Abra Minch und die Dorze

29.12.2019

Die Wege in Äthiopien sind weit und ziehen sich. In Abra Minch finden wir ein nettes Plätzchen mit Blick auf die beiden Seen.

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Am nächsten Tag entscheiden wir uns die Offroad-Strecke über Chencha zu fahren. Hier lebt die ethnische Gruppe der Dorze. Diese sind für ihre eigenwillig gebauten Häuser bekannt. Man baut so hoch, da die Termiten die Hütte von unten her abknabbern und diese somit immer kleiner wird/in sich zusammen sackt. Ab und zu muss dann die Höhe der Eingangstür wieder angepasst werden. Winking smile

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Jinka und die Tellerlippenfrauen der Mursi

27.12.2019

Wir trennen uns von der netten italienischen Gruppe, verabreden uns aber für Silvester. Die beiden Franzosen nehmen den direkten Weg nach Jinka. Wir möchten nicht über Wellblech fahren und nehmen die landschaftlich schönere Strecke über Konso. Der Umweg lohnt sich.

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In Jinka schlägt die Guide Mafia wieder voll zu. Auch hier sind die Franzosen wohl wieder etwas zu unerfahren und naiv. Sie senden uns per whatsapp Infos. Die Preise sind utopisch. Wir schlagen vor, das Ganze ohne Guide gemeinsam zu unternehmen. Wir können alle zusammen in VAnGO fahren und müssten lediglich einen Scout bezahlen. Doch als wir in Jinka ankommen ist alles anders organisiert. Jetzt müssen wir doch einen Guide mitnehmen (aber der Preis passt wenigstens). Flore und Pierre möchten mit ihrem eigenen Auto fahren, weil VAnGO ihnen zu langsam sein könnte. Sie möchten nicht auf uns warten müssen. Sie haben einen eigenen Guide. Ups. Na dann. Auf solche Reisenden treffen wir nicht häufig… Wie auch immer. Es ist wie es ist.

Am nächsten Morgen scheinen die beiden, die sich ein Zimmer genommen haben, verschlafen zu haben. Didi und ich fahren los und treffen bei den Mursi ein, als die gerade aus den Betten krabbeln. So müde ist die Begegnung noch ganz angenehm. Doch schon nach einer Stunde drängen sie uns, ihre “Souvenirs” zu kaufen und möchten Geld für jedes weitere Foto. Da es keine gemeinsamen Aktivitäten gibt, ist der “Besuch” ein wenig unangenehm. Ein bisschen wie im Zoo.

Man zahlt Eintritt für den Nationalpark, in dem Wildtiere und eben auch die Mursi leben. Man stoppt, um Fotos von Warzenschweinen, etc. zu machen und eben auch bei den Mursi. Mit äußerst gemischten Gefühlen verlassen wir diesen Ort. So richtig gut oder erfüllt von dem neuen Kulturerlebnis fühlen wir uns nicht.

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Ob wir einen Besuch empfehlen würden? Entscheidet selbst:

Man zahlt Eintritt für den Park, sowie einen Guide und einen Security Menschen (der hat bei uns noch geschlafen, somit haben wir ihn nicht mitnehmen können und somit auch nicht bezahlen müssen). Dann bezahlt man pro Person 200 Birr “Eintritt” für das Mursi Dorf, sowie 200 Birr pauschal für das Fotografieren (das war vor Kurzem noch anders, da musste man pro Foto an die zu fotografierende Person bezahlen). Wir dachten, dass somit 600 Birr für das Dorf bleibt. Dem ist nicht so. Das Geld gibt man vor Erreichen des Dorfes dem Guide. Das kam uns schon sehr verdächtig vor. Ich habe gesehen, dass er lediglich 200 Birr an den Dorfchef weiter gegeben hat. Die Mursi werden über s Ohr gehauen. Das ist schon traurig genug. Doch von dem Geld wird dann Alkohol in Jinka gekauft. Ab mittags sollte man die Mursi nicht mehr besuchen, denn dann sind sie betrunken und werden aggressiv. Erst kurz vor unserem Besuch wurde der Nationalpark für zwei Wochen geschlossen, da es für Touristen zu gefährlich wurde.

Auf dem Rückweg zur Stadt begegnen uns auf der Straße “Stelzenkinder”:

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Bei den Hamer zum Bullensprung

26.12.2019

Kaum im Mango Camp angekommen lernen wir Rouven und seine Freundin Marga kennen. Zwei super nette junge Menschen. Sie sind mit einer italienischen Reisegruppe unterwegs und laden uns sofort ein am nächsten Tag mit ihnen zum “Bullensprung” zu fahren. Es sei alles schon organisiert, wir müssten lediglich die Hamer und den Tour Guide bezahlen. Die Chance nehmen wir sofort wahr, denn diese Zeremonie soll angeblich nicht für Touristen inszeniert sein und findet somit nicht jeden Tag statt.

