Verkehr in Afrika und mehr

Die Afrikaner haben es geschafft, die negative Beeinflussung eines fließenden Verkehrs bis ins kleinste Detail zu verbessern.
Gerade in der Nähe (ca. 50km Umkreis) von Großstädten, wie zb. Ouagadougou geht es folgendermaßen zu:
-Polizeikontrolle alle 5 Kilometer, bei denen wir immer unsere Pässe vorzeigen müssen und man natürlich auch immer einen Blick ins Innere unseres Vans werfen will…..um dann mit erstauntem Gesichtsausdruck festzustellen, dass das wie eine Wohnung ist. Ahnungsloses Smiley
-Nur ca. 500m! nach der Polizeikontrolle steht der Zoll und hält uns ebenfalls immer an. Hier möchte man gerne die Fahrzeugpapiere sehen und natürlich auch hinten ins Fahrzeug schauen …..mit dem Ergebnis des gleichen Gesichtsausdruckes und ähnlicher Feststellung seitens der Beamten. Party-Smiley
-Unregelmäßig dazwischen steht dann das Militär, welches sowohl Pass als auch Fahrzeugpapiere sehen will. Ach ja und ganz wichtig, natürlich auch ins Innere des Fahrzeuges gucken will……ihr erratet mit welchem Ergebnis!  Verschwiegenes Smiley

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Die Militärs sind mir die liebsten, denn die sind bis unter die Zähne bewaffnet und ich warte jedes mal darauf, dass die quer vorm Bauch hängende Kalaschnikow beim Einsteigen in unser Zuhause gegen die Tür oder Möbel knallt oder gar ein unschönes Loch in unserem Aufstelldach hinterlässt, durch das es dann in Zukunft hereinregnet. Vor Wut kochen

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-Nun bestünde ja zwischen all diesen Kontrollen doch ab und an mal die Möglichkeit, sein Fahrzeug bis in den letzten Gang hoch zu beschleunigen. Aber das Problem hat man clever gelöst, indem man die Speedbumps erfunden hat. Diese kommen NIE an den Stellen vor, an denen kontrolliert wird! Aber dafür in unregelmäßigen Abständen dazwischen. Wobei es Gegenden gibt, in denen sie über mehrere Kilometer in einem Abstand von 150m sind! Diejenigen, die den extra Beitrag über diese Speedbumps nicht gelesen haben zur Information: Ein Überfahren dieser mit mehr als Schrittgeschwindigkeit kann durchaus zum Verlust der Achse führen, da sie meist ziemlich hoch und vor allem gerne auch eckig gebaut sind.

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– Nun… hat man sich also mühevoll in den  letzten Stunden der Stadtgrenze genähert, fängt das Verkehrschaos an.
Die Ampelregelung ist so, dass irgendwie immer rot ist. Wohl auch deshalb kümmert sich eh kein Mensch darum und fährt einfach in die Kreuzung. Steht man da mal, wird man auch irgendwann mal drüber fahren können…irgendwie…..Ninja

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Aus einer zweispurigen Einfallstrasse werden gerne 4 bis 5 Spuren gemacht, zwischen denen auch noch die unzähligen chinesischen Roller Platz finden. Den meisten dieser Fahrer scheint jeglicher Respekt vor dem eigenen Leben verlorengegangen zu sein.

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-Am besten sind die Kreisverkehre. Auch nach vielen Monaten hier ist es uns nicht gelungen herauszufinden, ob es hier eine Regel gibt wer wann wo hineinfahren darf oder wer gar Vorfahrt hat. Es scheint jedoch so gehandhabt zu werden, dass der Hineinfahrende Vorfahr hat und der im Kreis befindliche warten muss. Das macht natürlich besonders Sinn, da der Kreis dann irgendwann mal voll ist und rein gar nichts mehr geht. Party-Smiley

Die kleinen Lücken die sich jetzt noch zwischen den lautstark hupenden Fahrzeugen befinden werden in afrikanischer Sorgfalt nun noch mit quer zur Fahrtrichtung stehenden Rollern gefüllt und schon hat man die Zeit bis zur nächsten Polizeikontrolle wunderbar überbrückt.

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-Sollte es wider Erwarten wieder einmal ein Stück zügiger voran gehen, dann ist immer mit Taxis und den allgegenwärtigen Dreiradtransportern zu rechnen, die einem auf der falschen Seite entgegenkommen,

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oder die unverhofft vom Straßenrand losfahren, ohne auf irgendetwas zu achten. Schon gar nicht auf den rückwärtigen Verkehr! Wie sollen sie auch ohne Heckscheibe (mit einem Blech hier künstlerisch zugeschweißt)

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und ohne Spiegel?

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Generell kann man sagen, dass in Afrika immer nur nach vorne geschaut wird und der rückwärtige Verkehr keinerlei Beachtung verdient!Smiley mit herausgestreckter Zunge

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Da der Fahrbahnrand mit Dreck, Abfall und Schlaglöchern belegt ist, laufen die beladenen Menschen

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und Tiere

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natürlich immer auf der Straße und das meist kreuz und quer. Dazu kommen noch die Fahrradfahrer, die hochbeladen und schwankend eine grobe Richtung einhalten oder auch schon mal mit einer Stahlblechtür, Stahlstangen oder sonstigen sperrigen Dingen quer! beladen sind und die man so kaum erkennen kann.

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Nach Murphy s Law sieht es dann oft so aus, dass man zwischen Speedbumps und Polizeikontrolle es doch einmal geschafft hat auf 80 km/h hoch zu beschleunigen. Dann und natürlich immer dann sieht man einen Lkw als Gegenverkehr auf sich zukommen.

 

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Falls man überhaupt noch etwas sieht

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Bei diesem ist dann oft die Hinterachse so schräg eingebaut, dass er seine Spur voll benötigt, da er daherkommt wie ein schräglaufender Lemure.

