10.9.2019
Im Transit durchfahren wir den Nationalpark und nehmen noch die Stichstraße Richtung Burundi. Sofort sticht und die Präsenz des Militärs auf allen Straßen im Park ins Auge. Spätestens alle 100 m und in Sichtweite zueinander steht ein schwer bewaffneter, voll ausgerüsteter Militärbeamter am Straßenrand. Wir erfahren, dass es im Januar zu Entführungen im Park kam. Rebellen kamen angeblich aus Burundi (der Park grenzt an den unsicheren Teil Burundis, den man wirklich vermeiden sollte). Tourismus ist für Ruanda eine gute Geldeinnahmequelle und so steht seit Januar das Militär am Straßenrand und läuft nachts Patroullie. Um die Touristen nicht zu sehr zu erschrecken, sind die Tour-Guides im Nationalpark seitdem ebenfalls in Camouflage gekleidet. So verbindet der Tourist Militärkleidung mit harmlosen Guides, erklärt uns Olivier, der Managers des Hotels.
Nyungwe ist richtig schön. Hoher dichter Regenwald –ein Bilderbuch Dschungel- an extrem steilen Hängen. Das “Land der 1000 Hügel” wie sich Ruanda selbst nennt, macht seinem Namen Ehre. Orchideen, Vögel und die nett anzuschauenden Ruwenzori Colobusaffen (eine der 13 hier vorkommenden Primatenarten) machen das Bild perfekt. Von den über 500 Schimpansen lässt sich leider keiner am Straßenrand blicken. Lediglich zwei Dikdiks (kleine Antilopen) zeigen sich noch.
Der Weg zu den heißen Quellen ist weiter als gedacht und so übernachten wir vorher noch. Alles ist steil in Ruanda und so müssen wir VAnGO ausleveln, damit wir gut schlafen können.
Die Straße ist steinig, führt aber durch schöne Landschaft.
Die Quelle ist ein ganzer See. Die Einheimischen baden und waschen sich hier. Uns ist es direkt im See viel zu heiß. Ein Stückchen weiter unten, wo das Wasser in einen Bach abfließt, ist es etwas kühler. Angenehme Badetemperatur. Herrlich.
Leider werden wir von den Einheimischen unverblümt angestarrt und hemmungslos mit “Dauerwiederholung” ein und desselben Satzes (Give me money. – Und damit sind die Englischkenntnisse auch schon ausgeschöpft.) angebettelt.