San Felipe und der Tiefsand

16.1.2025

Kurz vor San Felipe machen wir am Playa Hawaii direkt am Strand Mittag. Hier nagt das Meer am Steilufer, dass um uns herum ca. 20 Meter in die Höhe ragt. Teilweise stehen die dort oben gebauten Häuser schon sehr nah am Abgrund. Eine Terrasse liegt schon unten am Strand…

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In San Felipe füllen wir unsere Wasservorräte auf.

An einem Leuchtturm südlich der Stadt möchten wir übernachten. Der Weg führt über eine sehr, sehr tiefsandige Piste dorthin und wir bleiben gleich mal stecken. -lol- Wer zu faul zum Luftablassen ist, muss graben. Didi war zu faul, ich muss graben. Didi schraubt zwei Sandbleche los und ich schaue, dass Didi beim Fahren auf der Spur bleibt. Auch mit Luftablassen brauchen wir alle vier Sandbleche, um bergauf hier wieder wegzukommen.

Der Platz am Leuchtturm ist aber wunderbar zum Wale beobachten. Leider kommen keine vorbei. Ich denke, wir sind etwas zu früh dran. Die Wale sind wohl noch auf der Westseite der Baja und kommen erst in ein paar Wochen hierher. Wir beobachten Pelikane, Fregattvögel und Möwen.

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Von Ensenada nach San Felipe

15.1.2025

In Ensenada kaufen wir im Supermarkt nochmal richtig gut ein, denn im ländlichen Mexiko soll es mit der Versorgung nicht mehr ganz so gut sein. Das Städtchen ist ganz nett.  An der Ampel verkürzt ein Jongleur die Wartezeit. In der Kirche stellen wir zur morgigen Beerdigung für Matze eine Kerze auf. Sad smile 

Die Strandpromenade ist schnell erkundet und nachdem wir noch einmal Geld abgehoben haben, geht es in die Berge. Die Straße schlängelt sich in die Höhe und führt über mehrere Hochebenen an die Ostküste zur Mündung des Colorado Flusses.

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Bevor wir jedoch ans Meer kommen, übernachten wir in den herrlichen Bergen. Am nächsten Morgen gönnen wir uns eine Dusche. Als wir weiterfahren kreuzt ein Luchs die sandige Piste und hat des dabei gar nicht eilig. Als wir von der Piste auf die geteerte Hauptstraße abbiegen, wartet der Luchs mitten auf der Straße auf uns und schlendert langsam in die Wüste, wo er sich zwischen Kakteen hinsetzt. Er schenkt uns ca. 5 Minuten seiner Zeit, schaut zu uns her und setzt dann seinen Weg fort. Ein wunderschönes Erlebnis. Danke Bobcat, wie hier die Luchse genannt werden.

Der Kojote hatte es da wesentlich eiliger. Er ist vor unserem Auto so schnell über die Straße gerannt, dass wir ihn fast überfahren hätten. Zuerst schauen, dann gehen hat er noch nicht drauf.

Am selben Tag sehen wir außerdem noch einen Kondor.

Welch ein Tag!!!

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Grenzübergang Tecate

14.1.2025

Vieles wird über die Grenze zu Mexiko berichtet. Von freundlich bis unfreundlich ist alles drin. Über Tecate hört man überwiegend Gutes (genauso wie über Algodones). Wir wählen Tecate, da es dort ein Banjercito gibt, bei dem man das TIP (Temporary Import Paper) kaufen kann. Dazu später noch mehr.

Das Komplizierteste an dieser Grenze ist das Parken. Abgesehen davon ist es einfach ungewöhnlich, dass man sich bereits im Land befindet und sich frei bewegen kann, bevor man einen Stempel in seinem Pass hat. Für uns war dieser Grenzübergang einer der freundlichsten und unkompliziertesten.

Aber nun der Reihe nach.

Auf USA Seite wird man nicht kontrolliert. Hier fährt man einfach weiter und durch das hohe Rolltor, das den Grenzzaun durchbricht, weiter bis zu einer Ampel, an der man kurz anhalten, aber nicht aussteigen muss, da hier das Auto mit Insassen fotografiert wird.

