John

07.08.2017

Bei den Felszeichnungen begegnen wir Dr. John. Spontan lädt er uns in sein Haus ein. Er  meint: “I live in town. Would you like to come to my house?” Wir denken, dass er in der Ortschaft in der Nähe der Felszeichnungen lebt. Doch wie sich herausstellt nennen die Batswaner (so nennen sich wirklich die Einwohner Botsuanas) die Hauptstadt Gaborone “town”.  So als ob es die einzige Stadt in ganz Botsuana wäre. Zwinkerndes Smiley

Wir werden wie die Fürsten mit Kaffee und Abendessen bewirtet und erhalten Tipps für unsere Weiterreise. Und was mich auch sehr freut, er bietet mir seine Waschmaschine an. Smiley Mit wie wenig man Overlander doch glücklich machen kann. Zwinkerndes Smiley Es hat sich einiges angesammelt und ich wäre (Kommentar Didi “wir wären”) bestimmt zwei Tage mit Handwäsche beschäftigt gewesen.

Da seine Tochter nicht da ist, bietet er uns sogar deren Zimmer an.

Wir verbringen einen super netten Sonntag Nachmittag und Abend mit dem unterhaltsamen Kinderarzt.

Ein herzensguter Mensch, der für all das lediglich ein Dankeschön erwartet.

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Dankeschön John. Wir erwarten dich in Deutschland. Smiley

Felszeichnungen von Manyana

06.08.2017

Dieser uralte Feigenbaum im Dorf Manyana diente den Einheimischen schon immer als Treffpunkt, denn er bietet, wenn er Blätter trägt, Schatten. David Livingstone (Missionar und Forschungsreisender) nutzte diesen Platz, um die Menschen medizinisch zu behandeln.

Die Äste des Baumes, die auf den Boden ragen bilden dort Wurzeln und somit entstehen scheinbar neue Bäume. Sehr interessant! Alles was man hier am Bild sieht ist also ein Baum.

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Unweit des Feigenbaums sind ca. 2000 Jahre alte Felszeichnungen im Zimbabwe Stil zu bewundern. Eine Eule, neugierige Affen und ein weiblichen Baum mit Beinen und Bauchnabel gibt es auch. 

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Eintritt und Führung sind kostenfrei Zwinkerndes Smiley.

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Wir suchen uns zum Übernachten wieder einem Platz “hinter dem Zaun”. Botsuana ist eingezäunt. Kilometerlange Veterenärzäune durchziehen das Land. Ab und zu finden wir eine Stichstraße. Genau in so eine fahren wir und finden wie immer keine Menschenseele. Erst einmal. Heute flüchtet der Wärter des Wasserhäuschens vor uns. Wir erhaschen einen kurzen Blick von ihm, bevor er im Busch verschwindet. Kaum eine halbe Stunde später (wir finden einen schönen Platz ca. 2 km weg vom Wasserhäuschen), hören wir Stimmen. Drei Männer kommen auf uns zu und ich gehe ihnen lächelnd entgegen. Mit zweien darf ich die Hand schütteln. Der dritte ist der Wasserwärter. Er steht noch immer unter Schock. Der Arme. Er dachte, wir seien gekommen, um ihn zu erschießen. Wie ein Tier sei er auf allen Vieren im Schutz der Büsche voller Angst zu seinen Dorf gerannt. Sein Herz würde immer noch klopfen. Immer noch völlig verwirrt schüttelt er mir aber dann doch die Hand.

Die beiden anderen Männer lachen. Sie sind völlig entspannt und nachdem wir erklären, dass wir Touristen sind, dürfen wir hier auch die Nacht über bleiben. Der Wasserhäuschenwärter wird von diesem Tag wohl noch lange erzählen.

Die Kapgeier in Otse

05.08.2017

In Otse, an einem der höchsten Berge Botsuanas, nisten die seltenen Kapgeier. Der Berg ist ca. 1400 m hoch, doch wir befinden uns auf einem Hochplateau und so sind es nur ca. 400 Höhenmeter, die diesen Hügel zu einem der höchsten Berge werden lässt. Ein Führer würde einem eigentlich alles erklären und ein Besucherzentrum gibt es auch, doch wir sind an einem Samstag hier und das Wildlife Büro ist leider nur von Montag bis Freitag besetzt. Ein Bewohner aus dem Grundstück neben dem Office meint wir sollen halt einfach alleine gehen. Alles kein Problem!

