Accra

Leider müssen wir zur Visumbeantragung immer wieder in die jeweilige Hauptstadt fahren. Schön sind diese Städte nicht und der Verkehr in Accra ist besonders chaotisch. Es stehen Wahlen bevor. Der Wahlkampf läuft wohl ähnlich wie in den USA ab. Mit viel Tamtam und lauter Musik wird versucht Wählerstimmen zu ergattern. Dass man damit den “fließenden” Verkehr empfindlich stört… wen stört´s…

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In Accra gibt es sehr moderne Gebäude sowie Getränkeladen im Container und leider auch Slums. Arm und Reich leben in direkter Nachbarschaft. Oft sind die Grundstücke der “Reichen” mit hohen Mauern und Stacheldraht abgeschottet, die Kriminalität ist hoch. Wen wundert es auch bei den krassen Gegensätzen.

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Wir verbinden das Notwendige mit dem Angenehmen und besuchen Heather und Eugene, mit denen wir zusammen Guinea Bissau bereist haben. Sie werden eine Weile in Ghana bleiben, bis das Baby groß und stark genug ist, um weiter reisen zu können.

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Das Benin Visum stellt übrigens kein Problem dar. Man benötigt eine Hotelbuchung, Kopie des Ghana Visum, Kopie des Reisepasses und 2 Passfotos. Beim Formularausfüllen in französischer Sprache hilft der “nette” Beamte, der dann für die Ausstellung am gleichen Tag geschmiert werden will. Wir sagen, dass wir am nächsten Tag wieder kommen. Doch mit den Jahren hat er anscheinend gelernt und weiß, dass Overlander es in Kauf nehmen eine Nacht in einer Großstadt zu verbringen, aber keinesfalls zwei. Er meint, die Ausstellung dauert 72 Stunden. Wir wissen, dass es nicht so ist. Können aber leider nichts dagegen tun. Wenigstens hat er sich etwas runterhandeln lassen…. Wir haben zwar nur 20 km von unserem Schlafplatz bis in die Stadt. Aber diese Strecke dauert in der Regel zwischen 2 und 3 Stunden…..Einfach! Nein das wollen wir wirklich nicht Zwinkerndes Smiley

Dieser gut gewartete LKW hier an der Ampel hatte uns eben überholt…..auf der rechten Spur mit ca. 90 km/h! Aber auf der rechten Seite der Hinterachse hat er noch das Rad drauf. Geht also Strebersmiley

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Wir vertreiben uns die Zeit im Cafe, machen einige Besorgungen, schlendern durch die Straßen und haben spaßige Gespräche mit Autowäschern in der Straße die unbedingt VAnGO waschen wollen. Didi fragt, was es kosten würde, wenn er selbst sein Auto dort wäscht. Sie schauen ungläubig und meinen: “You? Yourself??” Didi meint: “Yes, why not….because i´m white?” “No no, because you are old.” –lol- Nur ein Scherz

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Keine Eile ohne Weile oder Ein LKW liegt quer auf der Landstraße

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Für 300 km benötigen wir einen kompletten Tag, da sich einer dieser wahrscheinlich überladenen Lkw quer über die Landstraße gelegt hat. Auf einer Seite kann man noch einigermaßen gut vorbeifahren. Man muss sich nur durch den Schlamm wühlen. Der wird aber immer tiefer und als ein Kleintransporter mit Anhänger dort fährt bleibt er –wie soll es anders sein- stecken. An der Unfallstelle hat sich ein Menschenauflauf gebildet, der lautstark die Polizei beschimpft. Unfähig seien sie und sie sollen endlich dafür sorgen, dass der Verkehr wieder fließt… weiter hinten –bei uns- geht es zum Glück etwas entspannter zu. Autoradio mit Weihnachtsmusik an und dann lautstark mitsingen. Zwinkerndes Smiley

Leider haben wir den Moment verpasst, als die 3. Spur aufgemacht wurde. Wir sind zu “anständig”, denken an den entgegenkommenden Verkehr, der ja dann auch nicht mehr fahren kann und sind davon überzeugt, dass auf der Straße dann gar nichts mehr geht. Stimmt auch. Sobald der Kleintransporter alles geblockt hat, geht gar nichts mehr. Davor aber irgendwie schon noch.

