Donnez moi une Fiche

Südmarokko und Mauretanien sind das Land der “Fiche”. An denen sich teilweise alle 2 km befindlichen festen Roadblocks (Polizeikontrollen) werden die Pässe kontrolliert und umständlich abgemalt. Abschreiben kann man das bei dem “Tempo” nicht nennen.

Frühere Reisende kamen auf die –damals gar nicht dumme- Idee man könnte, um sich Zeit zu sparen, die persönlichen Daten bis hin zum Vornamen des Urgroßvaters selbst aufschreiben, kopieren und dann den Polizisten überreichen. So kann man sich wertvolle Urlaubszeit sparen, die man sonst an den Kontrollposten verliert. Mittlerweile ist es aber leider soweit gekommen, dass die Kontrollen davon ausgehen das JEDER eine solche Kopie mit sich führt und statt die Sinnhaftigkeit dieses “Dokumentes” zu hinterfragen, heftet man es ab und der Bürokratiewahn nimmt kein Ende. “Donnez moi une fiche” (Gib mir einen Zettel) heißt es dann einfach kurz.

Nun ja diesen bereits in ausreichender Menge (ca. 40 bis zur Senegal. Grenze) kopierten Zettel geben wir einfach bei einer Kontrolle ab.  Dadurch wird die Standzeit auch für uns deutlich verkürzt. Üblicherweise wird das Fiche NICHT! mit den Pässen abgeglichen und nach der im arabischen Bereich üblichen längeren Begrüßungsfloskeln “Ca va?” “Ca va bien” “Ca va?” “As-salamu aleajkum?” “Malajkum salam” “Ca va?”… (das kann sich über 3-5 Minuten hinziehen mit immer wiederkehrenden Floskeln) dürfen wir passieren.

Die Tage am Campingplatz Sultan, der sich 13 km außerhalb Nouakchotts befindet, überlegen wir sehr genau, wie oft wir in die Stadt fahren wollten. Hin und zurück kostete uns die Fahrt 6 Fiche! Bei den ortsüblichen Preisen der allgegenwärtigen Kopierläden ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor für den täglichen Einkauf. Zwinkerndes Smiley

Vergnügungssteuerfreie Grenzerfahrungen

Gemeinsam mit Esther, Jürgen und den drei Kindern Hella, Freya und Karla machen wir uns auf den Weg zur mauretanischen Grenze.

Wir sind gewappnet, denn der Grenzübergang soll nicht ganz ohne sein. Angeblich wird man schon auf marokkanischer Seite von sogenannten Transiteurs belästigt, die einem nicht ganz uneigennützig über die Grenze “helfen” möchten. Nette Reisende, die hier zu viel Geld haben liegen lassen, haben im Internet jeden einzelnen Schritt und jedes Gebäude sowie auch die Summe der “Gebühren” (mit und ohne Quittung) aufgeführt, um nachfolgenden Reisenden das Leben zu erleichtern. Vielen Dank an alle Geheimnis erzählendes Smiley unbekannter Weise.

Dies hier ist die erste Station der Ausreise aus Marokko. Neben einem großen Tor sitzt ein Mann, der die “Fiche” für die Menschen ausfüllt, die nicht lesen und schreiben können. Sein Service ist gebührenpflichtig. Wir schaffen das auch ohne ihn, obwohl es den Fiche nur in französischer Sprache gibt.

Afrikanische Grenzübergänge sind chaotisch und für europäisches Logikdenken undurchsichtig angeordnet. Hinzu kommt, dass die “Gebäude” (kleine quadratische Betonbauten, die man ebenso für das Toilettenhäuschen halten könnte) nicht wirklich beschriftet sind. Die Tranisteurs haben demzufolge bei allzu ängstlichen oder unter Zeitdruck stehenden Touristen gute Chancen sehr sehr viel Geld zu verdienen. Wir haben von bis zu 60 Euro gehört und das bei einem Durchschnittsverdienst der ärmeren Bevölkerung von 100 Euro pro Monat.