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Wir genießen die still über uns kreisenden Geier und sehen sie aus der Ferne brüten (oder sind da schon Junge geschlüpft? Wir können es nicht genau erkennen).

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Gaborone

04.08.2017

Der Halter für die Kraftstoffpumpe des Zusatztanks ist durch die Rüttelpisten abgebrochen und muss geschweißt werden. Außerdem brauchen wir schon wieder eine neue Batterie. Die letzte Optima hat nun auch ihren Geist aufgegeben. Wir fahren in die Hauptstadt Gaborone. Eigentlich sind wir keine Stadtmenschen, doch hier fühlen wir uns gleich wohl.

Es ist sauber, modern. Es ist übersichtlich und freundlich gestaltet. Es gibt keine Slums. “Merkwürdige Gestalten” sind auch nicht vorhanden. Dafür super moderne Einkaufszentren. Botswana überrascht uns. Selbst in Namibia haben wir uns nicht so sicher gefühlt wie hier.

 

Die Geschichte Botsuanas ist spannend. Besonders seit Seretse Khama, dem späteren Präsidenten Botsuanas. (Leider ist er 1980 verstorben.)

Er ging 1945 zum Studieren nach England, traf dort eine Engländerin, die er heiratete und löste damit einen internationalen “Shitstorm” aus. Die Tradition verlangte eine königlich arrangierte Heirat. Eine gar gemischtrassige Heirat löste einen Skandal aus. Khama reiste ins Betschuanaland um zu schlichten, was ihm weitgehend gelang. Zurück in England stieß er auf weniger Verständnis. Ihm wurde die Wiedereinreise in sein Heimatland verweigert und er lebte lange Jahre im Exil in London. Erst 1956 durfte er nach Betschuanaland zurück reisen, wo man ihn jubelnd empfang.

Seretse Khama war es, ein charismatischer Mensch, der sein Volk friedlich und erfolgreich 1966 in die Unabhängigkeit führte. Bis zu diesem Zeitpunkt galt Botsuana als eines der 25 ärmsten Länder der Welt. Ab 1970 setze ein rasantes Wirtschaftswachstum ein, dank der Entdeckung von Diamanten. Nur 1 Jahr nach der Unabhängigkeit. (Glück gehabt Zwinkerndes Smiley und Pech für England) Hier steht die größte Diamantenmine der Welt. Botsuana: Der größte Diamantenproduzent der Welt.

Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist Rindfleisch. In Botsuana steht der größte Schlachthof Afrikas. Der überwiegende Teil wird nach Europa exportiert.

1975 wird die neue Währung Pula (was übersetzt “Wasser” heißt, die kleinere Einheit heißt “Tropfen”) eingeführt und nur wenige Jahre später hat das Land die härteste Währung und die niedrigste Schuldenrate (unter 5%) Afrikas aufzuweisen.

Leider sind die Diamantenvorräte bald erschöpft. Man versucht umzustrukturieren und eines der weiteren Standbeine ist der Tourismus. Dennoch leben schon heute ca. 30% der Batswaner an der Armutsgrenze (auf dem Land). In der Hauptstadt, die von den Einheimischen einfach nur “town” genannt wird, sehen wir davon nichts.

Hauptsächlich leben in Botsuana Einheimische (97,5%: 95%. Bantuvölker, 2,5% San oder auch Buschleute genannt). Der “Rest” sind Europäer, Inder und Chinesen. Grund für die geringe weiße Bevölkerung: Das geringe Interesse, das dem Land während der Kolonialzeit entgegengebracht wurde.

Es besteht keine offizielle Schulpflicht, dennoch werden 95% der Kinder eingeschult. 70% absolvieren die ersten sieben Schuljahre. Das ist für Afrika erstaunlich gut.

 

Doch wieder zurück zur town:

Es wird kräftig gebaut in der schnell wachsenden Stadt, die mittlerweile mehr als 200.000 Einwohner hat. Selbst auf dem Busbahnhof geht es geregelt zu.

