19.12.2024
Wunderschöne Steinformationen und geniales Wetter zum Wandern.
18.12.2024
Hippie angehauchtes sehr liberales Städtchen, das 1880 wegen reicher Kupfer-, Gold- und Silbervorkommen gegründet wurde. Es wurde fleißig das kostbare Metall entnommen, so dass die Minen 1975 erschöpft waren und geschlossen wurden. Die Einwohnerzahl nahm enorm ab. Dadurch sanken die Immobilienpreise drastisch, was viele Hippies aus Kalifornien anzog. Im Mai 2000 wurde Bisbee zu einer der “verrücktesten” Städte Amerikas gewählt. 2013 erlaubte die Stadt homosexuellen Paaren das Zusammenleben mit den rechtlichen Folgen einer Eheschließung. Bisbee hat eine guten Vibe. Unser Übernachtungsplatz in den Bergen kurz vor den Toren Bisbees ist zwar etwas frisch, hat aber eine wunderschöne Aussicht.
16.12.2024
Ist Tombstone touristisch? Definitiv ja. Aber, es ist sehr gut gemacht. Ein lebendiges “Museum” oder eher eine Stadt, die so aussieht wie vor 100 Jahren: Staubige Straßen, hübsche Gebäude, Pferdekutschen. Die Earps haben sich hier gemeinsam mit Doc Holliday eine Schießerei mit vier Cowboys geliefert. Drei der Pferdediebe und Unruhestifter und einer der Earps starben. Das wird täglich in einer eindrücklichen Show nachgestellt.
Weshalb nennt man eine Stadt Tombstone = Grabstein? Der Gründer der Stadt suchte in dieser “gefährlichen” Gegend nach Gold und Silber. Nach Meinung einiger Menschen würde er dort keine wertvollen Steine finden, lediglich seinen Grabstein. Er wurde fündig und nannte die Stadt, die sich um die Minen bildete sinnigerweise Tombstone.
Tombstone brannte zweimal fast vollständig ab, ging durch ein paar kritische Phasen, aber war nie unterzukriegen. Deshalb der Beiname “Tombstone – a town too tough to die”.
15.12.2024
Vango kommt ausdem Städtchen Oracle und Didi möchte unbedingt dorthin. Der ehemalige Eigentümer (wir werden ihn später in Cottonwood treffen) wohnt dort zwar nicht mehr, aber wir finden den Platz, an dem Vango jahrelang “lebte”.
Patagonia ist eine nette verschlafene Wild West Stadt und das Gebiet zum Wandern bestimmt herrlich.
13.12.2024
Da es auf dem Highway 10 Stau bis zum Horizont hat, fahren wir über die wenig befahrene 95 Richtung Süden und dann auf der 8 Richtung Osten. In Yuma sehen wir Sanddünen, die Landschaft ist karg, aber gebirgiger als gedacht. Durch Armeegebiet führt die 85 gen Süden nach Ajo, wo wir kurz vor dem National Monument übernachten möchten.
Ajo selbst gefällt uns so gut, dass wir auf der Plaza mit mexikanischem Flair erst einmal einen Chai Tea Latte trinken, dann ein bisschen im Städtchen umherschlendern und auf ein Straßenfest treffen. Wir bleiben hängen. Viele bleiben anscheinend in Ajo hängen, wie uns eine vor 6 Jahren Zugereiste erzählt. Die Atmosphäre sei so friedlich hier, meint sie. Jeder lässt jeden leben und ist hilfsbereit. Sobald sie die Stadtgrenze überfährt, um in der nächst größeren Stadt Erledigungen zu tätigen, fühlt sie sich unsicher. Kommt sie zurück geht es ihr wieder gut. Ajo lässt einen nicht mehr los, sagt sie. Auch wir spüren die Wohlfühlatmosphäre, lauschen den talentierten life-bands und bleiben bis nach Sonnenuntergang.
Unseren Übernachtungsplatz finden wir im Dunkeln, allerdings stehen hier schon einige Wohnmobile und im Lichtkegel von Vangos Scheinwerfern ist es nicht leicht einen freien Platz zu entdecken. Wir parken Vango und schlafen erst einmal. Am nächsten Morgen sehen wir, dass wir doch -für amerikanische Verhältnisse- nah an einem anderen Van geparkt haben. Als wir unsere Seitentür öffnen, versteht das unsere Nachbarin als Zeichen, dass wir wach sind und klopft an. Wir hätten ja ziemlich nah geparkt, sagt sie und fragt, ob wir länger gedenken zu bleiben. Falls ja, würde sie umparken. Wir erklären ihr, dass wir gleich in das Organ Pipes Cacuts Nat. Monument fahren und abends für eine weitere Nacht wieder zurück kommen. Sie scheint das nicht gut zu finden, also versichere ich ihr, dass wir uns einen anderen Platz suchen können. Hier gibt es ja viel Land zum Übernachten. Das findet sie gut und taut auf. Sie gibt uns den Tipp die Darby Well Road zu fahren (was wir später auch tun), einen Scenic Drive in der Nähe Ajos und fragt nach unserer weiteren Reiseroute. “Ach Kalifornien. Da habe ich noch Kartenmaterial. Ich bringe sie euch gleich vorbei.” Sie geht von dannen und im gleichen Moment schießt eine wild gewordene Hauskatze mit Glöckchen um den Hals in einem Affentempo auf mich zu. Gleich springt sie mich an, denke ich, und schon, ca. 3 Meter vor mir, dreht sie ab. Die Mietze gehört unserer Nachbarin, die meinte, dass die Katze ein Trauma hätte. Sie sei mit 45 anderen Katzen in einem Van aufgewachsen… nun ja, wie der Herr so`s Gschärr….