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Ich möchte euch nicht mit Einzelheiten langweilen, aber die Ausreise aus Marokko ist langwieriger und komplizierter als die Einreise nach Mauretanien. Nachdem wir ca. 2 Stunden in brütender Hitze vor dem ersten Tor gewartet haben, müssen wir insgesamt an 4-6 Stellen immer wieder unseren Pass und/oder unsere Fahrzeugpapiere vorzeigen. Die Daten werden handschriftlich in –wie ich sie nenne- Poesiealben eingetragen (bei der Fülle an Reisenden findet sich m.M.n. niemand mehr in diesen Büchern zurecht). Beide Autos müssen durch den Scanner gefahren werden. Leider kommen wir kurz vor der Mittagspause um 13 Uhr dort an. Die Pause endet erst um 15 Uhr!! Puhhh und wir wollten eigentlich noch durch die mauretanische Grenze…. Wir verstehen das Aufhebens um unsere Fahrzeuge sowieso nicht. Wir wollen doch AUSreisen!! Die Marokkaner sehen das wohl anders und schicken auch noch den Drogenhund durch unser Auto.

Um 16.30 Uhr –kurz vor Schließung der 2. Grenze- fahren wir durch das 4 km lange, vermiente Niemandsland. Die Schlepper, die uns einreden wollen, das wir uns ohne ihre Dienste in den Tot fahren würden, hängen wir erfolgreich ab. Wir haben auf solch einer kurzen Strecke noch nie so viele ausgeschlachtete Fahrzeuge gesehen. Die wenigsten davon sind auf eine Miene gefahren. Trotzdem möchten wir nicht wirklich vom rechten Weg abkommen.

Wir vermuten, dass diese Autos nicht die nötigen Papiere aufweisen konnten, um in das jeweils andere Land importiert werden zu können und bevor man dann Strafzoll zahlen muss, der je nach Land bis zu 350 % des Neuwertes betragen kann, “parkt” man es dann einfach hier.

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Wir fahren noch rechtzeitig auf mauretanisches Grenzgebiet. Übernachten wollte ich im Niemandsland nicht. Da ist es nachts richtig lebendig….

VAnGO ist kaum geparkt und ich ausgestiegen, steht schon ein Mann im grünen Overall vor mir und verlangt die Pässe. Er nimmt sie mir aus der Hand und ich bezweifle, dass es ein Offizieller ist. Didi bemerkt, dass ich die Pässe wieder haben möchte und der bestiefelte sie mir nicht wieder geben möchte. Didi ergreift den Mann am Schlawittchen. Böser Fehler! Es ist ein Grenzbeamter. Gar nicht mehr gut gelaunt beordert der uns in das erste Grenzgebäude, wo sein Vorgesetzter zum Glück recht ignorierend die Geschichte vernimmt. Jürgen vermittelt noch, dass das offensichtlich ein Missverständnis war und die Hitze den Deutschen wohl sehr zusetze. Der niedrige Dienstgrad des Grenzbeamten lässt die Sache dann im Sand verlaufen, obwohl der Didi noch einen Schrecken einjagen möchte, indem er sagt, dass er ihn für eine Nacht festnehmen wird. Mit Handschlag und Schulterklopfen gehen sie nach Erteilung unseres Visums auseinander.

Esther und Jürgen hatten bei der Visaerteilung keinen Spaß. Der horrende Preis von 120 Euro (vergnügungsfrei!) gilt auch für die beiden Kinder und sogar das Baby. Jürgen tritt in die Verhandlungsphase ein. Der visaerteilende Beamte, sein Kollege und auch der Polizeichef (der die Pässe dann abstempeln müsste) sind nicht begeistert. Jürgen kämpft bis Ladenschluss und wird auf den nächsten Morgen um 9 Uhr vertröstet.

Didi und ich haben in der Zwischenzeit unsere Zollpapiere erledigt. Der Beamte dort war sehr nett. Die Horrorgeschichten aus dem Internet können wir nicht bestätigen. Man kann diesen Grenzübergang auch ohne Französischkenntnisse und ohne Schlepper in 1 – 2 Stunden erledigen.