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Am Straßenrand finden wir aber auch das Afrika, wie wir es kennen und lieben. Einfache Geschäfte, die ohne Bürokratie und Computer ganz persönlich und individuell abgewickelt werden können.

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Die Gaboroner scheinen fleißig zu sein. Wir sehen niemanden, der einfach so im Schatten unter einem Baum sitzt. Jeder arbeitet irgendwas, irgendwie. Selbst ohne feste Anstellung, weiß man wie man ein bisschen Geld verdienen kann. Europäer/Weiße sehen wir fast keine.

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In Tims Werkstatt (einer Landrover Werkstatt, die selbstverständlich von einem Engländer geführt wird Zwinkerndes Smiley) bereitet Didi alles zum Schweißen vor. Wir dürfen im Hof übernachten, was uns Geld spart. Dafür sind die paar cm Schweißnaht aber teurer als es ein neuer Halter samt Kraftstoffpumpe gewesen wäre. Teufel Warum nur haben wir nicht vorher gefragt was es kosten wird. Ein dummer Anfängerfehler.Weinendes Smiley

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Es ist erstaunlich ruhig in dieser Stadt und wir verbringen eine friedliche Nacht. In anderen Städten hätten wir das nicht gemacht, hätten Angst gehabt, hier mitten im Industriegebiet, dass zwielichtige Gestalten herumlungern.

Auch bei Taurus Batteries stellt man uns ein Plätzchen zur Verfügung, wo wir die neue Batterie sofort einbauen können. Aufgrund der etwas anderen Größe der neuen Solarbatterie muss Didi den Halter etwas umbauen und deshalb dauert es etwas länger.

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Leider habe ich nur sehr wenige Fotos gemacht, aber die Stadt hat uns wirklich sehr gut gefallen.

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Gaborone ist vielseitig und ganz anders, als die Städte in Westafrika:

Hier gibt es Wellness Center und Nagelstudios.

Unnützes Plastikspielzeug für Kinder in Form von z.B. Science Fiction Figuren.

Jogger nach Feierabend und am Wochenende.

Dicke Menschen.

Zurechtgemachte Schönheiten (Schminke, Nagellack, Schmuck, sorgfältig ausgewählte Kleiderkombi,…).

Keinen Müll.

Moderne Einkaufszentren.

Keine Mopeds, dafür viele Autos und dementsprechend Stau zu Rush-Hour.

Polizei regelt zu Stoßzeiten den Verkehr und man glaubt es kaum die Autofahrer richten sich nach den Vorgaben des Polizisten.Strebersmiley

Keine Schlaglöcher.

Die Verkehrsteilnehmer halten sich an Regeln. Nehmen es fast zu genau, wie in Deutschland besteht man auf sein Recht…..Nur ein Scherz

Fleißige Menschen.

An jeder Ecke Schulen.

Straßenbaustellen, an denen tatsächlich gearbeitet wird.

Touristen-Informationszentren.

In der Werkstatt wird mindestens eine Stunde Arbeitszeit angerechnet (auch wenn die Arbeit nur 15 min. gedauert hat). Grrr.

Brotschneidemaschine im Supermarkt.

Geschäftliche Höflichkeit.

Freundliche, aber reservierte Menschen.

Modische Kleidung.

Kids mit Handysticks.

Mädels mit Handtaschen.

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Fest installierte Blitzer.

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Neben den vielen guten Dingen, ist eines hier ganz schlimm! Noch schlimmer, als festinstallierte Blitzer:

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Das ist Geflügelwurst (die einzige Wurst, die es hier zu geben scheint) und diese hat eindeutig Verbesserungspotential. Sie schmeckt übrigens noch schlimmer als sie aussieht.

Western Woodlands

30.07.2017

Eigentlich wollten wir auf direktem Weg in die Hauptstadt Gaborone fahren, denn nun hat auch unsere Hausbatterie das Zeitliche gesegnet. Doch die Straße dort hin ist so schlecht (und darauf haben wir im Moment keine Lust), dass wir umkehren und zunächst Richtung Hukuntsi fahren, um von dort aus frisch vollgetankt in die Western Woodlands zu fahren.

