Glacier N.P. USA

24.8.2024

Und weil wir gerade in der Nähe sind, machen wir einen kleinen Abstecher in die USA zum Glacier N.P. Der Grenzübergang ist gelinde gesagt “unfreundlich”. Der Beamte erfüllt sämtliche Vorurteile: barscher Ton, viele Fragen in viel zu schnellem Englisch mit Slang, ungeduldig, herablassend. Schlichtweg hat der Typ das arroganteste Verhalten, das man sich nur vorstellen kann. Wir wünschen ihm, dass er lediglich einen schlechten Tag hatte und nicht immer mit schlechter Laune durch`s Leben geht. Nun ja, wir müssen unsere letzte Tomate in den Müll werfen (Einfuhr von Gemüse verboten), mit ins Office kommen, Fingerabdrücke abnehmen lassen, 12 US Dollar Bearbeitungsgebühr bezahlen und dürfen dann schließlich einreisen. Welcome to USA.

Um den N.P. gibt es wieder viele Zäune. Das Seeufer ist, unserem ersten Eindruck nach, komplett in privaten Händen und somit ist das Wildcampen nicht einfach. Wir sehen ein paar Camper am Ufer, fahren dorthin und werden aber sofort weggeschickt: “This is tribal area”. Wir sind unabsichtlich wohl in ein First-Nation-Gebiet geraten. Man möchte unter sich bleiben.

Ein paar Stichstraßen weiter begegnen wir Tom, einem Schotten, der gerade mit seiner indianischen Frau (sorry: first nation Winking smile) den Pickup mit Holz belädt. Wir fragen ihn, ob es hier irgendeine Möglichkeit gibt zu übernachten. Er erklärt uns, dass wir uns gerade schon auf seinem Grundstück befinden und erlaubt uns am See zu campen, so lange wir möchten und sofern seine Kinder nicht auftauchen, die eventuell eine ruhigen Abend verbringen möchten. Er stellt sogar ein “Genehmigungsschreiben” (Handnotiz auf einem kleinen Stück Papier) aus, falls jemand kommt und uns wegschicken möchte, meint er. Glück gehabt! Seine Kinder kommen nicht und wir haben für die nächsten Tage einen sicheren Schlafplatz. Später erfahren wir, dass wir uns im Blackfoot Gebiet befanden und sich das komplette Seeufer in Privatbesitz befindet.

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Am nächsten Morgen fahren wir zu Many Glaciers, doch werden wir am Gate abgewiesen, da wir keine Road-registration (die man online, Tage im Voraus machen muss) vorweisen können. Diese benötigt man, wenn man zwischen 6.00 und 15.00 Uhr in diesen Teil des Parks fahren möchte. So war das nicht geplant. Wir fahren statt dessen die Going-to-the-sun-road bis zum Pass, genießen das schöne Wetter, die Landschaft und unternehmen kleinere Wanderungen.

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Am nächsten Tag stehen wir um 4.30 Uhr auf, damit wir vor 6.00 Uhr in den Park einfahren können. Auf dem Parkplatz frühstücken wir und können dort den Sonnenaufgang bewundern. Die umliegenden Berge sind in ein tiefes Rot getaucht.

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Grinnell Glacier Lake Hike: 10km lang (einfach), ca. 500 Höhenmeter. Die Landschaft ist grandios, die Tierwelt unfassbar. An diesem Tag sehen wir Rotwild, Rocky Mountain Goats, Bighorn Sheep, Bären (durch s Fernglas), Elche und einen Kolibri. Die Seen sind durch das Gletscherwasser milchig oder türkis gefärbt. Ein toller Tag!

