Osborne Dam

17.4.2018

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Kurz vor dem Pass, auf der südöstlichen Seite des Damms finden wir dieses schöne Plätzchen und wähnen uns alleine. Durch die buschige Vegetation sehen wir jedoch nicht, dass wir buchstäblich umringt sind von kleinen Hütten. So kommt es wie es kommen muss. Ein Besucher nach dem anderen schaut vorbei und sie geben sich die “Klinke” in die Hand. Für Stunden haben wir Unterhaltung.

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Wir sind aber durchaus entspannt, da in Simbabwe die Konversation auf Augenhöhe verläuft und wir interessante Gespräche führen.

Morgen ist der Tag der Unabhängigkeit und wir fragen, ob der groß gefeiert wird. Zurückhaltung und Nachdenklichkeit mit vorsichtig formulierten Antworten sind die Reaktion. Hier werden sie nicht feiern, da die Vorteile, die mit der Unabhängigkeit kommen sollen, bisher noch nicht eintrafen. Dies wären: Arbeitsplätze, eigene im Ausland anerkannte Währung, Gesundheitsversorgung, Infrastruktur…

Im Moment ist noch keine Veränderung spürbar. Mugabe ist weg, die Partei ist aber noch die gleiche. “Same bus, different driver.” Heißt es hier. Alle sind auf die Wahlen im Herbst diesen Jahres gespannt.

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In der Hauptstadt Harare

12.4.2018

Eigentlich sind Städte ja nicht so unser Ding.

Harare ist anders, als die bisherigen afrikanischen Städte. Die Grundstücke sind groß und mit üppigen Gärten versehen. Das Klima ist angenehm und in den Wohnvierteln von Luftverschmutzung nichts zu spüren. Sauber, geordnet, angenehm. Die Fußgängerzone verblüfft. Hier lässt es sich leben.

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Harare s Haupt- und Nebenstraßen:

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Wir besuchen Coral (die wir beim letzten Mal schon kennen gelernt haben – Nyamoro Farm) und deren Freund Cullen und verbringen ein paar super schöne Tage zusammen. Wir erfahren viel über die bewegte Vergangenheit Simbabwes und die vielen Einzelschicksale. Lighty, der Hund links im Bild, der seinen Namen bekommen hat, weil Coral ihn neben einer Ampel (traffic light) gefunden hat, wächst uns ebenfalls sehr ans Herz. Fast hätten wir ihn mitgenommen. Zwinkerndes Smiley

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Jeder Tag in Simbabwe ist ein Abenteuer. Nichts läuft so richtig glatt. Man muss immer irgendwie improvisieren. Oft ergeben sich daraus aber schöne zwischenmenschliche Begegnungen. Trotz –oder gerade wegen- dieser Hürden lieben die beiden ihr Land und würden nirgends woanders leben wollen. “Zu viele Regeln in anderen Ländern”, meinte Cullen und erzählt von seiner Erfahrung in Australien. Er hat dort für vier Jahre studiert und gearbeitet und fuhr an einem Wochenende mit seinen Freunden an den Strand. Sie wollten sich gegenseitig im Sand vergraben, wie man das eben so macht und begannen ein Loch zu graben. Wohlgemerkt an einem öffentlichen Strand. Der “lifeguard” bemerkte dies und meinte, dass sie das Loch sofort wieder zubuddeln müssten. Es sei verboten, Löcher am Strand zu graben. Verboten?? Selbst nachdem alle Beteiligten versicherten, das Loch nach der Aktion wieder zu zuschaufeln, verweigerte der “Bademeister” seine Zustimmung. “Ach ja, habt ihr euch eigentlich mit Sonnencreme eingeschmiert?”, fragte er noch und das war dann das “Aus” für Australien und das “Ja” für Afrika. Cullen sagte: “Zu viele Regeln in Australien. Ich möchte leben, nicht einfach nur existieren.”

Coral hat ihre Bilder in einer Galerie erfolgreich ausstellen können, was mich sehr für sie freut. Das Mädel wird noch berühmt. Zwinkerndes Smiley

Wir werden von den beiden sehr verwöhnt. Jeden Abend kochen wir gemeinsam und quasseln bis spät in die Nacht. Schade, dass sie so weit weg wohnen. Es könnte sich sicherlich eine tolle Freundschaft mit den beiden entwickeln.

Freitag abends findet bei einem Nachbarn eine Art “Biergarten” statt. An Ständen kann man leckeres Essen kaufen. Getränke werden selbst mitgebracht. Der Eigentümer des Hauses mit dem hier üblichen großen Garten hat finanzielle Probleme und “vermietet” seinen Garten für eben diesen Anlass, um sich ein bisschen dazuzuverdienen. Das ist hier erlaubt, wird von den Nachbarn toleriert und alles ist gut. Die Stimmung ist friedlich und angenehm. Eine tolle Idee, die von den Städtern gut angenommen wird. 

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Weil durch die Vertreibung der Farmer (fast alle Farmer waren Weiße, die um die Jahrtausendwende zur “unerwünschten Person” erklärt wurden) aus dem “Brotkorb Afrikas” ein Land wurde, das kaum mehr etwas produziert und deshalb alles importiert werden muss, sind die Preise extrem hoch. Hier Beispiele aus dem Supermarkt:

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Da müssen wir wohl auf so einiges verzichten…

Bulawayo und Matobo NP

9.4.2018

Burke s Paradise ist ein echter Tipp zum Übernachten in Bulawayo. Von hier aus möchten wir am nächsten Tag früh morgens in den Matobo NP, bekannt für seine Gesteinsformationen und Höhlenmalereien, aufbrechen.