Da wir gemeinsam Reisen, übernachten wir auch gemeinsam an der mauretanischen Grenze. Die Nacht ist ruhig. Nur im Niemandsland sehen wir ab und zu Lichter…

Der große Boss, der Patron ist am nächsten Morgen erst um 11 Uhr mit Kamerateam zugegen. Das Fernsehen kommt jedoch nicht wegen der Visageschichte unserer Freunde. Wir wissen allerdings auch nicht, weshalb dort gedreht wird.

Der Visa-Beamte möchte die Verantwortung wieder dem Polizeichef übertragen und der wiederum sagt, dass es die Angelegenheit der Visa-Stelle ist. Diese verweist an den Patron. Jürgen wird in ein Auto gepackt und die 500 m bis zum nächsten Gebäude gefahren. Dort wird er eher herablassend behandelt. Er hat keine Chance auf Erlass der Visagebühren für die Kinder oder zumindest für das Baby.

Für das Übernachten an der Grenze nimmt man uns noch jeweils 3 Euro ab!

Welcome to Mauretania …… einem Land, in dem man Touristen für alles Mögliche und Unmögliche das Geld aus der Tasche ziehen will!

A little walk around the world

Eine Begegnung der anderen Art ereilt uns am nächsten Tag…..

Ein Kanadier läuft seit 5 Jahren um die Welt.

Bisher lief er einmal durch Amerika von Alaska bis Feuerland. Europa bis in die Türkei ist auch schon “abgelaufen”. Jetzt ist er auf dem Weg nach Südafrika.

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Selbstverständlich wird er am Ende seiner Reise ein Buch schreiben Zwinkerndes Smiley

Auf dem Weg zur Grenze Marokko-Mauretanien

Retortenstädte werden für die Fischer aus dem Boden gestampft. Marokkos König möchte durch die gute Infrastruktur (Straßen, billigen Kraftstoff, Ausbau von Dörfern und Städten) den südlichen Teil Marokkos (Westsahara) attraktiver für die Bevölkerung machen.

In den neu gebauten Städten haben wir jedoch niemanden wohnen sehen. Die Fischer leben immer noch in ihren aus Plastiktüten und Holz zusammen gebauten Hütten.

Wir sehen von einem Hügel aus dem Treiben der Fischer zu, als sie abends vom Fischfang zurückkehren. Die kleinen Holzboote werden entladen, gereinigt und dann auf den Sandstrand getragen.

Man kann natürlich von ihnen sehr günstig Fisch kaufen. Die Leute sind freundlich und zurückhaltend.

Wir gehen etwas in der nebenangelegenen Bucht spazieren und genießen die Einsamkeit hier.

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Dakhla–Hochburg der Kiter&Surfer

Auf dem Weg nach Dakhla passiert auch nicht viel mehr, als bisher auf der Straße. Eine kleine Abwechslung und Wohltat für die Augen, sind die kleine Pflanzen am Wegesrand.

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Endlich treffen wir bei Dakhla ein……

Hier treffen sich Kiter und Windsurfer aus aller Welt und vertreiben sich hier oft monatelang Ihre Zeit.

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Auf der anderen Seite der Straße legt man gerade einen Golfplatz an. Man bedenke, dass Süßwasser (ein Golfplatzrasen soll ja auch gepflegt ausschauen) hier ein kostbares Gut ist…. hm….

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Bei Kilometer 25 –so nennt man den kostenlosen Campground der Surfer, weil er sich 25 km außerhalb Dakhlas befindet- lernen wir Katharina und Hans-Werner kennen, für die Dakhla aber leider der südlichste Punkt ihrer Reise ist.

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Didi entscheidet sich schweren Herzens den Sportsmobil-Aufkleber wieder herunter zu kratzen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass in Zeiten des Smartphones  gerne mal Mr. Google beauftragt wird um herauszufinden, was das für ein Fahrzeug ist, mit dem wir unterwegs  sind. Man landet auf der Herstellerseite, auf der sich natürlich die schönsten und teuersten Fahrzeuge befinden. Dadurch entsteht ein völlig falsches Bild unserer Finanzen, was wir unbedingt vermeiden wollen vor allem in den folgenden ärmeren Ländern unserer Reise. Also besser “inkognito” unterwegs sein Zwinkerndes Smiley

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Wir lernen hier auch eine 5-köpfige deutsche Familie kennen, die mit ihrem 50 Jahre alten Rundhauber LKW ebenfalls weiter Richtung Süden fährt. Sympathie ist auf beiden Seiten da und so beschließen wir ein Stückchen gemeinsam zu reisen. Bereits an der Grenze nach Mauretanien und auch später im Land, werden wir gemeinsam Unglaubliches erleben.