Hier seht ihr eine Frau der Hamer. Sie fegt täglich den Campingplatz.

Silvana ist in der 3. Generation in Äthiopien und lebt in Addis. Eine ganz ganz Liebe, die uns zu sich nach Hause einlädt:

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Zweck des Festes ist die Mannwerdung eines einzigen Jungen. Ihm zu Ehren versammeln sich die Bewohner verschiedener umliegender Dörfer. Vor dem Bullensprung, bei dem ca. 10 Kühe Seite an Seite in einer Reihe aufgestellt werden, über die dann der junge Mann “springt” (er springt lediglich auf die erste Kuh und rennt dann über die anderen), findet das “Auspeitschen” der Frauen statt. Die Frauen provozieren die Männer und “bitten” somit um Schläge. Je mehr die Frau aushalten kann oder den Mann nach einem Hieb gar auslacht, umso begehrter ist sie. Angeblich versuchte die Regierung dieses Ritual zu unterbinden, doch die Frauen fordern es wohl ein. Hm… das können wir erst mal nicht glauben. Doch einmal beobachte ich, wie ein Mann nur halbherzig seine Peitsche benutzt. Die geschlagene Frau dreht sich nach dem Hieb angewidert weg, nach dem Motto “was sollte das denn”? Die Rücken der Frauen bluten und sehen furchtbar aus.

Doch bevor wir all das erleben dürfen, haben wir eine Stunde Fahrt vor uns. Wir überqueren einen Trockenfluss und kurz darauf regnet ist wie aus Eimern. Unsere Herzen sinken, denn wir denken, dass die Zeremonie nun ins Wasser fällt. Unser Guide erklärt uns, dass wir zurück zum Fluss und auf die andere Seite müssen, um abzuwarten, ob er sich mit Wasser füllt. Falls ja, wäre es unmöglich ihn später zu durchfahren, da der Sand sich in Schlick verwandelt und man unweigerlich stecken bleibt. Mit uns warten einige andere Fahrzeuge. Manche drehen nach einer Stunde um. Doch unsere Jungs telefonieren fleißig mit den Hamer. Dort hat es bald aufgehört zu regnen und sie werden die Zeremonie heute noch abhalten. Wir fahren. Smile

Nachdem wir unsere Autos abgestellt haben müssen wir noch eine halbe Stunde laufen. Wir hören die Hamer schon singen und tanzen und in ihr Horn blasen. Plötzlich zieht mich eine Hamer Frau in die Mitte der auf- und ab hüpfenden Frauen und ich muss mitmachen. Wer mich kennt, weiß wie gerne ich im Mittelpunkt stehe…Confused smile Erst bei Sonnenuntergang sind die Kühe soweit gebändigt, dass der zum Mann werdende Hamer drüber springen kann. Mehrmals tut er das mit Leichtigkeit. Bravo!

Für uns war es eines der Highlights in Afrika.

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In Äthiopien ist alles anders

26.12.2019

Wir werden (nach der Ebola-Kontrolle) in Äthiopien herzlich begrüßt, jedoch nicht mit dem “african handshake”, sondern mit einem auch bei uns üblichem Handschlag, der aber noch durch das zweimalige aneinander Klopfen der jeweils rechten Schulter begleitet wird. Auch nett. Winking smile

Schilder können wir nun leider nicht mehr lesen (es sei denn sie sind auch in der uns vertrauten Schriftsprache vorhanden). Äthiopien hat eigene Schriftzeichen, die es ausschließlich in diesem Land gibt. Das gilt auch für die gesprochene Sprache, die sich Amharisch nennt.

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Wir befinden uns im Jahr 2012. Neujahr ist in unserem September. Weihnachten im Januar. Es gibt 13 Monate, davon haben 12 Monate jeweils 30 Tage. Der 13. Monat 5 oder 6 Tage (Schaltjahr). Auch die Tage haben somit ein anderes Datum, als die Internationalen. Die Uhrzeit ist ebenfalls anders. 7 Uhr morgens bei uns, ist 1 Uhr morgens in Äthiopien (die erste Stunde mit Tageslicht). Die erste dunkle Stunde ist 1 Uhr abends. Verwirrend beim Termin ausmachen. Winking smile

Man fährt wieder auf der rechten Straßenseite, was für uns angenehm ist, und wir werden weder von Militär noch von der Polizei gestoppt. Äh gut, viele Polizisten gibt es hier nicht und dort wo es gar keine gibt werden sie mit diesen Knaben hier ersetzt. Winking smile Ob er wohl eine Respektsperson ist?

