Sine Ngayene–Senegambias Stonehenge

Wir verlassen Mamadou und somit Camp Eden, Palmarin in Richtung Kaolack.

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Eigentlich denken wir, dass die Nationalstraße endlich mal wieder entspanntes Fahren bietet. Aber weit gefehlt. Falls der Asphalt nicht schon wieder abgetragen ist, besteht er aus Schlaglöchern oder besser gesagt um die Schlaglöcher drum herum kann man noch Asphalt erahnen. Das Fahren ist sehr anstrengend, weil nicht nur wir, sondern auch der Gegenverkehr die teilweise sehr tiefen Löcher umfahren will. Nach Kaolack Richtung Farafenni atmen wir zunächst auf, die Straße verdient hier diese Bezeichnung wieder, doch nicht lange. Wir sind seit ca. 160 km auf einer der beiden Hauptverbindungsstraßen nach Gambia unterwegs. Davon konnten wir ca. 40 km entspannt fahren.

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Dieses Schild nimmt uns jegliche Hoffnung auf eine gute Straße innerhalb Senegals:

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Ab jetzt fehlt der Asphalt ganz. Mal wieder. Wir fahren also wieder einmal, neben der sich, auch mal wieder im Bau befindlichen Nationalstraße her. Auf üblem Wellblech mal mit mal ohne Schlaglöcher, aber immer mit den sogenannten “schlafenden Polizisten”. Letzteres sind Speedbumps, uff hessisch Hubbel, awwer bäise! Wir wissen nicht, weshalb man auf gerader Strecke, die sowieso schon mehr als uneben ist, auch noch solche Monsterhügel hin bauen muss. Schnell fahren geht hier sowieso nicht!!

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Irgendwann gegen Abend fahren wir von dieser “Straße” ab und finden ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen.

 

Man denkt ja immer, dass es nicht schlimmer kommen kann… Der Weg zum Weltkulturerbe Sine Ngayene ist für künftige Touristenanstürme noch ausbaufähig. Na gut, machen sie ja gerade mit der Hauptstraße. Zwinkerndes Smiley Die Nebenstraße ist ein Weg, auf dem lediglich Eselskarren unterwegs sind. Nach der Regenzeit, die die Erde aufweicht und teilweise wegspült, fährt hier keine Maschine, um den Weg wieder zu befestigen. Tiefe Spurrillen, äh wohl eher Gräben, Löcher, Absätze… VAnGO wühlt sich überall erfolgreich durch. Ein französisches Pärchen hat ihr Auto stehen lassen, da sie nicht mehr weiter kommen. Wir sammeln sie unterwegs auf. Sie wollten die letzten Kilometer tatsächlich zu Fuß gehen… puh. Sie freuen sich und wir uns auch. Es stellt sich nämlich heraus, dass Julie die lokale Sprache Wolof spricht und der obligatorische Guide ebenfalls und diesmal ausschließlich Wolof spricht. Julie übersetzt für uns ins Englische. Somit haben wir auch etwas von den Geschichten, die unser Tourguide erzählt.

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Zunächst sind wir aber überrascht, dass wir nach unserer Fahrt durch die “Pampa” (abgeschiedene Gegend, kleine Dörfer, wir haben das Gefühl in der “hintersten Ecke” Senegals gelandet zu sein) auf ein ummauertes Gelände stoßen. Es gibt ein kleines Museumsgebäude und ein Eingangstor. Die Dorfbewohner haben uns natürlich schon entdeckt und die Hälfte steht schon am Tor, als wir dort ankommen. Der Guide telefoniert nach dem Schlüssel, der nach 10 min. von einem Jungen gebracht wird. Nun dürfen wir eintreten. Auch die Dorfbewohner gehen mit. Wir zahlen Eintritt, sie nicht. Zwinkerndes Smiley

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Über 1000 Megalite befinden sich hier, in Kreisen angeordnet. In einigen Kreisen fand man unter der Erde menschliche Knochen. Man nimmt an, dass es sich um Gräber handelt und dieses hier auch ein Königsgrab ist. Das alles soll 3000 v.Chr. entstanden sein. Woher diese Steine kommen, in einer Gegend, in der die höchste Erhebung der Dunghaufen der zahlreichen Esel darstellt, ist uns ein Rätsel. Unser Guide hat aber auch hierfür eine Erklärung. In einem Kilometer Entfernung gab es früher einen Vulkan. Das Lateritgestein stamme von dort her. Wir schauen in die angegebene Richtung und sehen…. nun ja, was soll ich sagen, flaches Land. Er erzählt dann noch, das einer der Steine von einem Blitz in zwei Teile gespalten wurde und die Sonne eine eigenartige Form auf einem der Steine hinterlassen habe… wir werden das mal googeln.Und auch das französische Pärchen scheint die gleiche Idee zu haben. Zwinkerndes Smiley

Die Dorfbewohner hören nicht ganz so interessiert zu und haben es sich auf den historische Steinen bequem gemacht. Sie scheinen sowieso dem ganzen UNESCO Weltkulturerbe nicht ganz den gebührenden Respekt zu zollen, haben wir so den Eindruck. Zeitweise haben wir Probleme den Guide akustisch zu verstehen, da nebenher lautstark telefoniert oder mit dem Handy Musik gehört wird. Wir möchten diese bedeutsame Stätte fotografieren, woraufhin sich die Einheimischen fast schon beschweren, denn sie möchten nicht fotografiert werden. Hm, wie soll das jetzt gehen?

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Im Gegenzug haben sie aber keine Hemmungen uns heimlich mit ihren Handy s zu fotografieren. Das Ganze ist irgendwie skurril aber auch extrem amüsant.

Das Museum besteht aus einer Vitrine, die noch nie geputzt wurde und 5 Schautafeln. Ein kleiner Junge hat seine Lesetafel mitgebracht. Der Tourguide sagt, dass er die Lehre des “Muselmann” studiert.

Didi betrachtet das Brett und erklärt es zum prähistorischen Surfboard….Party-Smiley

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Alles in allem ist es beeindruckender, als ich es in dieser Einöde erwartet hätte. Die Fahrt hierher war sehr anstrengend, hatte aber was (so im Nachhinein betrachtet) von Entdeckertum, off the beaten tracks.

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