Just an der Stelle, an der er mit dir die Straße teilt, ist natürlich auf deiner Seite ein Schlagloch von 1m Durchmesser und 35cm Tiefe oder ein Radfahrer beladen mit einem Stapel Brennholz überholt gerade einen Fußgänger, der wiederum auf der Fahrbahn hin und herspringt um seinen Ochsen, der gerade aus dem Acker rennt  davor zu bewahren, sich auf die Fahrbahn des Lkw zu stellen.Togo0464
Manchmal, aber wirklich nur manchmal, löst das einen gewissen Stressmoment aus. Gerade wenn mal wieder ein Rad oder ähnliches über die Straße rollt weil es irgendwo abgefallen ist (vergrößern)

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Es ist immer wieder verwunderlich, dass nicht mehr passiert auf den Straßen hier…….Aber wenn es knallt, dann meist richtigAlien

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Man fährt hier ein Auto IMMER bis es zusammenbricht. Vorher wird nichts repariert, so scheint die goldene Regel. Und genau an der Stelle, an der es zusammenbricht wird dann das Nötigste gemacht, um irgendwann mal wieder weiter zu kommen. Auch wenn es etwas länger dauert und es mitten in der Fahrbahn ist. Zur Seite schieben wäre auch viel zu aufwändig!

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Hier mitten im Kreisverkehr!

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Selbst ein Motor wird am Straßenrand komplett zerlegt!

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Bon Voyage Smiley mit herausgestreckter Zunge

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Bumster – Wer oder was sind sie?

Folgende Story beruht NICHT auf eine wahre Begebenheit. Sie könnte sich so oder so ähnlich aber jederzeit hier abspielen.

Wir danken den Autoren von www.auszeitnomadent.de für die Ideengebung

 

Sie sind auf jeden Fall nicht zu verwechseln mit den Speed-bumps, aber ähnlich hinderlich… nur eben in Menschenform.

 

Wir hatte wenig Ahnung, dass es sie gibt, aber wir kennen diese Art Menschen auch aus vorherigen Reisen.

Doch hier im Senegal und The Gambia scheinen sie sich und ihre Aufgaben perfektioniert zu haben.
Wer macht so etwas und wieso? Wer sind “sie”?

In einem armen Land möchte natürlich jeder etwas von dem süßen Stück des touristischen Kuchens abhaben und somit hat hier jeder etwas zu verkaufen oder kennt jemanden, der etwas verkauft oder eine Tour anbietet oder dir irgendeinen “Vorteil” verschaffen kann.
Das fängt schon beim morgendlichen Frühstück an, wo du angesprochen wirst. Oder beim Parken, Einkaufen, am Bankautomaten (besonders unangenehm), Wege suchen…

Irgendeiner findet sich immer, der dich zu textet, bis hin zu den wirklich penetranten jungen Männern, die an jedem Straßeneck auf dich warten und scheinbar selbstlos dein Bestes wollen.

Selbst ein Strandspaziergang wird zur Qual, ein friedlicher Stadtbummel gar unmöglich.

 

Es läuft in etwa so ab…..

Am Strand stehen solche kleinen „Hütten“, die als 1-Mann-Unternehmen geführt werden.
Meisten werden frisch gepresste Säfte oder Softdrinks angeboten.Manchmal sind sie auch schon zerfallen und man lungert einfach so herum.

Das eigentlich ist ja nicht schlimm….
Aber sobald sie dich als „Weißbrot“ schon von weitem erkennen, machen sie sich schlendernd auf, um zufällig deinen Weg zu kreuzen.
Dann geht es los….(wir schreiben es mal in deutsch…die Unterhaltung findet natürlich in englisch oder französisch statt)

Er: Hallo, wie geht es dir ??
Wir: Gut
Er: Wo kommst du her ?
Wir: Deutschland
Er: Ohhhhh, ein schönes Land. Deutsche sind meine Freunde. Ich liebe Deutschland!
Er (zu Dani): Wie heißt Du ?
Sie: Dani

Er: (zu mir): Wie heißt Du ?
Ich: Dietmar
Er: Und gefällt es euch hier?
Wir: Ja, Gambia/Senegal ist ein sehr schönes Land.

Er. Seit ihr das erste mal hier?

(wir haben uns angewöhnt hier zu sagen, dass wir schon 8 mal hier sind….manchmal hilft es ein wenig)

Er: Schaut mal hier, ich verkaufe den besten Saft am Strand. Kommt und setzt euch hin und trinkt was.
Wir: Nein, wir möchten nichts trinken, wir möchten am Strand spazieren gehen….

Nach gefühlten 20 Minuten der Diskussion, ob wir denn nicht doch wollen, werden wir mit den Worten: “Wünsche noch eine schöne Zeit“ entlassen.

Das man am Strand angesprochen wird, ist ja nicht so schlimm und wie oben schon beschrieben auch verständlich.
NUR….. stehen da teilwiese zig Stände hintereinander !!!! Und es vergehen auch in freier Wildbahn keine 5 Minuten bis dich nicht der nächste anquatscht.
Und bei jedem wiederholt sich das Ganze !!!

Da kann dann ein kleiner Spaziergang am Strand schon zu einer Marathon-Tour ausarten! Und die Romantik der zweifelsfrei schönen “einsamen” Strände bleibt irgendwie auf der Strecke.

Und wie schon gesagt es ist ja nicht so, dass das nur am Strand passiert. Nein, vor jedem Geschäft, Restaurant oder Supermarkt steht einer und will dich in den Laden quatschen, dich nach Hause zu sich einladen, dir ein Armband “schenken” usw.

Die Menschen hier sind überaus freundlich !!!! Überhaupt keine Frage !!!!
Aber dieses penetrante Anbiedern, geht einem nach gewisser Zeit doch ordentlich auf die Nerven!

 

Was passiert, wenn man einen eigenen Bumster hat?

Wir haben es nicht ausprobiert! Dafür fehlen uns einfach die Nerven befürchte ich. Und ich sitze ungern wegen Todschlags hier im Knast….

 

 

Hier eine gute Beschreibung eines Reisenden welche wir im Netz gefunden haben.

Wir fanden diese so genial real, dass wir sie gerne hier mit seiner Erlaubnis wiedergeben:

So, nun haben wir auch unseren eigenen Bumster !
Ja, echt !!!
Wie wir dazu gekommen sind ?

Wir sitzen Abends im “NoStress” und trinken gemütlich unser Bier, da werden wir auf deutsch angesprochen.
Wir unterhalten uns nett und er bietet auch Touren an. Das hört sich ja schon mal gar nicht schlecht an.
Da er uns auch ganz sympathisch ist, buchen wir auch eine Tagestour mit ihm, zwei Tage später.

Und jetzt geht es schon los…..das “NoStress” hat ja auch solch einen „Türsteher“….
Er wollte uns auch gleich zu seiner Familie auf’s Dorf einladen, was wir aber dankend abgelehnt haben.
Als er dann mitbekommt, dass wir bei unserem (nennen wir ihn mal) Tourguide eine Tour gebucht haben, wird der voll zickig !!
Das war echt unglaublich !

Seit dieser Zeit werden wir immer schön von unserem Tourguide abgeholt und nach der Tour oder abends nach einem Restaurantbesuch ganz brav bis zum Hotel begleitet.
Einen Fisch lässt man ja bekanntlich nicht von der Angel.

Noch eine kleine Begebenheit….

Unser Tourguide ist gerade nicht da und wir sind am Eingang zum “NoStress” da werden wir von einem anderen ganz nett angesprochen.
Es entwickelt sich eine nette Unterhaltung.
Plötzlich meint er, dass er arbeitslos ist und 6 Kinder zu Hause zu versorgen hat.
Wir mögen ihn doch unterstützen und ihm 1500 Dalasi (ca. 28,30 Euro) geben, damit er für seine Familie Reis kaufen kann.
Wir schnappen uns den Jungen, laufen in den nächsten Supermarkt und wollen ihm einen Sack Reis spendieren…..
Da ist der doch voll sauer, zieht ab und ward nie wieder gesehen !!!

Das muss man wohl nicht verstehen ! 😉

Bei unserem Tourguide haben wir bis jetzt herausbekommen, dass das “NoStress” sein Revier ist.
Hier verkauft er seine Touren und passt auch auf seine „Freunde“ auf.
Und er hat viele Freunde ! 😉

Hast du deinen „Bumster“, hast du deine Ruhe !
Sobald du mit einem Tourguide unterwegs bist, egal wo, Restaurant, Boot, Markt,Taxi usw. hast du absolut deine Ruhe.
Du wirst nicht angesprochen und wirst nicht angebettelt. Sollte aber jemand „an deinen Geldbeutel wollen“, dann wird er von deinem Tourguide ordentlich in die Schranken gewiesen.
Und er wacht über dich.
Er taucht auf, wenn du ihn brauchst, er ist da, wenn du es gar nicht vermutest.
Er weiß alles….er weiß, wo du am Tage warst, wo du gegessen hast !
Das Netzwerk was hier gespannt ist, muss unglaublich sein !!!!

Ok, er versucht dir das Geld aus der Tasche zu ziehen, „beschützt“ dich aber vor anderen.
Wie viel Geld sich nun der einzelne aus der Tasche ziehen lässt, oder wie viel es ihm Wert ist, muss jeder selber entscheiden.

Das sind unsere ganz persönlichen Eindrücke und erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit!

Wir möchten die Menschen hier auch absolut nicht schlecht machen !!

Es sind sehr nette liebevolle Menschen und wir haben in unserer Zeit absolut keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Wir haben einfach unsere Erlebnisse aufgeschrieben.

 

 

Noch eine schöne Begebenheit, was hier so ab geht:

Wir sitzen in unserem „Stammlokal“, die Getränke sind kalt, das Essen ist gut und das Wichtigste..wir haben WiFi !!!
🙂
Wir hatten ja schon am Anfang dieses Berichtes geschrieben, dass der Concierge/Türsteher ein Auge auf uns geworfen hat.
Karim heißt er.
Wir sind seine deutschen Freunde. Immer ein nettes Gespräch auf den Lippen und zwischendurch kommen immer so kleine Anspielungen.
Ihr habt doch bestimmt Second-Hand-Handy’s zu Hause !!
Ich gebe euch meine Adresse und ihr könnt sie mir schicken !!
Ne, können wir leider nicht….wir haben keine rumliegen.
Am nächsten Abend kommt er an den Tisch und flüstert, dass er uns am nächsten Tag seine Zeugnisse mitbringen will, damit wir sie uns einmal anschauen.
Er möchte gerne Network studieren.
Ok, kann er ja machen…..
Am nächsten Abend kommt er tatsächlich mit seinen KOMPLETTEN Akten vorbei und zeigt sie uns.
Wir haben sie uns angeschaut und müssen sagen…sie waren nicht schlecht…die Zeugnisse.
Diesen Abend haben wir das Lokal dann verlassen, ohne dass er bemerkt hat, dass wir gehen.
Am nächsten Abend (also, der dritte) kommt er wieder zu uns an den Tisch und meint, wir haben ja gar nichts zu seinen Zeugnissen gesagt !!
Oh, ja….die waren gut…finden wir.
Dann meint er….
Na, dann können wir ja am Montag zur Schule gehen !!
So…was sollen wir denn in der Schule ??? Weiß nicht, was ich da soll !!!
Er meinte dann…dass wir zur Anmeldung in die Schule gehen und wir die Schulgebühren bezahlen, damit er studieren kann !!
Uns fallen in dem Moment die Augen aus dem Kopf und müssen wir schon fast lachen, wenn das nicht so dreist gewesen wäre.
Wir machen ihm klar, dass wir nicht jedem in Gambia helfen können.
Ein kurzer Fluch von ihm, er schleicht von dannen und seit diesem Zeitpunkt sind wir keine Freunde mehr.
Er redet auch kein einziges Wort mehr mit uns, geschweige denn er schaut uns an……

Soviel zum Thema…..alle wollen nur dein Bestes….dein Geld !!!

 

Dani und ich haben oft den Spruch gehört:

“ Ihr seit doch Europäer, ihr habt doch viel Geld, ihr seit alle reich…” Sind das die Auswirkungen von den zigtausend Projekten in diesem Land, welche von europäischen Ländern aufgezogen und bezahlt werden? Oder/und werden die Einheimischen durch die Freizügigkeit mancher Overlander oder Kurzzeiturlauber ermutigt einfach jeden Weißen um Geld oder Geschenke zu bitten?

Wir wissen es nicht und wollen dies hier auch gar nicht erörtern. Aber es läuft hier etwas nicht richtig, soviel ist uns klar.

 

In der Nebensaison in der Casamance wurden wir übrigens ganz und gar in Ruhe gelassen. Ebenso in Guinea Bissau. Dort gibt es so wenig Tourismus, dass sich das Bumster Geschäft wohl noch nicht etabliert hat. Zwinkerndes Smiley

Speed bumps – Senegals Bremse gegen den fliesenden Verkehr

Sie sind Senegals Lieblinge. Scheinbar beschäftigen sich tausende von emsigen Mitarbeitern mit der Planung, Ausführung und Überwachung dieser sinnfreien Hindernisse.
Man trifft auf sie im ganzen Land und das sehr oft!

Mit oder auch mal ohne eigene Schlaglöcher, mal farblich markiert mit Hinweisschild, mal schön versteckt und farblos und in diesem Fall am besten neben einen Baum mit viel Schatten gebaut.
Man trifft sie meist circa 500 m vor dem Ortsschild –falls ein solches vorhanden- aber auch mal  200 m danach. Immer und überall können sie jedoch auch einfach mal so deinen Weg kreuzen.

Es gibt sie auf Teerstraßen, aber auch auf Feldwegen und üblen Wellblechpisten. Dort sind meist die übelsten, denn man kann ja eh nicht schnell fahren und soll so auf vermutlich die Maximalgeschwindigkeit einer Weinbergsrennschnecke heruntergebremst werden.

Also immer schön die Augen auf! Denn falls du mal unerwartet auf einen der üblen Sorte triffst, kann es dir ohne Probleme den Tag versauen. Dann wirst du die Hinter- oder auch die Vorderachse deines Gefährtes ein paar Meter nebenan im Straßengraben oder auf dem Feld wieder einsammeln müssen. Ihr lacht nun? Tja wir sind auf einige LKW´s getroffen, deren Fahrern das Lachen wohl vergangen ist. Erzürnt

Dani hat mich bzw. VAnGO einige Male mit dem Ruf: “Achtung Hügel” vor Schlimmeren bewahrt.

Anmerkung Dani: Vielleicht sollte ich mal variieren und gleichzeitig dem Franken das Hessische etwas Näher bringen, indem ich sage: “Obacht, Hubbel.”

Wir haben viele Varianten gesehen: Breite, schmale, hohe, kantige, abgerundete, mal mit Absprungkante oder auch schon mal einem Verkaufsstand oben drauf. Letzteres ist besonders witzig, da man dann ja kaum von der Straße abgelenkt wird und ein rechtzeitiges Erkennen nahezu unmöglich wird.
Mal sind die Hügel 30 cm lang, mal auch 3 Meter. Jeder Hügelbauer scheint hier sein eigenes Ding zu drehen und somit bleibt die am besten zu wählende Geschwindigkeit einem frei überlassen. Sie sollte jedoch nie über Schritttempo sein, denn die Hügel –in Norddeutschland würde man diese auch als Berg bezeichnen- sind immer mindestens 20 cm hoch können aber auch bis zu 40 cm aus dem Boden ragen. Das wird dann besonders interessant, wenn die Länge auch nicht viel mehr als diese 40 cm istVor Wut kochen

Also das Mindestmaß der Höhe ist immer darauf ausgelegt, dass sich ein europäischer Standard-Kleinwagen den Unterboden eindellert und Proletenkisten wie ein tiefergelegter 3er BMW sofort am ersten Bump aussortiert werden und stecken bleiben.

Die anfänglich von mir belächelten höhergelegten Mercedes 124 Taxis machten ganz schnell Sinn. Allrad nicht nötig, aber die Bodenfreiheit eines Eselskarren sollte man schon haben, um hier unbeschadet im Land zu hin- und herzukreutzen.Verspotten
Manchmal wird es aber selbst den Einheimischen zu bunt und sie kreieren Umfahrtswege im Tiefsand, was immer noch besser ist, als sich das Bodenblech zu ruinieren oder die Achsen abzureißen.
Unsere Statistik : Wir haben auf einer Nebenstrecken gemessen und gezählt!
Auf 32km kamen 60 Bumps!  Also im Durchschnitt alle 500m!!!!

Somit ist ein flottes kraftstoffsparendes Vorankommen unmöglich, da man selbst außerhalb der Städte selten die angestrebten 80-90 km/h erreicht, bevor nicht wieder einer dieser Burschen auftauchtSchnecke

 

Und wenn ihr auf den Bilder keine Bumps entdecken könnt, macht nichts, ich habe sie auch oft nicht gesehen Nur ein Scherz

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Casamance – Diebstahl im Rebellengebiet

Es ist passiert! Ich wurde bestohlen, erstmalig auf unserer Reise!

Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz unschuldig daran bin.

Erstens befinden wir uns in einem Gebiet, welches laut unseres auswärtigen Amtes als gefährlich einzustufen ist.

Zweitens bin ich so leichtsinnig und lasse Dinge unbeaufsichtigt ohne sie ans Auto anzuketten vor selbigem liegen!

Wir sind nun insgesamt schon über eine Woche an diesem schönen Platz. Vielleicht auch deshalb der Leichtsinn? Eines Abends muss ich noch einmal vor die “Tür” und stelle dabei fest, dass ein FlipFlop fehlt! Unfassbar, nach langer Suche muss ich eingestehen, dass er mir gestohlen wurde.

Ich habe früher oft die Sendung “Magnum” angesehen und mich dabei nicht nur ausschließlich für den Ferrari und die schönen Frauen interessiert, sondern auch für die Handlung der Detektivserie. Und deshalb weiß ich, dass man den Täterkreis verkleinern muss und die Ermittlungen baldmöglichst erfolgen sollte…..Also fange ich sofort das Recherchieren und Kombinieren an. Direkt vor Ort und zur späten Stunde hole ich meine Stirnlampe und observiere das Gebiet des Verbrechens. Ich finde weder den FlipFlop noch andere Auffälligkeiten. Leider!Ninja

Also muss ich den Täterkreis festlegen! Unter all den Besuchern, die wir die letzten Tage hatten ist natürlich JEDER erst einmal verdächtig. Natürlich muss ich auch Dani in den Kreis der Hauptverdächtigen aufnehmen. Sie hätte am ehesten die Möglichkeit gehabt, während eines unachtsamen Momentes meinerseits zuzugreifen!Erstauntes Smiley

Nachdem es der linke FlipFlop war, der gestohlen wurde grenze ich den Täterkreis weiter ein. Keiner der Besucher zeigte einen auffälligen Laufschritt, aus dem man ableiten könnte, er würde auf den rechten Fuß und damit auch auf den rechten FlipFlop verzichten können. Auch –und das obwohl ich lange und intensiv nachgedacht habe- ist mir nicht klar, was Dani mit nur einem dieser wertvollen Sohlenschoner anfangen sollte. Hat sich während der Reise ein Fetisch bei ihr entwickelt, von dem ich noch nichts mitbekommen habe? Nun vielleicht! Nein sicher! Denn sie trägt schon seit Monaten nur noch diese Art der Schuhe. Seeehr auffällig wie ich meine und extremst verdächtig!

Aber halt! Kurz bevor ich sie an VAnGO´s Rammschutz binde und ihr ein Geständnis durch Kitzeln der Fußsohlen mit einer Geierfeder erzwinge, kommen mir weitere Verdächtige in den Sinn. Eine Bande von umherstreifenden Gesindel war täglich an unserem Platz.

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Und ja klar, sie haben sich unverdrossen umgeschaut und jede Ecke unseres abgesteckten Areals inspiziert. Hierbei haben sie sicher hinter unserem Rücken schon Pläne gemacht, wann sie zuschlagen und wohin sie das Diebesgut verschleppen.

Was mich nun etwas stutzig macht. Auch sie können mit einem FlipFlop wenig anfangen. Sogar weniger als Dani. Denn sie haben allesamt je vier Beine mit viel zu kleinen Pfoten dran. Aber durch meine langjährige Erfahrung als Detektiv und Fährtenleser weiß ich natürlich auch, dass diese Banden auch gerne einfach nur mit Diebesgut spielen und auch, ohne weitere Verwendung der Waren, stehlen!

Besonders traurig an der ganzen Sache macht mich, dass ich diese Bande die ganzen Tage immer freundlich empfangen habe. Ja ich habe ihnen sogar von meinem Essen abgegeben und sie gestreichelt. Und nun das?!?!Enttäuschtes Smiley

Eine solche Undankbarkeit!

Trotz langem Verhöres und Einzelbefragung war keiner der Bande geständig. Auch das Diebesgut wurde von ihnen so gut versteckt, dass es durch mich nicht aufzufinden war.

Hier ein Bild der Täterschaft, falls einer von ihnen euch jemals begegnet, dann passt gut auf eure Sachen auf!

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Update!

Nachdem sich dieser schreckliche Diebstahl hier in der ganzen Küstenregion herumgesprochen hatte, wurden Teile der Bevölkerung in ein großes “FlipFlop Suchprogramm” aufgenommen. Und tatsächlich, nach nur einem Tag wurde der Täter gefasst und sein Versteck ausgeräumt.

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Was die Sache pikant macht ist, dass es eine jugendliche Täterin war! Sie ist unter dem Namen Daisy bekannt und gilt als ziemliche Herumtreiberin! Ihr Erziehungsberechtigter hat den Diebstahl aufgedeckt, als er seinen morgendlichen Kontrollgang durch ihre Räumlichkeiten gemacht hatte. Er entschuldigte sich vielmals für seine unerzogene Daisy und brachte mir frühmorgens deren Beute vorbei. Nachdem sich auch Daisy reumütig zeigte und mich mit ihrem jugendlichen Charme um den Finger wickelte, habe ich auf eine Anzeige verzichtet.

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Die west-afrikanische Familie–so wie wir sie erlebten

Auf unserer Reise sammeln wir Eindrücke, die wir zunächst untereinander diskutieren. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, fragen wir Einheimische, andere Reisende, Auswanderer wie sie die Sache sehen. Auf diese Weise ist folgender Eindruck entstanden:

Das romantisch verklärte Bild des Zusammenhaltes einer afrikanischen Großfamilie bekommt für uns beim näheren Hinsehen ein paar Risse.

 

Der erste Eindruck ist, dass sämtliche Familienmitglieder in Harmonie zusammenleben. Jeder hat seine Aufgabe und scheint damit zufrieden und glücklich zu sein. Die Afrikaner sind aufgeschlossene, freundliche Menschen, die gerne lachen und nicht gerne über Probleme nachdenken oder sprechen. Wir haben uns immer sehr wohl gefühlt.

Alle helfen bei der Kindererziehung mit, die Frauen waschen, kochen und putzen, gehen einkaufen und versorgen den Gemüsegarten. Die Männer gehen arbeiten. Manche. Zwinkerndes Smiley Die Älteren werden mitversorgt. Alles wird geteilt. Keiner hat nennenswert “mehr” als der andere, dh. es werden kaum materielle Besitzgüter angehäuft. Alle Dorfbewohner, ja alle Westafrikaner möchte man fast sagen, essen täglich das Gleiche, nämlich Reis und Fisch. Die Gastfreundschaft ist enorm und so wird man auch immer zum Essen eingeladen. Alle machen einen glücklichen Eindruck – was will man mehr. Eigentlich dürfte alles in Ordnung sein. 

 

Jeder hat seine Rolle:

Nach der Hochzeit zieht die Frau zur Familie des Mannes.

Der Vater ist das Familienoberhaupt. Bei Entscheidungen ist sein Wort Gesetz. Seine Frau (seine Frauen, wenn er mehrere hat), darf ihn beraten bzw. ihre Meinung äußern, hat aber keine Entscheidungsgewalt.

Die Mutter hat in ihrem Elternhaus und der dortigen Familie eine gewisse Macht. Dort hat ihr Wort mehr Gewicht.

Stirbt der Vater “übernimmt” dessen Bruder die Ehefrau und sorgt für sie und ihre Kinder. Die Entscheidungsgewalt geht an ihn über.

Die älteste Schwester hat die Rolle der Schlichterin. Auch ihre Brüder kommen zu ihr, wenn Probleme innerhalb der Geschwister, Cousins etc. auftreten.

Die Kinder werden leider nicht überall im Land in die Schule geschickt. Viele Familien können sich die 30 Euro Schulgebühren und die Kosten für die Schuluniform nicht leisten. Oft darf dann nur der älteste Sohn die Schule besuchen. Die Kinder können frei spielen oder werden mit zum Fischen oder in den Garten genommen. Häufig werden sie losgeschickt, um Botengänge zu erledigen.

 

Beim näheren Hinsehen, Gesprächen mit Afrikanern und dort lebenden Deutschen ergibt sich aber auch folgendes Bild, das Teil des Ganzen ist:

Die Afrikaner sind wohl sehr neidisch und eifersüchtig. Auch innerhalb der Familie. Sobald ein Familienmitglied mehr Geld als ein anderes verdient, wird geteilt. Dh. für uns, dass der Ansporn “etwas im Leben zu erreichen” nicht sehr groß ist. Und tatsächlich steht dort zielorientiertes, kontinuierliches Arbeiten nicht im Fokus und hat nicht erste Priorität. In den Städten mag das anders aussehen. Dort haben wir keinen Einblick gehabt.

Möchte ein Familienmitglied, das zu Geld gekommen ist, dieses behalten, muss es das heimlich und sehr geschickt tun. Niemand sonst, auch nicht die Familie sollte dann davon wissen.

