Kunta Kinteh

Gambia0021Gambia0023

Unser erstes Gambia-Highlight soll wieder eine UNESCO Weltkulturstätte werden. Albreda ist mit dem Dorf Juffureh zusammengewachsen. Hier fand Alex Haley nach sieben Generationen seine Wurzeln in Kunta Kinteh wieder und schrieb den Roman “Roots”, der verfilmt wurde. 12 Jahre dauerte seine Recherche im gesamten Land, bis er hier in Juffureh auf einen Griot (einen Geschichtenbewahrer, den jedes Dorf besaß und vielleicht auch heute noch einige besitzen) stieß, der ihm seine, Alex Geschichte, erzählen konnte.

Die Statue oben links ist Symbol für die Gleichstellung der Menschen und das Ende des Sklaventums.

Wie die Ile de Goree in Senegal, wurde auch hier eine Insel als letzte Station vor der “Verladung” der menschlichen Ware auf Schiffe auserkoren. Wir besuchen sie am nächsten Tag. Für heute schlendern wir durch s Dorf und begegnen jeder Menge, wir nennen sie “Hello Kittys”. Die Kiddies begrüßen uns Toubabs (Weiße) mit “Hello” und fragen dann nach “Minty” (Bonbon), dabei lächeln sie herzlich und fröhlich und nehmen dich sogleich an die Hand. Ist schon süß… aber wir wollen sie nicht noch weiter zum Betteln ermuntern und haben außerdem keine Lkw Ladung mit Bonbons dabei. Also geben wir nichts. Böse sind sie aber nicht. Sie probieren dann eben beim nächsten Toubab ihr Glück.

 

Gambia0024Gambia0029Gambia0033Gambia0045Gambia0046Gambia0049Gambia0055Gambia0058Gambia0060Gambia0062Gambia0063Gambia0064

Wenn die Kinder dann älter und männlich sind, nennt man sie Bumster. Ok, natürlich nicht alle. Aber manche bieten gerne ungefragt ihre “Hilfe” an. Organisieren alles was du möchtest. Verhandeln Preise. Kennen deine Bedürfnisse. Viele Touristen haben einen eigenen Bumster mehr oder weniger “freiwillig ausgewählt”, der immer genau weiß, wo du bist, was du tust und ob du es eventuell auch versuchst ohne ihn zu tun. Das geht natürlich gar nicht. Denn er möchte ja nur dein “Bestes”. Hier im Dorf werden wir gefragt, wo unser “Boy” sei. Wir lachen und geben zu verstehen, dass wir ganz gut alleine zurecht kommen.

Tja und die älteren weiblichen Kinder bzw. junge Frauen … traurig, aber wahr. Der Sextourismus floriert. Übrigens auch “umgekehrt”, sprich ältere europäische Dame schmücken sich auch gerne mit den gut gebauten einheimischen Männern.

Das Sklaventum ist abgeschafft… hm…. und da waren ja auch noch die Marabouts Kindern im Senegal….

 

Wir fahren mit der Piroge zu James Island, jetzt auch Kunta Kinteh Insel genannt. Um es vorweg zu nehmen. Wir sind von dieser professionell durchgeführten und geschichtlich hochinteressanten Tour begeistert.

Gambia0082Gambia0084Gambia0090Gambia0092Gambia0094Gambia0102Gambia0105Gambia0116Gambia0124

Die Insel diente zunächst als Lagerhalle für die Sklaven. Von hier aus führte ihr Weg eng zusammengepfercht im Bauch eines Schiffes nach Amerika. Später, als der Sklavenhandel unterbunden werden sollte, diente die Insel als Fort. Auf ihr wurden Kanonen positioniert, die in der Lage waren den Gambia Fluss in seiner kompletten Breite zu bewachen. Später kamen noch Forts in Barra und Banjul hinzu. So wurde dem Handel mit Menschen hier ein Ende bereitet.

Im Museum dürfen wir leider nicht fotografieren.

Gerade entsteht hier ein neues Gebäude, ein Informationszentrum für Touristen. Das Nordufer Gambias, auch Gambias Armenhaus genannt, ist im Aufschwung.

