Bei den Hamer zum Bullensprung

26.12.2019

Kaum im Mango Camp angekommen lernen wir Rouven und seine Freundin Marga kennen. Zwei super nette junge Menschen. Sie sind mit einer italienischen Reisegruppe unterwegs und laden uns sofort ein am nächsten Tag mit ihnen zum “Bullensprung” zu fahren. Es sei alles schon organisiert, wir müssten lediglich die Hamer und den Tour Guide bezahlen. Die Chance nehmen wir sofort wahr, denn diese Zeremonie soll angeblich nicht für Touristen inszeniert sein und findet somit nicht jeden Tag statt.

Hier seht ihr eine Frau der Hamer. Sie fegt täglich den Campingplatz.

Silvana ist in der 3. Generation in Äthiopien und lebt in Addis. Eine ganz ganz Liebe, die uns zu sich nach Hause einlädt:

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Zweck des Festes ist die Mannwerdung eines einzigen Jungen. Ihm zu Ehren versammeln sich die Bewohner verschiedener umliegender Dörfer. Vor dem Bullensprung, bei dem ca. 10 Kühe Seite an Seite in einer Reihe aufgestellt werden, über die dann der junge Mann “springt” (er springt lediglich auf die erste Kuh und rennt dann über die anderen), findet das “Auspeitschen” der Frauen statt. Die Frauen provozieren die Männer und “bitten” somit um Schläge. Je mehr die Frau aushalten kann oder den Mann nach einem Hieb gar auslacht, umso begehrter ist sie. Angeblich versuchte die Regierung dieses Ritual zu unterbinden, doch die Frauen fordern es wohl ein. Hm… das können wir erst mal nicht glauben. Doch einmal beobachte ich, wie ein Mann nur halbherzig seine Peitsche benutzt. Die geschlagene Frau dreht sich nach dem Hieb angewidert weg, nach dem Motto “was sollte das denn”? Die Rücken der Frauen bluten und sehen furchtbar aus.

Doch bevor wir all das erleben dürfen, haben wir eine Stunde Fahrt vor uns. Wir überqueren einen Trockenfluss und kurz darauf regnet ist wie aus Eimern. Unsere Herzen sinken, denn wir denken, dass die Zeremonie nun ins Wasser fällt. Unser Guide erklärt uns, dass wir zurück zum Fluss und auf die andere Seite müssen, um abzuwarten, ob er sich mit Wasser füllt. Falls ja, wäre es unmöglich ihn später zu durchfahren, da der Sand sich in Schlick verwandelt und man unweigerlich stecken bleibt. Mit uns warten einige andere Fahrzeuge. Manche drehen nach einer Stunde um. Doch unsere Jungs telefonieren fleißig mit den Hamer. Dort hat es bald aufgehört zu regnen und sie werden die Zeremonie heute noch abhalten. Wir fahren. Smile

Nachdem wir unsere Autos abgestellt haben müssen wir noch eine halbe Stunde laufen. Wir hören die Hamer schon singen und tanzen und in ihr Horn blasen. Plötzlich zieht mich eine Hamer Frau in die Mitte der auf- und ab hüpfenden Frauen und ich muss mitmachen. Wer mich kennt, weiß wie gerne ich im Mittelpunkt stehe…Confused smile Erst bei Sonnenuntergang sind die Kühe soweit gebändigt, dass der zum Mann werdende Hamer drüber springen kann. Mehrmals tut er das mit Leichtigkeit. Bravo!

Für uns war es eines der Highlights in Afrika.

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