An alle Lehrer-Kollegen: Wie vermeide ich erfolgreich burn-out? (Wli Wasserfälle, Volta Region)

In den Bergen der Volta Region fühlen wir uns wohl. Die Menschen sind superfreundlich und entspannt. Sie begrüßen uns immer mit “Good afternoon/Good morning. Welcome.” Bettelei oder Rassismus ist hier nicht angesagt und wir können uns frei und unbeschwert bewegen. In der Nähe der Wli Falls steigen wir bei Bernhard und Sabine ab. Wir kommen an einem Dienstag an, deren Ruhetag. Das wussten wir nicht. Nach gutem Zureden lässt uns Bernhard dennoch durch das Tor fahren und wir können auf dem Rasen campen. In unserem “Vorgarten” wachsen Ananas und Bananen. Wir haben einen herrlichen Blick auf die Wasserfälle, zu denen wir am nächsten Tag wandern möchten.

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Auf dem 45 min Weg zu den Fällen sind wir umringt von Schmetterlingen und anderem Getier.

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Didi springt sofort ins Wasser. Das war eine gute Entscheidung. Ich habe zu lange gewartet, denn dann kommt eine Schulklasse….

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Jeder Lehrer in Deutschland hätte in den ersten 5 min. schon 7 Herzinfarkte gehabt, hätte er diese Kinder unter seiner Aufsicht gehabt. Nicht so in Ghana Zwinkerndes Smiley

 

“Anleitung” zur Vermeidung von Burn-out Zwinkerndes Smiley

Man lässt die Kinder den langen und nicht gerade ungefährlichen Weg durch den Wald alleine finden, kommt 10 min. nach dem letzten Kind am Wasserfall an und setzt sich dann erst einmal auf die Bank, um ohne auch nur einmal aufzublicken seine Whatsapps für die nächste viertel Stunde zu checken.

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Die Kinder –ja schon vor den Lehrern eingetroffen- haben sich bereits eigenständig einen Platz gesucht, die Haut der beiden weißen Touristen ausgiebig angefasst, um dann mit oder auch ohne Kleider ins kalte Wasser zu hüpfen. Im Wasser gibt es Unebenheiten und scharfe Felsen, der Wasserfall hat eine ganz schöne Wucht… Die Lehrer wissen davon noch nichts, aber auch nach deren Ankunft bleiben die Kinder sich selbst überlassen. Sie toben durchs Wasser, kreischen, zerren aneinander und drängen sich gegenseitig unter den Wasserfall, der sie mit voller Wucht nach unten drückt.

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Sie bleiben so lange im Wasser, bis sie komplett durchgefroren sind. Die Lehrer, bequem auf der Bank sitzend, schauen immer noch in ihr Handy. Die vor Kälte am ganzen Leib zitternden afrikanischen Kids wissen sich aber selbst zu helfen. Die beiden etwas besser beleibten frieren sowieso nicht Zwinkerndes Smiley, einige essen etwas, um sich aufzuwärmen. Die älteren Jungs machen Liegestütze und die ganz Kleinen ein Lagerfeuer (im Nationalpark), über dem sie ihre Kleider trocknen.

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Nun ist meine Stunde gekommen…denke ich. Ich gehe ins Wasser. Dumm nur, dass einige Kinder doch noch nicht genügend durchgefroren sind oder es ihnen egal ist wie sehr sie frieren. Weiße Haut ist so attraktiv, dass sie mir ins Wasser folgen und mich immer wieder berühren.

Mir ist es nach wenigen Minuten schon viel zu kalt.

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Kaum aus dem Wasser, hören wir einen Schuss. Hunderte von Flughunden fliegen auf.

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Doch woher kam der Schuss?? Einige Jungs bauen sich aus Streichhölzern eine Art Silvesterböller.

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Liebe Kolleginnen… wie viele Herzstillstände hattet ihr während des Lesens? Was denkt ihr, tun die beiden Lehrer?

Nun, sie haben tatsächlich mal aufgeschaut. Sind aber in keinster Weise besorgt oder nervös. Sie bleiben immer noch völlig tiefenentspannt auf ihrer Parkbank sitzen. Einige der älteren Mädels schreiten dagegen ab und an mal ein, wenn die Bölleraktionen der 8-10 jährigen zu gefährlich werden und zu nahe am Gesicht der anderen stattfinden.

