Al Ula-Desert X

5.3.2020

Dagmar und Oli machen uns auf Desert X, eine Kunstausstellung in der Wüste, aufmerksam. Schnell ist beschlossen, dass wir diese gemeinsam besuchen. 14 Kunstinstallationen werden ausgestellt, die Landschaft im sandigen Tal ist umwerfenden schön. Leider ist es sehr windig und so werden wir ziemlich eingestaubt.

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Am nächsten Tag ist das Wetter perfekt und wir genießen bei Snacks und Kaffee die gemeinsame Zeit. Abends werden einige Ausstellungsstücke illuminiert, was fantastisch aussieht.

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Elefant Rock

8.3.2020

Im Rahmen des Winter Festivals in Al Ula ist der Elefant Rock nachts beleuchtet, was sehr schön aussieht. Wir beschließen sofort hier zu campen. Diese Idee hatten Dagmar und Oli wohl auch und tauchen kurz nach Sonnenuntergang auf. Auf Anhieb sind wir uns gegenseitig sehr sympathisch und so reisen wir die nächsten Tage gemeinsam weiter. (Deren Geschichten sind unter www.goneforadrive.com zu lesen. Marc, den wir mit seinem Motorrad in ein paar Tagen in der Jebel Al Rukkab Schlucht kennen lernen werden, ist auf www.skycam.pics und www.instagram.com/steyr2go zu finden und Tim unter www.malschauenwasdertimsotreibt.wordpress.com )

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Elefant Rock.

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Viel Phantasie benötigt es nicht, um den Grund für die Namensgebung zu erahnen.


Madain Saleh-Dadan-Ekmah

3.3.2020

Hegra/Madain Saleh:

Die zweitgrößte Stadt ihrer Art nach Petra (Jordanien), dessen Königreich vor ca. 2000-2500 Jahren bis nach Saudi Arabien ausgeweitet wurde. Hegra befindet sich auf der damals wichtigen Handelsroute für Weihrauch, das mehr Wert als Gold hatte. Um 1900  wurde hier ein Bahnhof für Pilger gebaut, der heute allerdings nicht mehr als solcher genutzt wird.

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Madain Saleh (Hegra) wird für den Tourismus schick gemacht und ist ab Oktober 2020 ganzjährig geöffnet. Jetzt können wir Madain Saleh nur teilweise besichtigen, was aber immer noch beeindruckend genug ist. Es gibt über 120 Familiengräber, die innen schmucklos sind. Die Dekoration von außen ist bei allen Gräbern sehr ähnlich. Die Dekoration mit Säulen wurden von den Römern entlehnt, die Stufen am oberen Ende von den Ägyptern. Ein Grab ist unvollendet, da es lediglich für einen Mann gebaut werden sollte, der vor Fertigstellung im Krieg umkam. Die Steinhauer sahen keinen Grund ihr Werk zu vollenden und somit kann man sehr schön erkennen, dass der Stein von oben nach unten behauen wurde (im unteren Teil ist der Stein erst sehr grob behauen).

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Die Nischen wurden als Gebetsstätte genutzt.

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Dadan ist ebenfalls eine Grabstätte. Im Gegensatz zu Madain Saleh jedoch sehr viel schlichter. Auch hier werden wir mit arabischem Kaffee und Datteln begrüßt.

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Erst vier Prozent der Wohnhäuser wurden ausgegraben.

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In Ikmah fand man Schriftzeichen in alt-arabischer Schrift in den Felsen graviert. Die Saudis bezeichnen dies als die größte Freiluftbibliothek der Welt.

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Medina-Khaybar Fort-Madain Saleh

1.3.2020

Es ist staubig. Leider sehen wir somit von der Berglandschaft nicht viel. Medina ist nach Mekka die zweite heilige Stadt, die für Nicht-Muslime, nicht zugänglich ist. Wir fahren auf der Umgehungsstraße und entdecken die Torbögen, die anscheinend als eine Art Stadtmauerersatz dienen. Wir vermuten, dass wir nicht weiter ins Zentrum fahren dürfen. Sehr schade, aber wir haben auch gar keine Zeit. Von der tollen Moschee ist von der Ringroad aus nix zu sehen.