Im Park führt der Weg zunächst am Grenzzaun zu Mexiko entlang. Auf einer Wanderung bewundern wir die Organ Pipes und die vielen Saghuaros (das sind die einzeln stehenden). Eine Anomalie finden wir besonders hübsch. Sie erinnert an eine Blüte, finde ich.
12.12.2024
Jedes Jahr finden sich hier tausende “Snowbirds” (Camper, die hier überwintern) ein. Der kleine Ort Quartsite dehnt sich dann um ein Vielfaches in die Wüste aus. Wer von Mitte September bis April hier bleiben möchte, kann das auf einer Long Term Visitor Area für insgesamt 190 US Dollar bleiben oder auf BLM Land bis zu 14 Tage kostenfrei stehen. Bei Letzterem muss man nach dieser Zeit mind. 40 km weiter ziehen. Die Broschüre spricht von “your public land” und bittet darum seinen Müll, etc. wieder mitzunehmen. Wir stürzen uns ins Getümmel, genießen die friedliche Atmosphäre und staunen über das Produktangebot. Hier gibt es alles, was ein Camper braucht: Werkzeug, Küchenutensilien, sogar einen mobilen Supermarkt.
11.12.2024
Das Roping, zu deutsch das Einfangen von Kühen mit dem Lasso, hat in Arizona Tradition. Zufällig fahren wir zunächst daran vorbei, um sofort beim nächsten Kreisel umzukehren um uns die exzellenten Reit- und Lassokünste anzuschauen. Wie beim Golfen gibt es verschiedenen Handicaps. Heute sind die “Schlechtesten” dran und wir finden sie ziemlich beeindruckend. Der “Header” hat die Aufgabe sein Lasso über die beiden Hörner der Kuh zu platzieren (nicht um den Hals!), so dass der “Legger” anschließend seines um die Hinterbeine der Kuh werfen kann. Das Ganze geht auf Zeit. Einige der Reiter scheinen mit ihrem Pferd nahezu verschmolzen zu sein. Faszinierend! Gerne hätten wir uns das länger angesehen, doch heute ist leider der letzte Tag des 10-tägigen Events.
Auf dem Weg nach Quartzsite übernachten wir auf BLM Land inmitten von Kakteen und sehen beim Abendspaziergang einen Eselhasen. Jaaaa, den gibt es wirklich! Für ein Foto war er allerdings zu schnell.
10.12.2024
Wir besuchen das Montezuma Nat. Monument in Camp Verde, das Tuzigoot Nat. Monument in Cottonwood, gehen in Cotttonwood im stylischen Burgercafe Pommes und Eis essen, fahren durch das künstlerische Jerome (das ähnlich wie Bisbee -kommt noch– von Hippies “aufgekauft” wurde, als die Immobilienpreise durch die Schließung der Mine drastisch sanken) durch die Berge über Prescott nach Wickenburg.
9.12.2024
Didi, Maja und Sebastian lernten sich zum Verschiffungstermin bei der Abgabe der Fahrzeuge im Hamburger Hafen kennen. In Halifax holten wir vier gemeinsam unsere Autos vom Hafen ab und reisten eine Zeit lang gemeinsam durch Neuschottland, Brunswick bis Quebeck. Dann trennten sich unsere Wege, da die beiden einen Termin in Edmonton bei Verwandten hatten und somit viel schneller unterwegs waren als wir. Einmal fuhren wir, ohne es zu wissen, in British Columbia (Westkanada) aneinander vorbei. Ein weiteres Treffen gab es somit in Kanada leider nicht. Maja und Sebastian genossen den Schnee in den Rocky Mountains, während Didi und ich die wärmere USA aufsuchten. Als wir kurz vor Utah waren, beschlossen Maja und Sebastian uns einzuholen, da sie unbedingt mit uns Offroad fahren wollten. Am 1.11.2024 gab es ein wundervolles Wiedersehen am Rande des Arches N.P. Seitdem verbrachten wir viel Zeit miteinander, trennten uns auch mal für ein paar Tage, um dann wieder gemeinsam weiter zu reisen. Heute ist es ein Abschied für eine etwas längere Zeit. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle mit Fotos, die die beiden gemacht habt, für die sehr schöne Zeit mit ihnen bedanken und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.