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Der Strand von Aouzioualte

Schweren Herzens und damit eigentlich viel zu spät, um die lange Strecke bis nach Dakhla bewältigen zu können, verabschieden wir uns von Bouchra und Giampietro. Wir fahren an der Küste Richtung Süden entlang. Auf der immer noch schnurgeraden Strecke passiert nicht viel.

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Die Küste wird zur Steilküste und es wird in einer Stunde dunkel. Einen Campingplatz gibt es erst wieder in Dakhla und das ist immer noch 200 km entfernt. Wir sehen weit unten am Strand ein Campingmobil und fragen uns, wie es dort hin gekommen ist. Die einzige Möglichkeit ist am letzten Polizeiposten. Wir fahren wieder zurück und der Polizist hat Mitleid mit meinem müden Gesichtsausdruck und lässt uns passieren. Eigentlich ist es wohl verboten, am Strand zu übernachten, wie wir von den belgischen Wohnmobilisten erfahren, der sich stark wundert, dass wir so spät noch passieren durften.

Die Küste wird streng vom Militär überwacht, dh. wir haben wieder einmal einen sehr sicheren Übernachtungsplatz gefunden Zwinkerndes Smiley

Am gleichen Abend bekommen wir Besuch von dem jungen Soldat, der für diesen Küstenabschnitt zuständig ist. Sein Zelt steht oben an der Steilküste und für die Überwachung ist er mit einem Feldstecher und einem Handy ausgerüstet. Sein Hund Diana wirkt auch nicht wirklich bedrohlich. Er sagt kurz “Hallo” und fragt uns, ob wir etwas zum Essen benötigen was wir verneinen.

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Am nächsten Morgen kommt er wieder vorbei und schenkt uns selbstgebackenes Brot und abends bringt er uns einen Fisch vorbei, den er für uns sogar noch ausnimmt. Ein herzensguter Mensch, der für seine Geschenke kein Geld und auch sonst nichts haben möchte, sondern ein Tauschgeschäft sogar als Beleidigung auffasste. “Allah sieht alles und die Geschenke kommen von Herzen”, sagt er.

Am nächsten Tag gehen wir etwas am Strand spazieren und sehen uns ein Wrack an das hier auf einer Sandbank liegt. Wir genießen das schöne Wetter und den Anblick der Dünen, die bis zum Wasser reichen.

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Anfangs faszinierend aber mit der Zeit doch lästig vertreibt uns eine Marienkäferplage fast von unserem Stellplatz. Hitchcock hätte hier noch einen Film “Die Marienkäfer” drehen können. Kaum bleibt man stehen oder möchte einige Minuten am Strand sitzen, landen sie zu Hunderten auf einem und kriechen in Nase, Ohren und Augen. Zurück am Auto hieß es, so viel Marienkäfer wie möglich von den Kleidern abzuschütteln, schnell einsteigen und die Tür zu machen. Circa 50 Käfer schaffen dennoch den Weg in unser Auto. Bei brütender Hitze harren wir 2-3 Stunden aus. Dann ist der Spuk vorbei.

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Camping Villa Bens

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Das Schwimmbad ist zwar noch nicht fertig und der Campingplatz auch erst zur Hälfte, aber dennoch möchten wir hier eine Empfehlung aussprechen.

Bouchra und Giampietro sind einfach zu lieb, um an ihrem Campingplatz kurz vor Tarfaya (von Norden kommend) vorbeizufahren. Herzlich werden wir empfangen und alle Gäste jeden Tag um 17 Uhr zum Tee eingeladen.

