30.9.2024
Month: September 2024
Vancouver City
29.9.2024
Vorbei an Whistler, wo leider jeder Parkplatz Geld kostet und wir somit lediglich den Lost Lake besuchen, führt die Sea to Sky Road nach Vancouver. Ein paar kleinere Stopps legen wir ein und laufen z.B. zu einem Wasserfall. Städte sind ja nicht so unser Ding, doch die dampfbetriebene Uhr und Canada Place müssen wir uns anschauen.
In der Nähe des Ridley Parks finden wir eine Straße, in der das Parken auch ohne Anwohnerausweis erlaubt ist. Von hier aus nehmen wir den Bus bis zum kleinen Hafen und laufen an Science World vorbei um die Häfen herum. Das mit dem Bus war auch so eine Sache: Wir steigen ein, fragen ob er “in unsere Richtung” fährt (ja tut er) und möchten bar bezahlen. Doch es gibt kein Wechselgeld und ich habe nur eine 20 Dollarnote (6,40 Dollar kostet die Busfahrt für 2 Personen). Da der Bus bereits wieder angefahren ist, frage ich einige der Fahrgäste, ob sie meinen Geldschein wechseln könnten. Lediglich eine ältere Dame hat Bargeld, kann aber leider nicht wechseln. Mittlerweile sind wir drei Stationen weiter gefahren und wollen an der nächsten aussteigen, da wir ja nicht bezahlen können. Der Busfahrer meint, dass der Weg um den Hafen herum sehr weit wäre und möchte uns die 3 km bis dorthin nicht auch noch laufen lassen. Augenzwinkernd lässt er uns weiterhin mitfahren. Sooo lieb.
Tatsächlich brennen uns am Ende des Tages die Fußsohlen.
Lillooet, Pemberton
27.9.2024
In Lillooet gibt es ein paar hübsche Häuser, die wir uns am nächsten Morgen anschauen möchten. Wir übernachten in der Nähe und entdecken frischen Bärenkot. Nun, in dieser Nacht werde ich nicht nach draußen gehen. Gute Entscheidung, den am nächsten Morgen finden wir frische Bärenspuren um uns herum. Nachdem der Bär so nah ist, möchten wir ihn nun auch gerne sehen. Selbstverständlich nur vom sicheren Auto aus. Unser Wunsch geht kurz vor Pemberton in Erfüllung. Direkt neben der Straße auf einem Parkplatz entdecke ich einen großen, braunen Bär. Didi reagiert sofort und hält in gebührendem Abstand an. Gut so, denn so fühlt sich der Bär nicht gestört und wir entdecken einen zweiten, kleineren schwarzen Bär. Wow! Welch ein Glück. Bald verschwinden sie hinter der Betonmauer und wir trauen uns ein bisschen näher. Äste und Zweige der dahinterliegenden Büsche wackeln und ab und zu schaut einer der beiden mal, was auf der anderen Seite der Mauer so los ist. Der kleine, schwarze wagt sich dann ein wenig weiter vor. Wir filmen und fotografieren durch die geschlossene Beifahrerscheibe. Als beide Bären nicht mehr zu sehen sind, startet Didi den Motor und der große Braune schaut erschrocken über die Mauer, bevor er in die Büsche hechtet.
Vernon, Coldstream, Merritt
24.9.2024
Die Straße führt weiterhin durch eine veränderte Landschaft. Seit Kamloops prägen kleinere Büsche das Landschaftsbild. Die Bäume sind von der Straße zurückgesetzt. Der Blick kann wieder schweifen. In Vernon “verfolgt”uns ein Ford E 350 4×4, als wir auf einen Parkplatz abbiegen. Didi meint, dass der sicherlich mit uns quatschen möchte. So ist es dann auch. Wir parken ein, er parkt neben uns. Calvin baut Wohnmobile nach Wunsch der Kunden aus und gibt uns Tipps für die Weiterreise.
Auf seine Empfehlung hin fahren wir durch Coldstream bis zum Kalamalka Lake Provincial Park und wandern bis zum Aussichtspunkt. Die Farbe des Wassers erinnert an die Karibik. Türkis bis hellgrün und sattes Blau. Kajakfahrer ergänzen das Bild. Der See lädt zum Baden ein. Wunderschön. Doch leider darf man am Parkplatz nicht übernachten.
