Casamance-Chez Stef

Von Cap Skirring geht es über Ziguinchoir nach Kafountine. In Ziguinchoir wird viel gebaut. Deshalb “regelt” ein Polizist den Verkehr. Könnt ihr ihn sehen? Zwinkerndes Smiley Der arme Kerl wird einfach von niemandem beachtet….wir sehen uns das Spiel etwas an und fahren dann ebenfalls unter Missachtung seiner Zeichen in die Kreuzung ein.

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Auch auf der Landstraße nach Kafountine wird fleißig gebaut.

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Chez Stef ist nicht leicht zu finden. Bei iOverlander ist sie vermerkt und damit ist es kein Problem zu ihr zu kommen.

Stefanie Rätsch ist Künstlerin und das sieht man auch auf ihrem liebevoll gestalteten Grundstück, auf dem sie auch kleine Hütten vermietet. Wir sind begeistert von der offenen, herzlichen Art der Deutschen und fühlen uns gleich wohl. Schade, dass sie bis Oktober eine Ausstellung in Deutschland hat, sonst wären wir im September nochmal bei ihr vorbei gekommen.

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Wir führen zahlreiche tiefgründige und lustige Gespräche und fragen ihr Löcher in den Bauch. Viele unserer Eindrücke über Land und Leute werden von ihr bestätigt. Das hat uns bisher ein bisschen gefehlt…der Austausch mit der Bevölkerung, um sich mit ihnen über unsere Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. Man möchte ja doch gerne wissen, ob man mit seiner Meinung vielleicht nicht doch völlig daneben liegt. Umso schöner, dass wir uns jetzt sogar in deutscher Sprache über afrikanische Familien, Bürokratie, Politik, Traditionen, Mystik und Glauben unterhalten können.

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Stefanies Hund Wurzelzwerg hätte das Talent zum Hundekomiker. Noch nie haben wir einen Hund mit einem lustigeren Gesichtsausdruck und vielseitigeren Mimik kennen gelernt. Vor allem sein Stirnrunzeln erinnert uns an uns bekannte Zweibeiner Nur ein Scherz

Dies ist nicht nur ein Baum, sondern derer fünf. Sie sind dort alle einfach so gewachsen, ohne dass sie gepflanzt wurden.

Stefanies Sinnbild einer afrikanischen Familie.

Enger Familienzusammenhalt – einengend?

Keiner kann ohne den anderen – jeder möchte für sich stehen

So viel Platz wie möglich für sich schaffen…

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…. siehe Kategorie “Geschichten”, wenn du mehr wissen möchtest.

 

Fotos aus Kafountine:

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Ramadan-Mussulman is tired

Leider war ich viel zu schüchtern, um schlafende Menschen während der Arbeitszeit zu fotografieren. Deshalb gibt es leider hier keine Fotos zu sehen.

Ramadan ist für die, die sich ernsthaft daran halten –und das tun die meisten hier- ganz schön anstrengend. Von Sonnenaufgang bis 18.30 Uhr abends darf nichts gegessen und getrunken werden. Und das bei der Hitze!!! Gearbeitet wird aber dennoch ganz normal, auch wenn man sich die Nächte mit Nahrungsaufnahme schlaflos um die Ohren schlägt.

Das führt dann dazu, dass alle Muslime extrem müde sind. In die sogenannten Boutiquen, also den hiesigen Tante Emma Läden, trete ich nach wie vor freundlich aber nun etwas lautstarker als sonst mit der Begrüßungsformel “Bonjour. Ca va?” ein. Wenn sich nichts rührt und ich hinter der Theke nur zwei Beine in der Waagerechten herauslugen sehe, gehe ich zum nächsten Laden. Ich will den Armen ja nicht wegen ein paar Eiern und Brot wecken. Zwinkerndes Smiley  Manchmal höre ich es auch schon von draußen am lauten Schnarchen, dass drinnen jemand schläft. In dem Fall, versuche ich mein Glück gleich beim Nachbarn. Wahrscheinlich freuen sich die Christen oder die etwas tough-eren Muslime enorm über die Schläfrigkeit der Konkurrenz.

 

Wir können den Ramadan als absolut beste Reisezeit empfehlen, denn auch die Polizei ist müde. Mit dem Popo schon fast vom Plastikstuhl gerutscht, der unter einen schattigen Baum neben die Straße gestellt ist, halten manche tatsächlich ein Nickerchen und zwar so tief, dass wohl nichts sie erschüttern könnte. Andere werden vom Motorengeräusch des langsamer werdenden VAnGO wach und winken uns mit kaum sichtbarer, extrem schlaffer Handbewegung weiter.