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Der Weg dorthin ist nicht ganz leicht zu finden, denn in Ngwatle führt ein kleiner, enger Weg zwischen den Häusern und leider auch unzähligen Dornenbüschen hindurch. VAnGO wird ganz schön zerkratzt. Wem das Quietschen von Kreide an der Tafel nicht gefällt, der sollte sich mal die Geräusche anhören, wenn diese langen extrem harten Dornen ihre Spuren im Lack hinterlassen.Erzürnt

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Erst bei der Masethleng Pan weichen die Büsche und wir haben kratzerfreien Ausblick auf die Pfanne und Glück: Wir sehen große Herden von Springböcken, die heute ihrem Namen mal alle Ehren machen und wie Dopsbälle durch die Gegend hüpfen.

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Kuhantilopen, Gnus und Strauße sind ebenfalls da und leider eine tote Elenantilope.

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Im Reiseführer wird dieses Gegend mit einem Märchenwald verglichen. Hohes Gras und Kameldornakazien säumen den Weg. Es ist schon schön, aber ob man deshalb hunderte Kilometer Umweg fahren sollte? Hm. Wer aber in der Gegend ist, biegt besser zwischen Ukwi und Kcaang Richtung Ngwatle ab und gleich nach dieser Abzweigung (nach ca. 2-3 km) auf den einspurigen Weg Richtung Süden, denn hier verkratzt man sich sein Auto nicht. Man muss dann eben den gleichen Weg wieder zurück fahren, aber der ist ja schön. Zwinkerndes Smiley

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Wir übernachten hier und genießen die Einsamkeit.

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Kgalagadi Transfontier Park

22.07.2017

Dieser südlichste in der Kalahari gelegene Nationalpark wird von Südafrika und Botsuana geführt. Die Grenze führt mitten durch. Hier möchten wir von Südafrika nach Botsuana fahren.

Es ist übrigens eiskalt jetzt in de Nächten und es hat oft Morgenfrost. Wir lassen ab sofort das Dach von VAnGO zu und schlafen unten. Auch die beiden Ungarn lassen ihr Dachzelt geschlossen und verkriechen sich mühevoll in das enge Innere des Toyotas. Heute müssen wir früh aufstehen und kämpfen mit gefrorenen Scheiben.Weinendes Smiley

Wir sind 15 Minuten vor Öffnung des Gates (7.15 Uhr)  in Twee Rivieren, denn wir haben keinen Campingplatz gebucht. Dies ist aber obligatorisch, wenn man nicht nur als Tagesbesucher in den Park einfahren möchte. Wir sind alle etwas nervös, denn wo es in Westafrika immer einen Weg gab, gibt es in dem besser organisierten südlichen Afrika mit seinen Regeln nicht immer Platz für Spielraum und Möglichkeiten. Der Park ist sehr beliebt und es heißt, er sei schon auf Jahre hin ausgebucht…

Doch wir haben Glück. Auf südafrikanischer Seite ist genau noch ein Platz für die kommende Nacht im Nossob Camp frei. Wir gehen 5 m im gleichen Gebäude zur Botsuana Seite und fragen nach freien Campingplätzen für insgesamt 6 Nächte. Hier ist man noch nicht mit dem Computer vernetzt, aber der nette Angestellte will für uns mit Gaborone (dem Hauptsitz des GWNP) telefonieren. Aber erst in 10 min., da die Menschen in der Hauptstadt erst dann mit dem Arbeiten anfangen. Ok. Kein Problem.

Doch niemand hebt ab. Hmmm. “Es ist Sonntag, ich probiere es um 8 Uhr. Dann muss jemand ans Telefon gehen”, meint der nette Angestellte. Er telefoniert lange und wir haben tatsächlich Glück. 3 Nächte in Rooiputs und 3 Nächte in Monamodi. Juchuhhh SmileySmiley mit geöffnetem Mund

Jetzt noch die Grenzformalitäten erledigen und los geht s.

Kaum 5 km gefahren, sehen wir schon die ersten Tiere:

Oryx, Strauße, einen Sekretär Vogel und Schakale.

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Ganz schön frech, die Vögel.