Zwei Meter weiter winkt uns ein Zöllner an die Seite. Er spricht gebrochenes Englisch ist super freundlich, fragt kurz nach Zigaretten, Alkohol, Drogen und Waffen, bevor er einen Blick in unser Auto wirft. Die schwarze Tasche, die zwischen unseren Sitzen steht weckt seine Aufmerksamkeit. Die ist wirklich jedem Grenzbeamten um ganz Afrika herum ebenfalls ins Auge gesprungen. Wir bewahren dort Getränke und Snacks auf. Als der Grenzbeamte diese harmlosen Dinge sieht, schaut er nicht weiter und winkt uns durch. Ich frage ihn noch, ob wir hier unseren Müll entsorgen können, da wir zwischen unserem Schlafplatz und der Grenze keine Mülltonne gefunden haben.”Trash?”, fragt er und zeigt auf die richtige Mülltonne. Er erklärt uns dann noch wo wir parken können (direkt hinter dem Zaun, aber das sei eine Einbahnstraße und wir müssten einmal um den Block fahren). Das Officina de Migration ist das Gebäude, an dem das Auto “durchsucht” wird. Parken darf man da leider nicht. Also fahren wir so, wie er es uns vorschlug und landen vor einem mit einem Maschinengewehr bewaffneten jungen Offizier, der uns in die besagte Straße nicht einbiegen lässt. Sehr schade. Aber wir diskutieren nicht, fahren durch das Einbahnstraßengewirr in eine Seitenstraße und parken vor einer Zahnarztpraxis. Zwar soll man hier Parkgebühr bezahlen (wie überall um die Grenze herum), aber mangels mexikanischen Pesos oder Internet, mit der wir die Park-App herunterladen könnten, bleiben wir einfach so stehen. Was soll man machen?

Zurück im Migrationsgebäude muss sich einer von uns in ein Buch eintragen. Beide bekommen wir einen Besucherausweis, den wir uns um den Hals hängen müssen. Durch den Körperscanner durch gelangen wir nach draußen, um dann links die Treppe hoch wieder in ein Gebäude zu gelangen. Die erste Tür rechts ist die Richtige. Der sehr gut englisch sprechende Beamte fragt uns zuerst, wie viele Tage wir in Mexiko bleiben möchten, lässt und die Migrationskarten ausfüllen und erklärt uns dann, dass wir nun zur Bank auf der anderen Straßenseite gehen müssen, um für die Touristenkarte die Gebühr zu entrichten. Das muss jeder tun, der länger als 7 Tage in Mexiko verweilen möchte. Also gehen wir durch die Tür raus, nach links zwischen Gebäude und einem einfachen Zaun entlang, überqueren die Straße direkt am Grenztor, das wir vor 10 Minuten durchfuhren und betreten das Banjercito. Dies ist eine Bank und gleichzeitig die Stelle (eine Tür weiter rechts), wo man das TIP erhält, falls man eines benötigt. Der Bankbeamte spricht wenig englisch, weiß aber was zu tun ist. Barzahlung ist mit einer Kopie des Reisepasses möglich. Kreditkartenzahlung geht ohne Kopie. Im Anschluss an den Zahlvorgang erhält man die Touristenkarte (die der Immigrationsbeamte uns mit auf den Weg gegeben hatte) sowie einen DIN A 4 Zettel (Bestätigung der Zahlung). Damit geht man wieder zurück zum Migrationsbeamten, der die Touristenkarte und den Reisepass abstempelt. Erledigt.

Wenn man sich ausschließlich auf der Baja aufhalten und nicht die anderen Teile Mexikos bereisen möchte, benötigt man kein TIP. Sollte man in La Paz im Süden der Baja feststellen, dass man nun doch mit der Fähre auf das “Festland” übersetzen möchte, kann man sich auch hier das TIP noch kaufen. Für im Fahrzeug als Wohnmobil klassifizierte Fahrzeuge hat das TIP eine Gültigkeit von 10 Jahren, für alle anderen Fahrzeuge bekommt man eine 6-monatige Genehmigung und muss außerdem eine Kaution, deren Höhe sich nach dem Alter des Fahrzeugs richtet, hinterlegen. Bei Ausfuhr des Fahrzeugs bekommt man diese wieder. Über die Notwendigkeit des “TIP” gibt es allerdings viele verschiedene Meinungen unter den Reisenden. Mangels guter Spanischkenntnisse habe ich keinen Gesetzestext recherchieren können und verlasse mich da auf die Aussage des Grenzbeamten.

Viel Spaß auf der Baja California.

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In Tecate kaufen wir uns im Telcel Geschäft ganz problemlos eine SIM Karte. Die englischsprechende Eigentümerin rät uns zu 8 GB für 300 Pesos (ca. 15 Euro). Deal. In fünf Minuten ist alles erledigt.

Wir gönnen uns unsere ersten original mexikanischen Quesadillias, in einem “Straßenlokal”. Rote Plastikstühle und Tische, der Fernseher kreischt, die vielbefahrene Hauptstraße ist laut, mit Klarsichtfolie, die zwischen Pfosten gespannt ist wird versucht den Staub vom Essen fern zu halten. Hier pulsiert das Leben. Die Eigentümerin ist sehr nett, das Essen lecker.