Das Erwachen kommt am Eingangstor:

15 US pro Person plus 10 US für das Auto. 10 US pro Person für die Besichtigung er Höhlen plus 10 US pro Person für den Besuch von Cecil Rhodes Grab. Camping wäre 27 US für uns beide. Die Antwort ist klar: Nein danke.

Nach kurzem Studium der Landkarte nehmen wir die Hauptstraße nach Ketse und fahren somit kostenlos auf der öffentlichen Straße durch den Park. Keine Ahnung, ob die Landschaft hier so viel anders ist, wie im gebührenpflichtigen Teil des Parks. Wir sind auf jeden Fall begeistert.

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Weiter südlich an der NP Grenze gibt es die Höhle Silozwane, die außerhalb des Nationalparks liegt. Es wird ein bisschen holprig, die Wege werden enger, führen durch hübsche Landschaft und Dörfer. Nach kurzer Wanderung –immer den grünen Pfeilen nach- erreichen wir “unsere” Höhle mit wunderschönen Zeichnungen der San. Wir sind ganz alleine und genießen die Ruhe, die Aussicht und die meterhohen und auch die klitzekleinen Malereien.

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Wildhunde

8.4.2018

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Wildhunde fehlen uns noch auf der “Liste” der Tierbeobachtungen. Die scheuen Tiere sind nicht leicht zu entdecken und man braucht sehr viel Glück, um sie in freier Wildbahn zu sehen. Auf unserer Fahrt in den Süden kommen wir an der Painted Dog Conservation Area vorbei und entscheiden uns mit dem Einverständnis des Nachtwächters auf dem Parkplatz zu übernachten. Er meint noch, dass es hier Löwen gibt und falls wir Probleme haben bräuchten wir einen Plan. Er schlägt vor, dass wir im Notfall kurz hupen. Er weiß dann Bescheid, dass wir Hilfe brauchen und kommt. So süß! Das Informationszentrum beeindruckt mit vielen Details und einer liebevoll gestalteten Ausstellung.

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Hier werden durch Wilderei verletze Tiere wieder aufgepäppelt. Durch den Zaun hindurch sehen wir den gefleckten Hund mit den runden Micky Maus Ohren ganz nah.

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Auf dem Rückweg kann man leckere Raupen vom Baum pflücken. Einmal kurz angebraten, dann kitzeln die Haare auch nicht mehr so und rein in den Mund. Zwinkerndes Smiley

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Victoria Wasserfälle nach der Regenzeit

6.4.2018

Zum zweiten Mal fahren wir über Kazungula nach Simbabwe ein. Die Grenze ist “busy” wie üblich. Diesmal im Nieselregen. Wir warten –wie beim letzten Mal- ca. zwei Stunden, bis wir unsere Visa und das Carnet abgestempelt bekommen.

Kurz nach der Grenze vermissen wir die erste Polizeikontrolle. Hier waren sie besonders “scharf”, da aus neu ankommenden noch unwissenden Touristen das meiste Geld heraus zu holen ist. Wir schieben die Abwesenheit der Polizei auf das schlechte Wetter. Doch wie sich später herausstellt, hat sich nach dem Machtwechsel im November letzten Jahres hier Grundlegendes geändert. Sehr zur Freude der Touristen. Smiley Auf unserer gesamten Strecke durch Simbabwe sehen wir vier Polizeikontrollen, in Harare keine einzige, und durch jede werden wir freundlich durchgewunken. Der Nachteil ist, dass die Einheimischen –nun einmal “losgelassen”- sich kaum mehr an Verkehrsregeln halten. Außerdem werden die eigentlich schon schrottreifen Autos von irgendwo wieder hergeholt und fahren nicht gerade TÜV geprüft wieder auf öffentlichen Straßen. Letztes Jahr noch hat sich ein Polizeibeamter bei VAnGO unters Auto gelegt, um das Lenkradspiel zu prüfen!! Technischer Check kostenlos am Straßenrand. Zwinkerndes Smiley Heute sind wir uns nicht sicher, ob jedes Auto mit funktionierender Bremse unterwegs ist! Leider haben auch viele Polizisten ihren Job durch den Machtwechsel verloren…

Wir kommen also unbehelligt in Victoria Falls Stadt an und campen auf unserem “Stammcampingplatz”, von dem die Fälle gut zu Fuß erreichbar sind. Klatschnasse Touristen begegnen uns. Der Sambesi führt jetzt nach der Regenzeit das meiste Wasser. Diesmal verzichten wir darauf den teuren Eintritt zu bezahlen (ich bezweifle, dass man die Augen bei dem Spritzwasser weit genug aufbekommt, um etwas zu sehen) und bewundern die Gischt von der Brücke und dem Victoria Hotel aus. Wir sind erstaunt, über die Wassermassen. Die Fälle sind hinter der Gischt kaum zu erkennen.

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Der Blick vom Lookout Cafe:

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Der Heizer dieser alten Dampflok lädt uns spontan ein, einen Blick in die Lok zu werfen. Stolz zeigen und erklären uns Heizer und Lokührer die verschiedenen Hebel und Seilzüge. Sie fragen, in welche Richtung wir nach unserem Besuch gehen und als wir sagen, dass wir nur ziellos durch die Gegend laufen, nehmen sie uns die paar Meter von der Wasserfüllstation bis zum Bahnhof mit.

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