Natürlich wollen wir nicht die ganze Zeit in Ouagadougou verbringen, um auf das Ergebnis unseren Visa-Antrages zu warten.
Wir tanken erst mal voll. Natürlich nur Markenqualität!…
…und fahren dann Richtung Grenze Ghana zum Nationalpark Nazinga,
auch wenn wir wissen, dass in der momentanen Jahreszeit die Chancen Tiere zu sehen sehr gering ist. Das Gras steht hoch und selbst Elefanten verschwinden leicht hinter der bis zu 3 Meter hohen Wand des undurchdringlichen Grases.
Nach 15 km Off Road Piste erreichen wir den Eingang zum National Park.
Man darf hier Eintritt bezahlen und erfährt dabei, dass man weder im Auto übernachten darf und ohne Guide keine Fahrten unternehmen darf. Aber bis zum Camp im Park (weitere 35km…..) darf man fahren. Na das ist schon gut gelöst, denn hat man erst mal Eintritt gezahlt ist man gezwungen ein Zimmer zu nehmen egal wie es aussieht…….
Genau das tritt natürlich auch ein. Nach 1 Stunde Fahrt angekommen erfahren wir vom knurrigen Rezeptionisten, dass die “billigen” Zimmer ein „Problem“ haben und wir somit die teuren nehmen müssen. Als wir diese ansehen stellen wir fest dass -abgesehen von dem ja inzwischen auch für uns schon erwarteten- schlechtem Zustand des Raumes auch kein Moskitonetz vorhanden ist. Somit scheidet das für uns aus. In dieser von den Plagegeistern verseuchten Gegend ohne diesen Schutz zu schlafen geht einfach nicht! Man muss es ja nicht herausfordern Malaria zu bekommen.
Wir wollen also im Auto schlafen. Ein sauberes Bett und der Moskitoschutz ist dort vorhanden. Eine langwierige Diskussion folgt und letztendlich bezahlen wir zu viel Geld für null Gegenleistung. Aber wir dürfen im eigenen Bett schlafen!
Am nächsten Morgen ordern wir einen Guide und fahren “auf Safari”.
Lustig hierbei ist, dass man für das Auto am Einfahrtstor extra bezahlen muss um dann feststellen zu müssen, dass man ohne eigenes Auto gar keine Safari machen könnte und ja auch gar nicht zum Camp gelangen kann. Denn eigene Autos oder Transportmöglichkeiten haben die dort nicht…….
So kurz nach der Regenzeit ist natürlich alles zugewachsen und die Wege oft kaum zu erkennen. Eine fast 3 Stunden andauernde Fahrt durch dieses Terrain ist eine Herausforderung. Der Fahrer – also ich- braucht gar nicht daran zu denken, dass er nach Tieren Ausschau halten kann. Der Guide kommt uns auch ziemlich ahnungslos rüber. Er kennt die Wege. Aber wo man Tiere sehen kann weiß er nicht. Das Interesse herauszufinden, wo sich die verschiedenen Rudel und Herden gerade aufhalten scheint gegen Null zu tendieren!
Die Quintessenz der Safari ist:
– Keine! Tiere gesehen. Noch nicht mal ein Erdhörnchen….
– Trotz eines Schutzgitters hinter dem Kühler Grill sind alle Kühler an Vango mit Elefantengrassamen, Raupen, Gottesanbeterinnen, Ameisen und sonstigem Getier komplett zugesetzt, so dass ich bei der darauffolgenden Fahrt zurück nach Ouagadougou einen Temperaturunterschied an Wasser und Öl bemerke und die Kühler am nächsten Tag reinigen muss.
-Außerdem ist die vordere Abdeckung der Markise bei der Fahrt durch die engstehenden Bäume zerborsten und wird ab jetzt mit Kabelbindern an ihrem Platz gehalten.
– Das Highlight der guided tour war jedoch als er uns aussteigen ließ (wir natürlich in der Hoffnung auf eine Tierbeobachtung), um dann gemeinsam gut 50m durchs hohe Gras und schlammigen Boden zu stapfen, um nach dem Weg zu schauen, ob er denn befahrbar ist!
Wieder im Auto angekommen, waren wir von oben bis unten voll von fiesen Stichen von Moskitos und Bremsen. Noch Wochen später haben wir dicke Stellen und Juckattacken, die kaum zu beschreiben sind.
Alles in allem also ein erfolgreicher Tag, an den wir lange zurückdenken
Auf den 35km, die wir dann wieder alleine aus dem Park herausfahren sehen wir doch noch einige Affen, Gazellen und wunderschöne Vögel. Am Hauptweg wohlgemerkt……..
Ich frage mich, für was der Guide gut war….
Am nächsten Abend kommen wir wieder im “geliebten” Camp Pharaoh an und zur Feier des Tages gibt es Trauben mit Käse – natürlich westafrikanisch serviert.