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An den Rastplätzen kann man Auto und Seele auftanken lassen Winking smile

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Khaybar Fort ist ein verlassen Oasenstadt. Hier muss es einmal sehr schön gewesen sein.  Wir schlendern durch die verlassenen Straßen und genießen die alte Architektur der Lehmgebäude.

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Eindrücke auf der Landstraße:

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Ich fahre, als mich ein Auto überholt und sofort wieder abbremst. Das Auto fährt neben mir mit gleicher Geschwindigkeit und gibt mir “Daumen hoch”. Die verschleierte Frau filmt mich vom Beifahrersitz aus mit ihrem Handy und fährt dann weiter. Nach kurzer Zeit sehe ich das Auto am Straßenrand parken. Ich fahre daran vorbei und bemerke im Rückspiegel, dass es losfährt. Nachdem sie mich eingeholt haben, bedeuten sie mir anzuhalten, um ein Selfie zu machen.

Rolling on the floor laughing

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Wir fahren noch gut 150 km weiter und finden einen traumhaften Schlafplatz zwischen riesigen Felsen.

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Der Weg nach Al Ula führt durch eine bizarre Gegend. Je näher wir uns der Stadt nähern, desto größer wird unsere Begeisterung über die Felsformationen, die sich hier gebildet haben.

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Zurück in der Werkstatt

29.2.2020

Wir schlafen in einer Seitenstraße ein paar hundert Meter von MAN entfernt. Wieder sind wir um 7:00 Uhr dort. Der Werkstattleiter Aliv ist aus dem Urlaub zurück und nimmt sich unseres Problems an. Dieser Mann ist nicht ohne Grund Werkstattleiter. Er hat Ahnung, und zwar richtig. Außerdem strahlt er Ruhe aus, was für unsere Angespanntheit gut ist. Gemeinsam finden Didi und er sogar die Ursache des Problems (was Didi vorab bezweifelte). Letztendlich eine Kleinigkeit. Eine Reparaturhülse, die Didi über einen eingelaufenen Flansch angebracht hat ist etwas zu kurz und deshalb quetscht sich der Simmerring nach dem Einbau dieses Flansches etwas. Didi ändert das schnell ab. Hand in Hand wird stressfrei gearbeitet und wir werden lockerer. Die Zeit drängt zwar, da Madain Saleh in drei Tagen bis Oktober schließt, doch mit Ruhe kommen wir gut voran.

Als Aliv jedoch die Farbe es Öls sieht, das wir gekauft haben, winkt er ab. Wir sollen ihr Öl nehmen. Unserem traue er nicht, obwohl GL 5 drauf steht. Nachdem dieses Öl aber geschäumt hat und auch Didi es so gar nicht leiden konnte, ist Didi nun superhappy und dankbar für das Angebot.   Nach einer letzten Kaffeepause, sagen wir nun wirklich zum letzten mal auf Wiedersehen, bekommen noch MAN Tassen geschenkt und machen uns auf den Weg. DANKE an MAN. Wir werden eure Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft nie vergessen.

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Nach 50 km kontrollieren wir das erste Mal, ob der Ölstand stimmt. Ja, alles gut. Auch nach weiteren 50 km und nach weiteren 100 km sieht es gut aus. Ein bisschen Öl fehlt, aber der Simmerring leckt nicht mehr. Beruhigt und glücklich fahren wir bis kurz vor Medina und übernachten am Straßenrand hinter einem Felsen.

Am nächsten Morgen kurz nach der Abfahrt werden wir von einer großen Gruppe Pavianen am Straßenrand überrascht. Wir halten, wie einige andere auch, an und die Affen springen aufs Auto auf der Suche nach Futter. Gottseidank sind sie friedlich und lassen sowohl unsere Scheibenwischer als auch die Spiegel am Fahrzeug Smile with tongue out .