Um das Dorf herum, gibt es Gemüsegärten. Die Frauen bewässern die Pflanzen, indem sie ein tiefes Loch in die Erde graben und mit einem Eimer, an dem eine Schnur befestigt ist, das Grundwasser bzw. Gambia-Fluss Wasser abschöpfen. Ich frage nach Tomaten. Leider sprechen in diesem Garten die Frauen kein Englisch. Sie bedeutet mir irgendwie, dass die Zeit der süßen Tomaten vorbei sei. Sie hat noch bittere Tomaten im Angebot. Sie merkt, dass ich die Pflanze kritisch studiere und die gelbe Frucht als nicht wirklich reif einstufe. Sie pflückt eine, lässt den Eimer ins Loch herab, wäscht die Tomate, beißt mit ihren Zähnen den Strunk heraus, beißt ab, kaut, schluckt den Bissen herunter und streckt mir das Gemüse mit einem strahlenden Lachen und den Worten “Vitamines “entgegen. Ich beiße ab und verziehe das Gesicht…. puhhh wirklich sehr bitter. Didi mag diese Sorte Tomate auch nicht. Die Frauen lachen sich kaputt und sind aber nicht böse, dass wir nichts kaufen. Im Gegenteil. Alle sind extrem freundlich und lachen viel mit uns auch wenn sie merken, dass wir keine “normalen” Touristen sind, bei denen das Geld locker sitzt.

Gambia0138Gambia0146Gambia0147Gambia0148Gambia0149

Die Polizei–dein Freund und Helfer

Wir fahren nach Barra, weil wir Dalasi (die hiesige Währung) brauchen. Eigentlich ganz schön weit die ca. 125 km, um an einen Bankomaten zu kommen, aber wir wollen ja was vom Land sehen. Smiley mit herausgestreckter Zunge

Bislang sind wir um Polizeikontrollen gut rum gekommen. Doch gleich bei der ersten Kontrolle stoßen wir auf einen jungen Burschen, der unbedingt ein Geschenk haben möchte und mit einer Autodurchsuchung droht. Wir haben heute einfach keine Lust auf Autodurchsuchung und leider lässt er sich nicht mit unserem Standartspruch auf seine Frage hin “What do you have for me?” “Our nice smile.” abspeisen. Nach einigem Hin und Her gebe ich ihm mit den Worten “This is for your wife.” ein Armkettchen, dass ich in Senegal als “Geschenk” erhielt. Scheint ihm zu gefallen.

Nachdem wir in der “Innenstadt” auf der Bank waren, müssen wir wieder an ihm vorbei. Er lächelt nett und so frage ich ihn, wo man hier eine Telefonkarte kaufen kann. Das haben wir nämlich nicht gefunden. Kein Problem. Wir sollen an der Straßenseite parken. Er organisiert einen Jungen, der die Karte besorgen soll und gibt ihm sogar schon das Geld dafür. Dann fällt ihm ein, dass er dazu Didi s Pass braucht. Den geben wir natürlich nicht aus der Hand. Didi geht mit, aber ich soll auf der Holzbank vor einem kleinen Laden direkt an der Polizeikontrolle sitzen bleiben. Nun gut. Es kommt, wie s kommen muss. Der Polizist lässt seinen Kollegen die Arbeit machen und unterhält sich mit mir. Zum Glück ist “unser Polizist” wirklich einer von den “Guten” und das Gespräch ist ganz nett. Auch das Beobachten der Kontrollen ist nicht uninteressant. Da werden Koffer auf der Straße ausgepackt und Kofferräume durchsucht, Fahrzeuge lässig mit einer minimalen Handbewegung weiter gewunken und Schwätzchen gehalten. Immer leicht arrogant und sich ihrer Autorität durchaus bewusst, lenken und kontrollieren die Beamten das Geschehen.

Das mit der Karte hat nicht so richtig funktioniert und wir müssen nochmal in die Stadt rein fahren. Also müssen wir dann noch ein drittes Mal an der Polizeikontrolle vorbei und geben ihm bei der Gelegenheit die 10 Dalasi (ca. 20 Cent) für die Karte (die dann leider am gleichen Tag auch schon leer war), das hätten wir doch fast vergessen. Und er hätte es nicht einmal erwähnt. War schon doch auch ein sehr netter.

