6.11.2017
Der Grenzübergang Caledonspoort ist wohl der schnellste und angenehmste bisher. Pässe stempeln: 3 Minuten. Carnet stempeln: 2 Minuten. Für Lesotho muss man eine Roadtax bezahlen, was auch innerhalb von 10 Minuten erledigt ist. Der erste Eindruck von Lesotho ist sehr angenehm. Freundliche Menschen.
Der zweite Eindruck ist dann dieser hier:
Ui, was geht denn hier ab? Vermummte Menschen, die uns an den Gehilfen des Sensemanns erinnern. Oder an die die Seele aussaugenden grauen Gestalten aus Harry Potter. Oder doch eher Sandmenschen aus den Star Trek Filmen?
Nein, es ist die Berufsbekleidung der Schäfer. Sie tragen Gummistiefel, eine Decke um die Schulter und –trotz des warmen Wetters- eine Art Motorradsturmhaube.
Sie beaufsichtigen Mohair Ziegen und ihre Schafe bei Wind und Wetter.
Am Sonntag werden die Gummistiefel auf Hochglanz geputzt und die schön gemusterte Decke herausgeholt. Man präsentiert sich im Dorf und auch die Mädels machen sich schick. Ob sie wohl von einem Schäfer träumen? Ich stelle mir deren Füße vor, die tagtäglich ohne Strümpfe ins Kleinbiotop Gummistiefel gesteckt werden….
In Leribe tanken wir voll, denn hier ist der Diesel billiger, und fahren bei bestem Wetter Richtung dem 3090 m hohen Mafika-Lisiu Pass.
VAnGO ist solche Höhen nicht gewohnt und dann passiert es. Es dampft mächtig aus der Kühlerhaube. VAnGO ist heiß zu heiß. Den kompletten Pass hinauf hatten wir so starken Rückenwind, dass der Motor nicht gekühlt wurde. Der Lüfter sprang nicht an und somit kocht das Kühlerwasser.
Beim Lookout füllen wir Wasser nach.
Wir beschließen, es für heute gut sein zu lassen. Doch hier oben bläst ein seeeehr kalter Wind. Ein Stückchen bergab finden wir eine nette Wiese, auf der wir 14 Liter Wasser ins Kühlersystem von unserem Auto nachfüllen. Die Bedenken wachsen. Hat der Motor das überlebt? Wir schlafen beide schlecht. Didi denkt an …. und ich überlege mir, wie man unser Auto über die Berge wohl aus Lesotho wieder heraus transportieren kann.
Doch VAnGO ist der Beste! Er springt morgens ohne Probleme an. Kein weißer Rauch, keine Blubberblasen im Wasser. Die Kopfdichtung hat die Tortur also überlebt. Unendlich erleichtert und immer noch bei blauem Himmel geht es weiter.
Hübsch wie man hier in die Wellblechhütten schmucke Holztüren einbaut.
Auffällig sind die Toilettenhäuschen, die alle gleich aussehen. Ob hier wohl wieder einmal ein Hilfsprojekt am Werke war?