Ein Senegalese, dem wir amüsiert unsere Erlebnisse erzählen, meint trocken: “Mussulman is tired.” Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Interessant ist, dass es auch sehr viele Christen hier gibt, die aus Sympathie den Ramadan mitmachen. Man will halt seinem Kumpel nichts vor-essen, während dieser Hunger hat… Wenn die Christen dann vor Ostern fasten, sieht das auch ein bisschen anders aus, als wir das gewohnt sind: Sie essen und trinken von Mitternacht bis zum nächsten Tag Sonnenuntergang nichts. D.h. zum Essen bleibt nur die Zeit von ca. 18.30 Uhr bis Mitternacht. Und wir sind stolz, wenn wir 40 Tage ohne Schokolade oder so rum bekommen… Weichei Europa Zwinkerndes Smiley 

Casamance–Rebellen, Kesskess und die Kokosnuss

Oh ja – man hat uns gewarnt vor der Casamance – dem Rebellengebiet. Gleich in Ziguinchor sehen wir auch wenig Vertrauen erweckendes…

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Auch auf unserem Weg zur Küste und später sogar am Strand wirkt unser Umfeld eher bedrohlich auf uns…

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… nun ja – eigentlich nicht wirklich. Zwinkerndes Smiley Man sollte sich auf Reisen nicht auf das Wiedergegebene der Mitmenschen verlassen, sondern sich selbst ein Bild machen und offen sein für die schönen Momente. Auch der Mann mit der Waffe ist harmlos und ein ganz netter. Damit wir uns nicht erschrecken, gibt er uns, bevor er schießt, immer bescheid.

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Wir finden ein schattiges Plätzchen am Maya Beach unweit von Cap Skirring. Die Einheimischen, die am Strand auf ihrem Weg von oder zur Arbeit sind, grüßen uns freundlich. Manch einer unterbricht seinen Weg für einen kleinen Plausch. Die Menschen hier sind anders als ihre Landsmänner im Norden Senegals. Sie ähneln in ihrer Freundlichkeit und Zurückhaltung eher den Menschen in Guinea Bissau. Lustig ist, dass nach dem üblichen “Wie gehts?” von vielen auch –ungefragt- die Aussage kommt: “Es ist hier angenehm und ruhig in der Casamance und sicher” oder auch: “Es gibt hier keine Rebellen, hier ist es viel sicherer als z.B. in Dakar”.

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Am nächsten Morgen bekommen wir Besuch. Wir freunden uns mit dem Kleinen an, der verspielt aber doch nicht zu frech bei uns einige Stunden verbringt. Mittags hören wir ein Jaulen und Quietschen, das vom Nachbargrundstück kommt. Kurz darauf sehen wir den Watchman mit seinem Hund zum Strand ins Wasser laufen. Wir denken, dass er seinen Hund baden möchte… hm irgendwie schon. Aber der Grund sind die frisch kupierten Ohren, die Herrchen wohl mit der Machete abgehackt hat. Ziemlich bedröppelt und verstört kommt er mit seinen abgeschnittenen Ohren, blutverschmiert zu uns gelaufen.

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In solchen Situationen möchte man natürlich sofort aufbrausen und den in unseren Augen “Schuldigen” zur Rede stellen. Aber können wir das? Sollten wir das? Wer sagt, dass unsere Art mit Tieren umzugehen richtig ist? Wäre es vielleicht genauso Quälerei mit dem Hund monatelang durch Afrika zu fahren? Wäre es besser einen Hund an der Leine durch die Stadt zu führen, statt ihn wie es ihm beliebt am Strand herumtollen zu lassen? Es gibt so viele Für und Wider.

Wir erfahren später, dass man dieses hier übliche Prozedere macht, um den Hund vor Ungeziefer zu schützen, die die Ohren angreifen und das dünne Fleisch an den Ohrenkanten abnagen, welches sich dann entzündet und schmerzt. Es hat also medizinische Gründe, was uns wieder etwas beruhigt. Denn tatsächlich war das eine Ohr des noch sehr jungen Hundes schon angenagt gewesen.

