Nairobi

14.12.2019

Hier müssen wir uns entscheiden, ob wir am Lake Turkana entlang bis nach Äthiopien fahren oder ob wir die “langweilige” Strecke über Moyale nehmen (müssen).

Wie ihr hier gelesen habt, regnet es in Kenia seit Wochen und Monaten und das richtig heftig. Im ganzen Land kam es zu Erdrutschen und Überschwemmungen. Unwetterwarnung der kenianischen Regierung. Am Lake Turkana freuten sich die Menschen über den Regen. Manche Kinder haben in ihrem ganzen Leben noch keinen Regen gesehen. Dann wurde es auch dort so heftig, dass einige ertrunken sind. Das komplette Gebiet um den Turkana See ist übersät mit Luggas (trockene, sandige Flussbetten, die bei Regen voll laufen und sich in eine schnell fließende Schlammlawine verwandeln). An eine Durchfahrt mit dem Auto ist dann nicht zu denken. Man kann dann nur warten, bis das Wasser abgeflossen ist  und hoffen, dass es nicht erneut regnet.

Wir schieben die Entscheidung vor uns her und bereiten gleichzeitig alles auf 900 km menschenleere Turkana Strecke vor:

Zusätzlicher Dieselkanister, Wasserkanister, Proviant, bereits jetzt unsere Pässe ausstempeln (da es an der Grenze zu Äthiopien kein Immigration und Customs gibt), weitere Ersatzreifen montieren (wir haben ja die zwei buckshots noch Winking smile,die hätten wir lieber in Nairobi verkauft, sind sie aber nicht losgeworden). Tishat brauchen wir nicht. Winking smile

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In Moshi hatten wir Grace kennen gelernt, die in Nairobi lebt und Enduro Touren in Kenia und Tansania anbietet. Wir treffen uns mit ihr auf einen Kaffee. Als Tour-Guide hat sie andere Informationsquellen als wir und sagt nach kurzer Recherche, dass es auf dem Weg nach Maralal mindestens eine weggespülte Brücke gibt. Außerdem Erdrutsche und die Furten sind schon Tage lang nicht zu durchfahren. Es hat unendlich viel Wasser. Da es durch die Berge geht, wäre es auch nicht wirklich lustig auf rutschigen Schlammpisten rum eiern zu müssen.

Sie zeigt uns ein Video, das evakuierte Touristen aus dem Rettungshelikopter gefilmt haben. Der Samburu NP ist komplett und ich meine komplett!! überschwemmt. Hier ist kein Durchkommen, außer mit einem Boot. Auch die Strecke über Laisamis über Ilaut ist nur die ersten 30 km zu befahren. Freunde von ihr mussten vor wenigen Tagen umkehren, weil sich das Wasser einfach seinen Weg sucht und irgendwo schlangenförmig entlang fliest. Na das sind ja Aussichten.

Wir überlegen nun doch die Westroute des Turkana Sees zu fahren, doch Grace sagt strickt “No”. Um Kainuk herum gibt es bewaffnete Banditen. Touristen, die von Kitale aus in den Norden fahren wollen müssen auf das Militär warten, um im Konvoi hier durch zu fahren. Irgendwie scheint irgendwer nicht zu wollen, dass wir den Lake Turkana sehen…

Aber so schnell geben wir nicht auf. Wir entschließen uns erst einmal in den Norden zu fahren und dann erneut zu schauen, welche Route entlang der Ostseite des Sees eventuell möglich ist. Die Wettervorhersage ist nicht super gut, aber auch nicht besonders schlecht.

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