Grenzübergang Senegal-Gambia

Seit Wochen soll die Grenze von senegalesischer Seite aus nach Gambia geschlossen sein. Als Grund gilt die Preiserhöhung der Fähre über den Gambia Fluss um das 100fache (wir haben auch schon die Aussage um das 1000fache gehört). Gambia ist für den Fernverkehr ein Transitland (Hallo an alle Österreicher Zwinkerndes Smiley). Es besteht auch die Möglichkeit um Gambia herum zu fahren, aber das kostet Zeit und Sprit. Senegal möchte schon lange eine Brücke über den Fluss bauen, aber das ist von Seiten Gambias nicht erwünscht. Die Chinesen möchten jetzt einen Tunnel bauen. Wie auch immer: Senegal und Gambia können sich anscheinend nicht wirklich gut leiden. Dumm für Gambia ist nur, dass es bis auf die paar Kilometer Meerzugang, komplett von Senegal “umzingelt” ist. Man sollte meinen, dass es sich das Verhältnis nicht unbedingt verderben sollte…

Wir recherchieren solche Dinge übrigens nicht noch weiter im Internet, sondern geben hier lediglich das weiter, was wir von verschiedensten Personen (Einheimischen, Reisenden, Bekannten) erzählt bekommen. Wer es genauer wissen möchte, darf uns nach eigener Recherche auch gerne per Mail genauer informieren. Zwinkerndes Smiley

Kürzlich haben wir gehört, dass die Grenzsperrung nur für Kraftfahrzeuge mit senegalesischer und gambischer Zulassung gilt. Also wagen wir unseren vierten westafrikanischen Grenzübertritt bei Farafenni.

Senegal2368Senegal2369Senegal2370

Vor der Grenze stehen rechts voll beladene Lkw. Andere motorbetriebene Fahrzeuge sehen wir nicht. Dafür aber jede Menge Eselskarren. Ja, Afrika wäre nicht Afrika, wenn sie nicht auch für solche Widrigkeiten wie Grenzschließungen eine Lösung hätten. Die Sperrung gilt nur für PS, nicht für ES (Eselstärke). Wir haben Karren mit 1 bis 3 ES gesehen. Heiko und Ursi (siehe Berichte von früher), den “Erfindern” der ES haben sogar schon 4 ES gesichtet. Wir nehmen an, dass ab 5 ES umgewandelt wird in 1 PS. Für die Grenze also undenkbar. PS…Zwinkerndes Smiley  Zurück zur Lösung: Man lädt die Waren einfach auf Eselskarren mit 1 bis 3 ES um und fährt damit über die Grenze. Dauert ein bisschen länger, aber es funktioniert.

Da heute Ostermontag ist, sind nicht viele Eselskarren unterwegs und wir sind mit den Formalitäten auf beiden Seiten in einer halben Stunde durch (detaillierte Infos im Menü unter unter “Grenzerfahrungen”). Farafenni, die erste Stadt in Gambia, besteht mehr oder weniger aus Bretterbuden, in denen Schmuggelware verkauft wird. Nicht gerade der beste und schönste erste Eindruck von Gambia. Die Qualität der Straße Richtung Barra im Westen ist dafür, nach der langen Pistenfahrt im Senegal, ein Genuss. Endlich wieder Asphalt und gute Straßen. Keine Speedbumps – freu! Und: Wir sind, bis auf ein Minibus, das einzige Fahrzeug auf der Straße. Außerdem haben am Ostermontag auch die Polizisten frei. Smiley

Yeah – Freie Fahrt.

Sine Ngayene–Senegambias Stonehenge

Wir verlassen Mamadou und somit Camp Eden, Palmarin in Richtung Kaolack.

Senegal2217Senegal2227Senegal2233Senegal2236Senegal2238Senegal2240Senegal2242

Eigentlich denken wir, dass die Nationalstraße endlich mal wieder entspanntes Fahren bietet. Aber weit gefehlt. Falls der Asphalt nicht schon wieder abgetragen ist, besteht er aus Schlaglöchern oder besser gesagt um die Schlaglöcher drum herum kann man noch Asphalt erahnen. Das Fahren ist sehr anstrengend, weil nicht nur wir, sondern auch der Gegenverkehr die teilweise sehr tiefen Löcher umfahren will. Nach Kaolack Richtung Farafenni atmen wir zunächst auf, die Straße verdient hier diese Bezeichnung wieder, doch nicht lange. Wir sind seit ca. 160 km auf einer der beiden Hauptverbindungsstraßen nach Gambia unterwegs. Davon konnten wir ca. 40 km entspannt fahren.

Senegal2245Senegal2247Senegal2249Senegal2250Senegal2255Senegal2256Senegal2257Senegal2259Senegal2284

Dieses Schild nimmt uns jegliche Hoffnung auf eine gute Straße innerhalb Senegals:

Senegal2278

Ab jetzt fehlt der Asphalt ganz. Mal wieder. Wir fahren also wieder einmal, neben der sich, auch mal wieder im Bau befindlichen Nationalstraße her. Auf üblem Wellblech mal mit mal ohne Schlaglöcher, aber immer mit den sogenannten “schlafenden Polizisten”. Letzteres sind Speedbumps, uff hessisch Hubbel, awwer bäise! Wir wissen nicht, weshalb man auf gerader Strecke, die sowieso schon mehr als uneben ist, auch noch solche Monsterhügel hin bauen muss. Schnell fahren geht hier sowieso nicht!!