Aus dem nahe gelegenen Dorf, kommen Frauen mit Schüsseln voller Waren auf ihrem Kopf. Sie machen das Geschäft ihres Lebens. Getränke und alles mögliche zum Essen findet reißenden Absatz.

Die Feuerwehr wühlt sich irgendwie durch und wir bedauern den Verletzen im Ambulanzwagen. Bis der sich durchgewühlt hat und ins Krankenhaus kommt vergehen Stunden. Auch wir stehen nun schon seit 2 Stunden und es tut sich immer noch nichts. Ich schreibe Heather, dass es wohl “etwas später wird”, falls wir es heute überhaupt noch schaffen.

Nach gut 3 Stunden ist die Straße wieder frei. Naja, “frei” – man hat den Lkw einfach längs zur Fahrtrichtung gedreht, so dass man an ihm vorbeifahren kann.

 

Leider ist in Accra, das wir im Dunkeln erreichen (eigentlich wollten wir nie im Dunkeln fahren) eine Brücke gesperrt. Wieder Stau!! Nach 12 Stunden kommen wir gegen 21 Uhr ziemlich müde bei Heather und Eugene an….

Die Küste Ghanas-Ezile Bay

Kaum zu glauben, aber doch wahr: Wir kommen kaum zum Bücher lesen… Irgendwie ist man immer mit Recherchieren beschäftigt. Sei es, um Unterlagen für das Visum zusammen zu bekommen oder im Reiseführer die weiteren Sehenswürdigkeiten herauszufinden und diese dann wieder auf der Landkarte zu lokalisieren. Oder wir sitzen im Auto und fahren. Oder wir reparieren und halten das Auto sauber und in Schuss. Und ihr glaubt nicht, wie wenig man in Afrika alleine schon durch das Klima erledigt bekommt. Zwinkerndes Smiley In Ezile Bay faulenzen wir mal wieder so richtig.

Auf dem Weg nach Ezile Bay leitet uns das Navi auf einen wunderschönen Weg. Leider geht dieser kurz vor dem Ziel, an einem sehr kleinen Dorf, in einen Fußweg über. Die Dorfbewohner feiern glaube ich gerade eine Hochzeit. Eine Frau ist ganz in Weiß gekleidet. Ein einfaches, schlichtes, weites Kleid. Ihre Haare sind schön hergerichtet und sie ist im Gesicht mit Reisornamenten verziert. Die Lippen sind knallrot. Auch die Lippen der anderen Dorfbewohner, auch mancher Kinder sind knallrot geschminkt und ein wenig über die Lippen hinausgehend angemalt. Einer der Jungen spricht Englisch und sagt, dass der Weg schon noch weitergeht. Er will ihn uns zeigen. Vom ganzen Dorf umrundet, wendet Didi das Auto und steigt dann doch erst mal aus. Er läuft mit dem Jungen ca. 50 m in den Busch und gibt dann auf. Hier geht es weiter ja, aber nur für einen Fußgänger oder Fahrradfahrer. Mit einem Auto kommt man hier nicht durch.

Also, alles wieder zurück und den langen Weg nehmen….

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Wir durchfahren riesige Kautschukplantagen und schauen zu, wie der Kautschuk geerntet und gereinigt wird.

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Angekommen genießen wir das Leben, faulenzen so richtig und lesen viel. Smiley

Die Angestellten hier sind extrem nett und schmeißen den Laden prächtig. Abends gibt es immer lecker Essen und kurz nach Einbruch der Dunkelheit kommt der Nachtwächter vorbei, legt sich auf die Liege am Strand und genießt ebenfalls das Leben Cooles SmileyGhana0841

 

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Die Küste Ghanas-Ankobra Beach

Auf dem Weg zur Küste durchfahren wir die Goldkammer Ghanas. Und das ist wörtlich zu nehmen, denn hier wird die Landschaft einmal um 180 Grad umgegraben, um das hier vorhandene Gold zu finden.

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Natürlich sind große Firmen am Werk. Allen voran die Chinesen, die als Gegenleistung Straßen bauen…..

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Straßen, die hauptsächlich dazu genutzt werden das Gold abzutransportieren und deshalb auch nur in die von ihnen gewünschte Richtungen gehen.Party-Smiley

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Einige Städte sind hier fest in chinesischer Hand. 90% der Schilder sind in chinesischer Schrift gehalten.