Die Gruppendynamik der Schüler bewirkt, dass sie nun alle im Aufbruch sind. Die Kleider sind halbwegs trocken, das Essen ist aufgegessen… es wird langweilig. Die ersten Kinder machen sich auf den Rückweg. Die Lehrer folgen, nicht jedoch ohne vorher ein Selfie von sich vor dem Wasserfall zu machen. Um die Lagerfeuer und den hinterlassenen Müll kümmern sie sich nicht. Zwei spielen immer noch am Feuer, als die Lehrer schon längst gegangen sind. Auch das vergessene T-Shirt entgeht der Aufmerksamkeit der Aufsichtspersonen.

Man trifft sich ja nach 45 min. durch den Busch wieder am Bus. Zwinkerndes Smiley 

Ob dann dort die Kinder gezählt werden und/oder nach Verletzungen, deren Befindlichkeiten geschaut wird?

Didi und ich hatten auf jedem Fall eine gute Zeit dort und ich bin mir sicher, Lehrer und Kinder auch. Smiley

Nun ist wieder Ruhe eingekehrt und die Flughunde sind sicherlich froh, wieder eine einsame Nacht verbringen zu dürfen.

Volta-Region

Wir übernachten auf dem Weg zur Volta-Region bei Big Milly`s in Kokrobite, Accra und kommen vorher durch ein sehr hübsches Dorf mit einer schrägen Palme durch. Ja, die Palme ist echt … genauso wie die hübschen Gebäude. Das sind die ersten Kolonialbauten, die gut erhalten sind und an deren Anblick man sich erfreuen kann.

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Brücke über den Volta, den größten Stausee der Erde (bis die Chinesen ihren fertig gebaut haben Zwinkerndes Smiley):

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Am darauffolgenden Tag fahren wir zu Heather und Eugene, die von Accra in die Volta-Region umgezogen sind. Eugenes Boss schlägt vor, dass die beiden uns auf eine Bootstour auf dem See mitnehmen sollen und stellt eines seiner Boote zur Verfügung. Didi und ich freuen uns total über das Angebot. Aber Afrika wäre nicht Afrika, wenn nicht irgendetwas schief laufen würde… Zwinkerndes Smiley Kaum auf dem See, macht der Motor Mucken. Wir können nicht schnell fahren und entschließen uns schon nach einer halben Stunde wieder zurück zu fahren, da die Männer den Motor nicht wirklich auf dem See und eventuell in der Nacht reparieren wollen.

Didi und Eugene schauen sich den Motor am nächsten Morgen nochmal an. Der Filter ist verstopft. Einen neuen zu finden ist nicht so einfach. Die beiden stöbern einen gebrauchten auf und bauen ihn ein. Kurz darauf schüttet es wie aus Eimern. Es blitzt und donnert. Hm, schon wieder nix mit der Bootstour denken wir. Aber es klart auf und wir können gegen 15 Uhr starten. Mit Baby an Bord fliegen wir über das Wasser. Macht total Spaß. Smiley

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Am nächsten Tag wollen wir uns den Damm anschauen und kontaktieren Michael. Er verspricht uns, dass wir die Turbinen anschauen können. Er kenne einen Ingenieur, mit dem wir ins Herz des Damms schauen können. Der hat leider erst ab 14.30 Uhr Zeit. Naja, dann warten wir eben ein paar Stündchen.

Wir nutzen die Zeit um auf dem Markt einkaufen zu gehen. Dort ist man immer noch in Hochstimmung, weil man mit dem Ausgang der Wahlen sehr zufrieden ist. “Change will come. Ghana is coming.” Auf dem Markt wird mehr gelacht und getanzt als verkauft. Die Musik spielt so laut, dass die Alarmanlagen der in der Nähe geparkten Autos anspringen.

Wieder zurück in der Aylos Bay Lodge treffen wir Michael. Wir fahren zu einem Office, müssen dort eine halbe Stunde warten. Der Ingenieur ist nicht da, hat keine Zeit… hm. Ein anderer soll uns führen. Ich sage noch, dass Didi wirklich nur an den Turbinen interessiert ist und wenn wir die nicht sehen können, dass wir das Ganze canceln. Nein, nein. Geht schon.