Senegal2286Senegal2292Senegal2293Senegal2294

Irgendwann gegen Abend fahren wir von dieser “Straße” ab und finden ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen.

 

Man denkt ja immer, dass es nicht schlimmer kommen kann… Der Weg zum Weltkulturerbe Sine Ngayene ist für künftige Touristenanstürme noch ausbaufähig. Na gut, machen sie ja gerade mit der Hauptstraße. Zwinkerndes Smiley Die Nebenstraße ist ein Weg, auf dem lediglich Eselskarren unterwegs sind. Nach der Regenzeit, die die Erde aufweicht und teilweise wegspült, fährt hier keine Maschine, um den Weg wieder zu befestigen. Tiefe Spurrillen, äh wohl eher Gräben, Löcher, Absätze… VAnGO wühlt sich überall erfolgreich durch. Ein französisches Pärchen hat ihr Auto stehen lassen, da sie nicht mehr weiter kommen. Wir sammeln sie unterwegs auf. Sie wollten die letzten Kilometer tatsächlich zu Fuß gehen… puh. Sie freuen sich und wir uns auch. Es stellt sich nämlich heraus, dass Julie die lokale Sprache Wolof spricht und der obligatorische Guide ebenfalls und diesmal ausschließlich Wolof spricht. Julie übersetzt für uns ins Englische. Somit haben wir auch etwas von den Geschichten, die unser Tourguide erzählt.

Senegal2345

Zunächst sind wir aber überrascht, dass wir nach unserer Fahrt durch die “Pampa” (abgeschiedene Gegend, kleine Dörfer, wir haben das Gefühl in der “hintersten Ecke” Senegals gelandet zu sein) auf ein ummauertes Gelände stoßen. Es gibt ein kleines Museumsgebäude und ein Eingangstor. Die Dorfbewohner haben uns natürlich schon entdeckt und die Hälfte steht schon am Tor, als wir dort ankommen. Der Guide telefoniert nach dem Schlüssel, der nach 10 min. von einem Jungen gebracht wird. Nun dürfen wir eintreten. Auch die Dorfbewohner gehen mit. Wir zahlen Eintritt, sie nicht. Zwinkerndes Smiley

Senegal2299Senegal2301Senegal2310Senegal2317Senegal2325Senegal2332

Über 1000 Megalite befinden sich hier, in Kreisen angeordnet. In einigen Kreisen fand man unter der Erde menschliche Knochen. Man nimmt an, dass es sich um Gräber handelt und dieses hier auch ein Königsgrab ist. Das alles soll 3000 v.Chr. entstanden sein. Woher diese Steine kommen, in einer Gegend, in der die höchste Erhebung der Dunghaufen der zahlreichen Esel darstellt, ist uns ein Rätsel. Unser Guide hat aber auch hierfür eine Erklärung. In einem Kilometer Entfernung gab es früher einen Vulkan. Das Lateritgestein stamme von dort her. Wir schauen in die angegebene Richtung und sehen…. nun ja, was soll ich sagen, flaches Land. Er erzählt dann noch, das einer der Steine von einem Blitz in zwei Teile gespalten wurde und die Sonne eine eigenartige Form auf einem der Steine hinterlassen habe… wir werden das mal googeln.Und auch das französische Pärchen scheint die gleiche Idee zu haben. Zwinkerndes Smiley

Die Dorfbewohner hören nicht ganz so interessiert zu und haben es sich auf den historische Steinen bequem gemacht. Sie scheinen sowieso dem ganzen UNESCO Weltkulturerbe nicht ganz den gebührenden Respekt zu zollen, haben wir so den Eindruck. Zeitweise haben wir Probleme den Guide akustisch zu verstehen, da nebenher lautstark telefoniert oder mit dem Handy Musik gehört wird. Wir möchten diese bedeutsame Stätte fotografieren, woraufhin sich die Einheimischen fast schon beschweren, denn sie möchten nicht fotografiert werden. Hm, wie soll das jetzt gehen?

Senegal2314Senegal2315Senegal2318Senegal2321Senegal2324Senegal2337Senegal2339

Im Gegenzug haben sie aber keine Hemmungen uns heimlich mit ihren Handy s zu fotografieren. Das Ganze ist irgendwie skurril aber auch extrem amüsant.

