Immigration Office in Benguela – wie verlängere ich das Angola Visum? Angolas Schildbürgerbürokratie

10.05.2017

Es lohnt sich länger in Angola zu bleiben, doch die Verlängerung des Visas ist eine bürokratische Meisterleistung.

Zum Glück finden wir im Immigration Office in Benguela einen netten Mitarbeiter, der englisch spricht und gewillt ist uns zu helfen. Lucio besorgt erst einmal alle möglichen Formulare und erklärt: “Um das Visum zu verlängern müssen wir uns erst beim Einwohnermeldeamt anmelden.”

Eigentlich muss man sich auch als Tourist in jeder Stadt beim Immigration Office melden und ein solches Formular ausfüllen. Doch wer macht das schon? Kaum in einer Stadt angekommen, soll man zwei Stunden mit Bürokratie verbringen? Nein Danke.

Aber nun gut. Jetzt müssen wir da wohl durch.

Auf dem Formular soll man angeben, wo man übernachtet.

Im Auto.

Nein, geht nicht.

Ok, dann Alfa Bar.

Aber die haben doch keine Zimmer.

Wir schlafen im Auto.

Hm. Dann muss der Besitzer der Alfa Bar das Formular unterschreiben und einen Stempel drauf drücken. Und damit müssen wir dann wieder her kommen.

Aber die Alfa Bar ist im 37 km entfernten Lobito.

Dann müsst ihr das Formular dort abgeben. Ihr bezahlt aber jetzt schon einmal hier die Gebühr, damit ihr das Visum beantragen könnt.

Na gut. Das war Schritt 1.

 

Jetzt geht es zur Zahlstelle. Umständlich werden Beträge in den Computer eingegeben und DIN A 4 große Quittungen mit Durchschlag ausgedruckt. Wir müssen pro Person 250 Kwanza für die Registrierung beim Einwohner Meldeamt bezahlen. 8000 Kwanza plus 990 Kwanza Steuer für die Verlängerung des Visa. (Umtauschkurs am Schwarzmarkt: 100US Dollar = 34000 Kwanza)

 

Anschließend müssen wir ein DIN A 6 und ein DIN A 4 Formular, die beide in portugiesischer Sprache verfasst sind, ausfüllen. Lucio hilft und somit ist es kein Problem… nur zeitaufwändig. Beide Formulare wandern in eine Mappe aus festerem Papier, auf dessen Frontseite wir noch unsere Namen eintragen müssen.

 

Wir denken, dass nun alles erledigt sei. Weit gefehlt. Da wir ja keine feste Adresse in Angola haben (und hier der Tipp für Overlander: Sagt einfach, dass ihr wochenlang am gleichen Ort wohnt), müssen wir einen Brief an das Immigration Office in portugiesischer Sprache verfassen. Inhalt des Schreiben ist die Erklärung, weshalb wir nicht an einem Ort bleiben. Lucio sagt, dass eine Kollegin das Schreiben für uns aufsetzt.

Na das ist ja mal nett. Smiley

Doch: Mit diesem Schreiben müssen wir zum Notar, der unsere Unterschrift notariell beglaubigt.

Hä? Wir sind doch hier!! Persönlich und mit Pass?!Strebersmiley

So viel unnötige Bürokratie sind wir nicht mehr gewohnt. Aber was sollen wir machen? Da müssen wir wohl durch. Wir fahren also zum Notar, bezahlen 602 Kwanza und gehen mit diesem Schreiben wieder zum Office zurück. Die Suche eines Notars in der Großstadt ist für nicht portugiesisch sprechende ein Katz- und Mausspiel und wir schaffen es in knapp 3 Stunden.Nachdenkliches Smiley

Was kommt als nächstes? Wir sind verdutzt als Lucio sagt, dass wir in zwei Tagen unser Visum abholen können. Wirklich? Wir sind fertig? Keine weiteren Formulare, Briefe etc.?

Ah ja, das hätte er fast vergessen: Er gibt uns die Formulare für das Einwohnermeldeamt in Lobito mit. Wir denken uns alle drei, dass wir dort einfach nicht hin gehen. Doch Lucio fügt bei der Verabschiedung noch hinzu, dass die Kollegen in Lobito bereits telefonisch informiert wurden. Sie erwarten uns morgen.

Na super!!!

Was uns dort passiert folgt in einem baldigem Bericht.Nur ein Scherz

Zur Info für Reisende:

Wir sind am 18.4. nach Angola eingereist. Die Verlängerung des Visas läuft bis 18.6. Wir erhielten also einen ganzen Monat mehr, insgesamt 60 Tage im Land. Smiley

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