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Natürlich versucht aber auch eine Menge Einheimischer ihr Glück beim Goldschürfen. Ob schon jemals einer reich geworden ist entzieht sich unserer Kenntnis, aber sicher ist, dass viele am Existenzminimum leben müssen. Nachdem die “Landschaft” nicht wirklich einladend ist und wir auch vermuten, dass jede Menge Giftstoffe verwendet werden, um das Gold aus der Erde zu lösen und sich somit auch noch im allgegenwärtigen Schlamm befindet, verzichten wir aufs Wild Campen und suchen ein Hotel auf, welches uns im Hof schlafen lässt. Auch wollen wir nicht die privaten Goldsucher “stören” das könnte ins Auge gehen. Zwinkerndes Smiley

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Als wir an der Küste ankommen, fahren wir zu Ankobra Beach. Ein paar Tage ausspannen und wieder das Meer und die frische Brise und die schöne Natur genießen!

Hier machen wir das erste mal Bekanntschaft mit Volunteeren. Ja hier, in einem Luxusresort. Hm.

Das Konzept “Volunteer” war uns bisher noch nicht im ganzen Ausmaß bekannt. Die netten jungen Leute erzählen uns, dass sie über eine offizielle Vermittleragentur in Deutschland gebucht haben. Namen wollen wir jetzt lieber mal nicht nennen. Für den ersten Monat bezahlt man 1200 Euro und für jede folgende Woche 200 Euro. Ja richtig gelesen: Sie bezahlen, damit sie dann ohne Bezahlung im Land arbeiten. Das Ganze nennt sich wohl Entwicklungshilfe. Von diesem Geld kommen pro Monat im Resort ca. 350 Euro an. Das reicht sowas von locker für deren Unterkunft und die Verpflegung. Da bleibt noch viel übrig. Wohin dieses Geld fließt konnte uns keiner sagen gewundert hat sich aber auch jeder der Volunteere. Nur ein Scherz

Hier im Resort kann jeder Volunteer ein Projekt wählen. Da gibt es: Arbeiten im Garten (der dann das Resort-Restaurant mit frischem Obst und Gemüse versorgt), Schildkröten beobachten (die dort nachts ihre Eier am Strand ablegen sollen), Recycling (Müll aufsammeln am resorteigenen Strand und daraus etwas basteln, dass dann sowieso keiner kauft – sorry, wer möchte schon eine Tasse aus einer Wasserplastikflasche haben? Hier benutzen die Menschen keine Becher und wenn dann nur zum Duschen – siehe bucket shower), Bambus-Projekt (aus Bambus werden Möbel gebaut…na für wen wohl?).

Die Volunteere haben sich das auch anders vorgestellt. Nun aber mal hier, haben sie sich eben irgendwie damit arrangiert. Manche machen dann einfach gar nichts mehr und machen Urlaub. Auch verständlich, wenn man eigentlich hier her kam, um den Einheimischen zu helfen.

Wir haben die Gespräche genossen und die Gesellschaft diese feierfreudigen Völkchens. Smiley hicks Zwinkerndes Smiley

Auch der Strand ist wunderschön. Traumhafte Gegend!

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Und kurz vor der Abfahrt bemerkt Didi dies:

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So ein Mist. Nun hat dieser Reifen schon zwei Löcher und das ist auch noch der mit dem besten Profil…

Kratersee bei Kumasi

Über den Kraterrand hinüber, fährt man steil bergab auf den See zu, der von dichtem, unglaublich grünem Wald umrundet ist. Irgendwie sieht es hier aus wie früher die Berge der Spielzeugeisenbahnen bewaldet waren, mit viel Moos und unwirklich grün. Die Fischerdörfer sind leider in gewohnter Weise eher ärmlich. Sie profitieren wohl nicht wirklich viel von den Touristen und Expats, die hier gerne ihr Wochenende verbringen. Die Cocoa Lodge liegt direkt am See und wurde von der Besitzerin liebevoll bemalt.