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Am nächsten Morgen startet Vango schlecht, auch das Wetter ist eisig kalt und es regnet. Keine Sonne. Somit wird Vangos Batterie nicht vom Solar geladen. Die Batteriespannung ist extrem niedrig. Wir kommen bis zum Visitor Centre und dann ist es klar: Die Lichtmaschine ist kaputt. Nach 25 Jahren darf sie das auch Winking smile. Wir nutzen das Internet um bei Rockauto eine Lichtmaschine zu bestellen, die nach Kalispell geliefert werden soll. Ich frage im Visitor Centre, ob wir über Nacht auf dem Parkplatz stehen bleiben dürfen. Die Jungs dort hatten einen stressigen Tag, da es auf der Going-to-the-sun-road schneite, sie die Straße sperren und einige Touristen vom Pass “evakuieren” mussten. Aber der nette Mann sichert mir zu, dass er die Wachmänner informieren werde und wir ausnahmsweise auf dem Parkplatz übernachten dürften. Um 22.00 Uhr klopft es an Vangos Tür. “I would like to chat with you about camping on this car park.” Hm, informiert wurde wohl niemand. Ich erkläre die Situation (wir brauchen Sonne, um fahren zu können), der Wachmann meint: “Sounds reasonable” und wünscht uns eine gute Nacht. Am nächsten Tag scheint die Sonne. Die Batterie wird über die Solaranlage versorgt. Vango kann fahren.

Wir verbringen noch eine Nacht auf dem fußläufig zu erreichenden Campingplatz, da die Lichtmaschine erst am darauffolgenden Tag ankommen soll. Außerdem ist die going-to-the-sun-road bis zum Nachmittag aufgrund des Schnees gesperrt. In der Natur ist das Warten sowieso angenehmer. Winking smile Und wiederum Glück gehabt. Wir sehen einen Bären.

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Die Going-to-the-sun-road ist wieder befahrbar und so machen wir uns auf den Weg zu Fedex in Kalispell, wo unser Paket schon auf uns wartet. Erleichterung, denn über das Wochenende wollten wir nicht unbedingt in dieser Stadt bleiben. Die Atmosphäre ist nicht so friedlich wie in Kanada. Beim Einkaufen sehen wir auf dem Supermarktparkplatz viele verarmte Menschen. Manche scheinen in ihrem Pkw zu leben. Im Supermarkt selbst gibt es an der Kasse eine heftige Debatte zwischen dem Kassierer und einer Kundin, die uns von der Nebenkasse aus behilflich sein will. Weshalb? Wir möchten 4 Dosen Bier kaufen. Der Kassierer verlangt unseren Ausweis, den wir aber nicht dabei haben. Eigentlich hätte ich mich für das Kompliment (Alkohol dürfen Menschen, die unter 21 Jahre alt sind nicht kaufen) bedanken, doch so schlagfertig bin ich nicht. Verdutzt nenne ich mein Alter. Der Kassierer besteht auf den Ausweis. Die Dame an der Nachbarkasse meint empört: “Are you serious? This is ridiculous!” und sagt zu uns, dass sie das Bier für uns kaufen würde. Das ist wiederum dem Kassierer unangenehm und er zieht die Bierdosen über den Scanner mit den an die Käuferin gewendeten Worte: “Mind your own business.” Der Ton ist dabei nicht gerade der freundlichste. In den USA könnte man wegen solch einer Kleinigkeit seinen Job verlieren, sagt man uns. Äußerst unangenehme Situaton.

Auf dem Walmart Parkplatz bauen wir (unter ständiger Beobachtung eines offensichtlich in seinem Auto lebenden Paares, die 4 Parkplätze neben uns parken) die alte Lichtmaschine aus und stellen beim Einbauen der neuen mit Schrecken fest, dass die Riemenscheibe (pulley) nicht die richtige ist. Sie ist einige Millimeter zu schmal. Mist! Die alte Riemenscheibe bekommen wir mit dem Werkzeug, das wir dabei haben nicht herunter. Wir versuchen es verzweifelt, aber es klappt nicht. Sie sitzt einfach zu fest. Alte Lichtmaschine wieder rein und sich Freitag abends auf die Suche nach einer Werkstatt begebend, entdeckt Didi eine Biker Kneipe. Vor der Tür steht ein Mann, der uns leider nicht weiterhelfen kann. Er gibt uns den Rat zu Auto Zone zu fahren. Die hätten das Werkzeug, das wir brauchen und würden dies wohl auch verleihen. Also nix wie hin zum Laden. Die Sonne geht bald unter.