Das Museum besteht aus einer Vitrine, die noch nie geputzt wurde und 5 Schautafeln. Ein kleiner Junge hat seine Lesetafel mitgebracht. Der Tourguide sagt, dass er die Lehre des “Muselmann” studiert.

Didi betrachtet das Brett und erklärt es zum prähistorischen Surfboard….Party-Smiley

Senegal2302Senegal2304Senegal2306Senegal2307Senegal2308Senegal2313Senegal2321Senegal2340Senegal2348Senegal2356Senegal2360Senegal2366

Alles in allem ist es beeindruckender, als ich es in dieser Einöde erwartet hätte. Die Fahrt hierher war sehr anstrengend, hatte aber was (so im Nachhinein betrachtet) von Entdeckertum, off the beaten tracks.

Senegal2346

Frohe Ostern

…an unsere liebe Familie, treuen Freunde, wertvollen Bekannten und lieben Kollegen und Kolleginnen, vergangenen, derzeitigen und zukünftigen Mitreisenden, bekannten Lesern und unbekannten Lesern und all denen die ich jetzt vergessen habe…. Zwinkerndes Smiley

Senegal1096

Osterhasen gesichtet vor ca. 2 Wochen in Dakar.

Palmarin und das Sine-Saloum-Delta

Wir treffen die sympathischen Schweizer Ursi und Heiko wieder Smiley Nun haben sie uns endgültig überholt Zwinkerndes Smiley.

Mit im Gepäck haben sie Rini und Ronald, ein holländisches Paar, das seit 6 Jahren die Welt bereist. Schnell ist eine gemeinsame Pirogenfahrt ins Delta für den nächsten Morgen organisiert.

Senegal1961Senegal1972Senegal1981Senegal1982Senegal1984Senegal2018Senegal2020Senegal2027Senegal2031

Insgesamt dauert die Tour 4 Stunden, ca. 3 davon verbringen wir im Boot. Beim nächsten Mal würden wir das wohl anders machen und in den Park gegenüber unseres Campingplatzes “Eden” gehen. Dennoch:

Die “Besichtigung” der Dörfer war interessant, wenn auch für uns ungewohnt durch einen Guide hindurchgeführt zu werden. Er weiß interessante Dinge zu berichten und durch ihn sinkt die Hemmschwelle Fotos zu machen. Wir sehen aber auch, dass einigen Dorfbewohnern von ihm dafür Geld zugesteckt wird. Ganz offensichtlich wird das bei einer älteren Frau, die sich bei ihm darüber beschwert, dass einer der Gruppe ihr die Kamera fast schon unter die Nase hält. Sie bekommt vom Guide 80 Cent. Die meisten Kinder lieben es fotografiert zu werden und dann ihr Foto anschauen zu dürfen, doch eines, das sich vor uns sowieso schon erschrocken hat, beginnt zu weinen. Didi fotografiert wie immer lieber unauffällig aus der Ferne das arme Ding. Wer hat Angst vorm weißen Mann?

Senegal2060

 

Senegal2096Senegal2097Senegal2101Senegal2103Senegal2106Senegal2108Senegal2110Senegal2116Senegal2118Senegal2120Senegal2123Senegal2127Senegal2128Senegal2129Senegal2134

In diesem Dorf wird Fisch von Gastarbeitern aus Mali gefangen und verarbeitet, sprich getrocknet oder geräuchert. Anschließend wird er nach Mali geliefert. Für die Senegalesen ist diese Fischsorte, die “schlechte” Sorte, die sie selbst nicht essen.

Senegal2040Senegal2043Senegal2044Senegal2048Senegal2049Senegal2050Senegal2052

Senegal2061Senegal2062Senegal2063Senegal2066Senegal2069Senegal2072Senegal2075Senegal2076Senegal2079Senegal2080Senegal2082Senegal2087Senegal2090Senegal2092Senegal2096

Hier sehen wir eine Flaschenkürbispflanze, eine Kalebasse:

Senegal2093Senegal2094Senegal2099

In einem anderen Dorf, das sich auf einer Insel befindet und aus 6 Hütten besteht, puhlen Frauen Muscheln und Austern. Nach dem Sammeln werden die Austern gekocht, dann geöffnet und zum Schluss getrocknet. Die Frauen leben 4 Monate lang in diesen einfachsten Hütten in völliger Abgeschiedenheit fernab ihrer Familien und puhlen tagein tagaus die Muscheln. Wir probieren eine Auster. Schmeckt echt lecker und wir haben es überlebt Zwinkerndes Smiley