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Abends essen wir gemeinsam mit anderen Gästen leckeres Steak Zwinkerndes Smiley Die einen mögens eher medium, die vielen anderen eher blutig… Verwirrtes Smiley

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Da sind uns diese Besucher schon vieeeel lieber:

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Das Gewässer ist den hier lebenden Ashanti heilig. Nach dem Tod sollen die Seelen der Verstorbenen hier Abschied vom Gott Twi nehmen. Da dieser kein Metall mag, darf der See nur von Holzbooten befahren werden. Das ist dem Besitzer des motorisierten und modernen Wassertaxis wohl nicht bekannt… (leider kein Foto vom Boot). Wer weiß, wie lange dieser Mann noch leben wird….?

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Auch Didi lebt gefährlich. So manch einer wurde von einer Kokosnuss schon krankenhausreif geschlagen…

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Beim Weiterfahren entdecken wir Kakaopflanzen:

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Die Wasserfälle von Kintampo

Die Wasserfälle, auch Fuller Falls genannt, erstrecken sich über drei Stufen. Der unterste und größte Wasserfall ist als Zwischenstopp bei Busreisenden sehr beliebt. Für 10 Minuten stürzen sich die Einheimischen ins kühle Nass und veranstalten dabei einen höllischen Lärm. So, als ob sie noch nie unter einem Wasserfall gestanden haben (haben sie ja vielleicht auch tatsächlich nicht), juchzen und grölen sie, machen Selfies und posen für die Kamera des Freundes. Auch wir werden oft gefragt, ob sie ein Foto von uns machen dürfen. Auf unserem Stein sitzend kommen wir uns fast schon wie eine Touristenattraktion vor. Zwinkerndes Smiley

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Badehaube – african style:

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Viele Einheimische holen sich hier Wasser und schleppen es die 150 Stufen hinauf. Wir wissen nicht, ob es sich um besonders reines, heiliges, oder was auch immer Wasser handelt.

Kommentar Didi:

Sicher ist aber, es ist dasselbe Wasser wie oberhalb des Wasserfalls….und somit könnte man sich die Stufen eigentlich sparen Party-Smiley

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Larabanga–ein Erlebnis, das wir schnell vergessen wollen

Wir fahren frühmorgens los, um einen kurzen Besuch der angeblich ältesten Lehmmosche in Ghana zu machen. Nachdem wir gerade in den letzten Wochen immer wieder negative Erfahrungen gemacht haben bei Besuchen von Touristen”attraktionen” ist auch dieser Besuch bei uns mit gemischten Gefühlen verbunden.
Was wird nun wieder passieren?
Es kommt schlimmer als erwartet!
Schon als wir durch die Stadt Larabanga fahren schreien uns jede Menge unsympathischer Typen irgendetwas hinterher und pfeifen usw.
Wir verstehen nicht was sie sagen. Aber wir wissen was sie wollen…….Geld! Trauriges Smiley
Immer nach dem Motto:
Wir sind Schwarz und arm ihr seid Weiß und reich, also gebt und gefälligst etwas. Rassismus einmal andersherum. Leider sehr verbreitet in Westafrika!
Wir kommen also an der Moschee an, indem wir durch eine enge Gasse fahren müssen (=öffentliche Straße). Wir stehen noch nicht einmal, werden aber schon von vier bis sechs Jugendlichen „herzlichst“ empfangen. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, stehen sie sehr dicht um uns herum.
Ohne Hallo zu sagen heißt es sofort, dass wir bezahlen müssen weil wir einen Blick auf die Moschee werfen. Ein Foto machen ist verboten ohne zu bezahlen. Wir benötigen einen Guide sobald wir aus dem Auto sind usw. usw.. Es geht NUR um Geld! Und das in einer bisher unüblichen und extrem aggressiven Form.
Dani wird sofort sauer. Sie erklärt richtigerweise, dass wir uns  wie gehetzt und wie ein gejagtes Tier fühlen, man uns nicht mal aussteigen lässt, ohne uns zu belästigen, und dass es wohl ein Witz ist, dass man Geld bezahlen muss, um einen Blick von außen auf ein heiliges Haus zu werfen.
Als einer der Typen dann erklärt es ist ein Gesetz des Dorfes/Stadt, dass wir bezahlen müssen sage ich ihm er soll mir das mal zeigen. Er sagt, der Chef der Moschee (also der Imam) hätte das Gesetz erlassen und er wird ihn nun holen, da er auch ihr Chef ist.
Soll er machen!

