Grenzübergang nach Senegal–Diama und der Brückenwächter

Wir entscheiden uns für den Grenzübergang Diama, weil Rosso als der schwierigste afrikanische Grenzübergang gilt. Noch sind wir gute Dinge.

Spät kommen wir an der mauretanischen Grenze an und stellen fest, dass es hier eine –bisher nicht im Internet genannte- neue Steuer gibt. Um eine der 3 Schranken zu öffnen, muss man jetzt 500 UM (ca. 1,50 Euro) Steuer für das Auto bezahlen. Wenn man sich weigert, bleibt die Schranke bis zum St. Nimmerleinstag einfach zu. Für das Passausstempeln wird man mit 4000 UM auch zur Kasse gebeten. Wir überlegen uns, ob wir überhaupt einen Ausreisestempel benötigen Zwinkerndes Smiley. Da hier aber alle irgendwie zusammen arbeiten denken wir uns, dass uns die Senegalesen wegen des fehlenden Stempels eventuell nicht einreisen lassen und so zahlen wir nach einigen Verhandlungen den halben Preis. Eine Quittung erhalten wir nicht. Die letzten beiden Schranken passieren wir ohne Probleme.

Halt, doch wir haben doch noch ein Problem. Wir müssen umständlich um die Grenzbeamten herumfahren, die sich zwischen den Schlagbäumen zum Boule-spielen versammelt haben und natürlich keinen Millimeter auf die Seite gehen. Etwa ich?

 

Nun folgt die Grenze zum Senegal.

Schnell lernen wir, dass der Fährmann (wie z.B. in Rosso) bzw. der Brückenwächter (wie in Diama) eine nicht zu unterschätzende Machtposition besitzen. Irgendwie muss man ja über den Fluss drüber.

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Jürgen steht mit seinem Hauber am Schlagbaum und soll 20 Euro bezahlen. Wir würden mit 10 Euro davon kommen. Die Frage nach dem “warum?” für den unterschiedlichen Preis kommt auf. Jürgens Auto ist einfach größer, deshalb! Wir fragen nach einer Tabelle/Preisliste. Es gibt keine. Ab 10 Tonnen kostet es mehr. Jürgen trumpft auf und holt seinen Fahrzeugschein. Das Auto ist um einiges leichter. Doch der Brückenwart sieht das anders und bleibt hart, meint, wir könnten ja zurück nach Mauretanien und eine andere Straße nehmen. Er weiß genau, dass wir das nicht tun werden. Letztendlich müssen wir bezahlen und passieren im Dunkeln den ersten Schlagbaum.

Leider geht es in Afrika an solchen Stellen wohl immer ums Geld. Sorry, wenn wir euch damit nerven. Aber uns regt es einfach auf. Für das Stempeln der Pässe möchte der Senegalese ebenfalls 10 Euro. Wir ändern unsere Taktik und sagen, dass es uns Deutschen untersagt ist, etwas zu bezahlen, ohne dafür eine Quittung zu erhalten (wenn es zu unserem Vorteil ist, sieht die Sache natürlich anders aus Zwinkerndes Smiley). Didi fragt nach dem Namen und Dienstnummer des Beamten. Er möchte uns beides nicht nennen. Ich lege ein Blatt Papier vor, auf das er uns den Grund, den Betrag und seinen Namen aufschreiben soll. Außerdem wolle ich dann noch ein Foto von ihm machen. Beide Seiten verlieren kein Wort mehr, über die 10 Euro. Auch bei Jürgen und Esther ist von einer solchen Gebühr plötzlich keine Rede mehr.

Wir gehen zur Zollbehörde. Das Carnet wird hier leider nicht abgestempelt. Man erhält ein Passavant für 72 Stunden. Innerhalb dieser Zeit muss man in Dakar beim Zoll vorsprechen und das Carnet abstempeln lassen. Für das Passavant sind –diesmal gerechtfertigte- Gebühren fällig. Leider kann man nicht mit mauretanischen UM, sondern nur mit CFA, die wir nicht haben bezahlen. Ein Schwarzgeldtauscher steht bereit und bietet einen 1 zu 1 Kurs an. CFA ist knapp doppelt so viel Wert wie UM…. Tja. Wieder einmal versucht man uns in einer quasi Notsituation das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir zahlen mit Euro.

Dies ist unser nette Übernachtungsplatz an der Grenze (diesmal sogar gebührenfrei Zwinkerndes Smiley):

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Das Wohnmobil und das Auto links daneben stehen hier seit 5 Tagen. Man lässt sie nicht ausreisen, da sie kein Carnet vorzeigen können.

Morgens können wir über den Grenzzaun hinweg, die ersten Eindrücke vom Senegal erhaschen.

Welcome to AFRICA

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