Grenzübergang nach Dem. Rep. Kongo

15.04.2017

Nachdem Dan im Niemandsland zuerst dem Toyota und dann uns aus der Patsche geholfen hat, kommen wir am Grenzschlagbaum zur Demokratischen Republik Kongo an. Wir befinden uns weit abseits einer größeren Straße, mitten in der hügeligen Buschlandschaft, in der es lediglich vereinzelt kleinere Dörfer gibt.

Hier sitzt tatsächlich einsam und alleine ein Mann an einem kleinen Tisch, auf dem sich ein Heft mit nettem Cover, ein Stift und ein Stempel befinden.

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Kurz nach unserer Ankunft ist er (und auch wir) nicht mehr alleine. Zwinkerndes Smiley

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Es scheint als sei das ganze Dorf versammelt, um zu schauen, was jetzt passiert. Allzu oft kommen hier keine Touristen vorbei.

Auch hier gibt es –wie auf Rep.Kongo Seite- ein Formular. Der Beamte merkt schnell, dass Didi und ich kein Französisch sprechen und vermutet dadurch, dass wir auch sonst nicht sehr intelligent sind. Er wendet sich nämlich ausschließlich an Dan und erklärt ihm, wie das Formular auszufüllen ist. Hier müssen wir selbst schreiben. Nun sind es wir, die vermuten, dass der Beamte nicht schreiben kann. Er erklärt Dan sehr sehr langsam und unsicher, wo welche Daten eingetragen werden müssen. Dan ist geduldig, obwohl er auch ohne Erklärungshilfe das in französischer Sprache gehaltene Formular hätte ausfüllen können (wir übrigens auch Zwinkerndes Smiley).

Dann ist Didi an der Reihe. Doch der Beamte erinnert sich, dass Didi kein Französisch kann und auch sonst wohl begriffsstutzig ist. Zwinkerndes Smiley Immer wieder will er Didi davon abhalten, das Formular auszufüllen. Er soll auf die Erklärung von Dan warten. Das läuft so: Der Beamte erklärt Dan erneut die erste Zeile. Dan soll übersetzen. Dann darf Didi schreiben. Dann kommt die nächste Zeile und so weiter.

Ich lasse das nicht mit mir machen. Ich fülle das Formular einfach so schnell aus, dass der Beamte mit seinen Augen kaum hinter her kommt. Er wird ganz unruhig, weiß aber nicht, wie er reagieren soll. Und schon bin ich fertig. Smiley

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Er klappt unsere Pässe zu und gibt sie uns zurück. Doch etwas Wichtiges fehlt: Der Einreisestempel.

Nein, den will er uns nicht geben. Den gibt es in Luozi.

Wir haben jedoch von dem Immigrationsbeamten in Luozi gehört. Er ist korrupt und möchte aus jedem Touristen 10 Euro für den Stempel heraus pressen. Wir sind also scharf darauf, bereits hier eingestempelt zu werden.

Der in Alufolie verpackte Stempel liegt zum Greifen nahe auf seinem Tisch. Wir deuten darauf und sagen, dass wir den brauchen, da wir uns ansonsten illegal im Land aufhalten. Nach Luozi kommen wir erst am nächsten Tag. Das löst eine Diskussion bei den Dorfbewohnern aus. Einer ist von unserer Argumentationskette so überzeugt, dass er den Beamten schlussendlich so weit hat, dass dieser gewillt ist, uns den Stempel zu geben. Er packt den Stempel aus und dann das Stempelkissen. Er drückt den Stempel in das Kissen und versucht einen Probedruck… das Stempelkissen ist trocken!

Doch als ordentlicher Deutscher hat man ja alles dabei. Zwinkerndes Smiley Ich hole schnell unser Stempelkissen aus dem Auto und mit viel frischer grüner Farbe wird der heiß ersehnte Stempel in unsere Pässe gedruckt. Als Geschenk hätte der Immigrationsbeamte nun gerne mein Stempelkissen. Ahm, nein. Zwinkerndes Smiley

Der Grenzbeamte, der wirklich mit Sicherheit nicht schreiben kann verzichtet darauf, ein Datum einzutragen. Nun ja, wir haben schon mit dem Stempelkissen geholfen. Da können wir auch gerne mit dem Datum behilflich sein. Nachdem wir ein paar Meter aus dem Dorf herausgefahren sind schreiben wir selbst das Datum und eine fingierte Unterschrift. Zwinkerndes Smiley This is Africa.

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Froh über unseren Erfolg, machen wir uns auf den Weg. Der Grenzbeamte in Luozi hat übrigens später dann in die Wäsche geschaut. Smiley

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