Senegal1989Senegal1990Senegal1991Senegal1992Senegal1994Senegal1996Senegal1998Senegal2000Senegal2002Senegal2004Senegal2005Senegal2006Senegal2011Senegal2012Senegal2014Senegal2015

Die Leckereien gibt s dann wohl hier zu verköstigen Smiley

Senegal2024

Der Lkw zum Verladen der Fische wartet schon. Es herrscht das absolute Chaos am Strand und auch im Wasser. Dies führt auch dazu, dass wir mit unserer Piroge ein Fischerboot längsseits aufs Bug nehmen, als dieses ein plötzliches Wendemanöver ausführt. Na zu Glück springen alle rechtzeitig auf die Seite als wir zum finalen Stoß ansetzen Enttäuschtes Smiley. Nix passiert!

Senegal2143Senegal2148Senegal2151Senegal2155

Am nächsten Tag wartet im Camp Eden, das von dem sympathischen Paar Mamadou und Anna (die übrigens sehr leckeren Fisch zubereiten können) geleitet wird, Arbeit auf mich. Waschtag…

Senegal2169 …und was macht wohl Didi? Senegal2163

Kommentar Didi “Immer diese Momentaufnahmen….die verzerren vollkommen die Wirklichkeit!”

 

Nach zwei vollen Tagen Blogschreiben lassen wir dann wieder die Seele baumeln Zwinkerndes Smiley

Täglich zum Frühstück kommen zwei Bienenfresser angeflogen und lassen uns bei Kaffee und Brot zusehen wie sie ihr Frühstück fangen. Unglaublich mit welcher Zielsicherheit und Leichtigkeit sie die Insekten fangen. Praktisch jeder Versuch ist ein Treffer. Wenn das Objekt der Begierde mal etwas zu groß ist um es gleich herunterzuschlucken, wird der Schnabel, der das Insekt hält solange gegen den Ast geschlagen, bis es scheinbar bewusstlos ist und dann vertilgt werden kann.

Senegal2161Senegal2162Senegal2165Senegal2168Senegal2186Senegal2189Senegal2190Senegal2197Senegal2201

Die Friedhofsinsel

Senegal1865

Eine künstlich aus Muscheln aufgeschüttete Insel bildet den Friedhof, auf dem friedlich nebeneinander Christen und Muslime begraben sind. Die seit dem Bau der Straße jetzt wohl besser als Halbinsel bezeichnete Friedhofsinsel, ist durch eine Holzbrücke mit der ebenfalls mit Muscheln aufgeschütteten Dorfinsel Fadiout verbunden. Diese wiederum verbindet eine Brücke mit dem Festland und dem Nachbardorf Joal.

Senegal1870Senegal1873Senegal1874Senegal1884Senegal1897

Auch Fadiout ist auf Muscheln gebaut und eine überwiegend christliche Gemeinde. Deshalb sehen wir seit langem auch mal wieder Schweine in diesem sonst überwiegend muslimischen Land.

Senegal1887Senegal1889Senegal1893Senegal1894Senegal1899Senegal1900Senegal1902Senegal1903Senegal1906Senegal1911Senegal1912Senegal1913Senegal1916Senegal1923Senegal1946Senegal1950

Die Zufahrt zum Friedhof führt über die örtliche Müllkippe. Puhh. Wenn schon entsorgt, dann alles an mehr oder weniger einem Platz: Müll, Muschelabfälle und menschliche Überbleibsel. Wow.

Senegal1858Senegal1859

Also wir wünschen uns an dieser Stelle eine funktionierende Müllentsorgung. Und zwar für ganz Senegal.

Senegal1926

Wir verbringen eine Nacht bei Vollmond auf der Friedhofsinsel und schlafen tief und fest. Es ist totenstill Zwinkerndes Smiley und gestört werden wir auch nichtVor Lachen auf dem Boden wälzen

Senegal1930Senegal1932Senegal1940Senegal1955Senegal1956Senegal1957

Nationalpark Bandia

Trotz des ähnlichen Namens zu Bandit…..hier herrscht das gerade Gegenteil.

Senegal1850

Als wir hier ankommen und die Schranke durchfahren, stehen wir nach kurzer Wellblechpiste auf einem übersichtlichen Vorplatz, auf dem die Hütten der Guides und der Wärter untergebracht sind. Nachdem es schon Nachmittag ist und wir lieber frühmorgens auf eine Tour durch den NP gehen wollen, fragen wir vorsichtig, ob wir hier übernachten dürfen.

