Wir fahren wieder von Guinea Bissau aus zurück nach Senegal, weil wir nicht länger als 4 Wochen in Guinea Bissau bleiben dürfen und weil wir noch die Casamance anschauen wollen. Dazu hatten wir noch nicht genügend Gelegenheit und das Klima, das nun an der Küste etwas kühler ist lädt auch dazu ein.
Bei der Einreise in den Senegal machen wir eine ganz andere Erfahrung als bisher. Am Stoppschild angelangt, steht der Polizeibeamte von seinem Plastikstuhl auf, nimmt ihn in die Hand und läuft langsam von uns weg!?!?
Was ist nun los???
Ich steige, mit meinen Papier in der Hand, aus und laufe ihm hinterher. Er schaut mich streng an, deutet auf seine Armbanduhr und macht mir klar dass nun Pause ist. Seine Kollegen sitzen alle schon unter einer Art Pavillon und 2 Frauen haben ihnen Essen in einer Schüssel gebracht.
“Na das kann ja heiter werden”, denke ich so bei mir und befürchte eine 2 stündige Zwangspause hier an der Grenze. Und das bei knapp 40 Grad im Schatten
Der Typ macht also wirklich Ernst damit und als ich ihn wohl etwas verdutzt ansehe, lädt er uns direkt zum Essen ein.
Na das ist ja cool! Aber nachdem wir eh gerade eben erst leckere Sandwich gekauft haben, holen wir diese aus dem Auto. Wir wollen ihnen ja nichts wegessen. Im Nachhinein erfahren wir, dass unser Verhalten nicht sehr höflich war. Wir hätten einen Löffel essen und dann dankend ablehnen sollen. Gar nichts zu kosten bedeutet, dass man dem Gastgeber nicht traut. Er könnte ja Gift unter das Essen gemischt haben… (siehe auch unter Geschichten “schwarze Magie”)
Alle sind sehr freundlich und man bringt uns sofort 2 Stühle.
Während der Pause haben einige Mopedfahrer die geschlossene Schranke umfahren und sind hinter dem Grenzhäuschen vorbeigeknattert……man kennt sich scheinbar, denn ihnen wird keine Beachtung geschenkt beim “illegalen” Übertreten der Grenze. Die Pause dauert auch wider Erwarten nicht lange und nun zeigen wir mal europäische Gelassenheit und essen erst mal fertig, bevor wir uns an die mittlerweile wieder geöffnete Grenze machen. Da man uns nun “kennt” geht alles ganz flott und wir haben viel Spaß mit den Jungs.
Zum Abschied schenken wir ihnen ein paar Teebeutel aus Deutschland, als Abwechslung zum extrem starken grünen Tee, der hier üblicherweise getrunken wird.
Ca. 500 m nach der Grenze werden nochmal alle Papiere kontrolliert von einem, der nicht beim Essen dabei war.
Er macht uns klar, dass er auch nach Drogen suchen will und nun unser Auto durchsuchen wird. Er schaut dann kurz durch die geöffnete Seitenscheibe der Beifahrertür aufs Armaturenbrett und meint. “It is too hot today to work…..you can go!
Na das lassen wir uns natürlich nicht zwei mal sagen und geben Gas.
Unsere beste Grenzerfahrung bisher auf der Reise. So darf es gerne weitergehen.