Auf dem Weg zum Fort Bou Jerif werden wir von der Polizei angehalten, weil wir angeblich zu schnell gefahren sind. Wir befinden uns seit mindestens 10 km außerhalb der Stadt auf einer kerzengeraden Landstraße, auf der unserer Meinung nach 80 km/h erlaubt sind. Das Radargerät zeigt 69 km/h – also kein Problem denken wir und genauso tritt Didi den Polizisten gegenüber auch auf. Nach seinem Ausweis und Führerschein gefragt, zeigt Didi die Dokumente vor, will sie aber nicht aus der Hand geben. Das gefällt dem Polizisten wiederum weniger. Didi muss aussteigen und mit zum Polizeiwagen gehen. Ich bleibe im Auto sitzen, da ich mir denke, dass die Sache sowieso nicht so lange dauert. Falsch gedacht. Didi diskutiert heftig mit dem Polizisten und meint, dass die angeblich erlaubten 60 km/h wohl auf einer solchen Straße lächerlich seien. Außerdem habe er kein Schild gesehen. Man belehrt ihn, dass das Schild bereits in der letzten Stadt stand. Tolle Aktion…….
Daraufhin wird der Ton ruhiger und ich kann im Auto sitzend nicht mitverfolgen, was da vor sich geht. Im Rückspiegel beobachte ich die ganze Sache und wäre sofort rausgesprungen, wenn Didi verhaftet worden wäre. Da ich aber nicht genau weiß, welche Geschichte Didi den Beamten erzählt und es auch gut sein kann, dass der Polizist in Anwesenheit einer Frau seine Macht hätte ausspielen wollen, bleibe ich weiterhin im heißen Auto sitzen. Und das für eine Stunde!
Unterdessen erzählt Didi den Beamten die traurige Geschichte, dass er weder Geld, Arbeitsplatz noch Wohnsitz in Deutschland hätte. Das Auto ist sein iuhause und mehr hat er nicht. Unmöglich könne er die geforderten 30 Euro (was in Marokko ein nicht unerhebliche Summe ist) bezahlen. Er erregt Mitleid. Der Polizist fragt “warum” das denn so sei und Didi erzählt von grooooßen Problemen die er hatte. Gesundheitliche und der Stress in Deutschland machten ihm so zu schaffen. Der Polizist fragt dann noch, ob denn nicht Didis Kinder helfen könnten. Als er dann auch noch erfährt, dass wir kinderlos sind, wird der Polizist weich. Er lässt uns voller Mitgefühl ohne Bußgeld ziehen, jedoch nicht ohne Didi zu ermahnen, dass das das erste und auch letzte Mal gewesen sei.
Unsere Weihnachtsplätzchen sind angekommen Sie schmecken nicht ganz so gut, wie die von Mama, aber besser als gar nichts.
Der von einem Franzosen geführte Campingplatz in der Nähe des Fort. Im Eingangsbereich liegt ein Walskelett. Einer der saubersten Plätze in Marokko. Das Essen hier genießt auch einen guten Ruf, aber die Preise, die hier zwischenzeitlich aufgerufen werden sind uns dann doch zu heftig!
Am nächsten Tag machen wir einen Spaziergang zum alten Fort das wirklich riesig ist. Wir gehen auch etwas am Fluss nebenan entlang und genießen die Einsamkeit hier, die wir nur mit Fröschen teilen müssen.
Nachts bekamen wir wohl Besuch: