16.7.2019
…ist strickt 4×4.
Wir fragen bei einem Deutschen, der schon seit 20 Jahren in Sambia lebt nach, wie denn die Strecke ist. Informieren uns im Internet. Die Aussagen sind unterschiedlich, jedoch ist man sich wohl einig, dass man die Strecke mit mindestens zwei Fahrzeugen zur Sicherheit fahren soll und dass alles, was größer als ein Toyota ist an Suizid grenzt. Einer meinte, die Serpentinen wären viel zu eng für unser Auto. Es hätte loses Geröll in der Qualität von Gerölllawinen wie man sie aus den Alpen kennt. Lose Steinbrocken in der Größe unserer Autoreifen. Die Stufen im Bereich der felsigen Abschnitte wären so hoch, dass man sich mit Sicherheit den Unterboden aufreißt und wenn das nicht passiert, so sind mit Sicherheit die Federn und/oder Reifen dahin. Außerdem extrem steil. Ständige Absturzgefahr. Scharfkantige, Reifen fressende Steine.
Wir fragen uns wirklich, ob wir diese Strecke fahren sollen…
Der Himmel ist bewölkt und so schwebt über uns die Befürchtung, dass es regnen könnte. Nicht, dass wir angst hätten nass zu werden, doch die berüchtigte Escarpment Road wird dann zum Höllenritt. Steil ohne Ende und rutschig wie Schmierseife – unbefahrbar. Sagt man. Doch wir haben Glück. Es regnet nicht, im Gegenteil… die Wolken verziehen sich. Wir fahren von West nach Ost, also bergab.
Und so sieht es wirklich aus: Ja es ist steil. Sehr steil. Aber nicht steiler als der steilste Pass in Namibia. Die steilsten Passagen sind sogar betoniert!! Es gibt loses Geröll, aber weit weg von Lawinengefahr und die Brocken sind auch nicht super groß. Die Serpentinen sind manchmal eng, aber wir mussten nie zurücksetzen und hatten auch nie das Gefühl am Rande des Abgrunds zu fahren. Es hat in Richtung Tal immer noch genügend Platz für Bäume. Nicht jeder Stein ist scharfkantig. Die Stufen in den felsigen Passagen sind aber tatsächlich hoch. Mit offroad Erfahrung aber gut machbar. Alles in allem: Eine anspruchsvolle Strecke, die wirklich nur mit 4×4 befahren werden sollte, vor der man aber keine Angst haben muss.
Wir starten bei ca. 1500 m und fahren knapp 40 km sanft bergab. Hier hat man von ca. 1200 m einen guten Blick in das dunstige Luangwatal. Auf 6 km fällt der Weg 700 m ab!! Auf den Fotos sieht man leider das Gefälle nicht. Es ruckelt und schüttelt uns ganz schön durch.
Didi meistert die Strecke mit Bravour. War ja nicht anders zu erwarten. Keinen Platten, alle Federn sind noch ganz und auch der Unterboden hat nichts abbekommen. -lach- In den Schränken ist nach der Abfahrt alles wieder “neu geordnet.”
Uns hat s gefallen.
Gerade als wir eine kleine Pause einlegen möchten, werden wir von Tse Tse Fliegen attackiert. Nein, nicht schon wieder! Ich gehe nicht mehr raus! Hab keine Lust auf noch mehr juckende, schmerzende Stiche. Das war eine gute Entscheidung, denn kaum zwei Minuten später, entdecken wir diese Weggenossen (20 km außerhalb des Nationalparks):
Ab jetzt halten wir die Augen auf. Doch außer ein paar Kudus und Elefantendung sehen wir heute keine Tiere mehr. Wir fahren an der Abzweigung zum South Luangwa nach links, also am Park vorbei, kommen erneut durch einen Check Point und übernachten in einem Seitenweg, wo wir frischen Dung sehen und auf Elefanten hoffen. Wir befinden uns im Munyamadzi GMA.