Ihm hier, schmeckt der kleine Rochen wohl sehr gut… Schweinsohr auf afrikanisch Zwinkerndes Smiley

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Um uns herum lauter Palmen… Palmen mit lecker Kokosnüssen dran… unerreichbaren Kokosnüssen…. doch Didi lässt sich etwas einfallen. Mit dem Abschleppseil, das geschickt um die Nüsse geschwungen wird, holt er 3 Nüsse von der Palme. Jetzt noch, ohne sich die Finger abzuschlagen, die Kokosnuss mit der Machete öffnen. Einschenken. Fertig ist das Fruchtgetränk. Smiley

 

 

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Und so sieht es aus, wenn ich arbeite. Bei den Hunden hat sich schon herum gesprochen, dass ab und an mal was runterfällt.

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Und die Suche nach einer Telefon/Internetverbindung sieht dann so aus:

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Zunächst von Didi belächelt, muss er dann doch zugeben, dass meine Methode funktioniert. Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Nach einer knappen Woche gehen uns Wasser und Lebensmittel aus. Wir beschließen in Cap Skiring in der Auberge de la Paix bei Kesskess (der von seinen Freunden nach dem gleichnamigen Instrument so genannt wird, weil er es in faszinierender Weise beherrscht), einem Senegalesen mit österreichischem Pass, der perfekt deutsch spricht, zu campieren. Endlich wieder duschen und Wasser auffüllen. UND… es ist kaum zu glauben: Kesskess ist gelernter Koch. Da war ja wohl klar, dass ich nicht koche. Zwinkerndes Smiley Mit einem 3 Gänge Menü werden wir verwöhnt. Zum Frühstück gibt es heimischen Kinkeliba Tee.

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Kesskess trommelt, lernt gerade auf dem Ballafon zu spielen und beherrscht die zwei mit einem Seil verbundenen Kesskess-Kugeln mit traumhafter Perfektion.

Seine Mitarbeiter feuert er gerne mit “Gehma, gehma. Arbeit, Arbeit” an. Das scheint er als Küchengehilfe während seiner Ausbildung in Österreich wohl öfter gehört zu haben. Zwinkerndes Smiley

 

Strandspaziergang:

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Die Webervögel faszinieren mich. Geschickt schneiden sie mit ihrem Schnabel Palmblätter in der richtigen Stärke mit ihrem Schnabel ab und weben, eben auch nur mit ihrem Schnabel, das Nest.

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Sundowner am Maya Plage:

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Grenzübertritt einmal etwas anders

Wir fahren wieder von Guinea Bissau aus zurück nach Senegal, weil wir nicht länger als 4 Wochen in Guinea Bissau bleiben dürfen und weil wir noch die Casamance anschauen wollen. Dazu hatten wir noch nicht genügend Gelegenheit und das Klima, das nun an der Küste etwas kühler ist lädt auch dazu ein.

Bei der Einreise in den Senegal machen wir eine ganz andere Erfahrung als bisher. Am Stoppschild angelangt, steht der Polizeibeamte von seinem Plastikstuhl auf, nimmt ihn in die Hand und läuft langsam von uns weg!?!?Enttäuschtes Smiley

Was ist nun los???

Ich steige, mit meinen Papier in der Hand, aus und laufe ihm hinterher. Er schaut mich streng an, deutet auf seine Armbanduhr und macht mir klar dass nun Pause ist. Seine Kollegen sitzen alle schon unter einer Art Pavillon und 2 Frauen haben ihnen Essen in einer Schüssel gebracht.

“Na das kann ja heiter werden”, denke ich so bei mir und befürchte eine 2 stündige Zwangspause hier an der Grenze. Und das bei knapp 40 Grad im SchattenVor Wut kochen

Der Typ macht also wirklich Ernst damit und als ich ihn wohl etwas verdutzt ansehe, lädt er uns direkt zum Essen ein.

Na das ist ja cool! Aber nachdem wir eh gerade eben erst leckere Sandwich gekauft haben, holen wir diese aus dem Auto. Wir wollen ihnen ja nichts wegessen. Im Nachhinein erfahren wir, dass unser Verhalten nicht sehr höflich war. Wir hätten einen Löffel essen und dann dankend ablehnen sollen. Gar nichts zu kosten bedeutet, dass man dem Gastgeber nicht traut. Er könnte ja Gift unter das Essen gemischt haben… Zwinkerndes Smiley (siehe auch unter Geschichten “schwarze Magie”)

Alle sind sehr freundlich und man bringt uns sofort 2 Stühle.

