Jinka und die Tellerlippenfrauen der Mursi

27.12.2019

Wir trennen uns von der netten italienischen Gruppe, verabreden uns aber für Silvester. Die beiden Franzosen nehmen den direkten Weg nach Jinka. Wir möchten nicht über Wellblech fahren und nehmen die landschaftlich schönere Strecke über Konso. Der Umweg lohnt sich.

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In Jinka schlägt die Guide Mafia wieder voll zu. Auch hier sind die Franzosen wohl wieder etwas zu unerfahren und naiv. Sie senden uns per whatsapp Infos. Die Preise sind utopisch. Wir schlagen vor, das Ganze ohne Guide gemeinsam zu unternehmen. Wir können alle zusammen in VAnGO fahren und müssten lediglich einen Scout bezahlen. Doch als wir in Jinka ankommen ist alles anders organisiert. Jetzt müssen wir doch einen Guide mitnehmen (aber der Preis passt wenigstens). Flore und Pierre möchten mit ihrem eigenen Auto fahren, weil VAnGO ihnen zu langsam sein könnte. Sie möchten nicht auf uns warten müssen. Sie haben einen eigenen Guide. Ups. Na dann. Auf solche Reisenden treffen wir nicht häufig… Wie auch immer. Es ist wie es ist.

Am nächsten Morgen scheinen die beiden, die sich ein Zimmer genommen haben, verschlafen zu haben. Didi und ich fahren los und treffen bei den Mursi ein, als die gerade aus den Betten krabbeln. So müde ist die Begegnung noch ganz angenehm. Doch schon nach einer Stunde drängen sie uns, ihre “Souvenirs” zu kaufen und möchten Geld für jedes weitere Foto. Da es keine gemeinsamen Aktivitäten gibt, ist der “Besuch” ein wenig unangenehm. Ein bisschen wie im Zoo.

Man zahlt Eintritt für den Nationalpark, in dem Wildtiere und eben auch die Mursi leben. Man stoppt, um Fotos von Warzenschweinen, etc. zu machen und eben auch bei den Mursi. Mit äußerst gemischten Gefühlen verlassen wir diesen Ort. So richtig gut oder erfüllt von dem neuen Kulturerlebnis fühlen wir uns nicht.

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Ob wir einen Besuch empfehlen würden? Entscheidet selbst:

Man zahlt Eintritt für den Park, sowie einen Guide und einen Security Menschen (der hat bei uns noch geschlafen, somit haben wir ihn nicht mitnehmen können und somit auch nicht bezahlen müssen). Dann bezahlt man pro Person 200 Birr “Eintritt” für das Mursi Dorf, sowie 200 Birr pauschal für das Fotografieren (das war vor Kurzem noch anders, da musste man pro Foto an die zu fotografierende Person bezahlen). Wir dachten, dass somit 600 Birr für das Dorf bleibt. Dem ist nicht so. Das Geld gibt man vor Erreichen des Dorfes dem Guide. Das kam uns schon sehr verdächtig vor. Ich habe gesehen, dass er lediglich 200 Birr an den Dorfchef weiter gegeben hat. Die Mursi werden über s Ohr gehauen. Das ist schon traurig genug. Doch von dem Geld wird dann Alkohol in Jinka gekauft. Ab mittags sollte man die Mursi nicht mehr besuchen, denn dann sind sie betrunken und werden aggressiv. Erst kurz vor unserem Besuch wurde der Nationalpark für zwei Wochen geschlossen, da es für Touristen zu gefährlich wurde.

Auf dem Rückweg zur Stadt begegnen uns auf der Straße “Stelzenkinder”:

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