecker schmeckt. Wir setzen uns am Flussufer ins Wasser und kühlen uns so etwas ab.

Leider müssen wir am nächsten Tag schon weiter, da wir unser Visum in Bamako verlängern lassen müssen.

Auch wenn das Cool Camp abgeschieden jeglicher Overlander Strecke liegt und nicht einfach zu erreichen ist, es ist einen Besuch wert! Casper hat hier ein kleines Paradies geschaffen und die Landschaft hier in der Gegend ist einzigartig in Mali.

 

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Einmal im Kreis herum

Wir warten auf die Fähre und ein netter Einheimischer erklärt mir, dass wir nicht noch die zweite Fähre nehmen müssen, sondern über die Eisenbahnbrücke fahren können. Good to know Zwinkerndes Smiley, denn wir wissen ja – der Fährmann hat die Macht und kann einen beliebigen Preis für die Überfahrt verlangen. Und es bestätigt sich auch hier wieder…

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…denn der Fährmann will wieder einmal zu viel Geld. Statt der üblichen 2.000 CFA (6.650 CFA = 10 EUR) möchte er 10.000 haben. Er deutet auf den Lkw, der auch 10.000 bezahlen muss. Unser Argument, dass unser Auto viel kleiner ist, lässt er nicht gelten. Ich probiere es mit Charme und möchte ihm per Handschlag auf die üblichen 2.000 CFA festnageln. Doch die Hand einer Frau wird auch hier nicht geschüttelt (wenn man Muslime ist) – und schon gar nicht für 2.000 CFA. Zwinkerndes Smiley Wir einigen uns auf 5.000 ohne Ticket.

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Die Fähre wackelt ganz schön und bewegt sich etwas vom Ufer weg, als der Lkw drauf fährt. Didi ist erstaunt, dass er es überhaupt noch auf die Fähre schafft Nur ein Scherz

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Um die zweite Fähre zu vermeiden und zur Brücke zur kommen müssen wir 5 km Piste fahren. Ausgeschrieben auf der Karte als RN (Route National, also wichtige Überlandstraße)!!

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Nachdem wir die Brücke überquert haben möchten wir tanken und werden vom Brückenwächter, der wohl leider auf der falschen Seite stand, gesehen haben wir ihn nämlich nicht, übel beschimpft. Wir denken zuerst, dass er sauer ist, weil wir Fotos gemacht haben und ein paar Mopeds hinter Vango das Hupen angefangen haben. Aber das war es wohl nicht. Wir vermuten, dass er vorher hätte gefragt werden wollen… Wie auch immer: Über diese Brücke können wir wohl nicht zurück. Und tanken dürfen wir auch nicht, denn der Tankwart erklärt sich mit dem Brückenwächter solidarisch und verweigert uns den Sprit… egal, hier gibt sicher mehr als eine Tankstelle, und falls nicht haben wir noch genug. Smiley 

Die auf der Landkarte als Straße ausgewiesene Route verliert sich leider nach wenigen Kilometern im Nichts. Hier kommen wir nicht durch!

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Um unseren Weg fortsetzen zu können, müssen wir aber erneut die Fähre nehmen und die 5 km RN fahren, denn unsere Landstraße geht auf der anderen Flussseite weiter. Im Ort wollten wir nur tanken… Also wieder auf die Fähre. Wieder zum gleichen Fährmann. Ich denke mir: “Jetzt krieg ich dich.” Mit 5.000 CFA in der Hand steige ich aus dem Auto. Das Geld wird sofort entdeckt und man verliert kein Wort über den Preis. Kurz vor dem Anlegen am Ufer, drücke ich dem Fährmann das Geld so in die Hand, dass er nun doch meine Hand schütteln muss. Na, für 5.000 CFA geht s dann doch. Zwinkerndes Smiley 

Ach übrigens den LKW der mit viel Qualm die Fähre weggeschoben hat treffen wir unterwegs auch noch mal. Diesmal in einem Schlammloch, das vorübergehend als Werkstatt herhalten muss.Smiley mit geöffnetem MundParty-Smiley

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Wir kommen auf eine relativ gute Straße und werden von einem Polizisten angehalten. Der möchte unsere Pässe sehen und verschwindet mit ihnen in einem Lehmhaus. Didi geht ihm hinterher und als ich frage, was er da so lange gemacht hat meint Didi: “Wieder mal alle Personalien in ein “Poesiealbum” abgemalt.”

Am späten Nachmittag erreichen wir das Coolcamp.

Unsere erste Nacht in Mali

Nachdem man uns 2 Stunden an der Grenze aufhält und die Straßen wieder (wie von Tambacounda im Senegal bis zur Grenze bei Diboli in Mali) voller Schlaglöcher sind ist es klar, dass wir das Coolcamp nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.

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Wenn man von diesem einen Unsymphat vom Mali-Zoll absieht, fühlt sich Mali ganz nett und auch sicher an. Bei jedem Grenzübergang bekommt man gleich an der Grenze oder wenige Kilometer danach ein Gefühl dafür, ob man sich hier wohlfühlt oder nicht. Die Menschen hier wirken freundlich und zurückhaltend. Wir fahren durch hügelige Landschaft (hatten wir schon lange nicht mehr) und sehen Tafelberge, die ein wenig an Colorado erinnern. Langsam wird es dunkel und wir suchen nach einem Platz für die Nacht.

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Nach einem langen Fahrtag inklusive Grenzübergang sind wir müde und glücklich, dass doch noch ein Weg rechts den Berg hinauf führt. Wir folgen ihm und finden am Ende des Weges einen Steinbruch vor. Da es Samstag ist, wird morgen auch keiner hier arbeiten und so beschließen wir hier zu übernachten. Kurz darauf erscheint der Nachtwächter, der den Bagger bewachen soll. Wir fragen, ob wir hier für eine Nacht bleiben dürfen und er hat nichts dagegen. Er meint noch, dass er auch auf uns aufpassen würde. So gut beschützt schlafen wir, dank der kühlen Brise, die hier oben weht, gut ein und bringen ihm am nächsten Morgen Kaffee und Orangen.

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