Die erste Nacht in Kamerun verbringen wir in einem kleinen Dorf nach der Grenze. Die Menschen sind überaus freundlich und heißen uns willkommen. Ein bisschen enttäuscht sind sie dann aber doch als sie erfahren, dass wir nicht die erwarteten “Weißen” sind, die das Internet ins Dorf bringen sollen. Neugierig beäugen sie unsere Wagen und warten am nächsten Morgen wie wir Weißbrote den Tag beginnen. Wir kochen Kaffee und Tee als Zeichen der Dankbarkeit, was die Dorfbewohner sehr freut. Als der erste meinen Kaffee probiert verzieht er jedoch das Gesicht und verlangt nach Zucker. Zwei Teelöffel? Nein. Mehr. Und immer noch mehr. Ich glaube am Ende ist die Hälfte der Tasse mit Zucker gefüllt.
Schmale Straßen und Flussdurchfahrten…wir schaffen immer nur wenige Kilometer pro Tag.
Ein liegen gebliebener Truck wäre Vango fast zum Verhängnis geworden. Er ist breiter als Dan s Jeep und was man hier nicht sieht…es geht auf der Fahrerseite gut 50m steil bergab. Unser Vorderrad rutscht ein bisschen. Didi gibt Gas und wir sind zum Glück am LKW vorbei.
Im Februar weht leider der Harmattan, der staubige Saharawind, was uns die Sicht etwas vernebelt. Das Gute am kühlen Wüstenwind ist, dass die Nächte angenehm kühl bis sogar kalt sind. Wir fragen einen Einheimischen, ob wir übernachten dürfen und er meint, dass das kein Problem sei aber “the biting cold” kommt um halb 5.
Jedes Dorf hat einen oder mehrere Chefs bzw. Sub-Chiefs. Sie leben in sogenannten Chefferien und haben nach wie vor eine Bedeutung in der Gesellschaft. Die Chefs (hier zu Lande Fon genannt) sitzen bei Zeremonien auf kunstvoll geschmückten Thronsesseln, oft mit einem mit Federn, Perlen oder Muscheln verziehrten Gewand, vor einem Leopardenfeld. Die Füße ruhen auf Stoßzähnen. Rituelle Tänzer tragen Masken. Der gleiche Fon kann sich dann am nächsten Tag geschäftlich nach Berlin fliegen lassen.
Bei unserer abendlichen Frage, ob wir an Ort und Stelle übernachten dürfen, müssen wir häufig beim Fon vorsprechen und ein kleines Gastgeschenk (Whisky ist hier sehr beliebt) reichen. Oft möchte die Polizei dann noch unsere Pässe kontrollieren und manchmal will auch noch das Militär mitspielen. Ein bisschen anstrengend so ab und zu, aber alles ganz friedlich. Wir denken, dass aufgrund der derzeitigen innerpolitischen Situation (der anglophone Teil Kameruns fühlt sich vom frankophonen größeren Teil unterdrückt und streikt gerade) alle ein bisschen nervös sind.
Auf dem Mark entdecken wir “Buschmeat”. Mmmmh lecker … oder auch nicht. Wir möchten es lieber nicht ausprobieren.
Um es zuzubereiten muss man es in Wasser einweichen und dann stundenlang kochen. So lange bis es richtig tot ist
Und es gibt noch mehr leckeres Essen:
In Kumbo sehen wir die Statue eines lebensgroßen “weißen” Bischofs vor der 1955 erbauten eindrucksvollen Kathedrale.
Bei Edwin Binfon im Pro Coffee Shop lassen wir uns Kaffee und selbstgemachten Käse mit Salat schmecken.
Chefferie von Mbot und ein mobiles Urinal irgendwo am Strassenrand:
Wir übernachten bei Koutaba in einem Zisterzienser Kloster direkt in einer Kaffeeplantage.
In Bandjoun steht die größte, schönste und bedeutendste Chefferie der Bamileke.
Auf dem Weg in den Norden zur “kleinen Ring-Road”:
Sam hat sich Afrika auf sein Bein tätowieren lassen und alle bisher bereisten Länder farbig markiert. Die Länder dieser reise fehlen natürlich. Sein Ziel ist klar, oder?