Wir fahren also zum Damm. Der Ersatz-Guide macht seine Sache gut. Erklärt alles Mögliche und beantwortet Fragen. Dann ist die Tour zu Ende… und die Turbinen? Ja, das sei zu gefährlich. Dort wird gearbeitet und wir dürfen nicht rein. Wir sind maßlos enttäuscht und wieder einmal “erfinden” die Afrikaner Ausreden aus dem Stehgreif: Der Minister sei gestern auch da gewesen und durfte die Turbinen nicht sehen – Sicherheit. Die Turbinen werden gerade gewartet –  Sicherheit. Warten? Nein, die werden 2 Stunden am Stück, jeden Tag, schichtweise gewartet. Also immer. Eugen und Harry waren am Wahltag hier. Man hat ihnen erzählt, dass es nicht möglich sei die Turbinen zu sehen, weil dort heute niemand arbeitet. Sie drehen es immer so, wie sie es brauchen…

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Mittlerweile ist es so spät, dass sich das Weiterfahren kaum noch lohnt. In der Lodge wollen wir wegen der Geschichte mit dem Damm aber nicht bleiben. Da sind wir trotzig. Wir fahren und bemerken kurz darauf dicke Regenwolken mit Blitzen. Also biegen wir wieder in die dirt road zu Heather und Eugene ab, von denen wir uns eigentlich schon verabschiedet hatten. Kurz nach unserer Ankunft bricht ein Unwetter über uns hinein, wie wir es noch nie erlebt haben. Ein Blitz schlägt mit einem markerschütternden lauten Knall direkt vor uns in den See ein.

Es ist schon dunkel und Eugene ist noch nicht zu hause. Er kommt spät heim. Der Blitz hat ein Fischnetz (er arbeitet auf einer riesigen Fischfarm) losgerissen, so dass es den Fluss hinab getrieben ist. Das musste im Dunkeln wieder eingefangen und befestigt werden, während rundherum immer wieder Blitze in den See einschlagen. Der Strom fällt aus, das Internet bricht zusammen. Ich glaube, Heather ist ganz froh, dass wir nochmal aufgetaucht sind. Zwinkerndes Smiley

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Canopy Walk im Kakum Nationalpark

Wir dürfen im Nationalpark auf dem Parkplatz, dank des sehr netten Managers Michael, übernachten. Er ist an unserer Reise interessiert und wir unterhalten uns lange mit ihm.

Nachts gewittert es heftig hier im Regenwald.

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Der Canopy Walk besteht aus insgesamt 7 Brücken, die bis zu 40 m Höhe an den Bäumen befestigt sind.

Wir starten die Tour mit insgesamt 5 Leuten. Einer der Besucher hat jedoch Höhenangst und möchte, nach Überschreitung der ersten Brücke, wieder zurück. Gut für uns, denn der Guide begleitet ihn und so können wir uns frei auf den Brücken bewegen und uns Zeit nehmen.

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Die Sargbauer Ghanas

Ghana ist –ich will es mal so sagen- das christlichste Land, das ich kenne. Zwinkerndes Smiley

Hier ist, glaube ich, jede erdenkliche christliche Glaubensrichtung auf dieser Erde vertreten. Von manchen habe ich noch nie gehört, wie z.B. der Church of Pentecost. In jedem Dorf, und sei es noch so klein, stehen mehrere Kirchen. Manche sind richtig prunkvoll und erinnern mich an das deutsche Mittelalter (nicht wegen des Baustils). So muss es damals bei uns gewesen sein: Prunkvolle Kirchen wurden gebaut und die Bevölkerung lebte in Armut um den Prachtbau herum. 70 % der Bevölkerung Ghanas sind Christen. Im Norden gibt es die meisten Muslime und über das ganze Land hinweg findet man den Animismus, der sich gerne mit den anderen beiden Religionen vermischt.

Sogar der Vatikan hat hier eine Botschaft. Echt jetzt. Vielleicht sollte der Papst ernsthaft darüber nachdenken, seinen Wohnsitz nach Ghana zu verlegen. Zwinkerndes Smiley

 

Allgegenwärtig ist der christliche Glaube in den Werbeplakaten und im täglichen Leben. Da gibt es den:

God is God Supermarkt

Saviour Metal Works

Fruit of Destiny Prayer

God s faithfulness in radio excellence

Hope Pharmacy

Greenhorn Engineering Service (ok, das ist nix christliches, sondern einfach nur lustig)

God will prove vulcanising shop

God first pharmacy

I trust in God beauty salon

One blood barber fashion

Gloryland Car wash

Jesus I know electrical works

God is a great mechanic

God s will clinic

und viele, viele mehr…

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Gesehen habe ich folgende Kirchen:

Methodisten, 7 Tage Adventisten, Zeugen Jehovas, Pentecost, Church of Christ, Protestanten, Redempton Church, Christ Reform Church, Christ Apostolic Church, Church of Jesus Christ the latter days, 12 Apostels Church of Ghana, First Fruits Church…. und auch hier viele, viele mehr….