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So romantisch dies auch aussieht. Das sogenannte “Wellblech” malträtiert  die Autos bis aufs Äußerste. Mann sagt 10 km üble Wellblechpiste fordert soviel von einem Fahrwerk und Karosse der Fahrzeuge wie 100000 km gut ausgebauter Straße. VAnGO hat mittlerweile schon tausende Kilometer dieser Pisten unter seine Räder gebracht. Dauertest par Exelance.Verwirrtes Smiley

Federbruch, ausgeschlagene Gelenke, gerissenen Karosserien, geplatzte Windschutzscheiben und in sich zerlegte Batterien sind die Folgen dieser dynamischen Höchstbelastung. Den Insassen geht es nicht viel besser…….Krankes Smiley Theoretisch könnte man ja so schnell (zwischen 70 und 80 km/h) fahren, dass die Reifen von “Bergspitze zu Bergspitze” hüpfen und sich somit die Schwingungen etwas beruhigen. Theoretisch halt, denn wenn dann eines der tiefen Löcher oder ein Graben kommt ist es zum Bremsen viel zu spät. Man fährt dann auch wie auf rutschigem Schnee und bei kurviger Piste kommt es schnell zum Balanceakt, Abflug oder Weiterfahrt. Wir lassen es deshalb lieber etwas ruhiger angehen. Wir haben ja ZeitEngel.

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Am nächsten Morgen fahren wir durch das falsche Tor aus dem Campingplatz raus. Eigentlich wollten wir den Norden erkunden, doch ich war wohl noch ein bisschen müde. Wir fahren aus dem Südtor aus. Keiner sagt was. Keiner ist mir böse. Csaba meinte später, ich solle solche Fehler gerne öfter machen. Zwinkerndes Smiley Wir sehen keine 500 m vom Gate entfernt sage und schreibe 9 !! Geparde. Eine 4er Gruppe und eine 5er Gruppe.

 

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Wir verweilen eine gute Stunde und fahren dann in den Norden und sehen… nix.

Am nächsten Tag haben wir wieder mehr Glück.

Schakal, Kudu, zwei Löffelhunde (sehr selten), eine Falbkatze (leider nur sehr unscharf) und einen Kalahari Löwen. Auf dem letzten Foto ist der Löwe auch noch zu sehen. Ehrlich!

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Namaflughuhn, die Siedlerwebervögel mit einem Raubvogel auf dem Dach und Scharrtiere.

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Elenantilope, Gnus und Fußabdrücke und frischer Kot eines Löwen, die direkt durch den Campingplatz führen. Um kurz nach 7 Uhr hören wir ihn brüllen und erhaschen einen kurzen Blick (für s Foto war der Moment zu schnell vorüber). Die Campingplätze in Botsuana sind nicht eingezäunt. Eigentlich ist hier gar nichts eingezäunt. Die Tiere können also überall sein. Das ist neu und ungewohnt. Abends sitzen wir zu viert um das Feuer und sobald das nicht mehr hell lodert, verkriechen wir uns in unsere Autos. Der Mensch zählt zwar nicht zu den Beutetieren eines Löwen, aber wer weiß das schon so genau….vor allem weiß er das? Strebersmiley

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Am nächsten Morgen bekommen wir Besuch von einer Maus. Und nein, sie hat nicht das Straußenei aufgegessen. Wir auch nicht. Zwinkerndes Smiley Oryx und Gnus streifen durch unser Camp.

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Dem Löwen gefällt es hier wohl. Er streift abends durch den Campingplatz. Zsuzsi und ich sind froh, dass wir nicht ganz so nah dran sind wie de Herr neben seinem Auto. Er hat es gerade noch aus der offenen Dusche geschafft und huscht schnell ins Auto. Der einzig geschlossene Raum den man hat, hier im Camp. Didi und Csaba sind auf einer Testfahrt mit dem Toyota, weil das Auto merkwürdige Geräusche macht und somit verpassen sie leider den Löwen. Wir verzichten heute auf unser Lagerfeuer und gehen bei Einbruch der Dunkelheit gleich ins Auto. Der Löwe hat sich keine 200 m vom Camp schlafen gelegt und wir können sein Brüllen noch lange hören.