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Während ich den anwesenden Heuchlern erkläre, das wir nicht dafür bezahlen eine Moschee von außen anzusehen und wir nach ihrem freundlichen Auftreten auch die Lust am Besuch dieses Ortes komplett verloren haben, macht Dani noch drei Fotos, damit man wenigstens weiß, um welches Gebäude es hier überhaupt geht.
Versuche zu erklären, dass sie mit einem solchen Verhalten dem ganzen Dorf schaden und sicher bald gar kein Tourist mehr kommt, scheitern schon im Ansatz.
Zu einfach sind diese Typen gestricktTrauriges Smiley

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Nun fangen die Typen an Baumstämme (liegen die etwa extra dafür bereit?) über die enge Gasse zu ziehen, um uns den Weg zur Straße zu versperren! Ich steige ins Auto und denke zuerst, dass es vielleicht noch einen anderen Weg aus dem Vorplatz der Moschee gibt. Leider scheint das aber nicht so. Ich sehe auch, dass Dani versucht die Stämme wieder zurückzuziehen…..und rufe sie, dass sie einsteigen soll.
Ich muss Vango erst wenden, um schnell weg zu kommen, will nicht noch mehr Zeit verlieren bis die Barriere noch grösser wird! Dani kommt nicht…..
Die Situation macht mir Angst. Wir sind die einzigen Weißen hier und die Menschenmenge wird immer größer. Hilfe von einem der Umstehenden hat man als Weißer nicht zu erwarten, soviel  ist klar…. das weiß jeder Afrikareisende. Nachdenkliches Smiley Das ist nicht schön, aber die bittere Wahrheit.
Bis ich gewendet habe hat sich die Barriere schon ziemlich aufgetürmt. Ca. 5 bis 7 krumme Baumstämme mit ca. 15 bis 20cm Durchmesser liegen nun im Weg. Der ganze Stapel ist einen guten Meter hoch und schaut irgendwie scheiße aus!
Ich denke mir „Mist….Gas und durch,“ habe aber Zweifel, ob das gut geht.
Egal. Also Gaaaas!!! AlienTeufelVor Wut kochen
Vango meistert den Stapel mit Bravour. Es klappert und scheppert gewaltig, aber ich bin drüber und halte dann an. Da sehe ich auch schon Dani im Rückspiegel zum Auto rennen. Gut, sie kommt und wir können endlich weg aus dieser blöden Situation.
Als Dani im Auto sitzt merke ich das etwas nicht stimmt. Sie ist mehr aufgebracht als ich es erwarte…..dann erzählt sie mir was passiert ist!
Als sie einen der Stämme wegziehen wollte hat sie einer der Männer am Hals gepackt und die Kehle zugedrückt. So stark, dass sie keine Luft mehr bekommen hat und hat sie dann nach hinten drückend aus dem Weg gestoßen.

Auch hat sie einige Schürfwunden davongetragen!

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Jetzt geht mir natürlich völlig die Hutschnur hoch! Vor Wut kochenNinja
Ich greife hinter meinen Sitz wo ich einen Holzprügel verstaut habe. Dank meiner immer noch lädiert Schulter komme ich nicht schnell genug hin…..egal Fledermaus
Ich springe aus dem Auto, renne in die Menschenmenge in der Gasse und schreie den Mob an:
Who touched my wife, who was the ashole.  I want see him!“
Ich schreie wieder und immer wieder. Dummerweise fällt mir das Wort Feigling im Englischen gerade nicht ein. Nur zu gerne würde ich es sagen.

Alle glotzen sie mich nur blöd an und tun so, als ob sie gar nicht wissen, um was es geht.
Allen voraus der Chef der Moschee (ich nehme an es ist der Imam ), er grinst mich frech und abwertend  an….am liebsten würde ich ihm einen Nackenschlag verpassen. Es ist der Typ hier im unschuldigen weiß gekleidet.

