9.10.2024
In Idaho ist der Diesel billiger, als in den umliegenden Staaten, deshalb tanken wir Vango erst einmal voll. Wenn man nicht mit Kreditkarte bezahlen möchte, muss man VOR dem Tanken bezahlen, bekommt in Idaho eine “Zapfsäulenfreischaltnummer” (30 min. gültig), die man direkt an der Säule eintippen muss und darf dann tanken. Den Betrag, den man nicht vertankt hat, bekommt man an der Kasse ausbezahlt. Eine weitere Besonderheit Idahos ist, dass es im Walmart free wifi lediglich nach vorheriger Anmeldung im Internet gibt. Dazu muss man seine Email-Adresse sowie eine gültige 10-stellige Telefonnummer eingeben… Meine deutsche Telefonnummer ist zwar gültig, hat aber mehr als 10 Ziffern.
Aber jetzt zu den heißen Quellen, für die Idaho bekannt ist und der Weg dorthin. Seit 2 Tagen riecht es verbrannt und im Tal hängen sich die Rauchschwaden fest. Irgendwo brennt es, aber wir sehen keine Flammen und auch keinen Qualm aufsteigen. In der Nähe der heißen Quellen verlassen wir die 93 und fahren auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz eine geschotterte Piste den Berg hinauf. Nach wenigen Kilometern werden wir von einem Ranger gestoppt. Er fragt, wie weit wir noch fahren möchten und macht dabei einen sehr sympathischen Eindruck. Das veranlasst mich, ihn direkt nach einem Platz zum Übernachten zu fragen. Nachdem er zunächst, begeistert von unserem Auto und dem Romaniacs Aufkleber, alles über Vango und Didis Motorradleidenschaft wissen möchte, klärt er uns über den riesigen Waldbrand diesseits des Flusses auf. Weiterfahren dürfen wir nicht, das sei zu gefährlich, doch er zeigt uns auf der Karte einen Platz, an dem wir kostenlos übernachten können. Es sei BLM-Land (Bureau of Land Management) und somit public land. Dabei handelt es sich um Gebiete, die die Allgemeinheit zum Wandern, Erholen, Radfahren, Motorradfahren, etc. nutzen darf. Oft sind die Campingmöglichkeiten kostenfrei (entweder einfach so oder durch Vorzeigen des Annual-Passes für die Nationalparks) oder für einen geringen Betrag erlaubt. Genial! Genau das Richtige für uns. Wir bedanken uns herzlich für die nette Begegnung.
Nach einer ruhigen Nacht an der vom Ranger empfohlenen 12-Mile-Creek-Road, stehen wir früh auf. Die Parkplätze sind begrenzt und es ist ratsam die Wanderung in den kühleren Morgenstunden zu beginnen. Um 7.00 Uhr sind lediglich noch zwei von ca. sechs offiziellen Parkplätze frei. Wir wandern 3 km teilweise sehr steil bergauf zu den Goldbug Hotsprings, die angenehm temperiert sind. Glasklares Wasser fließt über kleinere Wasserfälle von einem Badetümpel in den nächsten. Alles natürlich entstanden! Die Aussicht ins Tal ist grandios. Wir verbringen den ganzen Tag mehr oder weniger im Wasser.
Ein junger Familienvater, den wir auf dem Weg nach oben mit seiner Familie abseits am Fluss stehen sahen und überholten, fragt den badenden Didi, ob dieser auf dem Weg nach oben eine Pistole gefunden habe. Wie bitte? Ja, erklärt der Mann, Didi hat schon richtig verstanden. Aus Sicherheitsgründen (in der Gegend gibt es wohl Pumas?) hat er das Ding mitgenommen jetzt findet er es nicht mehr. Da können wir aber nicht weiter helfen.
Abends sind wir vom langen Baden im warmen Wasser müde und fallen früh ins Bett.