Die maximale Aufenthaltsdauer eines ausländischen Fahrzeugs in Gambia beträgt 3 Monate und diese sind nun für VAnGO nahezu aufgebraucht. Wir beschließen deshalb für einige Tage in die Casamance zu fahren, um dann erneut wieder nach Gambia zurückzukehren. Offiziell zählen diese 3 Monate wohl pro Jahr, aber wer weiß das schon so genau hier in Afrika
Luftfeuchtigkeit sichtbar
Eigentlich wollen wir unseren alten Strandplatz anfahren, doch dieser ist durch die starken Regenfälle der letzten Tage nicht mehr zu erreichen. Wir müssten eine ca. 25 m lange und undefinierbar tiefe “Pfütze” durchfahren und auf ein Steckenbleiben in dieser haben wir auch wegen meiner noch nicht benutzbaren Schulter wenig Lust. Also fahren wir ein Stück zurück und schauen uns in der näheren Umgebung um. Wir treffen auf den freundlichen französischen Architekten Paul, der uns spontan dazu einlädt, auf seinem im Bau befindlichen “Maya Plage Domain” zu campieren. Es ist ein herrlicher Platz mit frisch angelegtem Rasen, der Strandzugang und eine Outdoor Dusche mit fließendem Wasser hat.
Leider können wir das alles nicht wirklich genießen. Es ist uns einfach zu heiß und vor allem zu schwül…….
Wir beginnen einen neuen Tag in der Dämmerung um 7 Uhr morgens bei 27 Grad und unfassbarer Schwüle, bei der nicht das geringste Lüftchen weht. Nachts um 12 Uhr hatte es noch weit über 30 Grad. Einzig der alle paar Tage einsetzende Regen bringt etwas Abkühlung, was unsere Lebensgeister für diese eine Stunde erwecken lässt.
Doch danach wird die Schwüle noch schlimmer… mein Körper (ich habe aufgrund meines Asthmas nur max. 70 Prozent Lungenfunktion) fährt am Limit. Kaum Schlaf, fürchterliche Lethargie macht sich breit. Selbst das Trinken fällt schwer! Ich hatte sogar schon eine Art Patzangstattacke, weil ich es nachts vor Hitze und dem wenigen Sauerstoff kaum noch im Auto ausgehalten habe. Das Liegen wird zur Qual, da dann das Atmen noch schwerer fällt. Dazu kommen die stetigen Schulterschmerzen, die ich immer noch habe…
Wer kennt das nicht wenn man morgens im Zelt liegt und eigentlich noch schlafen möchte. Die Sonne knallt jedoch schon aufs Zeltdach und die Hitze wird so unerträglich das man einfach raus muss…….nun stelle man sich vor man geht raus und es ist hier ebenso heiß! Wir fühlen uns wie in der Hölle, stehen direkt vor dem Fegefeuer.
Dani hat seit Tagen mit starkem Durchfall zu kämpfen und nun auch Erbrochen. Zudem leidet sie an extremer Konzentrationsschwäche und schläft den ganzen Tag. Unsere Körper scheinen anders zu reagieren, aber sie zeigen uns, dass sie dem extremen Klima nicht gewachsen sind. Im Moment ist es grauenvoll, ohne Aussicht wie man es zeitnah ändern könnte. Mutter Natur schlägt uns mit aller Gewalt ins Gesicht.
Auch um Ablenkung zu suchen nutzen wir die Zeit, um das Auto wieder fit zu machen. Um vielleicht doch noch das Optimum zu erreichen, säubern wir alles und räumen mal wieder um. Einige der Gaskartuschen, die ich in der hinteren Stoßstange untergebracht hatte, sind aufgrund des Klimas schon durchgerostet und nun leer. Also weg damit… Der Rest wird so gut es geht vom Staub und Schlamm des letzten Jahres befreit.
vor dem Regen
und danach
ein täglich wechselndes Ereignis!
Nach ein paar Tagen haben wir es halbwegs überstanden. Das Wetter wird etwas erträglicher und auch unsere Körper scheinen sich etwas daran gewöhnt zu haben. Wir entdecken wieder die schönen Dinge dieser Welt die unseren Augen in den letzten Tagen nicht mehr sehen hat lassen…
Abkühlung naht
Fantastische Sonnenuntergänge
Blumen am Strand…..
……und neben unserem Schlafplatz
Mangrovenpflanze direkt nach dem öffnen des “Samens”