31.10.2024
Über Cisco fahren wir über die 128 Richtung Utah entlang des Colorado Flusses durch eine atemberaubend schöne Schlucht.
Wir übernachten in der Nähe der Brücke auf BLM Land.
30.10.2024
Die Bremse ist ausgetauscht, wir sind frisch geduscht, Blogbeiträge sind hochgeladen… wir verlassen somit unseren Platz am Fluss und fahren Richtung Süden nach Colorado. Auf 2500 m schneit es. Brrrr… in Colorado wird es wohl kalt werden.
Im NP weht ein extrem kalter Wind und es ist zunächst noch nebelig. Bald kommt die Sonne durch und gibt den Blick auf eine grandiose Landschaft frei.
28.10.2024
Ca. 50 km südlich von Jensen befindet sich die Fantasy Gorge. Inmitten eines immens großen Abbaugebietes (Öl?) stoßen wir auf ein kleines Areal bizarr geformter, fragil erscheinenden Felsformationen. Wir entdecken Gesichter, Dinosaurierwirbelsäulen und geisterhafte Wesen im Stein.
Leider darf man hier nicht übernachten. Also fahren wir wieder zurück zu “unserem” Fluss bei Jensen.
27.10.2024
Vor langer Zeit starben bei einer “flash flood” im hiesigen Fluss eine Vielzahl an Dinosauriern. Ihr Überreste wurden mit den Wassermassen weggeschwemmt und stauten sich, wie ein Biberdamm, an einer Engstelle und versteinerten. Diese “Engstelle”,nun eine Felswand, wurde überdacht und dient als Ausstellungsraum. Erstaunlich!
Die vielen Petroglyphen begeistern uns ebenso.
26.10.2024
Didi hat sich wieder ein Paket zu einer Poststelle schicken lassen. Diesmal sind es Bremsbeläge, die erneuert werden müssen. In Jensen, einem verschlafenen Örtchen an der 40 holen wir das Päckchen in der bisher kleinsten Poststelle meines Lebens ab. Die extrem freundliche Angestellte hält Smalltalk und gibt uns noch einen Tipp: “Zur Fantasy Gorge müsst ihr unbedingt fahren. Es ist fantastisch dort.” Wir behalten das im Hinterkopf, reparieren bzw. upgraden erst einmal Vangos Bremsen, denn neue Bremsscheiben baut Didi auch gleich ein. Da der Parkplatz des Welcome Centers um diese Jahreszeit nicht stark frequentiert ist, entscheiden wir uns die Arbeit gleich hier durchzuführen. Auf Asphalt schraubt es sich angenehmer, als auf nachgebendem Lehmboden.
Außerdem gibt es im Welcome Center die wohl netteste und herzlichste Angestellte eines Visitor Centers des ganzen Landes. Sie bietet uns kostenlosen Kaffee an, berät uns ausgiebig und das free wifi ist so schnell, dass ich Blogbeiträge hochladen kann. Was will man mehr?
Abends gehen wir zum Pumpkin Festival und sind von der vielen Arbeit, die sich die Dorfgemeinschaft beim Aufbau machte und der Kreativität beeindruckt. Es ist ein “unschuldiges” Fest, das mit viel Liebe gestaltet ist. Die Kinder freuen sich bei einer der Kinderstationen im Laub spielen zu dürfen oder mit Kürbissschleudern auf Strohpuppen zu schießen. Die kleinen Kürbisse fliegen nicht sehr weit und erreichen nicht ihr Ziel. Es gibt eine Geisterbahn, in der schwarz gekleidete Kinder die Besucher erschrecken und viele Kunstwerke aus Kürbis. Ein aus Brot geformter ausgehölter Kürbis dient als Suppenterrine, die herrlich schmeckt.
Am Lagerfeuer wärmen wir uns auf und wippen zur Musik der lokalen Lifeband.
Am nahegelegenen Fluss finden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz unter einem herbstbelaubtem Baum.
23.10.2024
Weshalb vor größeren Städten immer so viele Werbeschilder stehen bleibt uns schleierhaft. Im Vorbeirauschen kann man sie sowieso nicht lesen, geschweige denn sich die Örtlichkeit merken.
Flaming Gorge:
Wir gönnen uns eine Nacht auf dem Campingplatz, da wir Sheep Creek Geologic Loop so schön fanden, dass wir ihn in die andere Richtung auch noch fahren möchten. Empfehlen würden wir den Loop nach 2maligem Fahren von Süd nach Nord mit der Sonne im Rücken.
Am Campingplatz fliest ein kleiner Fluss, in dem Lachse schwimmen und kurz vor dem Laichen zu sein scheinen.