Mit viel Liebe zum Detail sind die warme (!) Dusche und die sehr sauberen Toiletten (!!) gestaltet. Verziert mit Blumenornamenten fühlt man sich in den aus Naturmaterialien gebauten Räumen mit ihren Nischen und Fensterchen sofort wohl. Im Sanitärbereich ist die Speisekarte des Restaurants ausgehängt. Sehr clever Zwinkerndes Smiley, denn ein Reisender (zumindest die, die tagelang mit Pisten- und Strandfahrten verbringen Zwinkerndes Smiley) hat zunächst das Bedürfnis endlich einmal wieder zu duschen und anschließend Hunger. So essen wir auch unsere beste Tajine des ganzen Landes.

Wir finden, dass dieses warmherzige marokkanisch/italienische Pärchen Unterstützung verdient. Und nein wir haben weder einen finanziellen oder sonstigen Vorteil für diesen Beitrag von ihnen verlangt oder erhalten.

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Die singenden Dünen

Es ist selten das man Dünen “singen” hört. Und wirklich: Wir hören etwas. Dieses Etwas hört sich jedoch eher nach einer Stereoanlage, als nach esoterischen, magischen oder mystischen Windspielereien an.

Wir treffen auf eine Gruppe Deutscher Overlander, die sich an der Düne schon häuslich niedergelassen hat und sich mit zugegebenermaßen sehr guter Musik den Tag hier vertreibt. Didi kennt einen aus der Gruppe von einer kurzen Begegnung auf dem Buschtaxitreffen ( BTT) in Deutschland. Die Welt ist klein. Wir verbringen einen sehr lustigen Abend am Lagerfeuer miteinander. Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege leider schon wieder. Hoffen wir das uns der Weg irgendwann einmal wieder zusammenführt!

Das ist einer der Punkte die beim Reisen immer wieder Schade ist. man trifft auf Leute mit denen man sich gut versteht und gerne länger zusammenbleiben würde. Aber die Wege müssen sich zu bald wieder trennen.

 

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Plage Blanche

Wir wollen vom Norden her an den Plage Blanche fahren und somit bietet es sich an, erst auf dem Campingplatz Bou Jerif zu fahren, den man nach ca. 9 km Piste erreichen kann. Dort treffen wir eine englische Familie und zwei weitere junge Engländer. Schnell beschließen wir gemeinsam am nächsten Tag den Strand entlang zu fahren. Sicherlich keine schlechte Idee, denn falls man doch einmal richtig dicke im Sand steckenbleibt und dann die Flut kommt, kann der Spaß ganz schnell in Ernst umschlagen.

Am Strand angekommen sind alle paar Kilometer Fischer anzutreffen, die in ihren aus Schwemmgut gebauten Behausungen weit ab von irgendeiner Stadt am Strand leben. Abends kommt ein Zwischenhändler mit dem Auto vorbei und kauft Ihnen die evtl. gefangenen Fische für kleines Geld ab.

Daves Landrover ist im Gegensatz zu den anderen beiden ebenfalls gut beladen mit den Dingen die man so zum reisen benötigt. Nachdem er sich zuerst weigert Luft abzulassen, passiert was passieren muss: Er sandet ein und ich muss ihn mehrfach mit meinen Sandblechen und der puren Gewalt von VAnGOs V8 wieder aus dem Schlammassel helfen Zwinkerndes Smiley

Wie aus dem Nichts tauchen auch Einheimische mit einer Schaufel auf und helfen, das Auto auszugraben. Dave lässt bis auf 1,5 bar ab und dadurch klappt es nun besser. Trotzdem müssen wir alle Ihm immer wieder helfen. Wir fahren beim Qued Aoreora auf der südlichen Seite wieder auf das Plateau hoch um dann auf der holprigen Piste gen TanTan zu fahren

 

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Andi und Daniel fahren mit einem wesentlich leichteren Fahrzeug und mit etwas Gewichtsverteilung kommen auch sie den Anstieg im Sand bei Aoreora hinauf. Unterwegs sehen wir jede Menge Löcher, wissen aber nicht wer oder was darin lebt. Das neugeborene Dromedar das vor unseren Augen das Licht erblickt steht noch etwas wackelig auf seinen Beinen.