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Kulinarisch hebt sich Äthiopien vom übrigen Afrika  mit seinem Ugali, Sadza, Millipap,… je nach Land hat der gleiche Maisbrei einen anderen Namen ebenfalls ab. So etwas gibt es hier nicht. Man isst Injera, ein aus Sauerteig wie einen Pfannenkuchen ausgebackenes Fladenbrot aus dem glutenfreien, eisenhaltigen Getreide namens Teff (speziell in Äthiopien angebaut). Man kann es mit Fleisch, Gemüse oder am Häufigsten mit Shiro (Mus aus Bohnen- und Kichererbsenmehl vermischt mit Chilli) bestellen.

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Die Frauen tragen die Lasten nicht mehr auf dem Kopf. Kleider, die eher in gedeckten Farben gehalten sind lösen die bunten Röcke und Kopfbedeckungen des übrigen Afrikas ab. Eine unglaublich dichte Haarpracht haben die Menschen hier (ganz im Gegensatz zu den Perücke tragenden Frauen in einigen anderen Ländern Winking smile). Wir glauben, dass hier der Afro-look erfunden wurde.Smile Die Frauen bändigen diese Massen mit dick geflochtenen, hoch stehenden Zöpfen. Eine Art Hahnenkamm bildet den Scheitel. Klar, dass man dann nichts mehr auf dem Kopf tragen kann. Winking smile

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Fleißig sind sie hier (trotz Chad kauen… s.u.), aber auch sehr arm. Zugang zu sauberem Wasser bzw. generell zu Wasser ist hier selten. Noch nie hatten wir so viel Schwierigkeiten unsere Wasservorräte aufzufüllen wie hier. Bildung und die medizinische Versorgung werden hier ebenfalls vernachlässigt. Und das in einem Land mit der wahrscheinlich höchsten NGO Rate in ganz Afrika… “NGO is a lifestyle”, kommt uns wieder in den Sinn. Wir hörten diese Aussage von einer NGO.

Aber um das alles besser ertragen zu können gibt es ja “Chad” (Khat aus dem Kathstrauch gewonnen) die uralte Kaudroge Äthiopiens. Die Pflanze wächst wie Unkraut und ist nach Kaffee das zweitgrößte Exportgut. Leider machen die Blätter lethargisch, wirken aber psychisch stimulierend. Die Regierung denkt über ein Verbot nach, um die Arbeitsmoral zu verbessern und mehr Khat exportieren zu können. In Amerika und Europa ist die Droge verboten, lediglich in Großbritannien ist sie erlaubt.

Die äthiopisch orthodoxe Kirche ist ebenfalls eine ganz eigene Geschichte. Ein muslimischer Muezzin ist ein Waisenknabe gegen diese Jungs hier. Stuuuuunnndeeeeenlaaaaaannng. Von 4 Uhr früh oder so bis es hell wird. Zu Festen dann gerne auch den ganzen Tag und vor allen Dingen die ganze Nacht. Letzteres scheint besonders wichtig zu sein. Man wird auf der Fahrt aber oft von Pristern “beklingelt”. Sie läuten Glöckchen und wir deuten es als “Gute/sichere Fahrt”.

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Die hat man bei den Steine werfenden Kindern auch nötig. Wir kleben sicherheitshalber die hinteren Fenster, sowie eine der Seitenscheiben mit Pappe zu. Die einheimischen Schriftzeichen bedeuten “Wir lieben Äthiopien” (was auf Landschaft und Kultur ja auch zutrifft), doch die gehoffte positive Beeinflussung der Steinewerfer bleibt leider aus. Leider lieben sie es ihre Namen auf unser zugegebenermaßen schmutziges Auto zu schreiben. Woanders benutzen die Kinder dazu den Finger. Hier wird mit Steinen oder Schlüsseln auf den Lack geschrieben. Sad smile 

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Ein ruhiges “Dahinkullern” und dabei die Landschaft genießen ist leider nicht möglich. Tier und Mensch ist im Verkehr äußerst unaufmerksam (zu viel Chad?) und so fahren Didi und ich hochkonzentriert und immer unter Anspannung durch das Land.