“Pas de Problem” also kein Problem sagt man uns. OK das haben wir gestern auch gehört….Mal sehen was es kosten soll. Also erst noch einmal die Frage von uns, ob das dann auch kostenlos wäre. “Natürlich” die Antwort! Herz Yeah so macht das Reisen SpaßCooles Smiley

Und wenn man direkt ans Auto solch netten Besuch bekommt erst recht.

Senegal1849Senegal1509Senegal1429Senegal1427Senegal1445Senegal1453Senegal1435Senegal1437Senegal1814

Wir stellen unser Auto abseits in den Schatten und gehen erst mal auf Erkundungstour. Welche Möglichkeiten hat man hier und was kostet es?

Hier die Tarife:

Senegal1519

Wir haben gestern ein Schweizer Paar Ursi&Heiko kennengelernt, die eventuell auch kommen wollen. Somit wollen wir noch warten. Es macht jedenfalls Sinn, in den angebotenen Pickups auf der Ladefläche in den Park zu fahren. Hier hat man durch die hohe Sitzposition und die Rundumsicht die beste Chancen auf gute Fotos und Beobachtung der Tiere. Ein Guide ist obligatorisch. Ohne hätte man in dem riesigen Park eh kaum Chancen etwas zu sehen. Die Preise sind für eine “Safari” wirklich gering, aber dennoch ist das Mieten eines der umgebauten Pickups, auf das vielleicht 12 Personen passen zu zweit nicht gerade sinnvoll. Deshalb versuchen wir, uns einer Gruppe anzuschließen und die Kosten zu teilen.

 

Abends schlendern wir noch etwas durch die Gegend und kommen am jetzt bereits geschlossenen Restaurant vorbei. Direkt von der Terrasse dort kann man einen kleinen See überschauen und was sehen wir? Krokodile! Ich bin absolut begeistert über die Nähe zu diesen Tieren und deren Anzahl, dass ich den herumspringenden Affen keinen Blick mehr würdige, obwohl diese sich allergrößte Mühe geben mit viel Blödsinn und HalliGalli  auch mal aufs Foto zu kommen Laut lachen

Senegal1488Senegal1472Senegal1493Senegal1497Senegal1757Senegal1760Senegal1766Senegal1767Senegal1768Senegal1770Senegal1771Senegal1775Senegal1776Senegal1787Senegal1788Senegal1498Senegal1799Senegal1801Senegal1806Senegal1842Senegal1844

 

 

 

Direkt bei uns am Ufer laufen auch einige Nilwarane herum. Wir laufen auch noch zu einem Gehege, in dem einige Riesenschildkröten untergebracht sind. Auch eine Hyäne liegt faul auf dem Boden. Der Schädel so groß wie ein Medizinball…..Alles sehr respekteinflößend wie ich finde! Ich beschließe, heute Nacht zum Pinkeln lieber im Auto zu bleibenVor Lachen auf dem Boden wälzen –lol-Vor Lachen auf dem Boden wälzen

Welch ein schöner Ausklang des Tages!

Senegal1449Senegal1516Senegal1518Senegal1522Senegal1749Senegal1783Senegal1792Senegal1806

Am nächsten Morgen:

Ursi und Heiko werden es nicht mehr schaffen und so halten wir Ausschau nach einer englischsprachigen Gruppe und werden bei einer Gruppe Amerikanern auch sofort fündig. Sie erweisen sich als sehr nette Gesellen und wir dürfen uns anschließen. Es ist eine Familie, von denen einige im Grenzgebiet zu Mali im Senegal leben. Und schon haben wir eine Einladung einmal vorbeizusehen Geheimnis erzählendes Smiley

Hier gibt es übrigens auch einen Guide mit Vornamen Amadou, der perfekt Deutsch spricht und sehr freundlich ist.

 

Die Fahrt geht los. Ich will hier nicht lange schreiben sondern die Bilder sprechen lassen.

