5.1.2025
Die Jubilee Pass Road führt uns direkt zum Badwater Basin, dem tiefsten Punkt im Death Valley. Wir parken Vango 85,5 m (laut unserem GPS 101 m) unter dem Meeresspiegel und laufen auf den Salzsee. Weitere Sehenswürdigkeiten sind Devil`s Golf Course (hier bilden die Salzkristalle Formationen, die uns an Pilze erinnern), der Artists Drive windet sich durch farbiges Gestein, durch den Golden Canyon kann man bis zum Zabriskie Point wandern, der mit einem atemberaubenden Blick auf den unterhalb liegenden Canyon überrascht. Durch den 20 Mule Canyon führt eine kurze Offroadstrecke durch gelbliche an versteinerte Dünen erinnernde Schlucht. Als wir in eine unbefestigte Stichstraße einbiegen, kommen wir nicht weit. Drei Autos stehen Mitten auf dem Weg. Eine ältere Dame kommt auf uns zu und fragt, wie wir zu ihrer Gruppe gehören. Ähm… gar nicht. Sie erklärt uns, dass dieser Weg für Touristen noch gesperrt ist und das Gate eigentlich hätte geschlossen sein müssen. Schade. Wir unterhalten uns noch sehr nett mit der Archäologin. Bei der Verabschiedung stellt sich heraus, dass wir uns mit einer Berühmtheit unterhielten. Robin Turner. Wow.
Wir übernachten außerhalb des Parks auf einem verlassenen Campingplatz mit gefühlt 30 anderen Fahrzeugen, die es uns gleich tun.
Am nächsten Tag schauen wir uns bei Sonnenaufgang das Badwater Basin von oben (Darwins View) sowie weiter nordwestlich die Harmony Borax Mine an, stoppen bei Devil`s Corn Field und Stovepipe Wells, um uns dann auf den langen Weg zum Ubehebe Crater und dem sogenannten Racetrack zu machen. Der Racetrack fasziniert durch seine wandernde Felsbrocken. Auf dem See hinterlassen kleinere und auch größere Steine spuren auf dem ausgetrockneten See. Lange war dieses Phänomen ein Rätsel. Es müssen zwei Faktoren zusammen kommen, um die Fortbewegung zu ermöglichen. Zu den seltenen Zeiten, wenn die Pfanne mit Wasser bedeckt ist und dieses dann gefriert, wird der Stein von Eis umschlossen. Wenn das Eis schmilzt bzw. die kleinen Eisschollen vom Wind bewegt werden, tragen sie den Stein mit sich fort.
Wir hatten am Abend vor dem Racetrack Playa am Straßenrand (das ist von Nationalparkseite aus erlaubt) an einem dafür vorgesehen Platz übernachtet, da wir ansonsten in die Dunkelheit gefahren wären. Beim Abendessen hören wir Regen. Ups. Regen im Death Valley? Vier Tropfen oder so haben wir gezählt und legen uns irgendwann ins Bett, als es heftiger Wind aufkommt und Regenschauer mit sich bringt. Wir schlafen dennoch gut und erwachen morgens mit dem Blick auf schneebedeckte Berge. Das hätten wir nicht erwartet. Aber gut, es ist Winter, für manche Pässe werden Schneeketten empfohlen, doch die Wettervorhersage versprach 23 Grad… Die Aussicht ist wunderschön, doch die Straße ist 40 km lang leider übelstes Wellblech. Wir beschließen eine andere Strecke zurückzufahren und entscheiden uns für die Lippincott Road. Ausgeschrieben ist sie für erfahrene Offroad-Fahrer. Es geht über große und kleinere spitze Steine.teilweise exponiert, immer steil den Berg hinunter. Die Ausblicke auf das Saline Valley sind wunderschön, die Strecke (wenn man sie bergab fährt) nicht wirklich anspruchsvoll. Über die Saline Valley Road kommen wir zum schneebedeckten South Pass. Selbst die Joshua Trees sind nachmittags noch teilweise mit Schnee bedeckt. Die Landschaft begeistert und ich kann mich an den Joshua Trees gar nicht satt sehen. Da kommt der U2 Fan in mir durch. Zurück auf der Landstraße 190 übernachten wir inmitten der Joshua Trees, bevor wir uns am nächsten Tag auf den Weg Richtung Beatty machen.