Der Reiseführer verspricht “viktorianische Gebäude in einem spektakulären Tal”. Wir erwarten nicht viel, da der Reiseführer schon oft viel versprochen, aber wenig gehalten hat.
Doch von Rhodes sind wir begeistert. Eine Oase der Ruhe und Friedfertigkeit im gebeutelten Südafrika. Die wenigen Häuschen sind sehr hübsch. Sie stehen unter Denkmalschutz und die Eigentümer kümmern sich liebevoll um die Erhaltung. 23 Menschen leben hier. Wir denken, dass es die Jungen aus dieser Idylle, in der es aber keine Arbeit gibt, weg gezogen hat und lediglich die Alteingesessenen hier geblieben sind und das Dorf irgendwann einmal völlig ausstirbt. Weit gefehlt. Die hier Ansässigen haben extrem interessante Lebensgeschichten und alle wohnen hier, weil sie hier wohnen möchten. Die jüngste Bewohnerin, wir schätzen sie Ende 40, lebt die längste Zeit hier. Seit 20 Jahren. Andere 11, 7 und 4 Jahre. Viele sind Künstler (Maler, Töpfer, Schneider). Fast jeder ist weit gereist, hat in der Schweiz, Deutschland, fast ganz Afrika gearbeitet. Einer kam hierher, um seine Doktorarbeit in Philosophie zu schreiben. Ein anderer wollte nur eine Saison im nahen Skigebiet arbeiten und ist hängen geblieben.
Jeden Mittwoch Abend treffen sich die Dorfbewohner im Sommer im Park und im Winter im Restaurant Rubicon zum Stammtisch. Glücklicherweise sind wir an einem Mittwoch hier eingetroffen und können einen wundervollen und überraschender Weise sehr inspirierenden Abend mit den netten Menschen verbringen. Der erste Eindruck hat hier nicht gestimmt.
Der Caravan Park liegt übrigens mitten im Dorf und so können wir endlich auch einmal unser Auto stehen lassen und zu Fuß das Dörfchen erkunden.