13.11.2019
Die Strecke Masindi – Kiboro ist landschaftlich ganz hübsch.
Kurz vor Kiboro übernachten wir seitlich der dirt road, auf einem einigermaßen geraden Fleckchen mit Blick auf den See. Viele Einheimische laufen und fahren mit Mopeds den Weg entlang, doch keiner “stört” uns. Wir werden nicht einmal angesprochen. Gegrüßt ja, wenn wir grüßen. Dann laufen sie lachen weiter. So macht Buschcampen echt Spaß. Freundliche Menschen, die nicht betteln. Der Chairman des Dorfes kommt auch vorbei und hält ein kurzes Schwätzchen. Gerne dürfen wir übernachten. Er fügt noch hinzu: Nobody will disturb you. It is a very peaceful and save place. Stimmt!
Im Kongo blitzt und donnert es.
Nachts bewundern wir die tausende von Lichtern auf dem See. Fischer fahren zu zweit oder dritt mit ihren Einbäumen oder kleinen Holzbooten hinaus, um Kapenta, eine Sardinenart zu fischen. Es gibt auf dem See mehr Lichter, als Sterne im Himmel. Ein zauberhafter Anblick. Die Atmosphäre kommt auf den Fotos leider nicht rüber.
Am nächsten Morgen treffen wir den Chairman Godfrey wieder, der uns gegen ein kleines Entgeld zu den heißen Quellen und zu den sogenannten Salzgarten führt.
Die heiße Quelle eignet sich nicht zum Baden, eher zum Kartoffel- oder Eierkochen.
Der Salzabbau ist interessant. So haben wir das noch nie gesehen.
Die Frauen streuen lose Erde aus, die in der Sonne trocknet und das Salz aus der darunter liegenden feuchten Erde aufnimmt. Die lose Erde wird nach einiger Zeit wieder eingesammelt und in einen Behälter gegeben, der an der Unterseite ein Loch hat. Über diese Erde wird Wasser aus der salzhaltigen Quelle gegeben, das auch das Salz aus der Erde filtert. Das salzhaltige Wasser, dass aus dem Loch an der Unterseite des Behälters tropft wird aufgefangen und über offenem Feuer so lange erhitzt, bis das Wasser vollständig verdampft ist und nur noch Salz übrig bleibt. Dieses Salz wird zu Kegeln aufgeschüttet und genau so auf dem Markt verkauft. Der ganze Prozess dauert zwei Wochen. Das Salz muss zum Markt transportiert werden, der ca. 6 km weg, über die steile Escarpment Road, ist. Zu Fuß oder mit dem Moped. Eine schweißtreibende Tour. Für einen Kegel Salz, bekommt die Verkäuferin 2,50 Euro. Davon werden Lebensmittel gekauft, da auf der salzigen Erde in Kiboro kein Ackerbau möglich ist.
Eine andere Einnahmequelle sind die kleinen Fischchen. Man muss aufpassen, dass die Hühner oder Marabus nicht einen Großteil des nächtlichen Fangs klauen. Dieses kleine Mädchen vertreibt mit einem Stein ein Marabu, der größer ist als sie selbst. Furchtlos. Doch als sie uns sieht (wir sind wohl die ersten weißen Menschen in ihrem Leben) rennt sie weinend zu ihrer Mutter.
Ein sehr nettes Fleckchen Erde mit extrem freundlichen Menschen. Ein Highlight Ugandas.