Seit Monaten plagen mich Schulterschmerzen, die immer mal wieder etwas besser werden, aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, tendenziell immer schmerzhafter werden. Ich habe nun schon packungsweise Painkiller und Entzündungshemmer in mich gestopft, aber es hilft einfach nicht. Die zukünftige ärztliche Versorgung wird auf unserem weiteren Weg sicherlich auch nicht besser und schon jetzt habe ich, um ehrlich zu sein, nicht die geringste Lust mir hier vor Ort eine Spritze ins Schultergelenk setzen zu lassen. Denn noch bin ich davon überzeugt, dass eine Portion Cortison mir weiterhelfen und die Entzündung verschwinden lassen würde. –Denke ich-
Hier in Westafrika kommen auf eine Millionen Bewohner 1! (ein) ausgebildeter Chirurg. Und ob ich genau den erwische ist mehr als fraglich. Die Krankenhäuser sehen oft so aus
so…..
oder so
Natürlich könnten wir wieder zurück nach Dakar fahren, denn dort wäre eine gut ausgestattete Privatklinik, die halbwegs europäischen Standard haben sollte. Aber der Weg dorthin ist lang und was, wenn die Behandlung doch länger dauert?
Der Gedanke an Deutschland kommt auf, der Sommer dort ist ja auch ganz nett, Freunde treffen, etwas Moped fahren (was ich extrem vermisse) könnte man auch noch und dort weiß ich genau, wo ich hin gehen muss, damit mir schnell weitergeholfen wird.
Also wird ein Flug in die alte Heimat gebucht.
Damit es sich auch wirklich lohnt, fange ich mir 2 Tage vor Abflug auch noch eine fiese bakterielle Entzündung am Fuß ein (ein Bild spare ich mir hier lieber), die durch einen Minikratzer hervorgerufen wurde. Diese kann erst nach mehrmaliger Antibiotikabehandlung erfolgreich bekämpft werden.
Meine Schulter erweist sich als echtes Problem. Nach vielen Untersuchungen mittels MRT, Ultraschall und Röntgen ist klar, ich muss operiert werden. Und es wird eine langwierige Sache….
Die Rotatorenmanschette ist mehrfach gerissen und der Schleimbeutel angeschwollen/entzündet. Weiterhin sind 2 Sehnen des Bizepsmuskels angerissen . Eine muss durchdrennt werden und wird an anderer Stelle mittels Implantat wieder fixiert.
Das Schlimmste bei der ganzen Sache ist die Nachbehandlung bzw. deren Dauer
Ich muss 6 Wochen einen “Bauchladen” an mich binden, der den Arm ruhigstellt und verhindert, dass ich ihn aktiv bewege. Dieses “Ding” muss ich 24h am Tag tragen.
Also auch damit schlafen!!!!!
In dieser Zeit muss ich min. 2h am Tag auf einen Bewegungsstuhl, der dazu beiträgt, dass die Schulter nicht versteift.
Eine aktive Bewegung des Armes ist erst nach 6 Wochen wieder möglich, welche sich anfangs auf eine Belastung von “nur den Arm heben” bis zu 20 kg nach einem halben Jahr steigert.
Bis zur vollen Belastung soll/muss ich 1 Jahr warten!!!!
Ohhhhhh wehhhhhhh!
Und das alles auch noch auf der rechten Seite, wo ich mit links noch nicht mal fähig bin meine Zähne zu putzen……
Nach 3 Wochen geht es aber langsam aufwärts und ich bin wieder fähig, das hier zu tippen . Nächste Woche geht der Flieger zurück nach Gambia und die Reise wird fortgesetzt.
Mein besonderer Dank geht hier an meinen Physiotherapeuten Jörn Mohr aus dem König Ludwig Krankenhaus in Würzburg. Er hat es geschafft hat mich in kürzester Zeit wieder fit zu bekommen und war zudem extrem hilfsbereit.
Die Zeit wurde auch noch intensiv genutzt, um ein paar Visa hier in Deutschland zu beantragen. Mali, Burkina Faso, Togo sind in der Tasche.
Sorry für die längere Funkstille hier. Nun kennt Ihr den Grund und bald geht´s weiter. Versprochen!