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VAnGO schlägt sich super im Sand. Obwohl ich den Reifendruck nur auf 2,8 bar reduziert habe, hatte ich keinerlei Probleme den kaum beladenen kurzen Landrovern zu folgen. Die Achslastverteilung liegt bei reisefertiger Beladung bei 48% vorne und 52% hinten. In Verbindung mit den großen Rädern dem drehmomentstarken Motor und dem Automatikgetriebe eine gute Kombi über die sich schon einige gewundert hatten Smiley mit herausgestreckter Zunge

 

Tankstelle irgendwo bei TanTan

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Loch! Als ich hier vor 20 Jahren schon einmal entlang fuhr, war um das Loch noch kein Zaun gezogen und eine holprige Piste führte damals direkt darauf zu. Also Augen auf bei Nachtfahrten Zwinkerndes Smiley

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Auf dem Weg zum Fort Bou Jerif

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Auf dem Weg zum Fort Bou Jerif werden wir von der Polizei angehalten, weil wir angeblich zu schnell gefahren sind. Wir befinden uns seit mindestens 10 km außerhalb der Stadt auf einer kerzengeraden Landstraße, auf der unserer Meinung nach 80 km/h erlaubt sind. Das Radargerät zeigt 69 km/h – also kein Problem denken wir und genauso tritt Didi den Polizisten gegenüber auch auf. Nach seinem Ausweis und Führerschein gefragt, zeigt Didi die Dokumente vor, will sie aber nicht aus der Hand geben. Das gefällt dem Polizisten wiederum weniger. Didi muss aussteigen und mit zum Polizeiwagen gehen. Ich bleibe im Auto sitzen, da ich mir denke, dass die Sache sowieso nicht so lange dauert. Falsch gedacht. Didi diskutiert heftig mit dem Polizisten und meint, dass die angeblich erlaubten 60 km/h wohl auf einer solchen Straße lächerlich seien. Außerdem habe er kein Schild gesehen. Man belehrt ihn, dass das Schild bereits in der letzten Stadt stand. Tolle Aktion…….

Daraufhin wird der Ton ruhiger und ich kann im Auto sitzend nicht mitverfolgen, was da vor sich geht. Im Rückspiegel beobachte ich die ganze Sache und wäre sofort rausgesprungen, wenn Didi verhaftet worden wäre. Da ich aber nicht genau weiß, welche Geschichte Didi den Beamten erzählt und es auch gut sein kann, dass der Polizist in Anwesenheit einer Frau seine Macht hätte ausspielen wollen, bleibe ich weiterhin im heißen Auto sitzen. Und das für eine Stunde!

Unterdessen erzählt Didi den Beamten die traurige Geschichte, dass er weder Geld, Arbeitsplatz noch Wohnsitz in Deutschland hätte. Das Auto ist sein iuhause und mehr hat er nicht. Unmöglich könne er die geforderten 30 Euro (was in Marokko ein nicht unerhebliche Summe ist) bezahlen. Er erregt Mitleid. Der Polizist fragt “warum” das denn so sei und Didi erzählt von grooooßen Problemen die er hatte. Gesundheitliche und der Stress in Deutschland machten ihm so zu schaffen. Der Polizist fragt dann noch, ob denn nicht Didis Kinder helfen könnten. Als er dann auch noch erfährt, dass wir kinderlos sind, wird der Polizist weich. Er lässt uns voller Mitgefühl ohne Bußgeld ziehen, jedoch nicht ohne Didi zu ermahnen, dass das das erste und auch letzte Mal gewesen sei.

 

 

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Unsere Weihnachtsplätzchen sind angekommen Zwinkerndes Smiley Sie schmecken nicht ganz so gut, wie die von Mama, aber besser als gar nichts.

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Der von einem Franzosen geführte Campingplatz in der Nähe des Fort. Im Eingangsbereich liegt ein Walskelett. Einer der saubersten Plätze in Marokko. Das Essen hier genießt auch einen guten Ruf, aber die Preise, die hier zwischenzeitlich aufgerufen werden sind uns dann doch zu heftig!

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Am nächsten Tag machen wir einen Spaziergang zum alten Fort das wirklich riesig ist. Wir gehen auch etwas am Fluss nebenan entlang und genießen die Einsamkeit hier, die wir nur mit Fröschen teilen müssen.

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Nachts bekamen wir wohl Besuch:

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