Boston T Party bei Howick

Sue und Rory gehören definitiv zu den nettesten Menschen, denen wir auf unserer Reise begegnet sind. Didi ist Rory von der ersten Minute an sympathisch. Didi sagt zu mir: “Das ist ein Schrauber. Und es ist ein guter. Das sehe ich.” Und er hat recht. Gleich am ersten Abend wärmen wir uns in deren Bar mit ein, zwei Sherry auf und quasseln bis spät in die Nacht. Rory fährt hard Enduro, wie Didi und zum Glück finden die Männer das erst später am Abend heraus, denn damit ist das Gesprächsthema ja klar. Sue und ich tauschen Blicke und sind uns einig. Winking smile

Rory bietet Didi an, mit der KTM am nächsten Tag eine Runde zu drehen. Ich werfe ein, dass ich wohl südafrikanische Krankenhäusern dem Rest von Afrika vorziehen würde, doch das muss nicht sein. Rory stimmt mir zu. Er meint, dass wir unsere kulturellen Erfahrungen bestimmt nicht im Krankenhaus machen möchten. Wenn du kein Zulu sprichst, wirst du von den Schwestern nicht beachtet. Und wenn du kein Zulu verstehst, kann es sein, dass du mit einem anderen Patienten verwechselt wirst und die falschen Medikamente bekommst. So gerade einem Freund von ihnen passiert. Er bekam eine Insulinspritze, obwohl er kein Diabetiker ist. Die Schwester schwor in Zulu dem Arzt, dass die Untersuchungen gemacht wurden und er definitiv Insulin bekommen muss. Die Ehefrau des Patienten war gerade anwesend, versteht Zulu und war außer sich. Rory zieht sein Angebot zurück – zum Glück. Winking smile

Da die beiden sich aber so gut verstehen, darf Didi hier seine Blattfederbuchsen reparieren. Das wäre auch überall möglich gewesen, doch ist es gut zu wissen, dass einem jemand im Notfall vernünftiges Werkzeug ausleihen kann.

Wir fangen um 8 Uhr mit der Arbeit und haben bis um 13 Uhr die Blattfeder ausgebaut, die alten Buchsen raus- und die neuen wieder reingepresst. Alles in Handarbeit mit fantasievollem Werkzeug. Die letzten drei Stunden verbringt Didi damit die allerletzte Schraube reinzufriemeln. Ich stelle Didi in den Schatten. Wortwörtlich. Die Sonne blendet ihn, wenn er unter dem Auto liegt und er sieht nichts mehr. Meine Aufgabe ist es mich immer so hinzustellen, dass sein Gesicht im Schatten ist. Und jetzt wage es jemand zu behaupten, dass das kein wichtiger Job ist. Winking smile

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Auch der Hund sieht zu und scheint zu überlegen, ob der Wagenheber da wohl an der richtigen Stelle angebracht ist. Er schaut so kritisch…

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Abends laden wir Sue und Rory zum Abendessen ein. Rory ist beeindruckt von Didi s Arbeit.

Am nächsten Tag kommt die andere Seite dran. Das Wetter ist nicht so gnädig. Es nieselt. Doch die Arbeit ist schneller erledigt, als am Vortag und so gönnen wir uns mit den ein paar anderen Gästen in der Bar einen Drink.

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Kevin und Steff, das junge Pärchen aus Holland, mit denen wir in Angola und Nord-Namibia unterwegs waren, sind gar nicht weit weg von uns. Sie warten auf neue Reifen. Also beschließen wir noch eine Nacht in Boston T Party zu bleiben und auf die beiden zu warten.

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