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Aber dann lüncht man mich hier an Ort und Stelle, das ist mir klar.
Das Beste ist noch als einer aus der zuschauenden Menschenmenge hier meint: „Keep cool“…..”Take it easy.”
Da hat einer der Typen meiner Freundin die Gurgel zugedrückt und ist dann feige verschwunden währen 50 Mann zugeschaut haben. Und ich soll ruhig bleiben?
Was ist das für ein erbärmliche feiger, niederträchtiger Haufen hier in diesem Dorf?
Ich hole meinen Fotoapparat und mache ein Bild von der Gasse.  Natürlich laufen nun schnell alle weg…..nur nicht am Foto drauf sein.   Und rufe noch dazu das ich das “reporten” werde! Die Baumstämme haben sie übrigens ganz schnell, bevor ich das Foto gemacht habe, schon wieder beiseite geräumt….

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Nun auf einmal kommt der eine oder andere auf mich zu und entschuldigt sich und bittet darum, dass ich nicht weitererzählen soll was passiert ist. Es tut ihnen ja fürchterlich leid und selbstverständlich können wir die Moschee besichtigen und man würde uns alles zeigen!
Was denken die denn? Das wir da nun noch Lust haben?
Ich steige ein und nachdem bei Dani alles ok ist fahren wir los……das Ganze muss erst nun mal verarbeitet werden.Alien
Uns ist klar, dass wir nicht alle über einen Kamm scheren dürfen, und dass wir nun besonders den netten Begegnungen wert schenken sollten, um weiter unbeschwert und ohne Angst reisen zu können. Es wird schwer fallen die erste Zeit. Vor allem in Ghana, das somit einen bitteren Nachgeschmack bei uns hinterlassen wird.

Später erfahren wir, dass dieses Dorf berüchtigt ist für sein aggressives Auftreten Touristen gegenüber. Dass nicht mal Einheimische ohne Begleitung dort hin wollen.  Leider kommt diese Info zu spät.

Und natürlich werden wir darüber berichten. In sämtlichen Overlanderforen, in denen wir unterwegs sind, denn dafür sind diese da. Nicht nur die guten Seiten sollen berichtet werden, nein auch Dinge, die man besser schnell vergisst. Finden wir jedenfalls.

Ich möchte aber eines noch sicherstellen. Wir glauben nicht, dass dieses Problem mit dem muslimischen Glauben zu tun hat. Es hätte genau so auch vor einem von Touristen gerne besuchten Ziehbrunnen oder sonst wo passieren können!

Es ist einzig ein Problem einzelner Personen/Gruppen vor Ort! Leider auch immer genau da wo Pauschaltouristen verkehren und mit einem nicht landesgerechten Verhalten sehr viel Mitschuld tragen.

Verkehr in Afrika und mehr

Die Afrikaner haben es geschafft, die negative Beeinflussung eines fließenden Verkehrs bis ins kleinste Detail zu verbessern.
Gerade in der Nähe (ca. 50km Umkreis) von Großstädten, wie zb. Ouagadougou geht es folgendermaßen zu:
-Polizeikontrolle alle 5 Kilometer, bei denen wir immer unsere Pässe vorzeigen müssen und man natürlich auch immer einen Blick ins Innere unseres Vans werfen will…..um dann mit erstauntem Gesichtsausdruck festzustellen, dass das wie eine Wohnung ist. Ahnungsloses Smiley
-Nur ca. 500m! nach der Polizeikontrolle steht der Zoll und hält uns ebenfalls immer an. Hier möchte man gerne die Fahrzeugpapiere sehen und natürlich auch hinten ins Fahrzeug schauen …..mit dem Ergebnis des gleichen Gesichtsausdruckes und ähnlicher Feststellung seitens der Beamten. Party-Smiley
-Unregelmäßig dazwischen steht dann das Militär, welches sowohl Pass als auch Fahrzeugpapiere sehen will. Ach ja und ganz wichtig, natürlich auch ins Innere des Fahrzeuges gucken will……ihr erratet mit welchem Ergebnis!  Verschwiegenes Smiley

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Die Militärs sind mir die liebsten, denn die sind bis unter die Zähne bewaffnet und ich warte jedes mal darauf, dass die quer vorm Bauch hängende Kalaschnikow beim Einsteigen in unser Zuhause gegen die Tür oder Möbel knallt oder gar ein unschönes Loch in unserem Aufstelldach hinterlässt, durch das es dann in Zukunft hereinregnet. Vor Wut kochen