Während der Pause haben einige Mopedfahrer die geschlossene Schranke umfahren und sind hinter dem Grenzhäuschen vorbeigeknattert……man kennt sich scheinbar, denn ihnen wird keine Beachtung geschenkt beim “illegalen” Übertreten der Grenze. Die Pause dauert auch wider Erwarten nicht lange und nun zeigen wir mal europäische Gelassenheit und essen erst mal fertig, bevor wir uns an die mittlerweile wieder geöffnete Grenze machen. Da man uns nun “kennt” geht alles ganz flott und wir haben viel Spaß mit den Jungs.

Zum Abschied schenken wir ihnen ein paar Teebeutel aus Deutschland, als Abwechslung zum extrem starken grünen Tee, der hier üblicherweise getrunken wird.

Ca. 500 m nach der Grenze werden nochmal alle Papiere kontrolliert von einem, der nicht beim Essen dabei war.

Er macht uns klar, dass er auch nach Drogen suchen will und nun unser Auto durchsuchen wird. Er schaut dann kurz durch die geöffnete Seitenscheibe der Beifahrertür aufs Armaturenbrett und meint. “It is too hot today  to work…..you can go!

Na das lassen wir uns natürlich nicht zwei mal sagen und geben Gas.Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Unsere beste Grenzerfahrung bisher auf der Reise. So darf es gerne weitergehen.

Eigentlich ist die Grenze Gambia/Senegal ja zu–Der Weg nach Elinkine

Unser erstes Ziel in der Casamance (Südsenegal) soll Elinkine werden. Wir verabreden uns mit Heather und Eugene, die wir in Gambia im Camp Sukuta kennenlernten für ein Wiedersehen im Süden Senegals. Getrennt voneinander fahren wir also los, da jeder von uns noch verschiedene Besorgungen zu machen hat. Kurz vor dem Grenzübergang in die Casamance kommen sie uns entgegen: “Die Grenze ist immer noch geschlossen. Aus Gambia lassen sie uns raus, aber die Senegalesen lassen uns nicht rein. Wir mussten umkehren und versuchen es am nächsten Grenzübergang.” Das ist ein Umweg von ca. 250 km und weil wir schon mal hier sind, wollen wir versuchen, ob wir hier nicht doch über die Grenze kommen.

Heather und Eugene (die arme Heather muss hier als Stativ her halten):

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Das hier ist nicht die Grenze. Die haben es nicht so gerne, wenn man da fotografiert. Es ist nur ein Stoppschild vor einer Brücke Zwinkerndes Smiley Das Stoppschild finde ich jetzt passend…

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Die Gambianer sind sehr nett und fragen gleich, ob wir nicht das amerikanisch/südafrikanische Pärchen getroffen hätten, die es nicht über die Grenze geschafft haben. Wir sagen ja haben wir, aber dass wir es dennoch probieren wollen. Unsere Aufenthaltsgenehmigung für Gambia läuft heute ab und wir hätten somit gerne jetzt schon einen Ausreisestempel in unseren Pass gedrückt. Notfalls kommen wir wieder zurück und lassen uns wieder einstempeln. Der Beamte erledigt alles wie gewünscht und sagt “See you.” Alles ganz entspannt, weil hier wegen der Grenzschließung überhaupt nichts los ist.

Und deshalb langweilt sich die Drogenpolizei ebenso wie alle anderen und freut sich schon darauf unser Auto zu durchsuchen. Na gut. Die Beamten ziehen auch bereitwillig die Schuhe aus, bevor sie unser Heim betreten. Kaum drin, werden sie auch schon fündig. Didis unbeschriftete Bluthochdrucktabletten erregen Misstrauen. Weshalb befinden sich rosa Tabletten in einer Art Filmdöschen? Didi erklärt.

Ich komme, nachdem ich den Stempel für das Carnet erledigt habe dazu und werde gleich gefragt, was das für Pillen sind. Meine Antwort deckt sich mit Didis. Das ist immer gut. Vor Lachen auf dem Boden wälzen Ich muss aber noch zusammen mit dem Drogenkontrolleur und dem Filmdöschen in ein Büro. Auf vier DIN A 4 Blättern, die mit Tesafilm an die kahle Wand geklebt sind, befinden sich Namen von Tabletten, die wohl unter das gambische Betäubungsmittelgesetz fallen. Zum Glück sind unsere Tabletten dort nicht gelistet. Der Mann hinter dem Schreibtisch, in dem sonst unmöbliertem Zimmer, inspiziert die Pillen auch nochmal, fragt wieder, wofür die sind und meint nach meiner Schlusserklärung: “They are very important for Didi” lächelnd: “Yes, and you don t want to loose your husband.”  Erledigt. Bin gleich zurück Wir dürfen fahren.

