Grand Teton NP und Jackson

18.10.2024

Jacksons Innenstadt ist im “Wild West” – Stil gebaut. Um den kleinen Park herum wurden die Eingänge mit Geweihbögen markiert. Bei Sonnenschein durchfahren wir den Grand Teton NP, da wir noch vor dem Wochenende Bremsscheiben und Bremsbeläge von der Post in Jackson abholen möchten. Das war auch ganz gut so, denn am Tag darauf schneit es nicht nur im NP auch in Jackson. Brrrrr.

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Goldbug Hotspring, Idaho

9.10.2024

In Idaho ist der Diesel billiger, als in den umliegenden Staaten, deshalb tanken wir Vango erst einmal voll. Wenn man nicht mit Kreditkarte bezahlen möchte, muss man VOR dem Tanken bezahlen, bekommt in Idaho eine “Zapfsäulenfreischaltnummer” (30 min. gültig), die man direkt an der Säule eintippen muss und darf dann tanken. Den Betrag, den man nicht vertankt hat, bekommt man an der Kasse ausbezahlt. Eine weitere Besonderheit Idahos ist, dass es im Walmart free wifi lediglich nach vorheriger Anmeldung im Internet gibt. Dazu muss man seine Email-Adresse sowie eine gültige 10-stellige Telefonnummer eingeben… Meine deutsche Telefonnummer ist zwar gültig, hat aber mehr als 10 Ziffern.

Aber jetzt zu den heißen Quellen, für die Idaho bekannt ist und der Weg dorthin. Seit 2 Tagen riecht es verbrannt und im Tal hängen sich die Rauchschwaden fest. Irgendwo brennt es, aber wir sehen keine Flammen und auch keinen Qualm aufsteigen. In der Nähe der heißen Quellen verlassen wir die 93 und fahren auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz eine geschotterte Piste den Berg hinauf. Nach wenigen Kilometern werden wir von einem Ranger gestoppt. Er fragt, wie weit wir noch fahren möchten und macht dabei einen sehr sympathischen Eindruck. Das veranlasst mich, ihn direkt nach einem Platz zum Übernachten zu fragen. Nachdem er zunächst, begeistert von unserem Auto und dem Romaniacs Aufkleber, alles über Vango und Didis Motorradleidenschaft wissen möchte, klärt er uns über den riesigen Waldbrand diesseits des Flusses auf. Weiterfahren dürfen wir nicht, das sei zu gefährlich, doch er zeigt uns auf der Karte einen Platz, an dem wir kostenlos übernachten können. Es sei BLM-Land (Bureau of Land Management) und somit public land. Dabei handelt es sich um Gebiete, die die Allgemeinheit zum Wandern, Erholen, Radfahren, Motorradfahren, etc. nutzen darf. Oft sind die Campingmöglichkeiten kostenfrei (entweder einfach so oder durch Vorzeigen des Annual-Passes für die Nationalparks) oder für einen geringen Betrag erlaubt. Genial! Genau das Richtige für uns. Wir bedanken uns herzlich für die nette Begegnung.

Nach einer ruhigen Nacht an der vom Ranger empfohlenen 12-Mile-Creek-Road, stehen wir früh auf. Die Parkplätze sind begrenzt und es ist ratsam die Wanderung in den kühleren Morgenstunden zu beginnen. Um 7.00 Uhr sind lediglich noch zwei von ca. sechs offiziellen Parkplätze frei. Wir wandern 3 km teilweise sehr steil bergauf zu den Goldbug Hotsprings, die angenehm temperiert sind. Glasklares Wasser fließt über kleinere Wasserfälle von einem Badetümpel in den nächsten. Alles natürlich entstanden! Die Aussicht ins Tal ist grandios. Wir verbringen den ganzen Tag mehr oder weniger im Wasser.

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Ein junger Familienvater, den wir auf dem Weg nach oben mit seiner Familie abseits am Fluss stehen sahen und überholten, fragt den badenden Didi, ob dieser auf dem Weg  nach oben eine Pistole gefunden habe. Wie bitte? Ja, erklärt der Mann, Didi hat schon richtig verstanden. Aus Sicherheitsgründen (in der Gegend gibt es wohl Pumas?) hat er das Ding mitgenommen jetzt findet er es nicht mehr. Da können wir aber nicht weiter helfen.

Abends sind wir vom langen Baden im warmen Wasser müde und fallen früh ins Bett.

Nothern Cascades N.P.