Deshalb nehmen wir die “Backroad” bis zum Streak Lake. Wir hatten die Qual der Wahl. Es gibt hier unendlich viele wunderschöne Seen. Ein bisschen Offroadfahren war auch dabei. Bei Oyama stoßen wir wieder auf asphaltierte Straßen und nehmen die Westside Road Richtung Kelowna.
Diese Hirsche (?) trampeln auf dem Geier herum und wollen von ihm gar nicht ablassen.
Merrit:
Weiter geht es über die stetig ansteigende 97c. Vango hat wieder “Husten” und wir müssen bei Eisregen die Dieselleitung wieder einmal durchblasen.
Das Städtchen Merritt hat nicht viel zu bieten, Spences Bridge auch nicht und auch Lytton nicht… die hohen Berge sind hübsch anzuschauen.
Kamloops und über die 97 nach Falkland
23.9.2024
In Kamploops gönnen wir Vango einen Ölwechsel und eine Autowäsche. Außerdem waschen wir unsere Wäsche und am Übernachtungsplatz, dem Inks Lake, wird Vango auch von innen mal wieder gründlich gereinigt.
Über die landschaftlich schöne 97 fahren wir durch grünes Farmland nach Falkland. Im hiesigen Pub gönnen wir uns einen Kaffee und bemerken, dass die Einheimischen dort Wurst kaufen. Die muss lecker schmecken. Ich frage nach und die Dame hinter dem Tresen erklärt, dass die Wurst von einem ortsansässigen polnischem Metzger gemacht wird. Wir kaufen 2 Stück . Wirklich sehr lecker!
Auf der Weiterfahrt sehen wir eine Bärenfamilie.
Valemount und Kinbasket Lake
20.9.2024
Am Kinbasket Lake unweit von Valemount gibt es ein verlassenes Sägewerk, das dirket am See gelegen ist und Campern ebene Plätze bietet. Ein idealer Platz, um sich um Vango zu kümmern. Didi rotiert die Reifen und versucht erneut die Klimaanlage zu reparieren. Ich mache “Hausputz” und kümmere mich um die nächsten Reiseziele. Abends machen wir wieder Lagerfeuer.
Auf der anderen Seite des Sees brennt an unserem 3. Abend der Wald. Enorme Rauschwaden ziehen den See entlang. Unsere Seite des Ufers bleibt zum Glück verschont. Am Morgen löschen Helikopter das Feuer.
Erwähnenswert ist noch die Duschmöglichkeit in Valemounts Eishockeyhalle. Des Campers Traum: Für 1,40 can. Dollar zeitlich unbegrenzt heiß duschen.
Auf dem Weg nach Valemount:
Kinbasket Lake bei Valemount:
Nächstes Ziel: Wells Gray Prov. Park.
Banff N.P. und Jasper N.P.
14.9.2024
Von unserem nicht sonderlich romantischen, aber mit grandiosem Morgenrot beschenktem Übernachtungsplatz außerhalb Canmores fahren wir, ohne einen Campingplatz gebucht zu haben, zum Johnston Canyon. Dort gibt es einen Campingplatz, sogar mit einem Menschen am Eingang. Dieser macht uns keine großen Hoffnungen, man müsse online buchen. Er kann mir nur sagen, dass er für heute ausgebucht ist. Enttäuscht fahren wir ein paar Meter Richtung Ausfahrt zum Mülleimer, als wir zurückgerufen werden. Gerade hätte jemand ausgecheckt (hätte er das nicht im System schon sehen können, dass der Platz nicht länger gebucht ist?) und wir könnten diesen Platz haben. Auch für 2 Nächte geht, ja. Da die zweite Nacht, nun da er uns für die erste Nacht einbuchen kann, keine Vorabreservierung ist, kann er uns auch dafür den Platz sichern. Es dauert eine Weile bis er uns online eingecheckt hat, denn auch er muss auf die offizielle Internetseite gehen. Ich sehne mich in solchen Momenten sehr nach dem Leben vor “Computer, die das Leben leichter machen” zurück. In der Nähe des Campingplatzes sehen wir einen Schwarzbären.