Wenn man sein Geld ausgeben möchte, muss man damit rechnen, dass das komplette Dorf die Hand aufhält. Es wird erwartet, dass geteilt wird. Und wenn nicht freiwillig, dann werden die Götter mit entsprechenden Maßnahmen schon dafür sorgen. Die Götter sind da recht erfinderisch: Vom verdorbenen Magen (Schlangengift oder Kräuter werden da gerne unter das Essen gemischt “Siehst du, den Göttern scheint es nicht zu gefallen, dass du nicht teilst:”) bis hin zu in Brand gesetzten Häusern, Autos ist alles möglich. Manch ein “Fehlverhalten” soll sogar bis zum unerklärlichen Tod geführt haben.

In Afrika nimmt die Familie das Geld, in Deutschland der Staat….

 

Generationen zurückliegende Konflikte zwischen Familien werden immer noch am Leben gehalten und nicht vergessen. Tsts, nachtragend sind sie auch noch….

Das tragische Ende einer Beziehung werden wir in Gambia 2 “Tumani Tenda-Kolanuss” beschreiben.

 

Es stimmt nachdenklich und man überlegt, welche Lebensweise (die unsere immer individueller und dadurch unverbindlicher werdende, aber familiendruckfreie Lebensweise oder die afrikanische Familienstruktur, die bis ins hohe Lebensalter gegenseitig für sich sorgt) wohl die “bessere” ist. Wir philosophieren und denken immer noch darüber nach, sind aber mit unserer Erziehung und Lebensweise hoch zufrieden. Zwinkerndes Smiley

 

Anzumerken ist noch, dass wir uns in den verschiedenen Familien, die wir kennenlernen durften immer sehr wohl gefühlt haben.

Die Gastfreundschaft ist umwerfend herzlich und allumfassend. Wir hatten immer eine tolle, unbeschwerte und unvergessliche Zeit und haben viel gelacht.

Voodoo-schwarze Magie-Animismus-Fetisch

Fälschlicherweise werden die Naturreligionen Westafrikas als Animismus bezeichnet, ein Begriff, der sich ausschließlich auf die Verehrung von Seelen bezieht (so steht es im Reise-Know-How Westafrika). Viele traditionelle afrikanischen Naturreligionen beinhalten jedoch die Vorstellung eines Haupt-, Hoch- bzw. Schöpfergottes. Die Seelen und Geister sind nur ein Teil des komplexen Glaubensgebäudes, das je nach Land und Kultur auch immer wieder variiert.

 

Weiter heißt es im Reise-Know-How: “Die “ursprüngliche” Welt der Afrikaner ist erfüllt von einer Vielzahl von Göttern und Geistern jeder Art, denn für die Afrikaner sind unsichtbarer Mächte ebenso real wie alltägliche Gegenstände. Oberstes Gebot ist es, die Harmonie der kosmischen Kräfte aufrechtzuerhalten und zu respektieren. Fetischmeistern, Zauberern oder Medizinmännern obliegt es, die kosmische Harmonie durch Rituale wiederherzustellen.”

 

Dies wird keine wissenschaftliche Abhandlung über Naturreligionen (obwohl das Thema sehr interessant ist). Das würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

 

 

Wichtig für unsere erste Bekanntschaft mit den Göttern ist aber vielleicht folgenden Information:

Gottheiten der dritten Stufe (oder auch Clan-, Dorf- oder Familiengottheiten, Gottheiten für einzelne Individuen):

Sie sind bei den Menschen geblieben, um ihnen bei den täglichen Schwierigkeiten zu helfen. Man findet sie in der Natur, in Naturelementen oder in Objekten (wie z.B. Bäume, Steine,…), wo man sie verehren kann. “Aus der ihnen geopferten Nahrung beziehen diese Gottheiten die Energie, die dazu notwendig ist, die Welt zu erhalten, die Naturelemente zu beherrschen und die Ordnung zu bewahren. Diese untergeordneten Gottheiten sind den Menschen in sofern ähnlich, dass sie ähnliche Charakterzüge haben. Die Riten sollen sie –je nach Bedarf- beschwichtigen oder anstacheln.” (Reise-Know-How)

Fetischpriester bannen niedere Geister in einen profanen Gegenstand, der dann zum Fetisch (Symbol) wird. Durch diesen Fetisch hat er die Macht den darin wohnenden Geist zu beschwören. Auch diesen Geistern muss man ständig opfern, damit sie kein Unheil anrichten.

 

 

Von unserem auf die Bijagos Inseln ausgewanderten Spanier sein lebendig und sehr lustig erzähltes Erlebnis:

Melchior erklärt, dass er es mit seinem erfolgreichen, kleinen Restaurant nicht immer leicht in der Dorfgemeinschaft hat, da diese gerne am Profit beteiligt sein möchte. Eines Tages macht man ihm klar, dass auch er auf die Gunst der Götter angewiesen sei und lädt ihn zu einem Ritual ein. Da muss er dann wohl hin…

Die wichtigsten Männer und Frauen des Dorfes sitzen gemeinsam mit dem Spanier in einem Kreis zusammen. In der Mitte wird ein Huhn geopfert. Das kopflose Federvieh rennt direkt auf Melchior zu und springt ihm auf die Brust, was von den Dorfbewohnern positiv zur Kenntnis genommen wird. Wird er doch somit von den Göttern akzeptiert. Melchior hingegen hat sich von dem Schrecken erst am nächsten Tag erholt und sein blutverschmiertes T-Shirt entsorgt.

 

So weit nun halbwegs integriert wird er zur nächsten Zeremonie eingeladen. Vor einem Stück vertrocknetem Holzstück sitzend erklärt der Clanchef, dass der Gott (mit einer bedeutungsvollen Geste zeigte er auf den Ast) hungrig sei.

“Oh, he is hungry?”, meint Melchior mit gespielter, sorgenvollen Miene und ahnt nichts Gutes. “That´s not good. What can we do? God can´t be hungry….tststs.”

Reis würde den Hunger schon stillen, wird ihm gesagt.

“And how many rice would this God need?”

Nun ja, so 20 Sack (à 50 kg Reis) wären schon gut.

“20 ???”, und dabei reißt er die Augen auf und gestikulierte wild um sich. “This God is very hungry. What about 2 ? That´s plenty for one God.”

Man einigte sich auf 5 Sack, da Melchior ja sicherlich nicht den Zorn dieses Gottes auf sich und sein Restaurant ziehen wolle……

 

Wenige Monate später wird er wieder eingeladen. Wir haben Durst, heißt es da vom Clanchef.