5.10.2024

Bevor wir weiter fahren möchten wir uns eine SIM Karte (Didis Handy ist nicht eSim-fähig und er benötigt die meisten Daten, da er doch ab und zu etwas für Vango  zum Aufhübschen bestellen möchteWinking smile, deshalb hätten wir gerne eine physische SIM-Karte) und Internetguthaben kaufen. Das gestaltet sich mehr als schwierig. Nachdem wir zu Best Buy, Target und Fred Meyers geschickt wurden (wo keiner der Angestellten die Registrierung -die wohl telefonisch getätigt werden muss- für uns erledigen kann) scheint unser erster Anlaufpunkt, der Walmart Supercenter, doch die beste Adresse zu sein. Leider ist die Dame, die unser Handy einrichten könnte heute nicht da. Hm… wir warten bis morgen, da keiner der in der Elektronik-, TV-, Smartphoneabteilung arbeitenden Angestellten weiß, wie man uns helfen könnte. Die Angestellten scheinen nicht wirklich zu wissen, was sie verkaufen, wie wir beim Mithören einiger Verkaufsgespräche vermuten. Fachkräftemangel also nicht nur in Deutschland?

Am nächsten Tag telefoniert die IT-Spezialistin mit dem von ihr empfohlenen Anbieter, immer Didis Handy in der Hand haltend, Nummern dorthinein tippend, scrollend, auf Antwort des Anbieters wartend. Irgend etwas wird frei geschaltet, wieder warten, weitere Zahlen werden durchgegeben, von der Spezialistin eilig eingetippt… Das Ganze dauert 45 min. Und…? Es funktioniert nicht! Ärgerlich!

Ohne Internet fahren wir los. In der heutigen Zeit fast schon ein Abenteuer. Winking smile

Nicht nur die Menschen beschaffen sich bei Walmart ihre Nahrung Winking smile:

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Bis zum Washington Pass ist die Strecke nett. Der Lookout am Washington Pass ist umwerfend. An den “Trailheads” parken unwahrscheinlich viele Autos und somit verzichten wir auf Wanderungen in diesem N.P.

Wir finden schöne, kostenlose Übernachtungsplätze auf unserem Weg zu den Goldbug Hotsprings, Idaho.

P.S. Didi hat bei mint-mobile dann doch noch eine SIM-Karte und Internetguthaben kaufen dürfen.

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Vor dem Pass:

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Pass Lookout:

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Winthrop:

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…und eine tierische Kuriosität: Ein Zesel

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Auf dem Weg zu den Goldbug Hotsprings:

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Kamloops und über die 97 nach Falkland

23.9.2024

In Kamploops gönnen wir Vango einen Ölwechsel und eine Autowäsche. Außerdem waschen wir unsere Wäsche und am Übernachtungsplatz, dem Inks Lake, wird Vango auch von innen mal wieder gründlich gereinigt.

Über die landschaftlich schöne 97 fahren wir durch grünes Farmland nach Falkland. Im hiesigen Pub gönnen wir uns einen Kaffee und bemerken, dass die Einheimischen dort Wurst kaufen. Die muss lecker schmecken. Ich frage nach und die Dame hinter dem Tresen erklärt, dass die Wurst von einem ortsansässigen polnischem Metzger gemacht wird. Wir kaufen 2 Stück Winking smile. Wirklich sehr lecker!

Adlergrove Grenze

3.10.2024

Gewappnet mit sämtlichen Papieren, die der unfreundliche Grenzbeamte beim letzten mal (Glacier N.P.) sehen wollte, fahren wir zur Grenze und werden positiv überrascht. Der Grenzbeamte stellt zwar dieselben Fragen nach Obst und Gemüse (darf man nicht einführen), geplante Route, Beruf, Waffen usw. doch ist der Ton ein ganz anderer. Freundlich erklärt er uns, dass leider das Visum ab erster Einreise weiter läuft (d.h. die Zeit die wir in Kanada verbracht haben wird uns nicht auf unser 6-Monats-Visum angerechnet) und wir somit bis spätestens Ende Februar aus USA ausgereist sein müssen. Die vorbereiteten Papiere möchte er gar nicht sehen. Er regelt alles per Kommunikation. Wir dürfen Fragen stellen, ganz im Gegensatz zum letzten Mal. Er beantwortet sie geduldig. Ein sehr angenehmer Mensch. Wir hoffen sehr, dass es noch mehr von seiner “Sorte” gibt. Beschwingt reisen wir in die USA ein.

Wir merken jedoch schnell, dass es hier nicht ganz so entspannt zugeht wie in Kanada. Vielleicht liegt es an der Großstadt? Gesenkte Köpfe, hupen auf dem Walmartparkplatz, drängeln an der Kasse, weniger Hilfsbereitschaft. Puh, wir legen erst einmal einen “Bürotag” ein und lassen das auf uns wirken…

PS: Später werden wir sehr nette Begegnungen haben und die Vorurteile über das amerikanische Volk bestätigen sich nicht. Smile