Der super nette Mitarbeiter meint beim Anblick der Lichtmaschine: “Kein Problem” und packt eine nagelneue Schlagbohrmaschine aus. “Dann ist sie wenigstens einmal getestet”, meint er. Didi meint, dass die zweite Lichtmaschine noch verbaut ist und dasselbe auch mit dieser zu passieren hätte. Auch kein Problem. Sie haben bis 22.00 Uhr geöffnet. Wir sollen uns Zeit lassen. In einer halben Stunde ist alles erledigt. Die Dosen Bier, die wir ihm als Dankeschön geben möchten, lehnt er ab. Mehr als ein Lächeln und unseren Dank möchte er nicht. Soooo lieb! Erleichtert fahren wir aus der Stadt raus, trinken 2 Dosen Bier und fallen müde ins Bett.

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Am nächsten Morgen geht es schon wieder nach Kanada. 6 Tage USA, die es in sich hatten.

Waterton N.P.

22.8.2024

Waldbrände sind in Kanada keine Seltenheit. Häufig sind Schwelbrände unter der Erde die Ursache. Um so erstaunlicher, dass es auf den  häufig bewaldeten Campingplätzen erlaubt ist, Lagerfeuer zu machen. Im Waterton NP hat es vor Jahren schon mächtig gebrannt. Der Wald erholt sich leider nicht so schnell und so ist das Wandern in diesen Gebieten eine eher traurige Angelegenheit. Dennoch bleiben wir ein paar Tage. Wir sehen eine Herde Bisons, Rehe, aber leider keine Bären.

Da der Campingplatz im NP auf Tage hin ausgebucht ist, fragen wir die Besitzerin eines außerhalb des Parks liegenden Campingplatzes, der aufgrund Besitzerwechsels noch nicht wieder eröffnet hat, ob wir auf der Zubringerstraße campen dürfen. Sie hat nichts dagegen. Smile

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Kananaskis Trail

21.8.2024

Westlich von Calgary auf dem Highway 1 verliert Vango beim Bergauffahren an Leistung. Der Motor bekommt zu wenig Kraftstoff. Didi schaut nach. Außer minimalem Schmutz im Filter ist nichts zu finden. Didi hat die Dieselpumpe in Verdacht. Eine Ersatzpumpe haben wir dabei und so wechselt Didi in Regen und Kälte die Pumpe. Vorher geben wir noch chinesischen Reisenden Starthilfe. Sie bedanken sich mit einer Umarmung und 3 Tüten Chips.

Leider war die Dieselpumpe nicht die Ursache, wie wir bei der ersten Steigung auf dem Kananaskis Trail feststellen. So macht es keinen Sinn durch die Berge zu fahren. Also fahren wir zurück zum Abzweig, wo es ein Casino (Stoney Nakoda Resort) mit einem großen Parkplatz gibt. Didi reinigt den Dieselvorfilter.

Am nächsten Tag wagen wir es erneut. Leider mit nur minimaler Verbesserung. Vango stottert wieder und Didi hat die Idee, die Kraftstoffleitung mit Druckluft durchzublasen. Vielleicht ist im Tank Schmutz, der die Leitung verstopft? Der Trick mit dem Durchblasen hilft. Zum Glück. So können wir die wunderschöne Strecke genießen und stoßen bei Crowsnest Pass auf den Highway 3.

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Drumheller

19.8.2024

Horsethief Canyon ist eine Augenweide nach der landschaftlichen Tristes der letzten Tage. Die kleinen Erdhörnchen, die hier leben, sind putzig. Wir bleiben gleich zwei Nächte und entspannen von den langen Fahrstrecken.

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Tagsüber besuchen wir das Royal Tyrrell Museum, das mit originalen Dinosaurier-Exponaten beeindruckt.

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Die Hoodoos (pilzförmige Felsformationen) enttäuschen hingegen, weil die Sicht auf diese durch eiserne Stege größtenteils verbaut ist.

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Horseshoe Canyon:

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Saskatchewan–Little Manitou Lake

18.8.2024

Neuschottland und Ontario gefielen uns richtig gut. Saskatchewan (und Alberta bis kurz vor Calgary) ist dagegen der Teil des Landes, den wir nicht noch einmal besuchen möchten (allerdings sind wir auch hier nicht bis in den Norden gefahren. Vielleicht sieht es dort ja anders aus). Wir wählen eine Strecke abseits des Highway, da wir uns abwechslungsreichere Landschaft erhoffen. Weit gefehlt. Zwischen Dauphin und Drumheller (in Alberta) ist das Land flach und bewirtschaftet. Die Straßen sind über tausende von Kilometern quadratisch angeordnet. Riesige Getreidefelder prägen das Bild. Der Himmel reicht bis zum kilometerweit entfernten Weizenfeld. Das Weizenfeld reicht bis zum Straßenrand. Nicht einmal Ausbuchtungen für Parkplätze gibt es. Alles privates Land. Wir fühlen uns in unserer Freiheit eingeengt. Beschränkt auf die Straße als einzigen öffentlichen Raum finden wir auch keinen Wild-Campingplatz. Welche Ausnahme und Augenweide als sich vor uns die Touchwood Hills Historical Site auftut. Eine grüne Oase mit Rasen und Bäumen. Kleinere Einbuchtungen sind für das Campen gedacht. Ein Campingplatz ist es allerdings nicht. Doch kostenloses Übernachten erlaubt. Eines der beiden Highlights in diesem Teil des Landes. Die anderen im Navi genannten “Sehenswürdigkeiten” sind die größte Colaflasche der Welt, Max the moose, Giblert the golfball (ohne Foto) und Husky the Musky (auch ohne Foto).

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Der zweite und letzte Lichtblick ist Little Manitou Lake. Ein Salzwassersee, der –ähnlich wie das tote Meer- das Schweben im Wasser erlaubt. Wir verbringen einen Tag am See und genießen die Sonne, das Wasser und die Menschen.

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Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit werden wir von einem Farmer vertrieben, auf dessen Land wir wohl standen. Wir dachten es wäre ein verlassenes Haus, was es auch war. Der Eigentümer wohnt kilometerweit weg, hat uns auf dem Nachhauseweg stehen sehen und uns kurz vor Einbruch der Dunkelheit verjagt. Wen hätten wir um Erlaubnis fragen können? Niemanden. Die Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz zu einem Sportgelände. Am nächsten Tag fahren wir bis Drumheller durch. Nicht, dass wir noch eine Nacht in dieser Gegend verbringen müssen….

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Manitoba

16.8.2024

Über Manitoba gibt es nicht viel zu sagen, da wir nicht bis in den Norden zur Hudson Bay gefahren sind. Östlich von Winnipeg hat man die Hälfte des Landes durchquert. In Westbourne gibt es einen schönen Übernachtungsplatz und im Riding Mountain NP soll es Bären geben. Wir haben zwei Rehe gesehen.

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Und schon sind wir in Saskatchewan…


Thunder Bay–Fort William

14.8.2024

Das “lebende Museum” ist sehr gut gemacht. In traditioneller Kleidung finden Tänze, Spiele und kleinere Aufführungen statt. In der Apotheke wird man zeitgenössisch beraten und im Indian Shop erklärt der Verkäufer welche Waren der Indianer angenommen wurden (oft Felle) und gegen welche “Luxusgüter” (z.B. Seile, Kannen, Decken) sie getauscht wurden. Man kann einen ganzen Tag im Museum verbringen, ohne gelangweilt zu sein.

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Lake Superior

11.8.2024

Die Straße entlang des Lake Superior ist wunderschön und bietet geniale Wild-Campingplätze. Wir sind immer noch recht zügig unterwegs, da die Entscheidung, ob wir es noch bis Alaska schaffen werden, immer noch nicht gefallen ist. Deshalb “verpassen” wir auch den Indian Summer, den es nur im Osten Kanadas zu bewundern gibt, da es hier viele Laubbäume (u.a. die Ahornbäume, aus denen der leckere Sirup gewonnen wird) gibt. Wir hoffen, dass wir irgendwann noch einmal nach Kanada reisen werden. Nicht nur wegen der Landschaft, insbesondere auch wegen der Menschen.

Die Kanadier sind zurückhalten, höflich, freundlich, respektvoll… einfach wunderbar entspannt und nett. Wenn wir auf Wanderungen Kanadiern begegnen treten sie vom Pfad –egal wie breit er ist- beiseite, um einen vorbei zu lassen. Dabei grüßen sie lachend so herzlich, als sei man seit Ewigkeiten befreundet, habe sich aber seit Jahren nicht gesehen und freut sich jetzt um so mehr, sich wiederzusehen.

Das tut der Seele unendlich gut.