Melchior: “Ah, YOU are thursty. Tststs.”

Ähm, nein. Die Götter selbstverständlich.

Diesmal wohnen sie (wohl gleich mehrere) in einem alten Baumstamm. Sie wollen Palmwein und zwar viel davon. Aber auch hier wird wieder verhandelt und man wird sich einig, dass die Götter sicherlich mit 120 Litern zufrieden seien.

 

Melchior hat kein Problem damit, die Dorfgemeinschaft an seinem Gewinn teilhaben zu lassen. Teilen ist hier üblich. Doch wenn es überhand nimmt, kann er auch nicht mehr so gut damit umgehen. Verärgern sollte man die Einheimischen aber sicher nicht, meint er noch, doch auf der Nase herumtanzen lässt er sich auch nicht. Diese Gratwanderung hat er bisher immer gut hingekriegt.

 

 

Schwarze Magie

Reise-Know-How Westafrika meint hierzu: “Von magischen Praktiken ist dann die Rede, wenn der Mensch mit Kräften, die eher der Unordnung als der Ordnung angehören, seinen Willen erzwingt, um dem normalen, oftmals unvorteilhaften Leben zu entgehen.” Was dem einem nützt, schadet dann leider oft dem anderen. Mit Hilfe von Zaubermitteln und Symbolen wird versucht, den Verlauf der Dinge zu modifizieren.

 

Eine Österreicherin, die lange mit einem Senegalesen verheiratet war und in der Casamance (Senegal) zu Besuch ist erzählt:

“Ich liebe Senegal und würde gerne hier wohnen. Doch die Einheimischen sind sehr eifersüchtig und neidisch. Ein Leben hier wäre nur möglich, wenn ich mich dem Standard des Dorfes anpassen würde, womit ich größtenteils kein Problem hätte. Sobald aber auch nur ein bisschen westlicher Luxus z.B in Form eines Solarpanels auftaucht, hätte ich ein Problem. Schwarze Magie…!!”

Am nächsten Morgen besucht sie uns erneut. Ich komme gerade aus der Dusche und kämme mir die Haare. In meinem Kamm bleiben einige Haare hängen. Wie üblich reinige ich meinen Kamm und lasse die Haare vom Wind wegtragen. Wir sind ja in der Natur.

Die Österreicherin ist geschockt. Niemals solle ich das wieder tun. Auch solle ich keine abgeschnitten Fingernägel unachtsam “herumliegen” lassen. Auch meinen richtigen Namen soll ich niemandem verraten, keine Wäsche nachts draußen hängen lassen und aufpassen, wenn ich mit Didi im Meer schwimmen gehe.

Das ist viel auf einmal. Ich frage verdutzt nach, weshalb das alles so schlimm ist.

“Schwarze Magie”, sagt sie, “ist hier allgegenwärtig.”

“Aha. Ok.” Ich weiß nicht genau, wie ich darauf reagieren soll und warte auf weitere Erklärungen. In welche Richtung wird dieses Gespräch wohl gehen….

“Mit deinen Haaren, Fingernägeln, Namen, Dinge, die du vielleicht verschenkst, also allem Persönlichen könnten sie “etwas anfangen”…(bedeutungsvolle Pause)”

“Und was könnten “sie” (wer jetzt?) damit “anfangen” ?”

“Nun, natürlich nicht alle, aber viele Einheimische würden gerne nach Europa gehen. Eine oder einen Weißen zu heiraten ist da eine sehr gute Möglichkeit.”

Gut, so weit haben wir auch schon Erfahrungen gesammelt und schier endlose Diskussionen geführt, dass in Deutschland zu leben nicht (mehr) unbedingt so erstrebenswert ist. Klima, soziale Strukturen und Lebensumstände würden unserer Meinung nach den meisten familien- und naturverbundenen Afrikanern nicht gefallen. Sie würden sich einfach nicht wohl fühlen. Glauben wollte uns das zwar bisher niemand, aber wir haben wenigstens versucht, das Bild vom Schlaraffenland etwas zu korrigieren.

Zurück zu meinen Haaren und Fingernägeln und dem Punkt “etwas anfangen”:

“Damit (mit allem Persönlichen) erhalten “sie” Macht über dich und können so zu ihrem Ziel gelangen. Schwarze Magie kann sogar bis zum Tod führen. Du solltest nicht so leichtfertig damit umgehen.”

Ich staune und fühle mich nicht mehr so wohl, möchte das Thema wechseln und komme auf die Wäsche zu sprechen. Ich habe tatsächlich noch nie beobachtet, dass Wäsche hier über Nacht draußen hing. In der Zebrabar (Nordsenegal) haben mir die Frauen, denen ich meine Wäsche zum Waschen gegeben hatte, diese teilweise sogar noch feucht vor Sonnenuntergang wieder zurückgebracht. Ich dachte, es sei wegen der Mangofliege. Von der hat uns ein deutsches Reisepaar erzählt. Diese Fliege würde nachts ihre Eier in die feuchte Wäsche legen. Zieht man sie dann an, wandert das Ei unter die menschliche Haut. Dort entwickelt sich eine Larve. Die Made schlüpft dann munter nach einigen Wochen aus. Das Paar meinte noch, dass das eine saubere Sache sei, denn nach dem Ausschlüpfen würde nichts weiter im Körper verbleiben. Keine Krankheit oder so was… “Äh…ok, auch Recht.”

In diesem Fall geht es aber nicht um die Mangofliege, sondern um schwarze Magie. Hm, doch schon wieder.

“Jemand könnte ja nachts eines deiner Wäschestücke wegnehmen, damit etwas anfangen und, von dir unbemerkt, wieder hin hängen”, meint sie.

Schon wieder dieses “etwas anfangen” und immer diese vagen Andeutungen, ohne genauer zu erklären. Nun denn… Jetzt will ich aber doch noch wissen, weshalb ich beim Schwimmen im Meer mit Didi aufpassen soll.

“Hast du noch nicht bemerkt, dass sobald du und Didi ins Wasser gehen auch ein Schwarzer ins Wasser geht?”

“Nö, eigentlich nicht”, denke ich mir, frage aber: “Was ist daran schlimm?”

“Sie wollen zwischen euch gehen.”

“Hä, wie jetzt?”

“Sie wollen euch als Paar trennen, damit “sie” nach Deutschland kommen.”