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Löwen ohne Ende Zwinkerndes Smiley 

Der Kalahari Löwe hat übrigens die Besonderheit einer schwarzen Mähne. Außerdem soll er es lieben Reifen zu umarmen und zum Platzen zu bringen. Pfffffff

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Der hier ist aber eher damit beschäftigt, sich nicht die Tatzen im kalten Wasser nass zu machen brrrr.Verspotten

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Die braune Hyäne ist schwer zu entdecken. Wir sehen gleich zwei. Eine trägt ein ziemlich großes Stück Oryx davon.

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Wir wechseln in den Mabuasehube Sektor des Kgalagadi NP über und finden unseren Campingplatz  Monamodi. Wir sind hier ganz alleine. Wo es im Rooiputs noch 5 Stellplätze gab, gibt es hier nur noch einen. Natur pur. Wildcampen unter Tieren mit Dusche und Plumpsklo.

Wer sich festfährt muss raus. Der Beifahrer spielt Erdmännchen und schaut immer aufgeregt herum, was sich so im Busch auf Beutejagd befindet.

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Wir sehen kleine scheue Steinantilopen, Geier, Gelbschnabeltoko und der kleine putzige Vogel heißt Rotbauchwürger. Der Arme. Zwinkerndes Smiley

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Die Erdhörnchen sind auch wieder da. Es frisst von einer Melone, die in der wasserarmen Trockenzeit vielen Tieren als Durstlöscher dient.

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Abends beim Braai haben wir eine Begegnung der besonderen Art. Eine Maus wuselt immer wieder extrem mutig zwischen unseren Beinen herum und holt sich Brotkrümel, die auf den Boden gefallen sind. Als sie sich irgendwann mit einer ganzen Toastbrotscheibe (die war verbrannt und somit auf dem Boden gelandet) auf und davon macht, brechen wir in schallendes Gelächter aus. Die Szene erinnert uns so sehr an Tom&Jerry. Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Am Morgen sehen wir auch in diesem Camp wieder Löwenspuren direkt an unseren Fahrzeugen…..Nachts aufs Klo gehen fällt also besser aus.Geheimnis erzählendes Smiley

Askham und die Erdmännchen

21.07.2017

Bevor es nach Botsuana in den Kgalagadi Transfrontier National Park geht, übernachten wir bei Prof. Ann in der Nähe des Dorfes Askham (Südafrika) und ihren Erdmännchen.

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Eigentlich hatte sie sich für Zwergmungos (Zwergmangusten) interessiert, ist dann bei den im Foto zu sehenden Fuchsmungos hängen geblieben.

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Ihren Ruhesitz fand sie dann bei den Erdmännchen. Sie mag diese putzigen Tierchen gar nicht so gut leiden, da sie ein unsoziales Volk sind, sagt sie (Mungos seien da weitaus sozialer veranlagt). Sie beißen sich gegenseitig tot oder verbannen Brüder aus der Familie. Immer wieder versuchen Menschen diese Tiere als Haustiere zu halten, mit wenig Erfolg. Erdmännchen benötigen die Gruppe. Alleine oder nur zu zweit werden sie spätestens in der Pubertät psychotisch, erklärt sie. Genau dann werden sie zu Prof. Ann gebracht, weil die Besitzer die Angriffe und Bisse (und die habe verdammt scharfe Zähne) nicht mehr ertragen können. Täglich werden die Tierchen gefüttert (sie mag sie doch, haben wir dann gemerkt Zwinkerndes Smiley), damit sie an Ort und Stelle bleiben und nicht aus Futterknappheit weiter ziehen. So würden sie es in der freien Natur machen: Höhlen graben, nach Nahrung (Würmer, Larven, Maden) graben während mindestens einer aufpasst, wenn alles aufgefuttert ist weiterziehen und dann erneut Höhlen graben, Futter suchen. Zur Nahrung gehören übrigens auch Skorpione und Schlangen. Gegen das Gift sind sie immun.

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Oh ich muss Wache schieben…

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…bin aber sooo müde….

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…gaaaaanz müde…

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…nein! Ich habe nicht geschlafen! Bin hellwach. Passe auf. Auf mich ist Verlass. Eeeehrlich!