Die Wanderung durch den Johnston Canyon bis zu den Ink-pots ist lang und nicht ganz unanstrengend. Zunächst müssen wir uns durch die Menschenmassen, die sich über den asphaltierten Weg zu den Wasserfällen drängen, hindurchquetschen, um anschließend steil bergauf zu den Ink-pots zu gelangen. Der Weg hat sich allerdings gelohnt. Tiefgrün, blau und gelb sind die kalten Quellen und wir sehen das Wasser durch das klare Wasser aus der Erde blubbern.
Auf dem Rückweg (wir sind spät dran), sind die meisten Menschen schon weg. Es geht entspannt zum Campingplatz, wo wir beim Lagerfeuer den Tag ausklingen lassen.
Lake Louise (Banff N.P) soll ja ganz toll sein, besonders bei Sonnenaufgang. Dort gibt es nur begrenzte Parkmöglichkeiten und um der Touristenmasse Herr zu werden kostet das Tages-Parkplatzticket 36 can.Dollar. Wie wir hörten, muss man außerdem früh aufstehen (gar nicht unser Ding) und sich in die Schlange der wartenden Autos stellen (auch nicht unsere Vorstellung eines angenehmen Tages). Eine andere Möglichkeit zu diesem und zum Lake Moraine zu kommen, sei der Shuttle Bus. Täglich ab 8.00 Uhr könne man sich auf der Internetseite für den übernächsten Tag einen Platz reservieren (8 can. Dollar pro Person). Wir probieren es aus und um 8.02 Uhr sind bereits alle Plätze ausgebucht. Hm! Dann lassen wir den See einfach aus und fahren statt dessen zum Bow Lake und Peyto Lake. Auch sehr schön. Auf dem Weg dorthin sehen wir Mountain Goats.
Da es im Jasper N.P. vor einigen Wochen heftig brannte (1/3 der Stadt Jasper soll abgebrannt sein und die Hälfte des Parks) ist es Touristen lediglich an drei Stellen erlaubt anzuhalten. Die Strecke ist weit und somit übernachten wir noch einmal im Yoho N.P. (Emerald Lake und die Takakkaw Falls) auf dem Monarch Campingplatz. Es ist ein First come – first serve Platz und auch hier haben wir wieder Glück. Die Nacht vom 17.9. ist die letzte mögliche, bevor der Campingplatz für diese Saison geschlossen wird.
Ausgeruht machen wir uns auf den Weg zum Athabasca Gletscher im Jasper N.P. Dort darf man noch aussteigen und auch bis zum Gletscher hoch laufen. Auf das Eis darf man nicht. Das ist nur mit einer Führung erlaubt. Die Weiterfahrt bis Jasper ist die erste Hälfte noch schön. 40 km vor Jasper ist alles abgebrannt. Ein trauriger Anblick. Wir verlassen den N.P. Richtung Westen.
Nelson-Kimberley-Lussier hotsprings
10.9.2024
Wir übernachten weit oben in den Bergen, auf Dans Lieblingsplatz mit Blick über die Stadt Nelson und den Columbia River und schlendern am folgenden Tag durch Nelson.
Hier gibt es noch Parkuhren und auch wieder gebührenpflichtige Parkhäuser und –plätze. Großstadtfeeling. Übrigens ist Kanada in vielen Dingen Deutschland ähnlich (und so unähnlich zu Afrika ): Die privaten Mülltonnen sehen genauso aus wie bei uns (blaue und braune haben wir gesehen). Es gibt Bürgersteige und Fahrradwege. Die Lebensmittelversorgung ist einfach. Öffentlich Toiletten gibt es auch, doch im Gegensatz zu Deutschland immer kostenfrei und immer sauber. Und so Vieles mehr… (in Afrika war alles sooo anders
)
Was angenehm anders ist, sind u.a. die kostenlosen Fähren in Britisch Columbia. Sobald auf einer Hauptverkehrslinie keine Brücke gebaut wurde, stellt die Regierung die Verbindung durch kostenlose Fähren sicher (außer nach Vancouver Island). Sehr nett.
So nehmen wir die Fähre Balfour-Kootenay Bay erneut und fahren aber diesmal über die Passstraße nach Kimberley. Ziel sind die vor Inverness, in den Bergen liegenden, Lussier-hotsprings. Warm bis heiß, aber diesmal leicht nach faulen Eiern riechend teilen wir uns die diversen Pools mit lebhaften Menschen aus Venezuela, Kolumbien, Brasilien und den etwas ruhigeren Kanadiern, Holländern und Deutschen.