Die Predigten sind eher “offensiv”. Die Stimme des Pastors klingt wie die eines erhitzend Politikers im Bundestag, mit dem Unterschied, dass hier die Gemeinde nicht schläft, sondern immer lautstark mit “Yes, I will” oder ähnlichem antwortet.

Eine Amerikanerin bemerkte die Anzahl der Kirchen mit den Worten: “Every second door is a church. Why?” ….Und in Amerika ist die Anzahl an Kirchen ja auch nicht wirklich gering.

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Doch jetzt zu den Sargbauern:

Wer es sich leisten kann, bestattet seine Lieben dann in einem, speziell den Vorlieben, Hobby, weltlichen Errungenschaften des Verstorbenen entsprechenden, Sarg. Ich finde den Helikopter ziemlich klein für eine erwachsene Leiche und frage den Sargbauer, ob darin ein Kind bestattet wird. Er meint: “No, no. We put the head here (er deutet auf das Cockpit) and throw the legs down there.” Alles klar, oder? Zwinkerndes Smiley

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Und es gibt auch noch diese Särge, hier schon bunt bemalt:

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Die “Standartsärge” gibt es auch:

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Dies sind keine Bestattungsfahrzeuge, sondern Taxis:

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Ich versuche noch mehr Fotos zu machen, die ich dann hier einfügen werde.

 

Bestattet wird übrigens erst, wenn man es sich leisten, sprich wenn genügend Geld da ist. So lange wird die Leiche eingefroren. Das kann schon mal für 2-3 oder auch 4 Monate sein.

Die eisige Person wird dann in den Sarg gequetscht (siehe Helikopter Zwinkerndes Smiley) und in einer lautstarken Prozession zu Grabe getragen. Es kann auch schon mal vorkommen, dass der Grabaushub für die Spezialsärge etwas zu klein ausgefallen ist. Dann überlegt man, wie man den Sarg am besten und schnellsten ins das zu kleine Loch bekommt. Bei unserem Hubschrauber könnte es z.B.  sein, dass man dann flugs den hinteren Rotor abbaut (und hofft, dass die Füße nicht rausgucken). Echt jetzt!

Die Beerdigung selbst ist dann eher wie ein Fest. Man leiht sich Plastikstühle vom Stuhlverleiher, ein Zelt (in der Ashanti Region in rot und schwarz gehalten, wenn ein jüngerer Mensch stirbt. In schwarz und weiß, wenn ein älterer Mensch gestorben ist.), die Gemeinde kleidet sich in ebendiesen Farben (die Kleider dafür werden vom ortsansässigen Schneider, der sich auf Hochzeiten und Beerdigungen spezialisiert hat, angefertigt), die hier übliche Musikanlage (laut, sehr laut, extrem laut) darf natürlich nicht fehlen.

Der Festschmaus wird übrigens an die Gäste verkauft. Außerdem wird von jedem Trauernden ein kleiner Obulus erwartet, der fein säuberlich in ein Buch eingetragen wird. Sagen wir mal: Du stirbst, ich komme zur Trauerfeier und “spende” 20 Euro. Wenn jemand aus meiner Familie stirbt und jemand aus deiner Familie kommt, wird er genau diesen Betrag geben. Nicht mehr und nicht weniger.

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Schilder und Plakate

Das Autofahren in Afrika ist ja alles andere als langweilig. In Ghana wird die Reise aber noch etwas kurzweiliger gestaltet, da man an vielen Plakaten vorbeifährt und mit dem Lesen eigentlich gar nicht nachkommt…

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Wer möchte hier gerne mitfahren?