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Wir haben diese drolligen Kerlchen jedenfalls ganz tief in unser Herz geschlossen.Herz

Kokonje Island

12.08.2017

Auf dem Weg machen wir Halt bei den Mmakhma Ruinen. Die Steinmauern aus dem 14. Jahrhundert sind nicht wirklich spektakulär, aber der Ausblick über die Sowa Pan ist grandios.

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Wir übernachten auf dem Parkplatz und genießen wie immer hier in Botsuana die friedliche Nacht. Tagsüber laufen ein paar wenige Menschen an uns vorbei, die uns von Weitem grüßen, uns aber sonst in Ruhe lassen. Das hätte es so in Westafrika nicht gegeben. Zwinkerndes Smiley

Auf dem zur Insel sehen wir nette Rundhütten, eine Eule, einen Geier, das übliche, fiese, stachelige Gestrüpp und einen Lkw, der im Sand stecken geblieben ist und offensichtlich einfach dort liegen gelassen wurde.

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Es ist staubtrocken:

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Es sollte auch hier staubtrocken sein, denn es ist Trockenzeit und das schon seit einem halben Jahr. Regnen wird es erst wieder im November.

Die Sowa Pan ist immer aber noch nass. So nass, dass wir nicht zur Insel fahren können. Schade. Sie soll zwar nicht ganz so spektakulär wie Kubu Island sein, da es hier nicht so viele Baobabs gibt, aber dafür ruhiger und einsamer.

Einsam ja, das können wir bestätigen, denn hier sind wir die einzigen. Wir übernachten “am Strand” und genießen den Sonnenuntergang von dieser Seite der Insel.

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Endlich neue Reifen

20.07.2017

Noch in Namibia klebt Didi die hintere Tür zu, weil der feine Sandstaub durch jede Ritze dringt. So viel Staub hatten wir in ganz Westafrika nicht im Auto, wie hier in Namibia. Didi s Verdacht ist sogar, dass der Staub auf den Tür-  und Fensterdichtungen liegen bleibt, um dann beim Öffnen dieser ins Innere zu fallen?!

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Wir verabschieden uns von Rita und Freddy, die uns zum Braai (dem im südlichen Afrika üblichen Begriff für s Grillen) einladen und uns während unserer langen Wartezeit sehr ans Herz gewachsen sind. Wir werden sie wiedersehen. So ist es geplant. Smiley

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So wird also in Namibia gegrillt! Das Plastik bleibt um das Grillgut (spare rips) gewickelt, bis dies durch ist. Man erkennt dies, wenn der Plastikbeutel so richtig aufgebläht ist. Wir lassen uns überraschen, wie es schmeckt Enttäuschtes Smiley. Leeecker. Smiley

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Von Namibia sehen wir nun nicht mehr viel, da wir schnurstracks nach Upington in Südafrika fahren. Während der 1000 km langen Fahrt mache ich dieses Foto eines Köcherbaumes. Der Grenzübergang ist übrigens langweilig. Hier läuft alles wie am Schnürchen. Irgendwie fehlt uns das Ungewisse und Unplanbare, das wir immer an der Westküste hatten. Hier ist alles so durchorganisiert, ohne Fallen, aber halt auch ohne Schlupflöcher.Nur ein Scherz

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Unsere Reifen sind tatsächlich da und werden fachmännisch montiert. Für die Garantie muss noch die Spur eingestellt werden. Das ist dann schon ein bisschen schwieriger, VAnGO ist natürlich nicht im System was nicht weiter dramatisch ist. Die Auffahrt auf die Bühne ist dann schon etwas problematischer. All zu oft  ist hier scheinbar noch keine Spur eingestellt worden. Dank Didis Mithilfe klappt´s dann aber doch nochCooles Smiley

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Cooper Tyres – hoffentlich bringen die uns bis nach Hause.

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In Upington treffen wir Zsuzsi und Csaba wieder (wir sind ein Stück des Weges in Kamerun gemeinsam gereist). Die Freude ist groß. Nachdem die Reifen montiert und die Kühlschränke aufgefüllt sind, fahren wir gen Norden. Ziel ist der Kgalagadi NP.

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