Bei einem Dieselpreis von 50 Cent/Liter Diesel tanken wir natürlich noch einmal randvoll bevor wir uns Richtung Grenze machen. Takum ist zwar noch ca. 100km von der Grenze weg, aber es wird wahrscheinlich die letzte Tankstelle sein, die wir antreffen werden. Wir wollen einen Grenzübertritt wagen, den es eigentlich nicht gibt. Die Strecke ist auf keiner Karte, die wir kennen eingezeichnet und auch unsere OSM Karten zeigen sie nur stellenweise. Wir haben jedoch gehört, dass es gehen soll…….Na schau mer mol
Dummerweise macht sich nach dem Tanken ein Klackern bemerkbar. Zunächst ignoriere ich e,s aber dann halte ich doch an. Nach einigem Suchen sehe ich, dass ein Stoßdämpfer sich gelöst hat und am Tank anliegt. Die obere Befestigungsmutter hat sich gelöst und der Dämpfer ist herausgerutscht. Leider fehlt nicht nur die Mutter, sondern auch alle Gummis und Scheiben der Befestigung.
Also baue ich kurzerhand den ganzen Stoßdämpfer aus und fahre ohne weiter. Geht ja auch
Wir fahren Richtung Süden über Takum-Kurfal bis in das kleine Dorf Bissaula. Die Piste ist noch relativ gut und wir erreichen gegen Mittag das Dorf.
Hier müssen wir uns aus Nigeria ausstempeln. Danach gibt es keine Möglichkeit mehr, auch wenn noch weitere gut 10 km bis zur Grenze sind.
Man empfängt uns wie Menschen aus einer anderen Welt. Der Grenzbeamte sagt uns, er ist erst seit einem halben Jahr hier. Er hat keine Ahnung was er machen muss, da wir die ersten Fremden sind, die er hier sieht! Also helfen wir ihm und erklären was wir brauchen und wo seine Stempel einzusetzen hat.
Später in Kamerun erfahren wir, dass mindestens drei Jahre vergangen sind, seitdem hier ein Fremder diese Grenze benutzt hat. Ein Weißer schon gar nicht sagt man uns. Doch dazu später mehr
Das Büro des Grenzbeamten füllt sich sehr schnell mit allen möglichen Leuten, die gerne auch helfen wollen.
Oder einfach nur mit uns chatten und etwas posen.
Am besten ist der sturzbetrunkene Dorfpolizist, der aus der Bar gegenüber getorkelt ist und keinen vernünftigen Satz über die Lippen bringt.
Kontrolle des Passes…….leider hat die Grenzstation nur einen Stempel von 2009! Also wurde kurzerhand per Hand und Kugelschreiber ausgebessert
Noch ein paar Bilder der freundlichen Dorfbewohner:
Und hier gehts nach Kamerun sagt man uns……einfach dem Weg folgen. “Mit euren Autos schafft ihr das” gibt man uns noch mit auf den Weg. “Aber der Weg ist schlecht”, sagt man. Und wenn das ein Nigerianer sagt weiß man, dass man mit diesem Weg in Deutschland ein Off Road Paradies bauen würde
Endlich die “Grenze” erreicht. Dieser Fluss ist hier der Grenzfluss zwischen Nigeria und Kamerun:
Sam im Niemandsland
Ob der Weg auch in Kamerun noch mit einem Auto befahrbar ist, erfahrt ihr im Kamerun Register