Jetzt wird s spannend. Passkontrolle. Lassen die Senegalesen uns einreisen? Nein. Wir werden mit den Worten “Die Grenze ist geschlossen” stehen gelassen. Die Grenze ist aber nur für Fahrzeuge mit gambischer oder senegalesischer Zulassung gesperrt. So ist unsere Information. “Auch chinesische Fahrzeuge lassen wir nicht durch”, meint er.  Hm. Ich entdecke einen Mann, der offiziell aussieht und Mitleid in seinem Gesicht zeigt. Ich gehe auf ihn zu, erkläre die Situation, er geht weg. Macht irgendwas, ich sehe ihn nicht mehr… Kurz darauf sehe ich den anderen Beamten Tee trinken und will ihn doch noch einmal fragen. Er telefoniert. Ich höre “Passavant” und denke, dass es um uns geht. Ich zücke das Carnet (das ich ihm vorher schon mal gezeigt hatte) noch während er telefoniert und plötzlich ist alles kein Problem mehr. Puh, Glück gehabt. Wir dürfen passieren.

Später erzählen uns Heather und Eugene, dass sie ebenfalls das Argument, die Grenzschließung gelte nicht für Touristen angebracht haben, sie aber den Mann mit dem mitleidigen Blick nicht gesehen haben. Vielleicht haben die beiden uns durch ihren Versuch auch den Weg geebnet. Wer weiß, weshalb mal so und mal so entschieden wird…

Heather jedenfalls “is jumping up and down” laut Eugens Aussage, als sie von uns per whatsapp erfahren, dass wir über die Grenze gekommen sind, während sie noch den Umweg fahren.Schildkröte

Anmerkung zur Grenzschließung: Wir haben schon bei der Einreise nach Gambia darüber berichtet. Die Grenze war über 3 Monate lang geschlossen, weil die Gambianer die Grenzgebühr für LKW um 1000% erhöht hatte. Nordsenegal beliefert Südsenegal mit Waren, die per LKW durch Gambia hindurch transportiert werden. Da Gambia wohl so ziemlich bankrott ist, hat sich der Präsident diese clevere(?) Geldeinnahmequelle einfallen lassen. Wie man sich jetzt geeinigt hat, wissen wir noch nicht.

 

In Elinkine finden wir ein schnuckeliges Campement direkt am Fluss gelegen. Wir dürfen campen und zum Duschen wird uns eine Hütte aufgeschlossen. Die Menschen in der Casamance sind anders als die Senegalesen nördlich Gambias. Zurückhaltender, weniger aufdringlich. Wir können ungestört bummeln und einkaufen gehen. Ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte Mal auf französisch sprachigem Grund aus dem Auto ausgestiegen bin und nicht sofort mit “Toubab” angesprochen und angebettelt wurde. Eine Wohltat! Smiley Von Restaurants über den örtlichen Mechaniker bis hin zum Friseur gibt es hier alles… auch Lebendware (hier ein Schwein) direkt auf der Straße. Zwinkerndes Smiley

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Um zu unserem Campingplatz zu kommen, müssen wir am Fischtrocknungsplatz vorbei. Puh, das stinkt gewaltig. Wir sehen Unmengen von Rochen und Haie.

Alle liegen hier auf einer Art Tisch, der mit Ästen und Brettern zusammengenagelt ist und trocknet, mit Salz überstreut an der Luft in der prallen Sonne.

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Die Moschee ist direkt nebenan… eigentlich fast mittendrin…

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Auf unserem Campingplatz  gibt es ein kleines Gehege mit ca. 10 Krokodilen und einen angebunden Affen, der Arme… schlafende Hunde am Strand und Schweine sowie eine riesige Spinne gehören auch zum Inventar. An letzterer müssen wir uns nachts (tagsüber ist sie nicht da) vorbei quetschen, wenn wir auf die Toilette möchten, was den Harndrang stark bremst.

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Schön ist es hier. Elinkine können wir weiter empfehlen.

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