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Und zu guter Letzt gibt es noch richtig hübsche endemische Paviane zu betrachten. Winking smile

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Äthiopien ist anders. Schön. Faszinierend. Anstrengend. Erschütternd. Wer durch Äthiopien als Selbstfahrer reist, gerät in ein Wechselbad der Gefühle. Wir haben längst nicht alles gesehen. Dafür braucht man mehr Zeit. Doch wir sind nach einem Monat erledigt und brauchen Urlaub. Smile Gerne würden wir wieder kommen, um uns die anderen Gebiete Äthiopiens anzuschauen.

Äthiopien Grenze

25.12.2019

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Mitten im Nichts werden wir angehalten. Ebola Kontrolle auf Äthiopien Seite. Ups. Wenn wir nicht auf das Navi geschaut hätten, hätten wir die Grenze verpasst. Sie verläuft im Nirgendwo. Wir werden zu einem Stuhl gebeten, der im Schatten eines Baumes steht. Eigentlich müssen wir Fieber messen, doch das Thermometer ist kaputt. Also begnügt man sich damit zu fragen, wann wir das letzte Mal in Tansania (seit dem Auftreten eines Ebola Falles auf Sansibar im Oktober gilt es als Ebola-Gebiet) waren. Zum Glück antworten Didi und ich zuerst. Die Franzosen waren dort vor 2 Wochen und das hätte den jungen Mann hier sicherlich nicht happy gemacht. Inkubationszeit ist 3 Wochen klärt er uns auf. Alles wird in ein großes Buch eingetragen. Er fragt uns nach dem internationalen Datum. Da es ein offizielles Dokument ist, sein Buch, muss er das internationale Datum eintragen. Äthiopien hat einen eigenen Kalender. Man schreibt das Jahr 2012. Zeitmaschine. Wir sind 7 Jahre jünger. Winking smile

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Durch ein riesiges, wirklich riesiges (10, 20, 30 km lang?) Flussdelta führt der Weg nach Omorate, wo wir unsere Pässe abstempeln lassen müssen. Das Visum kann man sich jetzt übrigens ganz einfach online besorgen. Jetzt reisen wir wieder mit Carnet und auch dies wird zwar langsam aber ohne Probleme abgestempelt.

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Wir wollen unsere letzten kenianischen Schillinge auf dem Schwarzmarkt tauschen. Leider sind Didi und ich noch mit dem Carnet beschäftigt und die Franzosen übernehmen die Verhandlungen. Sie handeln einen Kurs aus, der niedriger ist als der offizielle!!! Oje, da müssen sie wohl noch viel lernen. Der Äthiopier lässt nun natürlich nicht mehr mit sich handeln. Banken gibt es hier und im Umkreis von ca. 200 km nicht. Wir sind auf sein Geld angewiesen und er weiß das und lacht sich natürlich ins Fäustchen. Zum Glück haben wir nicht mehr so viele Schillinge, der Verlust hält sich also in Grenzen.

Ein netter Dassanech Lehrer möchte uns in sein Dorf einladen, doch kurz bevor wir Ja sagen, gibt er zu bedenken, dass wir in Omorate zunächst einen Guide bezahlen müssten, weil er ansonsten Ärger bekäme. Wie bitte? Er darf keine Fremden zu sich nach Hause einladen, ohne dass er um “Genehmigung” fragen muss (bzw. der Besuch bezahlen muss)? Ja, so sei das nun hier. Seit die Brücke über den Omo Fluss fertig ist. Die Guide-Mafia schlägt schon jetzt zu. Wie übrigens überall in Äthiopien. Echt schade. Für uns ist das zu viel, gleich in den ersten zwei Stunden in Äthiopien mit solch einer Gaunerei konfrontiert zu werden. Aber wir wurden von Reisenden, die vor uns durch Äthiopien gefahren sind gewarnt: Guide-Mafia, Steine werfende Kinder (deshalb kleben wir unsere hinteren und ein seitliches Fenster mit Pappkarton zu), Armut… doch das Land sei toll, reich an Kultur und bezaubernder Landschaft.

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Da es schon spät ist und es in Omorate keinen vernünftigen Campingplatz gibt, fahren wir nach Turmi ins Mango Camp.

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Weihnachten in Ileret

24.12.2019

In Ileret lebt ein weiterer deutscher Pfarrer. Father Florian lässt uns auf dem Missionsgelände campen und lädt uns zur Messe ein. Die beginnt um 21:30 Uhr. Na dann haben wir ja noch viel Zeit uns um das Weihnachtsessen zu kümmern. Doch in Ileret gibt es NICHTS. Kein Gemüse, kein Obst, kein Fleisch… nur Reis und Nudeln. Florian meint, es hätte noch tiefgekühlten Fisch. Na das ist doch was. Wir gehen “shoppen”. Plötzlich ist Flore nicht mehr glücklich mit dem Fisch. Doch was sollen wir sonst essen? Pierre ignoriert Flore und so wird der Fisch gekauft. Geschmeckt hat er ihr dann übrigens doch Winking smile.