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-Nun bestünde ja zwischen all diesen Kontrollen doch ab und an mal die Möglichkeit, sein Fahrzeug bis in den letzten Gang hoch zu beschleunigen. Aber das Problem hat man clever gelöst, indem man die Speedbumps erfunden hat. Diese kommen NIE an den Stellen vor, an denen kontrolliert wird! Aber dafür in unregelmäßigen Abständen dazwischen. Wobei es Gegenden gibt, in denen sie über mehrere Kilometer in einem Abstand von 150m sind! Diejenigen, die den extra Beitrag über diese Speedbumps nicht gelesen haben zur Information: Ein Überfahren dieser mit mehr als Schrittgeschwindigkeit kann durchaus zum Verlust der Achse führen, da sie meist ziemlich hoch und vor allem gerne auch eckig gebaut sind.

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– Nun… hat man sich also mühevoll in den  letzten Stunden der Stadtgrenze genähert, fängt das Verkehrschaos an.
Die Ampelregelung ist so, dass irgendwie immer rot ist. Wohl auch deshalb kümmert sich eh kein Mensch darum und fährt einfach in die Kreuzung. Steht man da mal, wird man auch irgendwann mal drüber fahren können…irgendwie…..Ninja

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Aus einer zweispurigen Einfallstrasse werden gerne 4 bis 5 Spuren gemacht, zwischen denen auch noch die unzähligen chinesischen Roller Platz finden. Den meisten dieser Fahrer scheint jeglicher Respekt vor dem eigenen Leben verlorengegangen zu sein.

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-Am besten sind die Kreisverkehre. Auch nach vielen Monaten hier ist es uns nicht gelungen herauszufinden, ob es hier eine Regel gibt wer wann wo hineinfahren darf oder wer gar Vorfahrt hat. Es scheint jedoch so gehandhabt zu werden, dass der Hineinfahrende Vorfahr hat und der im Kreis befindliche warten muss. Das macht natürlich besonders Sinn, da der Kreis dann irgendwann mal voll ist und rein gar nichts mehr geht. Party-Smiley

Die kleinen Lücken die sich jetzt noch zwischen den lautstark hupenden Fahrzeugen befinden werden in afrikanischer Sorgfalt nun noch mit quer zur Fahrtrichtung stehenden Rollern gefüllt und schon hat man die Zeit bis zur nächsten Polizeikontrolle wunderbar überbrückt.

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-Sollte es wider Erwarten wieder einmal ein Stück zügiger voran gehen, dann ist immer mit Taxis und den allgegenwärtigen Dreiradtransportern zu rechnen, die einem auf der falschen Seite entgegenkommen,

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oder die unverhofft vom Straßenrand losfahren, ohne auf irgendetwas zu achten. Schon gar nicht auf den rückwärtigen Verkehr! Wie sollen sie auch ohne Heckscheibe (mit einem Blech hier künstlerisch zugeschweißt)

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und ohne Spiegel?

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Generell kann man sagen, dass in Afrika immer nur nach vorne geschaut wird und der rückwärtige Verkehr keinerlei Beachtung verdient!Smiley mit herausgestreckter Zunge

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Da der Fahrbahnrand mit Dreck, Abfall und Schlaglöchern belegt ist, laufen die beladenen Menschen

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und Tiere

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natürlich immer auf der Straße und das meist kreuz und quer. Dazu kommen noch die Fahrradfahrer, die hochbeladen und schwankend eine grobe Richtung einhalten oder auch schon mal mit einer Stahlblechtür, Stahlstangen oder sonstigen sperrigen Dingen quer! beladen sind und die man so kaum erkennen kann.

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Nach Murphy s Law sieht es dann oft so aus, dass man zwischen Speedbumps und Polizeikontrolle es doch einmal geschafft hat auf 80 km/h hoch zu beschleunigen. Dann und natürlich immer dann sieht man einen Lkw als Gegenverkehr auf sich zukommen.

 

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Falls man überhaupt noch etwas sieht

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Bei diesem ist dann oft die Hinterachse so schräg eingebaut, dass er seine Spur voll benötigt, da er daherkommt wie ein schräglaufender Lemure.

