14.9.2024
Von unserem nicht sonderlich romantischen, aber mit grandiosem Morgenrot beschenktem Übernachtungsplatz außerhalb Canmores fahren wir, ohne einen Campingplatz gebucht zu haben, zum Johnston Canyon. Dort gibt es einen Campingplatz, sogar mit einem Menschen am Eingang. Dieser macht uns keine großen Hoffnungen, man müsse online buchen. Er kann mir nur sagen, dass er für heute ausgebucht ist. Enttäuscht fahren wir ein paar Meter Richtung Ausfahrt zum Mülleimer, als wir zurückgerufen werden. Gerade hätte jemand ausgecheckt (hätte er das nicht im System schon sehen können, dass der Platz nicht länger gebucht ist?) und wir könnten diesen Platz haben. Auch für 2 Nächte geht, ja. Da die zweite Nacht, nun da er uns für die erste Nacht einbuchen kann, keine Vorabreservierung ist, kann er uns auch dafür den Platz sichern. Es dauert eine Weile bis er uns online eingecheckt hat, denn auch er muss auf die offizielle Internetseite gehen. Ich sehne mich in solchen Momenten sehr nach dem Leben vor “Computer, die das Leben leichter machen” zurück. In der Nähe des Campingplatzes sehen wir einen Schwarzbären.
Die Wanderung durch den Johnston Canyon bis zu den Ink-pots ist lang und nicht ganz unanstrengend. Zunächst müssen wir uns durch die Menschenmassen, die sich über den asphaltierten Weg zu den Wasserfällen drängen, hindurchquetschen, um anschließend steil bergauf zu den Ink-pots zu gelangen. Der Weg hat sich allerdings gelohnt. Tiefgrün, blau und gelb sind die kalten Quellen und wir sehen das Wasser durch das klare Wasser aus der Erde blubbern.
Auf dem Rückweg (wir sind spät dran), sind die meisten Menschen schon weg. Es geht entspannt zum Campingplatz, wo wir beim Lagerfeuer den Tag ausklingen lassen.
Lake Louise (Banff N.P) soll ja ganz toll sein, besonders bei Sonnenaufgang. Dort gibt es nur begrenzte Parkmöglichkeiten und um der Touristenmasse Herr zu werden kostet das Tages-Parkplatzticket 36 can.Dollar. Wie wir hörten, muss man außerdem früh aufstehen (gar nicht unser Ding) und sich in die Schlange der wartenden Autos stellen (auch nicht unsere Vorstellung eines angenehmen Tages). Eine andere Möglichkeit zu diesem und zum Lake Moraine zu kommen, sei der Shuttle Bus. Täglich ab 8.00 Uhr könne man sich auf der Internetseite für den übernächsten Tag einen Platz reservieren (8 can. Dollar pro Person). Wir probieren es aus und um 8.02 Uhr sind bereits alle Plätze ausgebucht. Hm! Dann lassen wir den See einfach aus und fahren statt dessen zum Bow Lake und Peyto Lake. Auch sehr schön. Auf dem Weg dorthin sehen wir Mountain Goats.
Da es im Jasper N.P. vor einigen Wochen heftig brannte (1/3 der Stadt Jasper soll abgebrannt sein und die Hälfte des Parks) ist es Touristen lediglich an drei Stellen erlaubt anzuhalten. Die Strecke ist weit und somit übernachten wir noch einmal im Yoho N.P. (Emerald Lake und die Takakkaw Falls) auf dem Monarch Campingplatz. Es ist ein First come – first serve Platz und auch hier haben wir wieder Glück. Die Nacht vom 17.9. ist die letzte mögliche, bevor der Campingplatz für diese Saison geschlossen wird.
Ausgeruht machen wir uns auf den Weg zum Athabasca Gletscher im Jasper N.P. Dort darf man noch aussteigen und auch bis zum Gletscher hoch laufen. Auf das Eis darf man nicht. Das ist nur mit einer Führung erlaubt. Die Weiterfahrt bis Jasper ist die erste Hälfte noch schön. 40 km vor Jasper ist alles abgebrannt. Ein trauriger Anblick. Wir verlassen den N.P. Richtung Westen.