Wir haben von anderen Overlandern einen Platz bei Quinhamel empfohlen bekommen, an dem es sehr gutes Essen geben soll und es dort ebenfalls eine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Na dann mal los, denn der Platz an dem dieses Restaurant sein soll scheint auch in einer netten Gegend an einem Fluss gesäumt von Mangroven zu liegen.
Der Platz ist schattig und ….
…eine unglaubliche Anzahl von Webervögeln sind gerade lautstark mit dem Bau ihrer Nester beschäftigt……..
……..immer unter den wachsamen Augen der Damen die –falls ihnen etwas daran nicht gefällt- dies rigoros zerstören und nach einem neuen und schöneren verlangen. Es wurde schon gemunkelt, dass die menschliche Damenwelt manchmal ähnliche Züge an den Tag legt…….Nur Manche manchmal!
Am interessantesten ist aber die Geschichte des italienischen Paares, das hier vor 7 Jahren in Guinea Bissau gestrandet ist. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Joseph und seine Partnerin waren damals eigentlich mit ihrem – nun ich sage mal etwas älteren und für dieses Vorhaben nicht idealen- Katamaran unterwegs auf dem Weg nach Brasilien. Es hatte einige Jahre gedauert, bis sie unter Schwierigkeiten bis nach Guinea Bissau gekommen sind, denn ihr Segelboot ist ziemlich klein und muss damals schon in einem ziemlich gebrauchtem Zustand gewesen sein…..
Aber bis hierher musste man ja “nur” an der Küste entlang fahren. Und ab hier ist die kürzeste Verbindung über den atlantischen Ozean nach Brasilien. Aber es sind halt immer noch ca. 3000 km….und das evtl. bei Sturm oder Flaute, bei Dunkelheit, Gewitter und Regen….aber auch bei sengender Sonne und Windstille alleine auf weiter See. Das sogenannte Blauwasserfahren ist der Traum eines jeden Seglers, aber es wurde auch schon für viele zum Albtraum!
Das Boot das die Zwei dazu benutzen wollten sieht jetzt so aus:
Ich persönlich glaube nicht, dass es vor 7 Jahren um ein Vielfaches besser ausgesehen hat, so dass ich damit auf Reise gegangen wäre. Der Zustand ist- nun ja ich sag mal so- ich habe nicht ein einziges Teil an diesem Boot entdeckt, das noch in gebrauchsfähigem Zustand ist!
Dann die Größe! Ok das haben die Zwei zugegeben, es ist irgendwie zu klein….. Ein Raum der geschlossen werden kann befindet sich nur im Rumpf des Katamarans. Also insgesamt zwei Räume plus etwas Stauraum in Bug und Heck. Man kann sich die Größe der “Wohn”räume in etwa vorstellen indem man gedanklich zwei Särge übereinander stellt. So in etwa fühlt man sich auch darin!
Nachdem auf hoher See IMMER einer am Ruder sein muss, und das eben auch bei sengender Sonne, Regen, Gischt oder nachts reicht also ein Schlafplatz. Im anderen Raum befindet sich die “Küche”. Wie die Zwei in den spärlichen Stauräumen all das Essen, Süßwasser und alles was man sonst noch braucht zum Überleben für die vielleicht 4 wöchige Überfahrt mitnehmen wollten ist mir ein zusätzliches Rätsel. Nachdem kein einziger Raum auch nur annähernd trocken gehalten und auch nicht wirklich gelüftet werden kann, wird man das spärliche Platzangebot bald auch noch gegen Schimmelpilzkulturen aller Art verteidigen müssen.
Die zwei sind also echte Abenteurer und der Plan ist keineswegs aufgegeben! Joseph hat mir felsenfest versichert, dass er mit diesem! Boot im nächsten Jahr nach Brasilien segeln will! In ein oder zwei Monaten will er anfangen es zu reparieren, so seine Aussage. Ich will die zwei auf keinen Fall aus den Augen verlieren, denn ich wünsche mir so sehr, dass ihr Traum in Erfüllung geht!
Wir verbringen ein paar sehr nette Tage mit den Zwei zusammen. Sie sind sehr kurzweilig und haben viel zu erzählen. Sie haben ein solch großes Herz, wie man es heutzutage nur selten zu sehen bekommt und schon nach der kurzen Zeit fällt der Abschied extrem schwer!
Good luck, wir wünschen euch alles nur erdenklich Gute!
TEST 🙂