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Ein lustiges Erlebnis ist, als sich ein Affe noch während der Fahrt am Spiegel festhält und ins Seitenfenster schielt. Wie ein Schwarzfahrer am Zug hängt er da und hofft noch auf ein “Leckerli”.Saudi Arabien774Saudi Arabien783Saudi Arabien780Saudi Arabien793

Irgendwann (wir fahren natürlich nur Schritttempo) merkt er, dass er bald zu weit zurücklaufen müsste zu seiner Gruppe und springt mit einem quietschenden Laut ab.Rolling on the floor laughing

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Von Jeddah Richtung Norden

28.2.2020

Zur Belohnung für die erfolgreiche Reparatur haben wir uns Kamel gegönnt. Schmeckt extrem lecker.

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Zwei Wochen haben wir in Jeddah verbracht. Wir freuen uns auf einsamere Gegenden. Heute geht s endlich weiter. Smile Entlang der Küste fahren wir Richtung Norden. Ca. 100 km nördlich von Jeddah finden wir einen netten Platz am glasklaren, blauen Meer. Morgens kontrolliert Didi den Ölstand des Getriebeöls. Es fehlt sehr viel Öl und das bisschen, das er noch fühlen kann ist schaumig. Oje. Wir haben ein Problem. Didi füllt Öl nach und wir fahren erst einmal weiter Richtung Norden. Vielleicht war von Anfang an zu wenig drin, weil sich alles noch verteilt hat? Nach 100 km kontrolliert Didi wieder. Es fehlt 1 l Öl, von 3 l. Das geht gar nicht. Großer Mist. Wir haben ein Problem, das eine Lösung braucht. Didi kann sich nicht wirklich erklären, warum so viel Öl verloren geht. Der eingebaute Simmerring ist neu!

Ich frage bei MAN nach, ob wir am nächsten Tag noch einmal kommen dürfen.

“Yes, you can.”

Endlich, Kegel und Tellerrad sind da

27.2.2020

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Gestern hatten wir einen Teilerfolg: Endlich eine halbwegs passende Batterie gekauft, wenn es auch keine Solar Batterie ist, denn die scheint es hier nicht zu geben…hm… Sonnenstunden wären hier im Land ja ausreichend vorhanden für Solaranlagen. Aber Kraftstoff für Generatoren ist hier so billig, dass sich das niemals lohnt. Auch sind Kegel und Tellerrad für das  Differenzial ist angekommen –jiiiiipiiieeeh- und wir dürfen bei MAN selbst reparieren. Juchhu –endlich haben wir einen Platz gefunden. Das hat Tage gedauert: Manche Werkstätten erlauben keine “heavy duty” Arbeiten, sprich nichts, was Ölflecken hinterlässt. Andere würden uns einen Platz “vermieten” für horrendes Geld. Und wieder andere würden uns nicht erlauben, die Arbeit selbst zu machen (haben dann aber erst in sieben Tagen den nächsten Termin frei und würden für die Arbeit 4-5 Tage benötigen. Vom Preis dafür will ich hier gar nicht sprechen, und ob es dann gut/richtig gemacht wird, weiß man auch erst hinterher). Zum Glück ist der MAN Manager Herr Hassan super super nett.

Somit können wir heute, an einem Donnerstag, mit der Reparatur beginnen. Wenn wir nicht an einem Tag fertig werden, sitzen wir untätig am Freitag hier herum. Denn Freitag ist hier Sonntag. Werkstätten und Geschäfte werden nicht geöffnet.

Die Reparatur ist kompliziert, zeitintensiv und benötigt einiges an Spezialwerkzeug wie zB Messuhren. Somit stehen wir mit Beginn der MAN Arbeitszeit parat. Von 7:00 Uhr morgens arbeiten wir bis abends um 18:00 Uhr durchgehend mit nur 20min Pause. Gleich früh morgens werden wir noch einmal angenehm von der Hilfsbereitschaft des Teams überrascht. Der Manager hat dafür gesorgt, dass wir in der Halle, über einer Grube arbeiten dürfen und uns Stephen an die Seite gestellt. Er und Jestine sollen uns den ganzen Tag über helfen. Wow. Andere Mitarbeiter sehen im Vorbeigehen, was wir tun und legen wortlos Plastiktüten für die Schrauben und Papiertücher hin. Als Didi mit dem Saubermachen beschäftigt ist, kommt wieder ein “Engel” mit Bremsenreiniger vorbei. “Take this”, sagt er kurz. Aus aller Herren Länder kommen die Mitarbeiter und wir sind begeistert vom Arbeitsklima. Fleißig und ausgeglichen wird Hand in Hand gearbeitet.