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The big boga:

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Hier denke ich speziell an eine sehr liebe Freundin, die eine Vorliebe für High heels hat… (ok, sie muss nicht sparen, ist aber potentielle Zielgruppe Zwinkerndes Smiley, oder?) Ich finde diese Werbung auf jeden Fall genial…

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Im Goldgräbergebiet findet man solche Schilder häufig:

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Wichtige Hinweise für die Familienplanung, gefunden auf einer Herrentoilette:

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Mein persönlicher Favorit ist die Studentenmatratze, die man hier mieten kann:

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Leider ohne Bild die Werbeaufschrift auf einem Pickup

“Greenhorn Constructions”

Die Küste Ghanas-Elmina Castle

Ein Stück dunkler Geschichte:

Von den Portugiesen gebaut wurde das Gebäude zunächst als Warenlager genutzt.

Später war es eines der größten “Aufbewahrungsgebäude” für Sklaven. Wie auch im Senegal, gibt es hier eine “Door of no return”, mehrere Kerker, in denen Männer und Frauen getrennt voneinander eingesperrt waren. Speziell für Elmina ist, dass im Innenhof eine Kirche stand. Dieses Gebäude dient jetzt als Museum. Die Türme sind abgebaut.

Entlang der Küste Ghanas gibt es unzählige dieser Sklavenforts. Manche schon zerfallen, einige noch gut erhalten bzw. wie dieses hier von der UNESCO geschützt.

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Die Küste Ghanas-Stumble Inn

Auch hier fühlen wir uns, wie in Ezile Bay sehr, sehr wohl. Erfrischend zu sehen, dass diese Lodge von Ghanaern geführt wird. Und das absolut toll!!! Das ist schon erwähnenswert, weil hier alles stimmt: Sauberkeit, Location, super freundliches Personal, sehr leckeres Essen, entspannte Atmosphäre.

Regenwolken: Ein ganz ungewohnter Anblick für uns. Und dann regnet es auch noch wirklich, ts ts ts…

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In solch einer Umgebung lässt es sich gut arbeiten Zwinkerndes Smiley Wir recherchieren, welche Unterlagen für die nächsten Botschaften zur Visa Beantragung benötigen, besorgen Hotelbuchungen, die man zur Beantragung benötigt und legen eine ungefähre Reiseroute fest. Auch die wird häufig verlangt.

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Didi tauscht die Reifen um, was man ab und an mal machen sollte. Seit dem letzten Mal sind schon wieder 13000km vergangen….Wahnsinn!

Bei 35 Grad und wenig Schatten ist das herumwuchten von über 50 kg schweren Rädern schon etwas Arbeit. Aber mit afrikanischer Gelassenheit und ohne Zeitdruck macht es ihm sichtlich Spaß wieder einmal etwas am Auto zu “schrauben” vor allem wenn man so nette Helfer hat Hund

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Von hier aus laufen wir ca. 40 min. am Strand entlang und durch den Fischmarkt durch, um uns Elmina Castle anzuschauen (siehe nächster Bericht).

Wir treffen hier zwei Deutsche, die mit einem Toyota Landcruiser die Strecke Deutschland-Südafrika in 3 Monaten bewältigen. Sportlich Smiley Sie haben den Visum-Marathon bereits in Deutschland erledigt. Lediglich das Visum für Angola wäre bis zur Einreise ungültig gewesen. Aber ein Visum muss man schon mal in einem afrikanischen Land beantragt haben Zwinkerndes Smiley Das ist Teil der Reiseerfahrung. Zwinkerndes Smiley Egon und Harry sind sehr nett und wir bedauern es insgeheim, dass sie so viel schneller unterwegs sind, als wir. Gerne wären wir noch länger mit ihnen unterwegs gewesen.

Accra

Leider müssen wir zur Visumbeantragung immer wieder in die jeweilige Hauptstadt fahren. Schön sind diese Städte nicht und der Verkehr in Accra ist besonders chaotisch. Es stehen Wahlen bevor. Der Wahlkampf läuft wohl ähnlich wie in den USA ab. Mit viel Tamtam und lauter Musik wird versucht Wählerstimmen zu ergattern. Dass man damit den “fließenden” Verkehr empfindlich stört… wen stört´s…

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In Accra gibt es sehr moderne Gebäude sowie Getränkeladen im Container und leider auch Slums. Arm und Reich leben in direkter Nachbarschaft. Oft sind die Grundstücke der “Reichen” mit hohen Mauern und Stacheldraht abgeschottet, die Kriminalität ist hoch. Wen wundert es auch bei den krassen Gegensätzen.

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Wir verbinden das Notwendige mit dem Angenehmen und besuchen Heather und Eugene, mit denen wir zusammen Guinea Bissau bereist haben. Sie werden eine Weile in Ghana bleiben, bis das Baby groß und stark genug ist, um weiter reisen zu können.