Senegal1476Senegal1484Senegal1513Senegal1530Senegal1532Senegal1538Senegal1540Senegal1544Senegal1549Senegal1550Senegal1551Senegal1556Senegal1557Senegal1559Senegal1563Senegal1566Senegal1568Senegal1571Senegal1584Senegal1588Senegal1589Senegal1598Senegal1600Senegal1601Senegal1613Senegal1608Senegal1610Senegal1614Senegal1624Senegal1630Senegal1634Senegal1638Senegal1640Senegal1642Senegal1643Senegal1648Senegal1654Senegal1656Senegal1657Senegal1659Senegal1662Senegal1664Senegal1668Senegal1674Senegal1676Senegal1679Senegal1689Senegal1682Senegal1684Senegal1696Senegal1698Senegal1709Senegal1713Senegal1714Senegal1715Senegal1717Senegal1718Senegal1719Senegal1720Senegal1724Senegal1729Senegal1733Senegal1738Senegal1739Senegal1741Senegal1757Senegal1833

Am meisten fasziniert mich, wie nahe wir den Tieren kommen können. Sie haben sich an die Motorengeräusche der Pickups gewöhnt. Ich weiß nicht, wie sie auf VAnGOs Blubbern reagiert hätten. -Alles Richtig gemacht –Nur ein Scherz

In diesem hohlen Baobab Baum wurde die sterblichen Überreste von Schamanen des Stammes der Kriots beigesetzt. Jede Dorfgemeinschaft dieser Stämme besitzt einen solchen Baum. Deren Glaube ist auch heute noch das diese Art der Beisetzung jedes Jahr den Regen wieder bringen wird. Irgendwann in den 70ern wurde dies vom Senegalesischen Staat verboten. Als es jedoch einige Jahre später tatsächlich zu einer schlimmen Dürreperiode kam wurden die Stämme aufsässig und somit wurde bis zum heutigen Zeitpunkt die Erlaubnis erteilt diesen Brauch weiterzuführen.

Senegal1744Senegal1746Senegal1747

Schau mir in die Augen Kleine!

Senegal1655

 

Jetzt aber nix wie weg hier!

Senegal1578

 

Und weil es hier so schön ist und die Leute hier so freundlich sind, bleiben wir gleich noch 2 weitere Nächte.

Ist ja auch echt anstrengend so eine Safari!

Senegal1822

 

Kleine Geschichte am Rande:

Als wir abends wieder einmal den Krokodilen zusehen kommt Amadou mit einer Reisegruppe vorbei. Alles Chinesen……er ist total genervt und meint, dass sie auf der Safari lauthals gejohlt haben als sie Tiere gesehen haben und einige sogar aus dem Auto gesprungen und den Tieren nachgerannt seien, um Selfies zu machen mit diesen Vor Lachen auf dem Boden wälzen. Sie scheinen da wohl irgend etwas falsch verstanden zu haben. Und gut, dass die Rhinos schon vom Gejohle der Chinesen reißaus und nicht einen von ihnen aufs Horn genommen haben.

Beim ummauerten Schildkrötengehege hüpfen auch gleich noch ein paar von ihnen über die Mauer, um sich neben den Schildkröten zu positionieren. Oh weh, so ein toller Job scheint ein als Guide also doch nicht zu habenNur ein Scherz

Gast-Autoren

Unter der neuen Kategorie “Gast-Autoren” bieten wir euch die Möglichkeit eure Berichte über Afrika auf unserem Blog zu veröffentlichen. Dieses Angebot ist vor allem an diejenigen gerichtet, die keinen eigenen Blog haben und an Menschen, die wir unterwegs kennen gelernt haben.

Schickt uns einfach euren Beitrag an unsere E-Mail Adresse. Wir lesen dann mal… Zwinkerndes Smiley

 

Rüdiger, unser erster Gastautor, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat in Westafrika ähnliche aber weitaus dramatischere Erfahrungen gemacht wie wir.

Das “offensive Betteln” können wir für uns für die Region Nord-Senegal bestätigen.

Wie Rüdiger auch, haben wir uns in der Casamance und in Guinea Bissau besonders wohl gefühlt.

Durch die unterschiedliche Art des Reisens (Fahrrad – Auto) und das Zusammentreffen mit unterschiedlichen Menschen (Gambia hätte bei Rüdiger bestimmt einen besseren Eindruck hinterlassen, wenn er Sanna getroffen hätte Zwinkerndes Smiley) entstehen unterschiedliche Eindrücke.

Aber genau die machen das Reisen und das Leben ja so interessant.

 

Wir haben Rüdiger an der Grenze zu Mauretanien und dann wieder in Senegal getroffen und es sehr bedauert, ihn nicht noch einmal getroffen zu haben. Seitdem halten wir schriftlich Kontakt und haben uns über seine spontanen Reiseberichte in Momentaufnahme (bei whatsapp) gefreut. Viel Spaß beim Lesen unter der Kategorie “Gast-Autoren”.