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Zurück zu uns: Jestine und Stephen haben Ahnung von der Materie und auch Ideen, wie man die Dinge angehen kann, wenn es mal nicht wie am Schnürchen voran geht und das nötige Werkzeug fehlt. Doch ein ganz wichtiges Werkzeug fehlt: Der Abzieher, um die Lager schadensfrei vom alten Kegelrad zu bekommen. Dies muss während der Einstellarbeiten mehrmals gemacht werden und ist somit sehr wichtig. Auf meine Idee mit einem Arbeiter loszuziehen, damit Didi in der Zeit, in der ich den Abzieher kaufe weiter arbeiten kann, sehe ich den erschrockenen Blick der männlichen Arbeiter: “This is Saudi.” Ich dürfe mich ausschließlich in Begleitung Didi´s in der Öffentlichkeit bewegen. Ich sage, dass Saudi sich geöffnet hat, woraufhin der Manager befragt wird. Er gibt seine Erlaubnis und gerade als Stephen und ich losfahren wollen, kommt Didi und hält uns davon ab. “Wir haben eine Lösung”, sagt er. Er hat Abfallmaterial gefunden, das man umfunktionieren kann…. nach etwas Bearbeitung.  Jestine hat schnell daraus ein brauchbares Hilfswerkzeug hergestellt. Die beiden Jungs sehen schon genau, was Didi benötigt bevor er danach fragt. Eine unglaubliche Erleichterung der Arbeit.

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Es ist eine kniffelige Arbeit und soll ja auch genau gemacht sein. Wir werden leider nicht fertig, obwohl der zweite Manager uns noch nach Werkstattschluss weiter arbeiten lässt. Er müsse sowieso noch anwesend sein meint er.

Erschöpft von der high speed Arbeit ohne Pause fallen wir ins Bett und können den Ruhetag morgen gut gebrauchen. Mit Muskelkater wachen wir beide auf. Körperliche Arbeit und dann noch für 11 Stunden am Stück sind wir nicht (mehr) gewohnt. Smile with tongue out

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Am Samstag klingelt der Wecker wieder um 5:00 Uhr. Leider sind die meisten Werkzeuge heute weggeschlossen und man kommt nicht ran. So improvisiert Didi wieder und misst das Drehmoment der Lagervorspannung mit Gewichten statt mit dem nötigen Werkzeug.

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Aber heute läuft es. Der Pinion (Kegelrad) sitzt gut und jetzt muss nur noch die Feineinstellung und das Spiel zwischen Kegel und Tellerrad (backlash) erledigt werden. Das könnte locker noch einmal den ganzen Tag dauern, doch wir sind bereits kurz vor der Mittagspause fertig. Jippppiiiieeeeeh!!!

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Wir sind soooo erleichtert.

Am Sonntag fahren wir noch einmal zu MAN, um uns mit Süßkram und einem selbst gebasteltem Plakat (typisch Grundschullehrerin Winking smile) beim jetzt anwesenden kompletten Team plus Führungspersonen zu bedanken. Es ist großartig in einem fremden Land Hilfe zu bekommen, wenn man sie dringend benötigt. Abdullahtif, der an der Rezeption arbeitet (und uns zum Glück nicht gleich abgewimmelt, sondern sich unserer Situation angenommen hat) strahlt als wir rein kommen. “Das wäre nicht nötig gewesen”, meinen alle. Herr Hassan widmet uns erneut seine wertvolle Zeit und sorgt dafür, dass die Schokoriegel ans Team verteilt werden. Das Plakat wird an der Pinwand in der Werkstatt aufgehängt.

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Frohen Mutes fahren wir Richtung Norden. Madain Saleh wartet…

Das alte defekte Kegelrad:

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Doch leider kommt es anders……

Wir warten auf das Ersatzteil-noch immer

25.2.2020

Eigentlich hätten die Teile für das Differenzial gestern ankommen sollen, ist es aber nicht. Laut tracking Nummer ist es im 1500 km entfernten Damman gewesen und hat erst gestern Vormittag die “facility” (welche auch immer) verlassen. Sad smile So buchen wir uns für weitere zwei Nächte im Hotel Arqa Almasaken ein.