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Das Benin Visum stellt übrigens kein Problem dar. Man benötigt eine Hotelbuchung, Kopie des Ghana Visum, Kopie des Reisepasses und 2 Passfotos. Beim Formularausfüllen in französischer Sprache hilft der “nette” Beamte, der dann für die Ausstellung am gleichen Tag geschmiert werden will. Wir sagen, dass wir am nächsten Tag wieder kommen. Doch mit den Jahren hat er anscheinend gelernt und weiß, dass Overlander es in Kauf nehmen eine Nacht in einer Großstadt zu verbringen, aber keinesfalls zwei. Er meint, die Ausstellung dauert 72 Stunden. Wir wissen, dass es nicht so ist. Können aber leider nichts dagegen tun. Wenigstens hat er sich etwas runterhandeln lassen…. Wir haben zwar nur 20 km von unserem Schlafplatz bis in die Stadt. Aber diese Strecke dauert in der Regel zwischen 2 und 3 Stunden…..Einfach! Nein das wollen wir wirklich nicht Zwinkerndes Smiley

Dieser gut gewartete LKW hier an der Ampel hatte uns eben überholt…..auf der rechten Spur mit ca. 90 km/h! Aber auf der rechten Seite der Hinterachse hat er noch das Rad drauf. Geht also Strebersmiley

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Wir vertreiben uns die Zeit im Cafe, machen einige Besorgungen, schlendern durch die Straßen und haben spaßige Gespräche mit Autowäschern in der Straße die unbedingt VAnGO waschen wollen. Didi fragt, was es kosten würde, wenn er selbst sein Auto dort wäscht. Sie schauen ungläubig und meinen: “You? Yourself??” Didi meint: “Yes, why not….because i´m white?” “No no, because you are old.” –lol- Nur ein Scherz

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Keine Eile ohne Weile oder Ein LKW liegt quer auf der Landstraße

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Für 300 km benötigen wir einen kompletten Tag, da sich einer dieser wahrscheinlich überladenen Lkw quer über die Landstraße gelegt hat. Auf einer Seite kann man noch einigermaßen gut vorbeifahren. Man muss sich nur durch den Schlamm wühlen. Der wird aber immer tiefer und als ein Kleintransporter mit Anhänger dort fährt bleibt er –wie soll es anders sein- stecken. An der Unfallstelle hat sich ein Menschenauflauf gebildet, der lautstark die Polizei beschimpft. Unfähig seien sie und sie sollen endlich dafür sorgen, dass der Verkehr wieder fließt… weiter hinten –bei uns- geht es zum Glück etwas entspannter zu. Autoradio mit Weihnachtsmusik an und dann lautstark mitsingen. Zwinkerndes Smiley

Leider haben wir den Moment verpasst, als die 3. Spur aufgemacht wurde. Wir sind zu “anständig”, denken an den entgegenkommenden Verkehr, der ja dann auch nicht mehr fahren kann und sind davon überzeugt, dass auf der Straße dann gar nichts mehr geht. Stimmt auch. Sobald der Kleintransporter alles geblockt hat, geht gar nichts mehr. Davor aber irgendwie schon noch.

Aus dem nahe gelegenen Dorf, kommen Frauen mit Schüsseln voller Waren auf ihrem Kopf. Sie machen das Geschäft ihres Lebens. Getränke und alles mögliche zum Essen findet reißenden Absatz.

Die Feuerwehr wühlt sich irgendwie durch und wir bedauern den Verletzen im Ambulanzwagen. Bis der sich durchgewühlt hat und ins Krankenhaus kommt vergehen Stunden. Auch wir stehen nun schon seit 2 Stunden und es tut sich immer noch nichts. Ich schreibe Heather, dass es wohl “etwas später wird”, falls wir es heute überhaupt noch schaffen.

Nach gut 3 Stunden ist die Straße wieder frei. Naja, “frei” – man hat den Lkw einfach längs zur Fahrtrichtung gedreht, so dass man an ihm vorbeifahren kann.

 

Leider ist in Accra, das wir im Dunkeln erreichen (eigentlich wollten wir nie im Dunkeln fahren) eine Brücke gesperrt. Wieder Stau!! Nach 12 Stunden kommen wir gegen 21 Uhr ziemlich müde bei Heather und Eugene an….