21.10.2024
Wir biegen nördlich von Salt Lake City Richtung Westen ab und befinden uns nördlich des Salzsees, als wir –laut Reiseführer- auf heiße Quellen stoßen sollen. Unweit der Straße sehen wir lediglich eine Wand aus Brettern und ein dahinter geparktes Auto. Didi meint: “Da sind keine heißen Quellen. Dort lebt jemand.” Wir parken unseren Van in einiger Entfernung und wagen einen Blick hinter den Bretterverschlag. Dort sitzt ein bärtiges Männlein im linken der drei badewannenähnlichen Pools und schaut wie der “Eremit im Loch” aus dem Film “Das Leben des Brian” aus. Statur, vorne über gebeugte Haltung, Bart, … alles passt. Er wäscht sich dort mit Seife, sein Gebiss liegt auf dem Armaturenbrett. Wir überlegen, ob wir uns in eine der beiden freien gemauerten Badewannen legen, doch lassen das lieber, nachdem wir einen Hühnerknochen und Plastikmüll darin entdecken. Die Ermunterungen des “Eremiten” versuchen wir diplomatisch zu entgegnen, wünschen ihm noch einen schönen Tag und fahren ein Stückchen weiter, um uns an einem geschützten Ort mit unserer Außendusche abzubrausen.
Auf dem Parkplatz der spiral jetty treffen wir auf eine sehr sympathische amerikanische Familie, mit der wir eine angenehme Unterhaltung über Deutschland, unsere Reise, Reiseziele in USA und deren Aufenthalt in Deutschland zu Studienzeiten führen. Bislang können wir die Vorurteile über die Amerikaner nicht bestätigen (gut… der erste Grenzübergang war kein schönes Erlebnis), ganz im Gegenteil: Vango bekommt oft Komplimente, wie z.B. awesome rig, cool van, I like your truck. Das ist dann, ähnlich wie beim Spazierengehen mit einem Hund, der Türöffner für ein kurzes Gespräch. Wir fühlen uns hier wohl.
Am Nordufer des Salt Lakes bewundern wir das in den 70ern entstandene Kunstwerk, das je nach Wasserstand auch gar nicht sichtbar ist.
Hier verlief früher eine wichtige Bahnverbindung “Golden Spike”. Die Zugmaschinen haben wir leider nicht gesehen, da sie schon ins Winterquartier verbracht wurden.
NASA Ausstellung am Rande des NASA Areals:
Unweit des Race tracks darf man wild campen. Am nächsten Tag testet Didi Vango auf der Rennstrecke und wir haben wieder (wie in Botswana) Spaß beim Fotografieren:
20.10.2024
Kaum losgefahren sehen wir am Straßenrand ein Schild “honey”. Gut, da halten wir an und betreten unverhofft einen uralten Laden: “Henry`s Shop”. Wir kommen ins Gespräch, entschließen uns, dort einen Kaffee zu trinken und versinken in die historischen Fundstücke. Der Besitzer bemerkt unser Interesse und ruft seine Schwiegertochter, die uns mit Begeisterung im Laden und später in der alten Schule (die von einem Nachbarn liebevoll restauriert und dekoriert wurde) herum führt. Sie kann sehr gut erzählen und schmückt ihre Führung mit kleinen Anekdoten. Zum Beispiel sollen die “Bilder” Buffalo Bills nicht gestanzt, sondern geschossen sein. Und das unter einer Minute. Außerdem ist sie eine gute Verkäuferin . Didi kauft ein T-Shirt und ich Ohrringe, die aus Endstücken von Patronen gefertigt wurden. Fast hätten wir dabei unseren Honig vergessen.
In Soda Springs sprudelt ein Geysir mächtig in die Höhe. Da er mit dem Geysir “Old Faithful” im Yellowstone zu stark konkurrierte, sprich die Touristen eher nach Soda Springs reisten, wurde von oben der “Timer” angeordnet. Somit bricht dieser Geysir zu jeder vollen Stunde aus und ist der einzig “captive geysir in the world”.
Ein Koyote am Wegesrand. Er flüchtet, als wir Vango parken und schaut dabei immer wieder zu uns zurück. Wir denken, dass wahrscheinlich schon des öfteren auf ihn geschossen wurde und er gelernt hat, vor anhaltenden Fahrzeugen wegzulaufen.
Am Bear Lake vorbei geht es in Richtung Salt Lake City.
19.10.2024
Von Jackson führt die 26 über Alpine nach Afton und von dort über einen hübschen Pass nach Soda Springs. Die Gegend ist wunderschön, aber leider mit vielen Zäunen versehen. Also folgen wir einem Schild “Gravel Creek Campground”. Die unbefestigte Straße möchte gar nicht mehr enden. Ca. 15 km später stehen wir vor einem Schild “CG closed”… seit gestern. Ok, dann parken wir eben am Straßenrand.