Die Stadt Zambesi und die Hängebrücke

17.5.2019

Von Lukulu sind es noch 70 Kilometer äußerst schlechte Piste bis wir auf die Watopa Fähre treffen. Sich über den Sambesi schippern zu lassen kostet ganz schön. Da war selbst die lange Fährfahrt über den Kongo billiger. Dort gab es fairer Weise aber auch Einheitspreise. Hier wird unterschieden: Sambisches Kennzeichen, afrikanisches oder “the rest of the world” Kennzeichen. Der “Rest” zahlt mehr als das doppelte, wenn man in der Landeswährung bezahlt. Das sind 150 Kwacha, ca. 10 Euro. Man darf auch in US Dollar zahlen. Dann kostet es 30 US?!?!! Party smile

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Wir fahren auf guter Teerstraße in die Stadt Zambesi und noch ein Stückchen weiter. Eine 200 m lange Hängebrücke verbindet die Mission mit der nahegelegenen Straße. Direkt am Sambesi finden wir mit Blick auf die Fußgängerbrücke ein wunderschönes Plätzchen. Abends hören wir Gesang vom gegenüberliegenden Ufer.

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Am nächsten Morgen bekommen wir Besuch vom wohl ärmsten Tropf des Dorfes. Sein Beruf ist Prophet, sagt er. Er ist ganz nett und möchte uns ein wenig herum führen. Von ihm erfahren wir, dass der Gesang Teil eines Beschneidungsrituals gewesen ist. Vier Jungs gingen gestern Abend mit männlichen Erwachsenen in den Wald, wurden dort beschnitten und kehrten am Morgen wieder ins Dorf zurück. Die Zeremonie ging dort den ganzen Tag weiter. Wir dürfen leider nicht teilnehmen, hören aber laute Musik aus Lautsprecherboxen und ab und zu jubelnde Rufe.

Die Mission ist nicht mehr im besten Zustand und auch die Schule entspricht nicht den deutschen Standards. Keine hier tut das. Hier haben die Kids aber wenigstens ein Dach über dem Kopf. Oft sehen wir Unterricht, der unter einem Baum abgehalten wird. Als Schüler muss man lediglich ein Schreibheft, einen Stift und (wer Geld dafür hat) zwei Bücher mit in die Schule bringen. Wer keinen Sitzplatz mehr ergattern kann setzt sich vorne auf den Boden oder steht am Fenster.

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Unser “Campingplatz” sollte um diese Jahreszeit eigentlich überschwemmt sein. Auch der Weg auf dem wir 6km von der Hauptstraße zum Fluss gefahren sind, sollte unter Wasser liegen. Hier sollten Kanus fahren und die Menschen Fische, die vom Sambesi in das Überschwemmungsgebiet gespült wurden, fangen. Dieses Jahr ist alles anders. Die Regenzeit blieb aus und der Wasserstand ist so niedrig wie im September/Oktober. Die Ernte war gering, da der Mais zu viel Sonne und zu wenig Wasser abbekommen hat. Wir denken, dass es in den ländlichen Gegenden im gesamten südlichen Afrika dieses Jahr eine Hungersnot geben wird.

In Sambia gibt es noch viele Bienen. Bienenkörbe aus Baumrinde werden in Bäume aufgehängt. Aus dem Honig, der in dieser Region geerntet wird, macht man Honigbier.

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