Wir treffen uns mit dem netten Saudi Abdullah, der uns vor zwei Tagen auf der Straße angesprochen hat und eigentlich mit uns gemeinsam nach Madain Saleh reisen wollte. Diesmal hat er zwei Griechen, die auf dem Weg nach Kapstadt sind, im Schlepptau. Sein Hobby scheint “Touristenaufsammeln” zu sein. Winking smile Er hilft gerne, sagt er. Im Starbucks verbringen wir einen sehr netten Nachmittag im family Bereich.

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Vasilis und Dimitri sehen wir ein paar Tage später noch einmal. Wir wünschen den netten Jungs für die Weiterreise spannende Erlebnisse.

Saudi Arabien-Ein Land im Wandel

20.2.2020

Gleichberechtigung wie wir sie kennen, gibt es in Saudi Arabien noch nicht. Die Emanzipation wurde erst vor wenigen Jahren ins Rollen gebracht und braucht Zeit. Die Männer waren bislang die Alleinversorger der kompletten Familie, die aus bis zu 4 Ehefrauen und etlichen Kindern bestehen kann. Die Frau kann sich entspannt zurück lehnen. Ihre Aufgaben beziehen sich auf das Haus und Kindererziehung. Selbst das Einkaufen wird vom Mann übernommen.

Grund für die Öffnung des islamischen Staates?

Prinz Muhammad bin Salman verordnet dem Land einen Wandel von oben. Er braucht die Frauen für sein Programm 2030. Bisher setzte das Land auf Öl. Der Monarch bedachte seine Untertanen mit großzügigen Zuwendungen. Doch da wurde der Rotstift angesetzt. Das Leben wird für den kleinen Mann teurer. Die Frauen werden als Arbeitskräfte gebraucht, um den Strukturwandel zu ermöglichen. Das Land braucht Geld, weil es sich auf seine Ressourcen nicht mehr alleinig verlassen möchte.

Wir haben uns mit zwei 19 jährigen jungen Männern unterhalten, die sich darüber beklagten, dass alles so sehr viel teurer geworden ist. Einer der Jungs findet die neuen Rechte der Frauen nicht besonders prickelnd. Er liebt die traditionelle Lebensweise. Ein Mitte 40jähriger sagt mir, dass ich die Abaya nicht zu tragen bräuchte. Ja, die Männer würden schauen, weil es ein ungewohntes Bild ist, aber das sei auch schon.

Die Andersartigkeit stimmt nachdenklich. Hier einer von vielen Artikeln zum Thema, die im Internet zu finden sind:

Zitat aus der Zeitschrift Emma (2017): Winking smile

„Vor nicht allzu langer Zeit, da lebten die Menschen hier noch in Lehmhütten, wir hatten noch Sklaven“, sagt die Prinzessin. Sie erinnert an den puritanischen, wahhabitischen Staatsislam und die erzkonservativen Religionsgelehrten, die die saudische Gesellschaft – allen voran die Frauen – in ein enges Korsett eingeschnürt haben.

Offen, selbstbewusst, modern, ohne die eigenen Traditionen und die eigene Identität aufzugeben – so soll Saudi-Arabien nach den Strategiepapieren seiner Führung in einigen Jahren aussehen. Die Agenda 2030 soll das erzkonservative Königreich öffnen, unabhängig vom Ölgeschäft und damit zukunftsfähig machen. Die gesellschaftlichen Zwänge sollen ebenso abnehmen wie die üppigen Zuwendungen des Staates an die Bevölkerung.

Auch der Druck auf die Frauen ist geringer geworden. Im Juni wurde das Fahrverbot für Frauen aufgehoben. Zugleich wurde ein Gesetz erlassen, das sie vor Belästigung schützt, was viele als mindestens genauso wichtig loben.