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Im Dunkeln suchen wir den Weg zur Kirche. Die ist bereits gerappelt voll. Schick gemacht haben sie sich die Dassanech. Die Frauen tragen kunstvoll geflochtene Frisuren. Manche sind modern, manche traditionell oben ohne dafür mit Perlenschmuck gekleidet. Es wird  unendlich viel gesungen, was gut ist für uns, denn Vater Florian hält die Messe auf KiSuaheli, sprich wir verstehen NIX. Winking smile Es ist wohl unser außergewöhnlichstes Weihnachten und nach gut 2 Stunden Messe lädt uns Florian noch auf ein Glas Rotwein und die Reste seiner Weihnachts-Lasagne ein.

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Ein schöner Abschluss für Kenia, mit dem wir nicht immer so glücklich waren. Lake Turkana hat uns mit diesem Land wieder ein bisschen versöhnt. Winking smile

Durch den letzten Lugga auf Kenia Seite geht es am nächsten Morgen Richtung Äthiopien.

Deriati Canyon

23.12.2019

Nach einem späten Start (Flore schläft gerne etwas länger Winking smile) und nach nur 70 km Fahrt finden wir an einer mit Gras überwachsenen Seitenstraße einen Schatten spendenden Baum. Die Landschaft hat sich abermals verändert. Die karge Steinwüste bei Hurran Hurra, die wie mit Puderzucker mit zartem Grün bestreut war liegt hinter uns. Jetzt befinden wir uns im Deriati Canyon, einer Hügellandschaft mit tiefen trockenen Flussbetten. Man kann noch gut erkennen, mit welcher Gewalt die Wassermassen hier vor kurzem noch flossen. In so manchem Flusslauf steht noch Wasser.

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Meinen Geburtstagsabend verbringen wir am nächsten Übernachtungsplatz in einem Flussbett. Hm… nicht wirklich meine bevorzugte Wahl, doch wir finden eine kleine Insel. Hier werde auch ich beruhigt schlafen können. Wir teilen unseren Wein mit den beiden Franzosen und verbringen einen netten Abend am Lagerfeuer.

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Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass wir gar nicht mehr sehr weit gekommen wären…. Die Piste endet im Flussbett. Der weitere Weg ist durch eine 2 Meter hohe Böschung versperrt. Senkrecht wohlgemerkt. Nun wissen wir auch, weshalb die Nacht so verkehrsarm war. Durch das feuchte Flussbett fahrend (und immer auf der Hut sein, nicht im weichen Sand stecken zu bleiben) suchen wir einen Ausweg. Ca 500m Flussaufwärts wird Didi fündig. Die Böschung flacht hier für wenige Meter auf ca 1m Höhe ab und ist freundlicher Weise auch noch abgeschrägt. Es hat zwar ein paar Büsche, aber die stören nicht. Ca 500 m weiter stoßen wir dann auf die Piste nach Ileret.

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Von Loiyangalani nach Hurran Hurra

21.12.2019

Alexa und Martin sind sehr nett und wir unterhalten uns nach ausgedehntem Frühstück bis 14 Uhr mit ihnen. Dann müssen wir los. Zwei Franzosen, Flore und Pierre, wollen sich unbedingt mit uns treffen, da sie sich alleine nicht wagen ab North Horr bis nach Äthiopien zu fahren.

Die Absprache hat gut geklappt und wir treffen lediglich 5 min vor ihnen am vereinbarten Treffpunkt bei Hurran Hurra (einer Kreuzung im Nichts) ein. Kurz darauf finden wir einen geeigneten Platz zum Übernachten. Um uns herum Blitz es und die dunklen Wolken sehen nicht wirklich freundlich aus. Es regnet nicht, zumindest bei uns nicht…

Hyänengeschrei begleitet uns in den Schlaf.

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Von Kalacha nach Loiyangalani

19.12.2019

Auch auf diesem Streckenabschnitt verändert sich die Landschaft ständig. In North Horr wird es sandig. Ab Gas steinig. Zartes Grün wechselt sich ab mit kleineren Büschen und Blumen oder karger weißer Steinwüste. Kurz vor Loiyangalani übernachten wir auf dem Desert Museum Gelände mit herrlichem Blick auf den Turkana See.

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In der Oase Lodge verbringen wir wieder ein paar Stunden im Pool, der durch eine Quelle gespeist wird. Abends treffen wir am Museum Alexa und Martin, zwei Österreicher, die hier ebenfalls übernachten möchten.

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