16.04.2017
Wir müssen trotzdem nach Luozi und unser Carnet abstempeln lassen. Was soll s, der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Wieder suchen wir uns nicht den bequemsten Weg, sondern eher einen außergewöhnlichen. Nun ja etwas verfahren haben wir uns auch dabei glauben wir.
Zunächst fahren wir auf einem halbwegs erkennbaren Weg, der bald aber so schmal wird, dass wir annehmen, dass er unmöglich noch 100 km so weitergehen kann. Es ist mehr ein Trampelpfad und wird von zweispurigen Fahrzeugen wohl eher selten benutzt.
Nach einigen Kilometern wird er aber wieder breiter, so dass wir Hoffnung schöpfen.
Dan hat an einem starken Ast, der in den Weg geragt hat den Kotflügel seines Jeeps abgerissen. Er ist aber schnell wieder mit Kabelbinder und Tape fixiert. Das sollte die nächsten 50000 km locker halten.
In einem Dorf fragen wir sicherheitshalber noch einmal nach, ob wir hier wirklich richtig sind. Nachdem uns dies von der netten Dame bestätigt wird, kann ja nichts mehr schief gehen.
Schulsystem im Aufbruch:
Auffallend im Kongo ist, dass die Menschen hier unwahrscheinlich freundlich sind. Gerade in diesem Teil, in dem man augenscheinlich keine Touristen gewohnt ist, ist die Herzlichkeit mit der man uns überall empfängt unfassbar.
In Afrika trägt Frau alles auf dem Kopf. So hat man beide Hände frei für wichtigere Dinge. Sehr praktisch eigentlich…..
….und manchmal durchaus schön anzusehen.
Beim Straßenbau darf man im Kongo aber gerne noch etwas sorgfältiger sein, finden wir.
Wir kommen nur langsam voran -heute nur knapp 40km- und so schlagen wir, wie so oft, unser Nachtlager direkt am Straßenrand auf. Außer Fußgängern und vielleicht mal einem Moped kommt hier eh keiner vorbei.
Natürlich sind die Bewohner des nächsten Dorfes sehr interessiert an uns. Solche komischen Typen sieht man hier selten und so bleiben alle bis Sonnenuntergang bei uns stehen und beobachten uns ganz genau.
Und weil das noch gut 2 Stunden dauert nutzt man die Zeit gleich, um die Haare zu machen. Auch gut, denn so haben auch wir etwas zum Bestaunen.
Wie erwartet, die Sonne geht unter und alles geht nach Hause.
Am nächsten Morgen bekommen wir wieder Besuch und hier verschenken wir die ersten Brillen. Die Menschen haben hier keinerlei Zugang zu ärztlicher Versorgung. Wir haben in DRC noch kein einziges Krankenhaus gesehen. Hier, so denken wir, kann Schorsch s Wunsch wahr werden. Schorsch ist der Vater eines sehr guten Freundes von Dani. Es sind seine Brillen, die wir verschenken. Er hat sie gesammelt und immer den Wunsch gehegt, sie eines Tages nach Afrika zu schicken. Die beiden Männer werden die Brillen an die richtigen Menschen weiter geben, da sind wir uns sicher. Im Foto sind sie ein bisschen steif, aber sie haben sich wie die Schneekönige gefreut. Danke Schorsch
Danach machen wir uns gleich auf, denn der Weg ist noch lange,
aber die wunderschöne Landschaft entschädigt uns für die Strapazen des langsamen Dahingehoppels.
Anhalter:
Dieses Fahrrad stammt wohl noch aus der Kolonialzeit? Top in Schuss wie der Fahrer auch.
Wir begegnen eher selten anderen Fahrzeugen. Aber wenn dann stecken sie immer fest!
Nachdem wir ja freundliche Menschen sind, helfen wir natürlich gerne und so gut wir können! Einmal davon abgesehen kommen wir ja sonst eh nicht daran vorbei.
Eine langwierige Bergungsaktion folgt hier.
Einzig diesem Beifahrer scheint alles am A…. vorbeizugehen
Glücklich ist der, der nicht mittendurch muss.
Es fängt das Regnen an,
womit sich schnell die Straßenverhältnisse wieder minimal verschlechtern,
und wir deshalb kurzentschlossen hinter einem Schulgebäude unseren Campground eröffnen.
Das hat den riesen Vorteil, dass man am nächsten Morgen keinen Wecker benötigt und mit interessanten Dingen bespaßt wird.
Nein diese Kinder waren wirklich total lieb und zurückhaltend. Wir haben es sehr genossen, hier Gast sein zu dürfen.
Weiter gehts, immer noch Richtung Luozi.