Differenzial kaputt

14.2.2020

Saudi Arabien015

Das Geräusch ist nach dem Wechsel des Kreuzgelenks schlimmer, statt besser geworden. Didi vermutet, dass das hintere Differenzial nicht in Ordnung ist. Leider sind es nicht nur die Lager, sonders das Ganze Ding. Sad smile In Dschiddah gibt es kein Ersatzteil. Didi bestellt in den USA und wir hoffen, dass wir das Teil ohne Probleme aus dem Zoll bekommen.

Bevor es zur Bestellung kommt treffen wir auf Muhammed (hatte ich nicht schon in Khartoum erwähnt, dass die Männer fast alle hier so heißen Winking smile). Wie kommen wir nun zu diesem Muhammed? Auf der Suche nach der Lösung für unser Problem landen wir in einer guten Gegend Dschiddahs. Teure Autos ohne Ende. Didi ist im Internet am Recherchieren und ich will Koordination ins Navi im Auto eingeben, als ein Ford neben VAnGO hält. Ich spreche den Fahrer an, ob er eine Ford-Werkstatt kennt. Rafeeque, der Fahrer des Ford, kennt leider keine und hat auch nicht viel Zeit. Er “übergibt” uns an Muhammed. Dieser fährt uns quer durch Dschiddah auf der Suche nach einem Ersatzteil und lädt uns dann noch in ein nicht gerade billig aussehendes Restaurant zum Kamelfleisch Essen ein, das extrem zart und lecker schmeckt.

Wir bemerken alle drei die Blicke der Menschen, die auf meine farbenfrohe Kleidung fällt. Laut offizieller Saudi-Arabien Internet Seite (visit.saudi) soll ich als Frau lockere, körperunbetonte Kleidung tragen. Das Oberteil sollte so lang sein, dass es den Hintern bedeckt. Haare müssten nicht bedeckt werden. Ich trage Kopftuch und sonst auch alles “nach Vorschrift”. Muhammed bemerkt: “Unsere Frauen tragen schwarz.” Damit mein Saudi Aufenthalt angenehm wird und ich “respektiert” werde, würde er mir gerne eine dieser schwarzen Kutten kaufen. Hm… die Blicke von Mann sowie Frau habe ich ebenfalls bemerkt und mir so meine Gedanken gemacht. Was vom König auf der visit.saudi Seite veröffentlicht wird und was im Land selbst von der Bevölkerung bislang akzeptiert wird, sind wohl doch noch zwei verschiedene paar Schuhe. Veränderungen brauchen ihre Zeit. Saudi Arabien wird offener, aber ich bin um meine Abaya doch ganz froh. Eine Burka (Vollverschleierung) hätte ich jedoch abgelehnt. Ich habe durch den Wind auch so genug mit meinem Kopftuch zu kämpfen.

Die Gastfreundschaft von Muhammed ist wirklich unglaublich. Er erklärt, dass es sein Glaube (er ist Moslem) so vorsieht. 2,5% seines jährlich Ersparten seien für die Armen bestimmt. Die dürfen seine Hilfe auch einfordern. Dieses Recht haben sie. Reisende sind “verletzlich” und somit besonders schützenswert. Er hilft gerne und es bereitet ihm Freude.

Auch beim SIM Kartenkauf hilft er uns noch, da die Beamten bei der Immigration vergessen haben uns eine ID Nummer in den Pass zu schreiben und wir somit nicht registriert werden können. Erst als er sich auf arabisch mit der Dame unterhält wird klar, dass wir auch mit unserer Visa Nummer eine SIM Karte kaufen können. Fingerabdruckgerät am Straßenrand. Alles hochmodern hier.

Vielen herzlich Dank an Muhammed für seine großartige Hilfe. Wir werden es ihm nie vergessen.

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