Just an der Stelle, an der er mit dir die Straße teilt, ist natürlich auf deiner Seite ein Schlagloch von 1m Durchmesser und 35cm Tiefe oder ein Radfahrer beladen mit einem Stapel Brennholz überholt gerade einen Fußgänger, der wiederum auf der Fahrbahn hin und herspringt um seinen Ochsen, der gerade aus dem Acker rennt  davor zu bewahren, sich auf die Fahrbahn des Lkw zu stellen.Togo0464
Manchmal, aber wirklich nur manchmal, löst das einen gewissen Stressmoment aus. Gerade wenn mal wieder ein Rad oder ähnliches über die Straße rollt weil es irgendwo abgefallen ist (vergrößern)

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Es ist immer wieder verwunderlich, dass nicht mehr passiert auf den Straßen hier…….Aber wenn es knallt, dann meist richtigAlien

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Man fährt hier ein Auto IMMER bis es zusammenbricht. Vorher wird nichts repariert, so scheint die goldene Regel. Und genau an der Stelle, an der es zusammenbricht wird dann das Nötigste gemacht, um irgendwann mal wieder weiter zu kommen. Auch wenn es etwas länger dauert und es mitten in der Fahrbahn ist. Zur Seite schieben wäre auch viel zu aufwändig!

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Hier mitten im Kreisverkehr!

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Selbst ein Motor wird am Straßenrand komplett zerlegt!

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Bon Voyage Smiley mit herausgestreckter Zunge

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Mole Nationalpark–unsere ersten Elefanten

Auf dem Weg zum Nationalpark machen wir beim Mystic Stone in Larabanga (von diesem Dorf werdet ihr noch Unschönes lesen…) halt. Angeblich war er wegen des Straßenbaus entfernt worden. Am nächsten Morgen stand er jedoch wieder an derselben Stelle. Die Straße führt nun wenige Meter am Stein vorbei. Einheimische haben eine Mauer darum gebaut, damit man ihn von der Straße aus nicht sehen kann. Vorsicht: Beim Parken auf dem großen Parkplatz (ihr werdet die einzigen sein, die dort stehen – so groß ist der Ansturm) werdet ihr von bettelnden Kindern nach Bällen gefragt. Mindestens ein junger Mann möchte seine Hilfe als Guide anbieten. Schafft man es, den kurzen Weg zum Stein selbständig zu laufen, erwartet dich der Hüter des Stein, ein älterer Herr, der kein Englisch spricht, um dir alles erklären zu wollen.

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Für uns ein riesengroßer Fake.Party-Smiley

Wir fahren –unbeabsichtigt- durch den Hintereingang in den NP ein und somit haben wir die Möglichkeit ungestört alleine den ganzen Tag im Park umherzufahren.

Diese Fahrt im Nationalpark genießen wir sehr. Bilder sagen mehr als tausend Worte:

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Im Mole Hotel laufen Paviane und Warzenschweine im Vorgarten herum. Ein Pavian setzt sich auf Vangos Außenspiegel. Das lässt sich Vango nicht gefallen und hupt einmal laut, so dass der Affe alle viere von sich streckt und vom Auto hüpft. Leider gibt es hiervon kein Foto.

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Buschtaxi XXL

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Tamale und die “Naming-Ceremony” bei Hassan

Auf dem Weg nach Tamale sehen wir wieder viele Schulkinder, die täglich seeeeehr lange Strecken zur Schule laufen müssen. Und das in DER Hitze.

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In Tamale gibt es moderne Häuser und der Neubau boomt.

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Wir treffen Hassan, der uns mit unserem Ghana Visum so sehr geholfen hat, indem er uns ein Einladungsschreiben ausgestellt hat. Seine Tochter ist heute genau eine Woche alt. In Westafrika ist es üblich, nach einer Woche den Namen des Kindes mit einer riesigen Feier bekannt zu geben. Wir kommen erst mittags an, da wir nichts von der Feier wussten und Hassan eigentlich nicht einmal mit einem Besuch von uns belästigen wollten. Die meisten Gäste sind schon wieder gegangen, da es unter der Woche ist und sie arbeiten müssen. Wir genießen die kurze Zeit mit Hassan und seiner Familie sehr und müssen dann aber (mangels Übernachtungsplatz in Tamale und die Einladung von Hassan über Nacht zu bleiben möchten wir dann doch nicht annehmen – er hat schon genug für uns getan!) weiter fahren.

Ein Platten bringt unseren Zeitplan dann doch noch durcheinander:

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