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Lion`s Head (Bruce Peninsula)

9.8.2024

In Owen Sound waschen wir in einem Laundromat (sehr bequem so ein Waschsalon Winking smile) Wäsche, als uns Graeme anspricht. Er ist von unserem Auto und unserer Reise durch Afrika so angetan, dass er uns direkt einlädt in seiner Ferienwohnung, die direkt neben seinem Haus liegt, zu übernachten. Wir könnten so lange bleiben, wie wir möchten. Nur sollen wir ihm Zeit geben bis er zu Hause ist und seine Frau “vorwarnen” kann. Er gibt uns seine Adresse. Didi und ich sind uns unsicher, ob wir das wirklich annehmen sollten, fahren dann aber doch hin. Herzlich werden wir begrüßt und er ist froh, dass wir gekommen sind. Mit den beiden verbringen wir einen tollen Abend. In Lion`s Head spielen an diesem Abend mehrere life-bands. Am nächsten Tag möchten die beiden uns kaum gehen lassen, doch mittags machen wir uns auf den Weg zur Fähre. In Kontakt bleiben wir per whatsapp.

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Die Fähre ist eigentlich für die nächsten Tage komplett ausgebucht, da noch Ferienzeit in Kanada ist und somit Hochsaison. Wir fragen, ob noch ein Plätzchen frei ist, stellen uns auf die “stand-by” Spur und warten, da man uns vorab keine Auskunft geben kann, außer, dass die Fähre ausgebucht ist. Wir haben Glück! Insgesamt haben sogar noch 4 Autos Platz. Wir genießen die Überfahrt nach Manitoulin Island.

Begegnung mit Mennoniten

8.8.2024

Auf dem Weg zur Fähre, die über den Lake Huron führt, durchfahren wir ein Gebiet, in dem viele Mennoniten leben. Ähnlich wie die Amish kleiden sie sich anders als wir, fahren mit Kutschen, haben einen eigenen Lebensstil. Allerdings sehen wir auch viele Traktoren, Stromleitungen und andere Dinge, mit denen sie sich eigentlich nicht identifizieren wollten, doch zur Versorgung der Familie in der heutigen Zeit wohl benötigt werden. Einfach ansprechen möchten wir sie nicht und sind froh als wir diverse Schilder sehen, auf denen Maple Sirup und Schafsmilchprodukte angeboten werden. Auf dem ersten Bauernhof treffen wir auf eine sehr schüchterne jüngere Frau, die Auskunft zur Herstellung des Ahornsirups gibt. Eine tiefgründigere Unterhaltung findet nicht statt. Wir kaufen eine Flasche des weniger streng schmeckenden Sirups. Umsichtig rät sie uns zur Plastikflasche, da Glas auf Reisen leicht zerbrechen kann.

Wir hätten gerne Maple Butter gekauft und so fahren wir zum nächsten Hof, doch die wohlschmeckende Butter ist leider ausverkauft. Eine ältere Frau schiebt ihren Enkel zügig ins Haus, als wir mit unserem Auto vor dem Haus auftauchen. Freundlich schickt sie uns weiter.

Die dritte Anlaufstelle ist richtig nett. Eine junge Frau erscheint mit ihren viel jüngeren Geschwistern im kargen ca. 10 qm großen Verkaufsraum, in dem sich eine Theke und ein Kühlschrank mit Glastür befinden. Wir begrüßen uns, Didi und ich schauen uns die Produkte an und unterhalten uns auf deutsch. Das macht die Mennonitin neugierig und sie sucht das Gespräch. Sie möchte wissen, ob wir Hochdeutsch sprechen und ihr Philadelphia-Dutch, wie sie es nennt, verstehen. Sie ist richtig glücklich, als sie merkt, dass sie Hochdeutsch versteht und meint, dass die Predigten bei den Versammlungen (so nennen sie die Messe) auch auf Deutsch stattfinden, aber sehr schwer verständlich sind. Wir können sie beruhigen, indem wir sagen, dass die Bibel in einem schwer verständlichen Deutsch geschrieben ist. Gerne hätten wir uns länger mit ihr unterhalten und wir glauben auch, dass sie es auch genossen hätte, doch keiner von uns wusste, wie er es anfangen sollte. Eine Einladung zum Kaffee in unserem Auto? Wir sind froh, wenigsten diese kurze, vorsichtig abtastende Begegnung gehabt zu haben. (Fotos von Personen haben wir aus Respekt nicht gemacht)