Weihnachten in Labilbela

6.1.2020

Mit Lalibela verbindet man die Kirche des hl. Georg, die in Form eines griechischen Kreuzes aus dem Felsen geschlagen wurde. Hier wollte ich schon immer mal hin. Endlich bin ich hier und ich werde nicht enttäuscht. Leider sind alle anderen Kirchen mit Dächern gegen Witterungseinflüsse geschützt worden, was den Blick einschränkt. Weihnachten, das in Äthiopien am 6.1. und 7.1. gefeiert wird, ist ein ganz besonderer Anlass, um hier einige Tage zu verbringen. Pilger laufen über 200 km zu Fuß, um Weihnachten hier feiern zu können. Sie campen mitten in der Stadt in der Nähe der größten Ansammlung von Felsenkirchen. Hunderttausende sind hier und das hat “menschliche” Folgen. Überall riecht es nach Urin und Kot. Doch alle tragen festliches Weiß, sind wunderhübsch anzuschauen und was uns sehr beeindruckt, es ist friedlich. Selbst die Guides und “Shoe shine Jungs” (“Do you want to have your shoes shine?”, fragen sie) akzeptieren auf Anhieb unsere dankende Ablehnung. Kein Geschubse, kein Gedränge, keine bösen oder genervten Worte. Jeder ist zuvorkommend, hilfsbereit und freundlich. Geduldig stehen auch wir in der Schlange, bis wir in die Kirche dürfen. Welch eine Arbeit muss das gewesen sein, diese doch beachtlich großen Kirchen aus dem Stein zu meißeln.

In Äthiopien gibt es auffällig viel mehr ältere Menschen, als in den übrigen afrikanischen Ländern. Staunend beobachten wir, wie sie langsam, aber immer noch relativ trittsicher die steilen, unebenen Treppen und Wege gehen. Manche Frauen sind vom Hals ab bis zur Brust tätowiert. Ein Schönheitsideal. Die Tätowierungen auf der Stirn stellen ein Schutzsymbol dar.

In jeder Kirche Äthiopiens wird eine Kopie der Bundeslade aufbewahrt, jenes Behältnisses, in welchem sich die beiden Gesetzestafeln befinden. Die stark Gläubigen sind davon überzeugt, dass die original Tafeln mit den 10 Geboten in Axum aufbewahrt werden. Zu Weihnachten und zum Timkat Fest wird das Behältnis der Öffentlichkeit gezeigt. Wir stehen vor der Marienkirche, als dies passiert. Didi fotografiert (wie andere Touristen und Einheimische auch), wird aber von einer älteren Frau, die hinter ihm steht zurecht gewiesen. Die Truhe mit den darin enthaltenen Tafeln dürfe auf keine Fall fotografiert werden. Tut man es doch bringt es Unglück und man stirbt. Wir verstehen die meisten Rituale nicht genießen aber die feierliche und friedliche Atmosphäre für einige Tage.

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