“O.k. und das tun sie im Wasser”, denke ich mir, innerlich meinen Kopf schüttelnd und gar nichts verstehend.

Ich nehme die restlichen Haare aus meinem Kamm, werfe sie in unseren! Mülleimer, der sicher in unserem! Auto steht und sie zieht zufrieden von dannen.

 

Es gibt mit Sicherheit mehr zwischen Himmel und Erde, als die Schulweisheit erklärt, hat meine Oma immer gesagt. Aber das ist mir dann doch zu viel Panikmache.

 

Kurz nach dem Schreiben dieses Berichts wache ich mitten in der Nacht auf. Ich träume nicht. Sicher nicht! Ich höre eine mir bekannte Stimme, die sagt: “Germany, germany. This is for me. I m jealous.”

Das stimmt mich dann doch nachdenklich und ich Suche am nächsten Morgen den Unterboden unseres Autos nach Drogen, denn die besagte Person weiß, dass wir heute über die Grenze nach Gambia fahren wollen. Ich finde nichts. Beim Abschied kann mir dieser Mensch aber nicht in die Augen schauen…

Jungs und Autos

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Ein polnischer Junge war von unserem in einer Stadt geparkten Auto so fasziniert, dass er es mit viel Liebe abmalte. Als wir zurück kamen, stürzte seine Mutter mit Kind und Bild auf uns zu und zeigte voller Stolz das gelungene Werk. Die Augen des Jungen strahlten vor Glück, als er  auf den Fahrersitz Platz nehmen durfte!

Geschichten und so was

Die Laus im scharlachroten Lippenstift

Wie ein Parasit zum begehrten Farmtier für die Färbeindustrie wurde
Eigentlich sind sie nur Saft saugende Parasiten, doch mit Cochenille- und Kermesläusen lassen sich wasserlösliche, bitter schmeckende, leuchtend rote Farbstoffe herstellen. Das Farbspektrum reicht vom Karmin- bis zum Scharlachrot. Früher auf riesigen Kakteenfarmen gezüchtet, finden sich heute die zermahlenen Läuse nur noch in einigen natürlich gefärbten Stoffen und Lebensmitteln wie Campari und Lippenstift wieder.

Früher als Farbstoff heiß begehrt findet das aus der Kermeslaus gewonnene intensive Rot heute nur noch in Lippenstiften, Gummibärchen und Campari Verwendung.

Schon in der Bibel wird sie als „Scharlachbeere“ erwähnt, doch in Wirklichkeit ist sie ein Tier: die Kermeslaus. Sie lebt im Mittelmeerraum als Parasit auf der Kermeseiche. Mit ihr färbten die Ägypter, Griechen und Römer feine Stoffe wie Wolle und Seide sowie Leder in einem herrlichen Rot. Für grobe Stoffe tat es auch das billigere, weniger farbintensive Krapp aus der gleichnamigen Pflanze. Denn ähnlich wie das Purpurrot konnten sich nur wenige diesen leuchtenden Farbton leisten, da für einen Mantel oder ein Kleid Tausende der stecknadelkopfgroßen Schildläuse eingesammelt werden mussten – eine sehr zeitintensive Arbeit, da dazu viele Kermeseichen nach den Läusen abgesucht werden mussten. Die Kermesläuse wurden dann abgepflückt, in der Sonne getrocknet, gemahlen und über Nacht in Wasser eingeweicht.
Einen richtigen Boom erlebte das Karminrot mit der Eroberung Amerikas durch die Spanier. Sie brachten ab 1532, nach der Unterwerfung der Azteken, die amerikanische Cochenillelaus von Mexiko nach Europa. Und die auf den Opuntien genannten Feigenkakteen lebende Verwandte der Kermeslaus entwickelte sich neben Gold und Silber zum wahren Exportschlager der Spanier. Mit ihrem höheren Farbstoffgehalt verdrängte die Cochenillelaus bald die heimische Kermeslaus.
Ab 1824 wurden sogar auf den Inseln Lanzarote und Fuerteventura eigens Kakteen für riesige Lausfarmen gepflanzt. Noch im Jahr 1870 exportierten die Kanarischen Inseln 3.000 Tonnen Cochenille. Mit der Entdeckung der künstlichen Farbstoffe brach der Läusemarkt jedoch zusammen. Inzwischen ist die Cochenillelaus auf den Kanarischen Inseln gemeinsam mit ihren stacheligen Wirtspflanzen überwiegend verwildert.

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Die eigenen Ansprüche auf einer Langzeitreise

Je länger man unterwegs ist, desto geringer werden die Ansprüche, die man stellt. Hatte ich anfangs noch den Wunsch auf einem Campingplatz eine saubere abschließbare Dusche mit warmen Wasser zu bekommen, in der bestenfalls sogar ein Haken war, an dem man seine Kleider aufhängen konnte reicht mir heute inzwischen schon wenn Wasser aus irgendeinem Rohr herausplätschert oder zumindest ein Plastikeimer mit Wasser rumsteht, den man sich über den Kopf gießen kann.
Die Instandhaltungswut der Europäer hat der gemeine Afrikaner nicht im Blut. Um genau zu sein existiert dieses Wort nicht in seinem Wortschatz.
Einen Duschkopf der abfällt lässt man liegen bis ihn einer entnervt aus der Dusche kickt. Wenn Ein Abfluss verstopft ist merkt man das ja eigentlich gar nicht, weil das Wasser auch so irgendwohin abläuft und eine Duschtür, die aus den Angeln fällt lässt man halt einfach offen stehen….und da man ja sowieso nackt in aller Öffentlichkeit in der Dusche steht kann man sich auch einen Haken für die Kleider sparen. Anziehen geht auch draußen im Freien vor der Dusche.
Warum also sinnlos Kleinstbeträge in Instandhaltung einsetzen, wenn die Welt sich auch so dreht? Alles wird solange benutzt bis es mit großem krawumm zusammenbricht, auseinanderfällt oder gar explodiert. Und dann bleibt es liegen…..
Ein Stromgenerator, der den ganzen Tag und die halbe Nacht in keine 10m Entfernung neben einem rappelt lernt man zu ignorieren ebenso wie eine Getriebeöldose im Terassenbereich eines  Restaurants die sicher schon Monate hier liegt um auf den heftigen Windstoß zu warten der sie zum Nachbarn befördert.
Kühe laufen ungeachtet über den Campingplatz und scheißen alles voll…..was solls. Wir wollen ja alle in der Natur sein.

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