In der Küstenstadt Dschiddah, die seit jeher als der fortschrittlichste Ort im Königreich gilt, weicht die strikte Geschlechtertrennung in den Cafés und Restaurants zögerlich auf, manche Frau wagt sich sogar ohne Kopftuch auf die Straße. Und selbst jenes Bollwerk ist gefallen, das den saudischen Frauen bisher den Weg aus dem Status der Zweitklassigkeit verstellte: das Gesetz, nach dem jede Frau die Erlaubnis eines männlichen Vormunds braucht, wenn sie zum Beispiel studieren oder ins Ausland reisen will. Frauen über 21 Jahren dürfen nun ohne ihren männlichen Vormund einen Pass beantragen und sogar ohne seine Erlaubnis einholen zu müssen, ins Ausland reisen. Eine Kehrtwende: Noch vor knapp einem Jahr hatte die Saudische Regierung eine App zur Verfügung gestellt, die es dem Vormund meldete, sollte die Frau unerlaubt das Land verlassen wollen.

Die Aufhebung des Fahrverbots, heißt es immer wieder, sei noch das geringste Problem. „Die Menschen sind verunsichert“, sagt ein älterer Herr in einer Moschee in Riad. In seiner Welt bleibt er der Gebieter über die Frauen, die allein im Haushalt arbeiten sollen. Dass daran auch kein Kronprinz etwas ändern werde, fasst er in den Satz: „Ich bin nur meinem Schöpfer gegenüber verantwortlich.“ Es gibt viele, die denken und fühlen wie er.

Wie gespalten das Land ist, zeigt sich in Orten wie Buraida. Es ist eine konservative Stadt, wo der Wandel weniger sichtbar ist. Dort halten sich die gesellschaftlichen Zwänge und die alten Rollenbilder beharrlicher, weil es mindestens genauso wichtig ist, was der Nachbar denkt, wie das, was der Staat vorschreibt oder nicht mehr verbietet. Dort schauen die Leute argwöhnisch auf die Entwicklungen in Riad oder Dschiddah. Dort zeigen sich die Männer entschlossen, ihre Familien vor den Reformen abzuschirmen. So manche Mutter sähe ihre Tochter ebenfalls lieber verheiratet als erfolgreich im Beruf.

Doch ganz aufhalten lässt sich der Wandel auch in Orten wie Buraida nicht. Schon deshalb, weil die gestrichenen Zuwendungen des Staates die Männer dazu zwingen, Frauen und Töchter das Arbeiten zu erlauben, um das Familieneinkommen aufzubessern. „Das verändert die Verhältnisse in den Familien“, sagt ein örtlicher Funktionär.”

Fischmarkt

20.2.2020

Jeddahs Fischmarkt ist beeindruckend. Und das Beste ist: Man kauft sich auf dem Markt wonach auch immer einem der Sinn steht (Fisch, Prawns, Octopus,…), geht zur Fisch-Ausnehmstation und lässt es im nahe gelegenen Restaurant zubereiten. Doch als wir den Fischmarkt erreichen, werden alle Stände mit einer Plane abgedeckt. Der Mujezin (Muezzin) ruft. Alles steht fünf mal am Tag still, weil die Moschee ruft. Geschäfte werden geschlossen und wir müssen 20 Minuten warten, bis der Verkauf weiter geht. Wir kaufen zwei kleine Fische. Die “Schwarze” bin übrigens ich. Winking smile

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Der einzige Nachteil ist, dass wir nicht in dem schicken Restaurant essen dürfen. Dh. Didi dürfte schon, aber ich als Frau darf dort nicht sitzen. Wir müssen durch einen separaten Eingang in ein Nebengebäude des Restaurants gehen und dürfen dort in einem Separee gemeinsam unseren Fisch verspeisen. Didi meint, der Raum fühlt sich an wie damals als er in der Werkstatt gelernt hat und man zur Mittagspause mit seinem Sandwich eben in einem solchen Raum auf dem Werkstattgelände gegessen hat.

Mein Trost ist, dass es bei den Männern nicht wirklich lustig zugeht. Es ist sehr still im Männerrestaurant, jeder schaut gelangweilt in sein Handy und es wird nicht gelacht.

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Auf dem Rückweg schlendern wir bei der roten Moschee vorbei und bemerken Einheimische beim Picknick.

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